Über-Leben
Imperialer Auftrag und Unsterblichkeit im Lichte der TRADITION
Holger Bremhorst
Nach »Initiation und Herrschaft« legt der Autor mit »ÜBER-LEBEN« ein zweites Werk vor, das ganz von der TRADITION bestimmt ist. TRADITION, großgeschrieben. Das bedeutet: der Leser wird hier konfrontiert mit einer Weltanschauung, die, wenn auch nicht in allen Zeiten, für alle Zeiten gültig ist. An dieser mißt der Autor folglich auch »unsere« Zeit.
Vor der Fundamental-Kritik, die der Autor vornimmt, verblaßt alle heutige »mutige« Zeitgeist-Kritik zu selber nur Zeitgeist. Einer Aussage M. v. d. Sandforts zu des Autors erstem Buche gemäß wird auch hier wieder eine »maximal-rechte Position« bezogen, die weit jenseits dessen liegt, was derzeit als »rechts« gilt. Bremhorst tastet die »heiligen« Fundamente dieses »Rechts« selbst an – von eben einem traditionalen »Anders« her, das auch die, welche sich mit des Autors eigenem Hauptzeugen, Julius Evola, diesem zu nähern versuchen, nur selten in Gänze zu akzeptieren bereit sind.
Von also solcher Position her fordert der Autor den Leser zu einem Infrage-Stellen nicht nur der allgemeinen »Standards«, sondern auch der ganz persönlichen Situation heraus, fordert ihm die Frage nach seinem Selbst-Verständnis, nach einem existentialen »Wohin« ab. So steht hier, der transzendenten Herkunft des Menschen und seiner transzendentalen Bestimmung wegen, allem voran die unbedingte metaphysische Ausrichtung.
Der Ausgangspunkt auch dieses Buches ist wieder eine in der Edda verzeichnete Symbolik, deren Entschlüsselung »die Tore Walhalls« öffnet und direkt in das Zentrum des von der TRADITION gezogenen sakral-staatlichen Rahmens führt, zum »König der Welt«, Symbol und Wirklichkeit des Imperiums.
Im Zeichen dessen gelangt der Leser dann auf den »Odinsweg«, den Unsterblichkeit eröffnenden Weg des initiatischen Opfers. So er Mensch in umfassendem Sinne, wird er auf diese Weise einerseits als Individuum genauso über religiöse »Erlösung« hinaus zu einer Befreiung, die nur über-rational, jenseits aller Begrifflichkeit faßbar ist, geleitet wie andererseits als Gemeinwesen zu einem Standpunkt, einem Zentrum der Tat, von wo aus sich über das, was heute »Politik« heißt, hinausstreben läßt zum wieder heiligen Zustand des traditional geprägten Staates. Die Möglichkeit dieses Strebens wird hier imperativisch behandelt und – eingeordnet in die traditionale Weltzeitalter-Lehre.