Innenbördeln an Bauteilen mit gekrümmten Zargen
Reimund Neugebauer, Dieter Weise
Das Verhältnis von Blechdicke zu Bördeldurchrnesser beeinflusst die erzielbaren Rundlaufabweichungen am Bördel insofern, als bei größerer Relation geringere Formabweichungen am Umformteil auftreten.
Neben den geometrischen und werkstofftechnischen Gegebenheiten übt auch die gewählte Verfahrensvariante einen sehr hohen Einfluss auf die auftretenden Kräfte aus, die sich durch Nutzung des Reib-Kraft-Vektor-Effekts zu einem großen Teil ablenken lassen. Den geringsten Kraftbedarf weist das Walzinnenbördeln auf, wobei die erforderlichen Kräfte mit steigender Walzenanzahl zunehmen.
Zur Geometrie der zu bördelnden Blechkante ist festzustellen, dass sich angefaste oder abgequetschte Blechränder negativ auf die erreichbaren Formgenauigkeiten auswirken und gratfreie, rechtwinklige Blechkanten eine wesentlich geringere Faltenbildung aufweisen.
Die aus Simulation und Experiment gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine Konstruktions- und Anwendungsrichtlinie für verschiedene Weißblech-, Edelstahl- und Aluminiumwerkstoffe ein, mit der es möglich ist, die Machbarkeit von Bördelungen besser einzuschätzen und die erarbeiteten Empfehlungen in die Auslegung von Umformwerkzeugen einfließen zu lassen. Somit kann zukünftig oftmals auf kostenintensive Vorversuche oder Simulationsrechnungen verzichtet werden.
https://www.efb.de/efb-forschungsbericht-nr-342.html