Unfroh
Roman
Stephan Mathys
Die hochtoupierte Mutter, der abwesende Vater, die vorbildliche Schwester, das Schweigen während des Essens, das vom Mund abgesparte Einfamilienhaus mit Garten, der frisch gestrichene Zaun und immer die Gewissheit, in der besten aller Welten zu leben – Dominik Schaller erzählt als bald Fünfzigjähriger von seinem Leben im gutbürgerlichen schweizerischen Mittelland. In der behüteten Kindheit Niks Mitte der Siebzigerjahre zeigen sich bald Risse, das Staunen über Gegenentwürfe, Möglichkeiten zum Aufbruch. Als die Mutter früh an Krebs stirbt, verschliesst sich der Junge in seiner Trauer. Und er nimmt sich vor, sein Leben ganz anders zu verbringen als seine Eltern. Er stolpert durch seine Biografie und landet im Üblichen: eine Kaufmännische Lehre, begrabene Träume, unglückliche Liebschaften, Heirat, zwei Kinder, mittelprächtige Karriere, Affäre, Scheidung, Zweitfamilie. Als seine neue Ehefrau bei einem Unfall stirbt, kracht das fragile Konstrukt seines Lebens vollends in sich zusammen.
Der Roman erzählt die Geschichte der Orientierungslosigkeit eines gewöhnlichen Mannes auf dem Hintergrund der sich wandelnden Wirklichkeiten von den Siebzigerjahren bis heute.