Transformative Unternehmen und die Wende in der Ernährungswirtschaft

Transformative Unternehmen und die Wende in der Ernährungswirtschaft von Antoni-Komar,  Irene, Kropp,  Cordula, Paech,  Niko, Pfriem,  Reinhard
„Neue Chancen für eine nachhaltige Ernährungswirtschaft durch trans-formative Wirtschaftsformen“: über drei Jahre haben die Carl von Os-sietzky Universität Oldenburg, die Universität Stuttgart und die anstiftung in München im Forschungsprojekt nascent die Vielfalt transformativer Ernährungsunternehmen und Initiativen mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) untersucht. Dabei ging es zunächst um die Motive, Organisationsformen, Arbeits-bedingungen und Vernetzungsprozesse der Unternehmen und Initiativen. Diese Wirtschaftsformen (wie Mietäcker, Solidarische Landwirtschaften, Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften, Regionalmarken) zielen darauf, nachhaltige, regionale und souveräne Versorgungssysteme zu etablieren. In der transdisziplinären Zusammenarbeit mit den 27 Praxis- und 11 Transferpartnern standen dafür die besonderen Ansprüche, Kompetenzen und Merkmale der Transformationspioniere im Mittelpunkt der Analyse durch das nascent-Projektteam. Die zentrale Forschungsfrage richtete sich auf die Potenziale der alternativen Wirtschaftsweisen für die Verdrängung nicht-nachhaltiger Formen der Ernährungswirtschaft und die Neuerfin-dung eines zukunftsfähigen Ernährungssystems, einschließlich der dabei hemmenden Faktoren. Über den Bereich der Ernährungswirtschaft hinaus liefert das Buch Erkenntnisse, welch wichtige Rolle transformative Unternehmen für eine Kehre zu nachhaltiger Entwicklung einnehmen können. Inhalt I. Was treibt? Die Vermessung des Feldes Andrea Baier, Cordula Kropp und Christa Müller Transformative Ernährungsunternehm/ung/en als Teil sozialer Bewegungen Marius Rommel, Carsten Sperling, Sven Stinner und Christine Lenz Eine Typologie transformativer Unternehmen der Ernährungswirtschaft Irene Antoni-Komar Die Herstellung des Politischen in transformativen Ernährungsunternehmen II. Was charakterisiert transformative Unternehmen? Wirkungsdimensionen und Merkmale Reinhard Pfriem Persönliches Unternehmertum und materielle Teilhabe. Was sind und was können transformative Unternehmen? Irene Antoni-Komar, Christine Lenz Sozialität. Gemeinschaftsbildung und partnerschaftliche Befähigung Niko Paech, Marius Rommel, Carsten Sperling Transformatives Größenmanagement. Wie lassen sich transformative Wirtschaftsformen wirtschaftlich und sozial stabilisieren? Sven Stinner Transformative Lern- und Bildungsprozesse in alternativen Ernährungsunternehmungen III. Zukunftsträchtige Handlungsfelder transformativer Unternehmen in der Land- und Ernährungswirtschaft Cordula Kropp, Sven Stinner Facetten von Grün: Dimensionen von Nachhaltigkeit in alternativen Ernährungsunternehm/ung/en Christian Hiß Regionalwert AG Bürgeraktiengesellschaft. Zivilgesellschaftliches Unternehmertum zur Entwicklung von regionaler Ernährungssouveränität Tobias Hartkemeyer Lernort Zukunft – solidarisch Land-Wirtschaften. Ernährungsbildung und kulturelle Kompetenzen Hanna Ermann Druck auf hilfreiche politische Flankierungen. Die Adressierung weiterer politischer Akteure IV. Ernährungspolitik von unten als Beitrag zur Kehre Richtung Nachhaltigkeit Wilfried Bommert Globale Perspektiven des Ernährungssystems: der Kampf um Ernährungssouveränität Anna Wißmann Ernährungsdemokratie jetzt! Ernährungsräte im Aufschwung. Politisierung auf kommunaler Ebene und darüber hinaus Andrea Baier, Christa Müller Postkapitalistische Praktiken und Transformationsprozesse Marius Rommel, Niko Paech, Carsten Sperling Eine Ökonomie der Nähe: Horizontale Ausbreitung resilienter Versorgungsmuster Reinhard Pfriem Die Neuerfindung des Unternehmertums: eine sozial- und naturtheoretische Wende V. Porträts der beteiligten Praxispartner
Aktualisiert: 2021-09-24
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WENKE2 – Wege zum nachhaltigen Konsum

WENKE2 – Wege zum nachhaltigen Konsum von Antoni-Komar,  Irene, Lehmann-Waffenschmidt,  Marco, Pfriem,  Reinhard, Welsch,  Heinz
Trotz einer vielfältigen Debatte und eines in der Literatur breit diskutierten Spektrums an Handlungsalternativen sind nachhaltige Konsummuster weit von einer breiten Umsetzung entfernt. Woran scheitert die Verbreitung nachhaltiger Konsummuster? Mit dieser Frage ist „WENKE2 - Wege zum nachhaltigen Konsum“ im Jahr 2007 in einem Verbundprojekt der Universität Oldenburg, der TU Dresden, des Max-Planck-Instituts für Ökonomik, Jena, und des Borderstep Instituts Berlin im Förderschwerpunkt „Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit“ (WiN) des Bundesministerium für Bildung und Forschung gestartet. Fünf verschiedene theoretische Ansätze der Wirtschaftswissenschaften (VWL und BWL) wurden auf die beiden Empiriefelder „Häuslicher Energiekonsum“ und „Ernährung“ angewendet und haben auf quantitative und qualitative Daten gestützt mit ihrem je eigenen Methodenarsenal die Fragestellung untersucht. Neben modulspezifischen Analysen von Barrieren sowie Innovations- und Diffusionsbedingungen für nachhaltigen Konsum in den beiden Empiriefeldern stand die theoretische Integration der verschiedenen Forschungsansätze im Vordergrund. Auf konzeptioneller Ebene stimmen alle Module in der Annahme überein, dass es eine besondere Art von Konsumenten gibt, so genannte Pioniere, die als Bezugspersonen (Peers) in verhaltensökonomischer Perspektive, als Early Adopters in evolutorischer Hinsicht, als Spezialisten im naturalistischen Ansatz, als Schlüsselakteure in interaktionstheoretischer und als Marktakteure mit relativ ausgeprägter endogener Orientierung hinsichtlich Nachhaltigkeit in kulturalistischer Perspektive in Erscheinung treten. Diesen Pionieren kommt eine kritische Rolle bei der Durchsetzung von nachhaltigen Konsummustern zu. Die Integration wurde im Rahmen eines agentenbasierten Simulationsmodells MONAKO (Modell für nachhaltige Konsummuster) umgesetzt, das auf einer Modellierung des Marktgeschehens im Einklang mit den verschiedenen theoretischen Perspektiven beruht. Inhalt Friedrich Schneider Geleitwort zu den Forschungsergebnissen des Projektes WENKE2 TEIL 1: PROJEKTERGEBNISSE Heinz Welsch und Jan Kühling Nutzenmaxima, Routinen und Referenzpersonen beim nachhaltigen Konsum Cornelia Lehmann-Waffenschmidt MONAKO - Modell zum nachhaltigen Konsum. Ein evolutorisches agentenbasiertes Simulationsmodell Sophie Wörsdorfer Zur Diffusion von Solarthermieanlagen aus Sicht evolutionsökonomischer Konsumforschung Ralf Antes und Klaus Fichter Die Bedeutung von Intermediären und institutionellen Arrangements für einen nachhaltigen Konsum Irene Antoni-Komar und Reinhard Pfriem Kulturelle Kompetenzen für nachhaltigen Konsum B. Cornelia und Marco Lehmann-Waffenschmidt zusammen mit Ralf Antes, Irene Antoni-Komar, Klaus Fichter, Jan Kühling, Reinhard Pfriem, Heinz Welsch und Julia Sophie Wörsdorfer Integration der theoretischen Ansätze im WENKE2-Projekt im Modell für nachhaltigen Konsum MONAKO TEIL 2: KOMMENTARE UND ERGÄNZENDE PERSPEKTIVEN Mathias Binswanger Mehr Lebenszufriedenheit durch nachhaltigen Konsum? Klaus G. Troitzsch Agentenbasierte Modellierung im WENKE2-Projekt Alihan Kabalak und Birger P. Priddat Emotion, Gefühl und Entscheidung. Elemente einer Affektenlogik der Ökonomie TEIL 3: ERGÄNZENDE MATERIALIEN Jens Clausen Die quantitative Erhebung zur Nutzung von Solarthermie und Ökostrom - Deskriptive Analyse Projektteam Die Zukunft der Ernährung in Deutschland - Qualitative Szenarien zum nachhaltigen Konsum im Jahr 2020 Die Zukunft von Energieversorgung und Energienutzung privater Haushalte in Deutschland - Qualitative Szenarien zum nachhaltigen Konsum im Jahr 2020
Aktualisiert: 2021-09-28
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Ernährung, Kultur, Lebensqualität – Wege regionaler Nachhaltigkeit

Ernährung, Kultur, Lebensqualität – Wege regionaler Nachhaltigkeit von Antoni-Komar,  Irene, Pfriem,  Reinhard, Raabe,  Thorsten, Spiller,  Achim
Köln, 21.5.2008. Ernährung, Kultur, Lebensqualität – Wege regionaler Nachhaltigkeit steht für Idee und Ergebnisse eines vierjährigen Forschungsprojektes, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung am Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gefördert wurde. Um Strategien für eine nachhaltige Entwicklung im Ernährungssektor zu formulieren und umzusetzen, wurden zwischen 2003 und 2007 in Ostfriesland ernährungskulturelle Praktiken, Orientierungen und Angebote untersucht. Dabei wurden sowohl ökonomische als auch kulturelle und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt und ein Forschungsansatz gewählt, der Kategorien der Kulturforschung mit der Planungs- und Aktionsmethodik betriebswirtschaftlicher Modelle verknüpft. Mit Hilfe der OSSENA-Strategie des Interpretierens, Intervenierens und Institutionalisierens konnte eine Reihe von Impulsen für die Entwicklung von Nachhaltigkeit in der Modellregion gegeben werden. Der Band versammelt die wissenschaftlichen Beiträge, die im Rahmen des Projektes „OSSENA – Ernährungsqualität als Lebensqualität“ auf öffentlichen Tagungen und Workshops an der Universität Oldenburg zwischen 2006 und 2007 vorgetragen worden sind und nicht nur die Fachdiskussion, sondern auch die Projektarbeit begleitet und gefördert haben. Zu Wort kommen sowohl die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projektes selbst wie auch eingeladene Referentinnen und Referenten, die aus ihrer fachdisziplinären Perspektive das Projekt beleuchten. Im Sinne des ausdrücklich ernährungskulturell ausgerichteten Projektes sind neben den Wirtschaftswissenschaften kulturwissenschaftliche, philosophische, historische, soziologische, theologische, geographische und pädagogische Positionen vertreten, die das Feld (nachhaltige) Ernährungskultur als Querschnittsaufgabe beleuchten. In den Sektionen „Kulturelle Identität und Vertrautheit“, „Regionalität und Transparenz“, „Alltagsadäquatheit und Kompetenz“ werden neben den Beiträgen externer Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Praxis auch die Ergebnisse des Projektes präsentiert.
Aktualisiert: 2021-10-20
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Neue Konzepte der Ökonomik – Unternehmen zwischen Nachhaltigkeit, Kultur und Ethik

Neue Konzepte der Ökonomik – Unternehmen zwischen Nachhaltigkeit, Kultur und Ethik von Antoni-Komar,  Irene, Beermann,  Marina, Lautermann,  Christian, Müler,  Joachim, Müller,  Hedda, Paech,  Niko, Schneidewind,  Uwe, Schulz,  Reinhard
Aus der Einleitung Diese Festschrift ist jemandem gewidmet „der nicht auszog, Betriebswirt zu werden.“ Wie ließe sich allen Stationen gerecht werden, die im damit eröffneten Spannungsfeld zwischen Abenteuerreise und wissenschaftlichem Werdegang zu verorten sind, zumal die hier angesprochene Reise einige Jahrzehnte intensiver Schaffenskraft umfasst und keineswegs beendet ist? Die Herausgeber/innen und Autor/innen des vorliegenden Sammelbandes wollten sich der nicht ganz leichten Aufgabe stellen, eine Landkarte zu zeichnen, die den bisherigen Verlauf dieses Weges rekonstruieren könnte. Sie haben aber bald einsehen müssen, dass es hierzu eines ganzen Atlasses bedurft hätte. Zustande gekommen ist deshalb die etwas bescheidenere und vielleicht pragmatische Lösung: ein kleiner Kompass, der die Richtungen anzudeuten vermag, die ein Wissenschaftler und Lehrender prägte, um die verkrustete Landschaft der Wirtschaftswissenschaften mit viel Hingabe für neue Impulse fruchtbar zu machen oder – um in der Metapher zu bleiben – zu „kultivieren“. Die Akzente, welche dabei ausgerechnet ein Bewohner des flachen Norddeutschlands in den wahrlich gebirgigen Regionen der Nachhaltigkeitsforschung hinterlassen hat, versetzen den Betrachter in Erstaunen. Aber zu den herausragenden Leistungen Reinhard Pfriems zählen nicht nur die Beiträge zur überfälligen Ökologisierung der Betriebswirtschaftslehre. Ihm ging es – und dagegen ist sowohl die Eiger Nordwand als auch die unwegsame Moorlandschaft Ostfrieslands ein harmloser Spazierweg – um ein kulturwissenschaftliches Fundament der Wirtschaftswissenschaften. So schreibt Reinhard Pfriem 2007: „Das Wirtschaften ist eine kulturell spezifische Veranstaltung der Gesellschaft, in der es stattfindet, und kein sachzwangartiger Mechanismus, der nicht kritisch hinterfragt werden dürfte. Und entsprechend ist die moderne ökonomische Organisation Unternehmung, mit der wir uns als akademische Betriebswirte vor allem beschäftigen, etwas jeweils kulturell und gesellschaftlich Spezifisches und nicht etwa zeitlos Gleiches.“ Mit diesen Worten charakterisiert Reinhard Pfriem die interdisziplinäre Öffnung der Betriebswirtschaftslehre, die er seit über 25 Jahren verfolgt: Das Unternehmen zwischen Nachhaltigkeit, Kultur und Ethik. Der Band „Neue Konzepte der Ökonomik“ versammelt mehr als 25 Beiträge, die über die Fachgrenzen der wirtschaftswissenschaftlichen Disziplin hinausweisen. Sie belegen nicht nur die durch Reinhard Pfriem vertretene Interdisziplinarität der Betriebswirtschaftslehre, sondern haben auch einen ganz aktuellen Bezug: Von Freunden, Kollegen, Mitarbeitern und Schülern verfasst und in einer Festschrift zusammengeführt, sind sie sichtbarer Beweis seines Wirkens als „leidenschaftlicher Vermeider von Denkverboten“. Die drei Sektionen des Bandes beziehen sich auf seine Forschungsschwerpunkte und reflektieren „Nachhaltigkeit als Herausforderung und Management“, stellen „kulturelle Orientierungen und Wandel“ zur Diskussion und eröffnen Perspektiven für „unternehmerische Verantwortung und Ethik“ im 21. Jahrhundert. Die den Sektionen zugeordneten Beiträge stehen für Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung des Forschungsfeldes und weisen auf die Heterogenität viel versprechender Forschungsansätze. Das sind aber erst drei Richtungen, während jeder Kompass, selbst der des Kolumbus, vier davon kennt. Wo ist die vierte Richtung? Sie eröffnet sich dem Kenner des Pfriemschen Lebenswerks im übergreifend Methodischen: Es ist der transdisziplinäre Ansatz, den Reinhard Pfriem bereits praktizierte, als er noch nicht so hieß. Es ist die Offenheit, mit der unser Jubilar es wie kaum ein anderer versteht, zwischen scheinbar widersprüchlichen Paradigmen zu vermitteln, um dann daraus etwas zu entwickeln, was eben nicht mehr einer paradigmatischen Engführung ausgeliefert ist.
Aktualisiert: 2021-09-30
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