Landschaft

Landschaft von Bahr,  Hans-Dieter
Man spricht manchmal davon, dass man "ins Freie" wolle, wenn man vorübergehend die Städte hinter sich lässt und sich aufs Land begibt. Gemeint ist mit dem Freien nicht das Landleben, vielmehr begegnen wir ihm dort, wo das begrenzte, vermessene, verbaute, bewirtschaftete Land mit seinen besonderen Ortschaften und Wegschaften zurücktritt, um etwas schlechthin Unverfügbares und Unbewohnbares aufzudecken, das ihm zu Grunde liegt: die Landschaft. Sie lässt sich gerade nicht auf das Geo-graphische ihrer Reliefs reduzieren, auf die Arten ihrer Gesteine, Gewächse oder Gewässer, schon deshalb nicht, weil die Himmel mit ihren wechselnden Wettern, Lichtern und Dunkelheiten, ihren Kälte- und Wärmeströmungen, die Erden mit ihren Nässen und Dürren, Überflutungen und Erschütterungen, Versumpfungen und Verwüstungen je mit zur Erscheinung der Landschaften gehören. Vor allem aber tauchen Landschaften dort auf, wo die Länder auf bestimmte Weise entgrenzt werden: Sie überschreiten nicht nur die Orte ins Ortlose, die Wege ins Weglose, sondern sie transzendieren die Beschränkungen auf das Nahe und Enge, Niedrige und Flächige, um sich, über die Horizonte hinweg, schlechthin der Ferne zu, der Weite, der Höhe, der Tiefe zu öffnen. Gleichwohl sind Landschaften nicht grenzenlos, sie gestalten sich sogar zu gleitenden individuellen Besonderheiten. – Ein Landstrich mag uns vertraut und zur Heimat werden, Landschaften aber strahlen in ihrer Freie stets eine geheimnisvolle Fremdheit aus. Hans-Dieter Bahr geht dem Verstehen der Landschaft in der europäischen Tradition nach, um ihre grundlegende Differenz hervorzuheben zum Land mit seinen bestimmten Gebieten, zum Territorium, von dem schon das römische Recht erklärte, es bestehe aus "terra" und "terror", und zumal auch zu den "Öko-Systemen" des "Landschafts- und Naturschutzes". So erst wird sie als das Freie im Blick auf ihre verschiedensten Horizonte verständlich werden.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Die Anwesenheit des Gastes

Die Anwesenheit des Gastes von Bahr,  Hans-Dieter
Gleich welchen Geschlechts, welchen Alters, welcher Ethnie zugehörig, einerlei an welchem Ort und zu welcher Zeit kann der Gast der Einheimische, Vertraute, Freund ebenso sein wie der Fremde, der Unbekannte, sogar der Feind. Als Herr wie als Knecht, als Meister wie als Schüler kann eine Person als Gast empfangen sein, privat oder öffentlich oder als ein Mediengast vor den Lautsprechern und Bildschirmen, der niemandem mehr persönlich und leibhaftig zu Gast ist. Auch Tiere, Götter, Dämonen scheinen als Gäste vorübergehend zu verweilen. Dieser weltweite Gast kennt zudem keine Verneinung: im Unterschied zu 'Ungeist' oder 'Unmensch' hat sich kein 'Ungast' gebildet, denn das 'Ungastliche' verneint die Gastfreundschaft, nicht die Gastlichkeit überhaupt. Und im Unterschied zu Gottheiten gilt der Gast schlechthin als eine endliche Erscheinung, ohne doch aufzuhören wiederzukehren.
Aktualisiert: 2022-09-01
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Zeit der Muße – Zeit der Musen

Zeit der Muße – Zeit der Musen von Bahr,  Hans-Dieter, Koch,  Dietmar
Was könnte ferner liegen angesichts der Nöte und Bedrängnisse der Zeiten, als sich um ein Verständnis der Zeit-Weisen von ›Muße‹ und ›Musen‹ zu bemühen? Was aber läge näher, als von der Zeitnot der Welt und ihren Weglosigkeiten einen Abstand finden zu wollen, der allererst einen Blick auf sie zu ermöglichen vermag? Muße zu erreichen und sie durch musische Bildung zu gestalten, galt in Europa über drei Jahrtausende lang als das höchste Ziel aller menschlichen Aktivitäten. Ausdrücke von einst gewaltigem Gehalte – mousai und schole – sprachen davon, wie uns Zeit überhaupt gewährt sein könne. In wenigen Jahrzehnten aber legte sich über sie ein verstaubt klingender Unterton. Heute bemühen sich staatliche und wirtschaftliche Kräfte darum, sie als ›zeitaufwendig‹ vollends aus dem öffentlichen Leben zu tilgen. Und Zeit wurde selbst in der Freizeitindustrie knapp. – Doch von welcher Zeit ist die Rede? Es werden in dieser Abhandlung die herrschenden Auffassungsweisen von Zeit und Zeitlichkeit erörtert, wie sie sich verhüllend über eine der Muße und den Musen eigene Zeit gelegt haben. Es soll wieder verständlich werden, was es hieß, in der Muße läge die höchste Tätigkeit und die Musen schenkten uns die der Schönheit eigene Zeitlichkeit.
Aktualisiert: 2020-10-01
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Der babylonische Logos

Der babylonische Logos von Bahr,  Hans D, Bahr,  Hans-Dieter, Engelmann,  Peter
Babylon – so glaubt man über die Zeiten hinweg – sei schlichtweg das Paradigma der Verwirrungen und Verirrungen, die Grundmetapher der zerrütteten und zerfallenden Ordnungen und Werte. Wie aber, wenn dieser so wohlgeordnete Gegensatz von Ordnung und Chaos, von Aufbau und Zerfall, von Vertrag und Gewalt selbst das unbefragte Problem geblieben ist, das sich endlos durch die Geschichte schreibt? Hätte Philosophie heute dann nicht auf die unbequeme Einsicht zu zielen, dass es nicht um Logik oder Unlogik, sondern um einen Logos der Verwirrungen geht – um einen babylonischen Logos? Was lässt sich darunter verstehen, wenn es um mehr geht als nur um ein Spiel dialektischer Verkehrungen? Inwieweit würden die Medien, die Zeit, die Wunschbilder durch ihn verständlicher?
Aktualisiert: 2022-01-14
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Gegenbilder

Gegenbilder von Bahr,  Hans-Dieter, Bock,  Wolfgang, Hass,  Ulrike, Hendricks,  Peter, Hiekel,  Jörn-Peter, Leschke,  Rainer, Meyer,  Petra Maria, Riehm,  Rolf, Schmitz,  Norbert M, Wagner,  Frank, Wulff,  Hans J
Im Unterschied zu vorherrschenden Bestandsaufnahmen zum Verhältnis von Krieg und Bild, die den Status quo heutiger Kriegsberichterstattung reflektieren, widmet sich dieses Buch der Suche nach abweichenden Strategien der Kriegsdarstellung. Wissenschaftler und Künstler verschiedener Disziplinen zielen mit ihren Beiträgen darauf, einerseits Unmöglichkeiten von Gegenbildern zu reflektieren und andererseits mögliche Gegenbilder aufzuspüren, die sich einem 'Terror der Bilder' oder einer 'Dynastie der Darstellung' des Schreckens von Kriegen und Gewalttaten verweigern.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Die Befremdlichkeit des Gastes

Die Befremdlichkeit des Gastes von Bahr,  Hans D, Bahr,  Hans-Dieter, Engelmann,  Peter
Seit dem Zeitalter der Aufklärung bildet für die meisten Denker der Mensch Ursprung und Mittelpunkt allen Philosophierens. Dabei hatte bereits Kant in seiner praktischen Vernunftkritik die Frage danach, was der Mensch sei, überschritten, um sich der geschichtlichen Gefahr des Anthropozentrismus zu stellen. Dieser Gefahr kann man nur trotzen, indem man stets von neuem die meta-anthropologische Fragestellung hervorkehrt, eine Weise des Zu-Gast-Seins bedenkt, die schlechthin noch dem menschlichen Dasein selbst vorausgeht. Darüber hinaus stellt Bahr die Frage, wie es denn in der Geschichte des abendländischen Denkens überhaupt zur Zentrierung „des Menschen“ kommen konnte, zu einer menschlichen Mitte also, die Gott und Tier voneinander abzuhalten hat und dabei doch ihrerseits zwiespältig an beiden teilnimmt.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Die Anwesenheit des Gastes

Die Anwesenheit des Gastes von Bahr,  Hans-Dieter
Gleich welchen Geschlechts, welchen Alters, welcher Ethnie zugehörig, einerlei an welchem Ort und zu welcher Zeit kann der Gast der Einheimische, Vertraute, Freund ebenso sein wie der Fremde, der Unbekannte, sogar der Feind. Als Herr wie als Knecht, als Meister wie als Schüler kann eine Person als Gast empfangen sein, privat oder öffentlich oder als ein Mediengast vor den Lautsprechern und Bildschirmen, der niemandem mehr persönlich und leibhaftig zu Gast ist. Auch Tiere, Götter, Dämonen scheinen als Gäste vorübergehend zu verweilen. Dieser weltweite Gast kennt zudem keine Verneinung: im Unterschied zu ‚Ungeist' oder ‚Unmensch' hat sich kein ‚Ungast' gebildet, denn das ‚Ungastliche' verneint die Gastfreundschaft, nicht die Gastlichkeit überhaupt. Und im Unterschied zu Gottheiten gilt der Gast schlechthin als eine endliche Erscheinung, ohne doch aufzuhören wiederzukehren.
Aktualisiert: 2020-02-12
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Zeit

Zeit von Bahr,  Hans-Dieter, Blümlinger,  Ch, Büttner,  Elisabeth, Gendolla,  Peter, Liessmann,  Konrad Paul, Perthold,  Sabine, Rakuschan,  F E, Ries,  Marc, Seblatnig,  Heidemarie, Seesslen,  G, Spielmann,  Yvonne
Welche Bedeutung der Zeit im Bereich der Kunst, der elektronischen Medien und insbesondere des Films zukommt gehen die Beiträge von Hans-Dieter Bahr, F. E. Rakuschan, Konrad Paul Liessmann, Christa Blümlinger, Elisabeth Büttner, Marc Ries, Georg Seeßlen, Yvonne Spielmann, Sabine Perthold, Peter Dosti, Heidemarie Seblatnig und Peter Gendolla nach.
Aktualisiert: 2020-02-21
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Die Anwesenheit des Gastes

Die Anwesenheit des Gastes von Bahr,  Hans-Dieter
Gleich welchen Geschlechts, welchen Alters, welcher Ethnie zugehörig, einerlei an welchem Ort und zu welcher Zeit kann der Gast der Einheimische, Vertraute, Freund ebenso sein wie der Fremde, der Unbekannte, sogar der Feind. Als Herr wie als Knecht, als Meister wie als Schüler kann eine Person als Gast empfangen sein, privat oder öffentlich oder als ein Mediengast vor den Lautsprechern und Bildschirmen, der niemandem mehr persönlich und leibhaftig zu Gast ist. Auch Tiere, Götter, Dämonen scheinen als Gäste vorübergehend zu verweilen. Dieser weltweite Gast kennt zudem keine Verneinung: im Unterschied zu ‚Ungeist' oder ‚Unmensch' hat sich kein ‚Ungast' gebildet, denn das ‚Ungastliche' verneint die Gastfreundschaft, nicht die Gastlichkeit überhaupt. Und im Unterschied zu Gottheiten gilt der Gast schlechthin als eine endliche Erscheinung, ohne doch aufzuhören wiederzukehren.
Aktualisiert: 2020-02-11
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Bringe mir Wind in den Talgrund der Namen

Bringe mir Wind in den Talgrund der Namen von Bahr,  Hans-Dieter, Knobel,  Karin
Die lyrische Dichtung von Karin Knobel sucht eine herausfordernde, anschauungs- und gedankenreiche Einsamkeit entrückter Sprachbilder, die uns auch die rätselhaftesten poetischen Phänomene der Welt näherbringt. Kapitel: Von den Wegen - Jerusalemer Gedichte - Tübinger Gedichte
Aktualisiert: 2020-04-06
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Archivare des Sterbens

Archivare des Sterbens von Bahr,  Hans D, Bahr,  Hans-Dieter, GRENZ-film,  granzer & böhler
Für Hans-Dieter Bahr ist es die Erfahrung des Todes anderer, der die metaphysischen Grundmythen von Leben und Tod zugänglich macht: „warum man das ‚nichts’ des Todes als Mangel erfährt, nämlich als das fehlende Leben des anderen“.Die Serie Philosophie im Bild setzt Interviewtexte mit Kurzgeschichten in Beziehung. Dadurch nehmen beide Ebenen allegorische Züge an: die Lebenswelt wird zur Allegorie philosophischer Reflexion, die philosophische Reflexion zur Allegorie der Lebenswelt.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Landschaft

Landschaft von Bahr,  Hans-Dieter
Man spricht manchmal davon, dass man 'ins Freie' wolle, wenn man vorübergehend die Städte hinter sich lässt und sich aufs Land begibt. Gemeint ist mit dem Freien nicht das Landleben, vielmehr begegnen wir ihm dort, wo das begrenzte, vermessene, verbaute, bewirtschaftete Land mit seinen besonderen Ortschaften und Wegschaften zurücktritt, um etwas schlechthin Unverfügbares und Unbewohnbares aufzudecken, das ihm zu Grunde liegt: die Landschaft. Sie lässt sich gerade nicht auf das Geographische ihrer Reliefs reduzieren, auf die Arten ihrer Gesteine, Gewächse oder Gewässer, schon deshalb nicht, weil die Himmel mit ihren wechselnden Wettern, Lichtern und Dunkelheiten, ihren Kälte- und Wärmeströmungen, die Erden mit ihren Nässen und Dürren, Überflutungen und Erschütterungen, Versumpfungen und Verwüstungen je mit zur Erscheinung der Landschaften gehören. Vor allem aber tauchen Landschaften dort auf, wo die Länder auf bestimmte Weise entgrenzt werden: Sie überschreiten nicht nur die Orte ins Ortlose, die Wege ins Weglose, sondern sie transzendieren die Beschränkungen auf das Nahe und Enge, Niedrige und Flächige, um sich, über die Horizonte hinweg, schlechthin der Ferne zu, der Weite, der Höhe, der Tiefe zu öffnen. Gleichwohl sind Landschaften nicht grenzenlos, sie gestalten sich sogar zu gleitenden individuellen Besonderheiten. - Ein Landstrich mag uns vertraut und zur Heimat werden, Landschaften aber strahlen in ihrer Freie stets eine geheimnisvolle Fremdheit aus. Hans-Dieter Bahr geht dem Verstehen der Landschaft in der europäischen Tradition nach, um ihre grundlegende Differenz hervorzuheben zum Land mit seinen bestimmten Gebieten, zum Territorium, von dem schon das römische Recht erklärte, es bestehe aus 'terra' und 'terror', und zumal auch zu den 'Öko-Systemen' des 'Landschafts- und Naturschutzes '. So erst wird sie als das Freie im Blick auf ihre verschiedensten Horizonte verständlich werden.
Aktualisiert: 2021-12-28
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