Die Angestellten waren der neue Sozialtypus der Weimarer Republik, denn sie entstanden im Schnittpunkt der gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Veränderungen, die die Zwischenkriegszeit bestimmten. So wurden sie als Repräsentanten der neuen Zeit und ihrer spezifischen ›Spielorte‹, der Großstadt, der Großbetriebe und der neuen Freizeit-Öffentlichkeit, wahrgenommen, zugleich aber wurde um ihre Verortung im sozialen Gefüge gerungen. Denn nicht nur brachte der Versuch ihrer Integration die gängigen Beschreibungskategorien der Soziologie ins Wanken, dieser Sozialtypus wurde auch zur Projektionsfläche kollektiver Ängste und Wünsche, die auf den Zeitenumbruch reagierten. Der Angestelltendiskurs, der sich um die Jahrhundertwende auszuformen begann und ab der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre die ganze Breite des öffentlichen Interesses erreichte, kann somit als Reflexionsfeld verstanden werden, auf dem mit neuen Zugriffsweisen und Denkmodellen für eine sich verändernde Wirklichkeit experimentiert wurde. Diesen Diskurs, seine Muster und Strategien untersucht die Autorin in Soziologie, Feuilleton, Literatur und Film der Zwanziger- und frühen Dreißigerjahre. In den Detailanalysen von Texten Emil Lederers, Theodor Geigers, Hans Speiers, Siegfried Kracauers und Martin Kessels sowie Überblicksdarstellungen zur kulturindustriellen Produktion erweist sich der Angestelltendiskurs letztlich als verdrängter Diskurs der bürgerlichen Gesellschaft der Weimarer Republik.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Mit Beiträgen von Sabine Biebl, Stefan Hirschauer, Rembert Hüser, Annette Keck, Helmut Lethen, Maren Möhring, Inka Mülder-Bach, Verena Mund, Ralph J. Poole, MaryAnn Snyder-Körber, Ilke Vehling und Heide Volkening.
Junge, erwerbstätige Frauen sind nicht erst in den 1920er Jahren zum Gegenstand produktiver Phantasien geworden, die sich in Filmen, Literatur, Kunst, Schlager und Werbung wie in wissenschaftlichen Diskursen niedergeschlagen haben. Ihr Auftauchen im öffentlichen Raum ist bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einer Sorge um die Lockerung der Moral verbunden, die sich in der Mehrdeutigkeit des Begriffs ›Working Girl‹ äußert. Sowohl erwerbstätige Frauen generell als auch Prostituierte bezeichnend, eignet sich der Begriff, um eine zentrale Ambivalenz zu markieren, nämlich die Ökonomisierung von Liebe und Sexualität auf der einen und die Romantisierung von Arbeitsverhältnissen auf der anderen Seite.
Die Beiträge verfolgen mögliche Narrative, Bildmuster und Geschlechtermodellierungen, die sich aus dieser Konstellation in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten ergeben.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Mit Beiträgen von Sabine Biebl, Stefan Hirschauer, Rembert Hüser, Annette Keck, Helmut Lethen, Maren Möhring, Inka Mülder-Bach, Verena Mund, Ralph J. Poole, MaryAnn Snyder-Körber, Ilke Vehling und Heide Volkening.
Junge, erwerbstätige Frauen sind nicht erst in den 1920er Jahren zum Gegenstand produktiver Phantasien geworden, die sich in Filmen, Literatur, Kunst, Schlager und Werbung wie in wissenschaftlichen Diskursen niedergeschlagen haben. Ihr Auftauchen im öffentlichen Raum ist bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einer Sorge um die Lockerung der Moral verbunden, die sich in der Mehrdeutigkeit des Begriffs ›Working Girl‹ äußert. Sowohl erwerbstätige Frauen generell als auch Prostituierte bezeichnend, eignet sich der Begriff, um eine zentrale Ambivalenz zu markieren, nämlich die Ökonomisierung von Liebe und Sexualität auf der einen und die Romantisierung von Arbeitsverhältnissen auf der anderen Seite.
Die Beiträge verfolgen mögliche Narrative, Bildmuster und Geschlechtermodellierungen, die sich aus dieser Konstellation in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten ergeben.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Die Angestellten waren der neue Sozialtypus der Weimarer Republik, denn sie entstanden im Schnittpunkt der gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Veränderungen, die die Zwischenkriegszeit bestimmten. So wurden sie als Repräsentanten der neuen Zeit und ihrer spezifischen ›Spielorte‹, der Großstadt, der Großbetriebe und der neuen Freizeit-Öffentlichkeit, wahrgenommen, zugleich aber wurde um ihre Verortung im sozialen Gefüge gerungen. Denn nicht nur brachte der Versuch ihrer Integration die gängigen Beschreibungskategorien der Soziologie ins Wanken, dieser Sozialtypus wurde auch zur Projektionsfläche kollektiver Ängste und Wünsche, die auf den Zeitenumbruch reagierten. Der Angestelltendiskurs, der sich um die Jahrhundertwende auszuformen begann und ab der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre die ganze Breite des öffentlichen Interesses erreichte, kann somit als Reflexionsfeld verstanden werden, auf dem mit neuen Zugriffsweisen und Denkmodellen für eine sich verändernde Wirklichkeit experimentiert wurde. Diesen Diskurs, seine Muster und Strategien untersucht die Autorin in Soziologie, Feuilleton, Literatur und Film der Zwanziger- und frühen Dreißigerjahre. In den Detailanalysen von Texten Emil Lederers, Theodor Geigers, Hans Speiers, Siegfried Kracauers und Martin Kessels sowie Überblicksdarstellungen zur kulturindustriellen Produktion erweist sich der Angestelltendiskurs letztlich als verdrängter Diskurs der bürgerlichen Gesellschaft der Weimarer Republik.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Ästhetische Formen sind Kristallisationspunkte kultureller, religiöser und politischer Konflikte. Dies gilt, sofern sie religiös determinierten und legitimierten Bedeutungssystemen angehören. Sie stehen im Horizont bestimmter Klassifikationsschemata, epistemischer Unterscheidungen, unterschiedlicher Konzeptionen von Sprache und sozialer Normativität.
Der Band fragt nach der Rolle und Funktion »autonomer« Kunst im Säkularisierungsprozess. Dieser ist nicht zuletzt durch die insistierende Präsenz christlicher Referenzen in der modernen europäischen Kunst gekennzeichnet. In Frage steht damit aber, dass die Kunst der Moderne sich in einem a-religiösen oder post-religiösen Raum bewegt. Umgekehrt liegt die Vermutung nahe, dass die säkulare Signatur der modernen Kunst erst vor dem Hintergrund des Christentums verständlich wird.
Aktualisiert: 2023-04-21
Autor:
Sabine Biebl,
Eva Geulen,
Herbert Holl,
Günter Krause,
Patrick Lang,
Ania Mauruschat,
Helen Müller,
Thorben Päthe,
Clemens Pornschlegel,
Florian Schneider,
Anton Schütz
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Spätestens seit seiner "Theorie des Films" (1960), die sich der "Errettung der äußeren Wirklichkeit" verschrieben hatte, gilt Siegfried Kracauer als Realist. Seine Aufmerksamkeit für die "winzigen Katastrophen" des Alltags und seine Hoffnung, dass der Film der Wirklichkeit Fragmente entreißen möge, machen seine Texte für Geschichtswissenschaft, Film- und Medientheorie bis heute reizvoll. Mit dem "Realen" untersucht der Band den Fluchtpunkt in Kracauers Denken. Mit Beiträgen von Stephanie Baumann, Sabine Biebl, Thomas Elsaesser, Peter Geimer, Michael Girke, Michael Gormann-Thelen, Gerhard Hommer, Johannes von Moltke, Inka Mülder-Bach, Till van Rahden, Drehli Robnik, Jörg Später und Maria Zinfert.
Aktualisiert: 2023-04-16
Autor:
Friedrich Balke,
Stephanie Baumann,
Sabine Biebl,
Peter Geimer,
Gerhard Hommer,
Helmut Lethen,
Ilka Mülder-Bach,
Nia Perivolaropoulou,
Drehli Robnik,
Till van Rahden,
Johannes von Moltke
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Mit Beiträgen von Sabine Biebl, Stefan Hirschauer, Rembert Hüser, Annette Keck, Helmut Lethen, Maren Möhring, Inka Mülder-Bach, Verena Mund, Ralph J. Poole, MaryAnn Snyder-Körber, Ilke Vehling und Heide Volkening.
Junge, erwerbstätige Frauen sind nicht erst in den 1920er Jahren zum Gegenstand produktiver Phantasien geworden, die sich in Filmen, Literatur, Kunst, Schlager und Werbung wie in wissenschaftlichen Diskursen niedergeschlagen haben. Ihr Auftauchen im öffentlichen Raum ist bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einer Sorge um die Lockerung der Moral verbunden, die sich in der Mehrdeutigkeit des Begriffs ›Working Girl‹ äußert. Sowohl erwerbstätige Frauen generell als auch Prostituierte bezeichnend, eignet sich der Begriff, um eine zentrale Ambivalenz zu markieren, nämlich die Ökonomisierung von Liebe und Sexualität auf der einen und die Romantisierung von Arbeitsverhältnissen auf der anderen Seite.
Die Beiträge verfolgen mögliche Narrative, Bildmuster und Geschlechtermodellierungen, die sich aus dieser Konstellation in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten ergeben.
Aktualisiert: 2020-02-10
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»Von Caligari zu Hitler« ist bis heute eines der bekanntesten Bücher Siegfried Kracauers und ein Klassiker der Filmsoziologie. Im französischen Exil geplant, in den 1940er Jahren in den USA geschrieben, ist es nicht nur Kracauers erstes Buch über den Film, sondern auch sein erster Auftritt als Wissenschaftler und Intellektueller in der amerikanischen Öffentlichkeit. Das Buch, das Kracauer selbst einmal als »eine Art Biographie unserer Generation« bezeichnete, behandelt nach Vorüberlegungen zu den Jahren 1895 bis 1918, in denen er unter anderem die Entstehung der UFA rekapituliert, den deutschen Film der Zwischenkriegszeit bis 1933. In der festen Überzeugung, daß »die Filme einer Nation ihre Mentalität unvermittelter als andere künstlerische Medien« zu erkennen geben, dienen diese ihm als Reflexionsfläche, auf der psychologische, insbesondere autoritäre Dispositionen der deutschen Bevölkerung sichtbar werden, die auf den Nationalsozialismus vorausweisen.
Die neue Ausgabe präsentiert »Von Caligari zu Hitler« sowie die Teilstudie »Propaganda und der Nazikriegsfilm« in überarbeiteter und korrigierter Übersetzung. Der von Kracauer selbst zusammengestellte Abbildungsteil illustriert seine Thesen, die Anmerkungen der Herausgeberin beleuchten den Entstehungs- und Arbeitszusammenhang der Texte.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Was die Weimarer Kultur auszeichnet, ist ihre starke Ambivalenz. Während einerseits ein Trend zur Demokratisierung und neue, innovative Entwicklungen die Kultur- und Medienlandschaft prägen, zeigen sich andererseits Unstimmigkeiten zwischen Theorie und Praxis, staatliche Kontrollmechanismen werden sichtbar und längst überholte Wertvorstellungen verstecken sich im unterhaltsamen Gewand der Populärkultur. Doch ist das künstlerisch-intellektuelle Klima zwischen 1919 und 1933 tatsächlich so innovativ und sind die Produkte der Alltags- und Massenkultur wirklich so konservativ? Wo wird möglichweise die Avantgar-de affirmativ, wo die Populärkultur politisch? Diese Fragen und Ambivalenzen bearbeitet der Band in theoretischen Reflexionen und Analysen ausgewählter Beispiele aus dem Bereich der Avantgarde wie auch der Populärkultur (Boulevardkomödie, Fotobücher, Musiktheater, Reklame) und mit besonderem Fokus auf deren Schnittstellen in Rundfunk, Film, Fotografie, Theater und Literatur. Er bietet damit einen neuen medienarchäologischen Blick auf die Kultur der Weimarer Moderne.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Sabine Biebl,
Sabine Breitsameter,
Chris Dähne,
Dieter Daniels,
Sophia Ebert,
Nils Grosch,
Wolfgang Hagen,
Eckhardt Köhn,
Thomas Küpper,
Felix Lenz,
Burkhardt Lindner,
Kaspar Maase,
Jessica Nitsche,
Anja Nowak,
Detlev Schöttker,
Timm Starl,
Bernd Stiegler,
Michael Wedel,
Nadine Werner
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Schriften zum Film (in dreil Teilbänden), die den Zeitraum von 1921 bis 1961 umfassen, versammeln in chronologischer Folge sämtliche kleineren Film-Texte Kracauers: rund 800 Kritiken, Rezensionen, Essays, Feuilletons sowie nachgelassene Typoskripte und Entwürfe. Sie dokumentieren die Entwicklung und den Facettenreichtum einer der bedeutendsten Filmtheorien der Gegenwart und stellen zugleich ein einzigartiges Kompendium der Filmgeschichte dar. Mit dem Blick eines der genauesten, kenntnisreichsten und theoretisch reflektiertesten Beobachter des Kinos können wir bekannte und vergessene Filme in ihrem ästhetischen Anspruch sowie ihrem historischen und kulturellen Kontext wiederentdecken.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Unmittelbar nach Abschluß der "Theorie des Films" (1959) begann Siegfried Kracauer mit den Vorarbeiten zu einer Theorie der Geschichte und der Geschichtsschreibung. "Blitzartig" seien ihm die vielen Parallelen zwischen der Historiographie und den Medien Film bzw. Photographie, zwischen historischer Realität und Kamera-Realität klargeworden. Beiden gehe es um die Enthüllung der Realität, auch der unscheinbaren, bisher übersehenen. In seinem Buch über die Geschichte spiegeln sich Kracauers intensive Auseinandersetzungen mit den theoretischen Vorstellungen großer Historiker wie Leopold von Ranke, Jakob Burckhardt oder Marc Bloch) und die zahlreichen Gespräche mit zeitgenössischen Historikern.
History – The Last Things before the Last war bei aller Gelehrsamkeit zugleich ein persönliches Bekenntnis und Vermächtnis, das Kracauer bei seinem Tod 1966 unvollendet hinterließ. In der 1969 in New York erschienenen amerikanischen Ausgabe ersetzen ausführliche Entwürfe Kracauers die zwei fehlenden Kapitel. Gegenüber der deutschen Erstausgabe aus dem Jahr 1971 werden in der vorliegenden Ausgabe anhand des umfangreichen Nachlasses diese Einfügungen im einzelnen nachgewiesen. Die Übersetzung von Karsten Witte wurde neu bearbeitet. Annotationen, zusätzliche Dokumente im Anhang und ein ausführliches Nachwort ermöglichen nicht nur einen Einblick in den Arbeitsprozeß Siegfried Kracauers, sondern beleuchten darüber hinaus auch seinen Standpunkt innerhalb der damaligen Theoriediskussion.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Angestellten waren der neue Sozialtypus der Weimarer Republik, denn sie entstanden im Schnittpunkt der gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Veränderungen, die die Zwischenkriegszeit bestimmten. So wurden sie als Repräsentanten der neuen Zeit und ihrer spezifischen ›Spielorte‹, der Großstadt, der Großbetriebe und der neuen Freizeit-Öffentlichkeit, wahrgenommen, zugleich aber wurde um ihre Verortung im sozialen Gefüge gerungen. Denn nicht nur brachte der Versuch ihrer Integration die gängigen Beschreibungskategorien der Soziologie ins Wanken, dieser Sozialtypus wurde auch zur Projektionsfläche kollektiver Ängste und Wünsche, die auf den Zeitenumbruch reagierten. Der Angestelltendiskurs, der sich um die Jahrhundertwende auszuformen begann und ab der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre die ganze Breite des öffentlichen Interesses erreichte, kann somit als Reflexionsfeld verstanden werden, auf dem mit neuen Zugriffsweisen und Denkmodellen für eine sich verändernde Wirklichkeit experimentiert wurde. Diesen Diskurs, seine Muster und Strategien untersucht die Autorin in Soziologie, Feuilleton, Literatur und Film der Zwanziger- und frühen Dreißigerjahre. In den Detailanalysen von Texten Emil Lederers, Theodor Geigers, Hans Speiers, Siegfried Kracauers und Martin Kessels sowie Überblicksdarstellungen zur kulturindustriellen Produktion erweist sich der Angestelltendiskurs letztlich als verdrängter Diskurs der bürgerlichen Gesellschaft der Weimarer Republik.
Aktualisiert: 2020-02-12
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Ästhetische Formen sind Kristallisationspunkte kultureller, religiöser und politischer Konflikte. Dies gilt, sofern sie religiös determinierten und legitimierten Bedeutungssystemen angehören. Sie stehen im Horizont bestimmter Klassifikationsschemata, epistemischer Unterscheidungen, unterschiedlicher Konzeptionen von Sprache und sozialer Normativität.
Der Band fragt nach der Rolle und Funktion »autonomer« Kunst im Säkularisierungsprozess. Dieser ist nicht zuletzt durch die insistierende Präsenz christlicher Referenzen in der modernen europäischen Kunst gekennzeichnet. In Frage steht damit aber, dass die Kunst der Moderne sich in einem a-religiösen oder post-religiösen Raum bewegt. Umgekehrt liegt die Vermutung nahe, dass die säkulare Signatur der modernen Kunst erst vor dem Hintergrund des Christentums verständlich wird.
Aktualisiert: 2023-04-21
Autor:
Sabine Biebl,
Eva Geulen,
Herbert Holl,
Günter Krause,
Patrick Lang,
Ania Mauruschat,
Helen Müller,
Thorben Päthe,
Clemens Pornschlegel,
Florian Schneider,
Anton Schütz
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»Von Caligari zu Hitler« ist bis heute eines der bekanntesten Bücher Siegfried Kracauers und ein Klassiker der Filmsoziologie. Im französischen Exil geplant, in den 1940er Jahren in den USA geschrieben, ist es nicht nur Kracauers erstes Buch über den Film, sondern auch sein erster Auftritt als Wissenschaftler und Intellektueller in der amerikanischen Öffentlichkeit. Das Buch, das Kracauer selbst einmal als »eine Art Biographie unserer Generation« bezeichnete, behandelt nach Vorüberlegungen zu den Jahren 1895 bis 1918, in denen er unter anderem die Entstehung der UFA rekapituliert, den deutschen Film der Zwischenkriegszeit bis 1933. In der festen Überzeugung, daß »die Filme einer Nation ihre Mentalität unvermittelter als andere künstlerische Medien« zu erkennen geben, dienen diese ihm als Reflexionsfläche, auf der psychologische, insbesondere autoritäre Dispositionen der deutschen Bevölkerung sichtbar werden, die auf den Nationalsozialismus vorausweisen.
Die neue Ausgabe präsentiert »Von Caligari zu Hitler« sowie die Teilstudie »Propaganda und der Nazikriegsfilm« in überarbeiteter und korrigierter Übersetzung. Der von Kracauer selbst zusammengestellte Abbildungsteil illustriert seine Thesen, die Anmerkungen der Herausgeberin beleuchten den Entstehungs- und Arbeitszusammenhang der Texte.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Das politisch-philosophische Denken der Gegenwart steht im Zeichen einer erneuten Debatte des Theologisch-Politischen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Rückbesinnung auf die Briefe des Völkerapostels Paulus. Die unterschiedlichen Neulektüren, wie sie Giorgio Agamben, Alain Badiou und Jean-Claude Milner vorgelegt haben, entdecken die Gegenwart als deren nach wie vor gültige Adresse. Drei Fragestellungen lassen sich ausmachen: erstens die Rückgewinnung beziehungsweise Neuformulierung eines Universalismus, der den Konformismus kultureller Gemeinschaften aufsprengen würde; zweitens die geschichtliche Situierung der Gegenwart innerhalb der unvollendeten Geschichte, drittens die erneute Öffnung eines utopisch-revolutionären Horizontes jenseits der kapitalistischen figura mundi. Die Fragestellungen antworten auf Tendenzen und Konflikte der Gegenwart. Die Beiträge der Paulus-Lektüren gehen zurück auf Vorträge des ersten Kolloquiums des Internationalen Forschungskollegs Religiöse Ordnungsmodelle der Moderne an der LMU München. Sie knüpfen an die aktuellen Paulus-Lektüren an und führen die Debatte in den Bereichen Theologie, Literatur und Kulturtheorie fort. Mit Beiträgen von Alf Christophersen, Dominik Finkelde, Herbert Holl, Jens Kabisch, Pierre Legendre, Thorben Päthe, Giuliana Parotto, Christoph Schmidt, Anton Schütz, Peter Zeillinger.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Sabine Biebl,
Alf Christophersen,
Dominik Finkelde,
Herbert Holl,
Jens Kabisch,
Pierre Legendre,
Giuliana Parotto,
Thorben Päthe,
Clemens Pornschlegel,
Christoph Schmidt,
Anton Schütz,
Peter Zeillinger
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