Nicht nur Raubkunst!

Nicht nur Raubkunst! von Ahrndt,  Wiebke, Brandstetter,  Anna-Maria, Burkard,  Benedikt, Dreyer,  Mechthild, Eiser,  Isabel, Förster,  Larissa, Haug,  Ute, Heimann-Jelinek,  Felicitas, Herrmann,  Beate, Hierholzer,  Vera, Hilden,  Irene, Hulverscheidt,  Marion, Kuper,  Anke, Lebret,  Céline, Leipold,  Robin, Merz,  Miriam, Müller-Karpe,  Michael, Niedernostheide,  Norbert, Pickering,  Michael, Pruß,  Alexander, Raabe,  Eva, Rahn,  Anne Marie, Rösch,  Hermann, Schmitz,  Michael, Schrenk,  Friedemann, Steinheimer,  Frank, Stoecker,  Holger, Vogel,  Christian, Weber,  Cornelia, Wessel,  Günther
Disziplinen- und institutionenübergreifende Diskussion eines angemessenen Umgangs mit sensiblen Sammlungsobjekten
Aktualisiert: 2023-06-28
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Nation im Exil?

Nation im Exil? von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Nolting,  Nina von
In Deutschland lebten im Jahr 2010 etwa 25.000 Eritreer, 2021 lebten knapp 80.000 Eritreer in Deutschland. Die ersten flohen vor den Auswirkungen des Unabhängigkeitskriegs gegen Äthiopien und bildeten lange eine solidarische Gemeinschaft, die durch den Glauben an eine freie Nation Eritrea verbunden war. Inzwischen besteht die Exilgemeinschaft zu einem großen Teil aus der in Deutschland aufgewachsenen Nachfolgegeneration. Diese Veränderungen, an erster Stelle jedoch die Entwicklungen im Herkunftsland, scheinen heute die Gemeinschaftsbildung der Exilanten zu beeinflussen. Inzwischen ist Eritrea zwar ein souveräner Staat, dennoch führt die Entwicklung des zunächst gefeierten „afrikanischen Musterstaates“ hin zum repressiven Einparteien-Regime zu Zweifeln und Differenzen in der Exilgemeinschaft. Wie sich Migranten zu einer Gemeinschaft zusammenschließen und wie sie individuell handeln, hängt nicht allein von den Bedingungen der Aufnahmegesellschaft ab – das wird am Beispiel der Eritreer in Deutschland deutlich. Das Buch zeigt, dass auch die Dynamiken und politischen Ereignisse im Herkunftsland die Organisationsstrategien und persönlichen Entscheidungen der Migranten stark prägen und beeinflussen. Über die Autorin: Nina von Nolting studierte Ethnologie, Kulturanthropologie und Afrikanistik in Marburg und Frankfurt am Main. Sie wurde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz promoviert, wo sie bis 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt war. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Flucht und Migration. REZENSION: “The aim of the work is to examine the different and complex problems of the country of origin, the refugees themselves and the reaction of the host country [...] The ten chapters [...] contain numerous sections dealing with fascinating, but complicated academic, social, religious, political, economic and psychological problems. Hence, it is a dexterous research work of several years based on written and oral sources. [...] The book is [...] rich in information, objective in analysis, well readable in style. Nina von Nolting has made an excellent contribution to Eritrean studies for which we should all be thankful.” (Bairu Tafla in “Aethiopica” 15/2012, 297-299)
Aktualisiert: 2023-06-13
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Nicht nur Raubkunst!

Nicht nur Raubkunst! von Ahrndt,  Wiebke, Brandstetter,  Anna-Maria, Burkard,  Benedikt, Dreyer,  Mechthild, Eiser,  Isabel, Förster,  Larissa, Haug,  Ute, Heimann-Jelinek,  Felicitas, Herrmann,  Beate, Hierholzer,  Vera, Hilden,  Irene, Hulverscheidt,  Marion, Kuper,  Anke, Lebret,  Céline, Leipold,  Robin, Merz,  Miriam, Müller-Karpe,  Michael, Niedernostheide,  Norbert, Pickering,  Michael, Pruß,  Alexander, Raabe,  Eva, Rahn,  Anne Marie, Rösch,  Hermann, Schmitz,  Michael, Schrenk,  Friedemann, Steinheimer,  Frank, Stoecker,  Holger, Vogel,  Christian, Weber,  Cornelia, Wessel,  Günther
Disziplinen- und institutionenübergreifende Diskussion eines angemessenen Umgangs mit sensiblen Sammlungsobjekten
Aktualisiert: 2023-05-28
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Nicht nur Raubkunst!

Nicht nur Raubkunst! von Ahrndt,  Wiebke, Brandstetter,  Anna-Maria, Burkard,  Benedikt, Dreyer,  Mechthild, Eiser,  Isabel, Förster,  Larissa, Haug,  Ute, Heimann-Jelinek,  Felicitas, Herrmann,  Beate, Hierholzer,  Vera, Hilden,  Irene, Hulverscheidt,  Marion, Kuper,  Anke, Lebret,  Céline, Leipold,  Robin, Merz,  Miriam, Müller-Karpe,  Michael, Niedernostheide,  Norbert, Pickering,  Michael, Pruß,  Alexander, Raabe,  Eva, Rahn,  Anne Marie, Rösch,  Hermann, Schmitz,  Michael, Schrenk,  Friedemann, Steinheimer,  Frank, Stoecker,  Holger, Vogel,  Christian, Weber,  Cornelia, Wessel,  Günther
Disziplinen- und institutionenübergreifende Diskussion eines angemessenen Umgangs mit sensiblen Sammlungsobjekten
Aktualisiert: 2023-04-28
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Bitteres Gold

Bitteres Gold von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Werthmann,  Katja
Seit Beginn der 1980er Jahren erlebt Westafrika einen Goldboom, der bis heute unvermindert andauert. Männer, Frauen und Kinder arbeiten im informellen, handwerklichen Bergbau. Am Beispiel des ländlichen Südwestens von Burkina Faso beschreibt dieses Buch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aspekte des Goldbooms. Dabei kommen Bauern, Schürfer, Staatsbeamte und Kleinunternehmerinnen zu Wort. Das Buch schildert Auseinandersetzungen um die Aneignung von Land und Bodenschätzen ebenso wie die soziale Organisation des Bergbaus und hinterfragt Klischees über „gesetzlose Orte“ und das „sinnlose Verprassen“ von Gewinnen aus dem Bergbau. Der Goldbergbau führt einerseits zu Konflikten über Nutzungsrechte und Entscheidungsmacht, ermöglicht andererseits aber wirtschaftlichen Wandel sowie alternative Lebensweisen und Weltsichten. Anlässlich des Goldbooms werden Mensch-Umwelt-Beziehungen, Kosmologien, Generations- und Geschlechterbeziehungen neu definiert. Der exzessive Konsum in Minenorten ist eine Form von Redistribution, die zur sozialen Einbettung des Bergbaus beiträgt. Dieses Buch ist ein Beitrag zur sozialwissenschaftlichen und vergleichenden Untersuchung von Goldrauschphänomenen, zur Ethnographie und Geschichte Westafrikas, zum Verhältnis von Bodenrecht, lokalen Machtstrukturen und Staat in Afrika, und zur Ethnologie des Geldes. Über die Autorin: Dr. Katja Werthmann arbeitete am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und hat sich dort mit dieser Arbeit habilitiert. Zum Wintersemester 2012/2013 hat sie im Institut für Afrikanistik der Universität Leipzig die Professur Gesellschaft, Politik und Wirtschaft übernommen und gibt dem Institut eine etwas veränderte Ausrichtung mit einem Schwerpunkt Wirtschaftsethnologie. Die Verfasserin hat in derselben Schriftenreihe den folgenden Sammelband mitherausgegeben: „Mining Frontiers – Anthropological and Historical Perspectives”, ISBN 978-3-89645-832-2.
Aktualisiert: 2021-01-22
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Entwicklungsmakler, Kleinunternehmer, Dienstleister?

Entwicklungsmakler, Kleinunternehmer, Dienstleister? von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Brüntrup-Seidemann,  Sabine, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola
Seit den 1980er-Jahren haben lokale Nichtregierungsorganisationen (NROen) in Afrika immer stärker an Bedeutung gewonnen. Von Vielen werden sie als wesentliche Säule für eine den lokalen Bedürfnissen besser angepasste Entwicklungspolitik gesehen. Andere kritisieren sie als überschätzte Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit. Dieses Buch untersucht am Beispiel Benins die Rollen von lokalen NROen in der ländlichen Entwicklung und überprüft die ihnen zugeschriebenen komparativen Vorteile gegenüber staatlicher Entwicklungspolitik. Die Untersuchung basiert auf ethnographischen Dorfstudien und Befragungen. Durch die Analyse der Entstehung der NROen, der Motivation ihrer Gründer, ihrer Aktivitäten, ihrer Wahrnehmung durch Externe, ihrer Interaktionen mit der lokalen Bevölkerung, Behörden, Gebern und untereinander entsteht ein umfassendes Bild der Realität der lokalen NROen in Benin. Die Autorin zeigt, dass die Geber sich an einem organisatorischen Idealtypus „NRO“ orientieren, der aus der europäisch-amerikanischen Erfahrung abgeleitet ist, aber nicht mit der Wirklichkeit Benins übereinstimmt. Dies führt in der Zusammenarbeit zu hohen Reibungsverlusten und schränkt letztlich die Möglichkeiten von lokalen NROen in der ländlichen Entwicklung stark ein. Das Buch trägt zum soziologischen Verständnis des ländlichen Raums in Afrika bei, mit einem Schwerpunkt auf den gesellschaftlichen Dynamiken, die externe Interventionen auslösen. Es will durch die Klärung von Rollen und Handlungslogiken einen Beitrag zur Verbesserung der Entwicklungszusammenarbeit leisten. Über die Autorin: Sabine Brüntrup-Seidemann arbeitet als Referentin für Mittel- und Südamerika bei der Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn. Die folgenden weiteren Studien sind in derselben Schriftenreihe bei uns erschienen: Sarah Fichtner: „The NGOisation of Education – Case Studies from Benin“, ISBN 978-3-89645-831-5. Clarisse Tama: „Être enseignant au Bénin – Les mutations d’un groupe professionnel“, ISBN 978-3-89645-835-3.
Aktualisiert: 2021-06-10
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Die Wandernde ist eine Kuh

Die Wandernde ist eine Kuh von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Thubauville,  Sophia
Der Lebenszyklus von Frauen in Maale in Südäthiopien steht im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes. Sophia Thubeauville zeigt, wie die Lebenswege von Frauen rituell markiert, gefestigt und geleitet werden und welche besondere Bedeutung den vielfältigen Meidungsgeboten zukommt, die mit jeder Phase des Lebens einhergehen. Zugleich lotet die Autorin das Spannungsfeld zwischen traditionellen weiblichen Handlungsräumen und den sich verändernden Lebensentwürfen von Frauen aus, die aus dem tiefgreifenden Wandel der Maale-Gesellschaft resultieren. Sie verwebt Passagen aus ihren Feldtagebüchern mit den Stimmen von Maale-Frauen zu einem nuancierten Bild weiblicher Lebenszusammenhänge. Über die Autorin: Sophia Thubauville arbeitet zurzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frobenius-Institut. Dort ist sie zuständig für die Völkerkundliche Bibliothek und Öffentlichkeitsarbeit.
Aktualisiert: 2021-09-15
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60 Jahre Institut für Ethnologie und Afrikastudien

60 Jahre Institut für Ethnologie und Afrikastudien von Beier,  Ulli, Brandstetter,  Anna-Maria, Buddruss,  Georg, Geary,  Christraud, Gross,  Gerhard, Hauck,  Gerhard, Lentz,  Carola, Müller,  Ernst-Wilhelm, Nachtigall,  Horst, Rein,  Anette, Seiler,  Signe, Snoy,  Peter, Stellrecht,  Irmtraud, Zwernemann,  Jürgen
INHALT Anna-Maria Brandstetter / Carola Lentz: Einleitung Chronik Irmtraud Stellrecht: Feldforschung als Erfahrung. Adolf Friedrich und Karl Jettmar in Nordpakistan Georg Buddruss / Peter Snoy: Die Deutsche Hindukusch-Expedition (DHE) 1955–56 Horst Nachtigall: „Der erste Student der Völkerkunde“ Ernst Wilhelm Müller: Reminiszenzen eines Betroffenen Zusammengestellt von Anna-Maria Brandstetter: Erika Sulzmann zwischen Mainz und Kongo Lorenz G. Löffler: Die fünfziger Jahre. Erinnerungen an meine Erlebnisse 1950–60 Jürgen Zwernemann: Erinnerungen an meine Studienzeit in Mainz 1950–54 Christraud Geary: Sommersemester 1966 in Mainz Signe Seiler: Erika Sulzmann räumt auf. Erinnerungen an die 1960er und 1970er Jahre Raimund Kastenholz: Afrikanische Sprachen, Afrikanistik, Afrikanische Philologie Thomas Geider: Janheinz Jahn als Vermittler afrikanischer Literatur in den deutschen Sprachraum und die Weltliteratur Anja Oed: Literaturen in afrikanischen Sprachen und die Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen Alfons M. Dauer: Dauer und die Ethnologie in Mainz. Wie alles so kam Christoph Klein: Blues en bloc Wolfgang Bender: Kulturerbe Musik. Das Archiv für die Musik Afrikas in Mainz Manfred K.H. Eggert / Rosemarie K. Eggert: Mainz und das Innere Kongobecken. Archäologisch-ethnographische Forschungen 1977–87 Bernhard Streck: Symposium auf dem Podium oder Die Betäubung des Initianden Brigitta Benzing: „König, Fürsten, Bauern“. Die erste ethnographische Ausstellung im Neubau des Mainzer Philosophicums Ulli Beier: „Neue Kunst aus Afrika“. Über die Ausstellung im Landesmuseum Mainz, Juni–Juli 1980 Uta Reuster-Jahn: „Mawingu – Skulpturen der Makonde“ Gerhard Grohs: Das Institut und der Kampf gegen die Apartheidpolitik Südafrikas Thomas Bierschenk: Laudatio zum 70. Geburtstag von Gerhard Grohs (1999) Gerhard Hauck: Teilnehmende Beobachtung als „ständiger Vertreter“ am Institut für Ethnologie und Afrikastudien Mabiala Mantuba-Ngoma: Promovieren am IFEAs. Zwischen Wissenschaft und Menschlichkeit Anette Rein et al.: Das Autonome DoktorandInnenkolloquium 1990–98 und ein Epilog Ivo Strecker: Aha, aha! Oho, oho! – Oho, oho! Aha! Kollage einer Professur Carola Lentz: Selbstberichte, Evaluationen, Zielvereinbarungen, STEPs und andere Zeitfresser. Das Institut im Spiegel administrativer Genres Anhang / Abbildungsnachweis / Zu den Autoren / Index
Aktualisiert: 2021-11-22
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Nation im Exil?

Nation im Exil? von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Nolting,  Nina von
In Deutschland leben heute etwa 25.000 Eritreer. Die ersten flohen vor den Auswirkungen des Unabhängigkeitskriegs gegen Äthiopien und bildeten lange eine solidarische Gemeinschaft, die durch den Glauben an eine freie Nation Eritrea verbunden war. Inzwischen besteht die Exilgemeinschaft zu einem großen Teil aus der in Deutschland aufgewachsenen Nachfolgegeneration. Diese Veränderungen, an erster Stelle jedoch die Entwicklungen im Herkunftsland, scheinen heute die Gemeinschaftsbildung der Exilanten zu beeinflussen. Inzwischen ist Eritrea zwar ein souveräner Staat, dennoch führt die Entwicklung des zunächst gefeierten „afrikanischen Musterstaates“ hin zum repressiven Einparteienregime zu Zweifeln und Differenzen in der Exilgemeinschaft. Wie sich Migranten zu einer Gemeinschaft zusammenschließen und wie sie individuell handeln, hängt nicht allein von den Bedingungen der Aufnahmegesellschaft ab – das wird am Beispiel der Eritreer in Deutschland deutlich. Das Buch zeigt, dass auch die Dynamiken und politischen Ereignisse im Herkunftsland die Organisationsstrategien und persönlichen Entscheidungen der Migranten stark prägen und beeinflussen. Über die Autorin: Nina von Nolting studierte Ethnologie, Kulturanthropologie und Afrikanistik in Marburg und Frankfurt am Main. Sie wurde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz promoviert, wo sie bis 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt war. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Flucht und Migration. REZENSION: “The aim of the work is to examine the different and complex problems of the country of origin, the refugees themselves and the reaction of the host country [...] The ten chapters [...] contain numerous sections dealing with fascinating, but complicated academic, social, religious, political, economic and psychological problems. Hence, it is a dexterous research work of several years based on written and oral sources. [...] The book is [...] rich in information, objective in analysis, well readable in style. Nina von Nolting has made an excellent contribution to Eritrean studies for which we should all be thankful.” (Bairu Tafla in “Aethiopica” 15/2012, 297-299)
Aktualisiert: 2019-01-04
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Heilige Stadt – Stadt der Heiligen

Heilige Stadt – Stadt der Heiligen von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Desplat,  Patrick, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Stauth,  Georg
Die äthiopische Stadt Harar gilt als religiöses Zentrum der östlichen Region am Horn von Afrika. Diese Bedeutung schlägt sich unter anderem in Lokalbezeichnungen wie „Stadt der Heiligen“ oder „viertheiligste Stadt (des Islam)“ nieder. Die Schreine der lokalen Heiligen und die damit verbundenen Praktiken, Glaubensvorstellungen und Symbole spielen eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben Harars. Wie aber wirkt Heiligkeit als konkrete Reflektion einer bestimmten Zeit und eines bestimmten Ortes in die heutige Gesellschaft hinein? Wie arrangiert sich Heiligkeit mit den global flows islamischer Reformen und steht damit an einer Schnittstelle zwischen lokaler Sinnstiftung und globalen Alternativen? Der Autor untersucht das dynamische Verhältnis zwischen öffentlichen Diskursen, religiöser Praxis und gesellschaftlichen Wandlungsprozessen in Harar. Er zeigt, wie die Debatte über Heiligkeit im Islam nicht nur eine Kontroverse über theologische Inhalte repräsentiert. Vielmehr reflektiert der Disput einen Konkurrenzkampf zwischen sozialen Gruppen, der weit über die Bedeutung des lokalen Heiligenwesens hinausgeht. Die Kulturalisierung religiöser Praktiken und heiliger Orte ist eine wesentliche Facette dieser Auseinandersetzung. Damit berührt die Arbeit ein grundsätzliches Problem ethnologisch inspirierter Islamforschung: Lassen sich die heterogenen Lebenswelten unterschiedlicher muslimischer Gesellschaften mit dem Anspruch und der Dogmatik eines universalistischen Islam erklären? Die Diskussionen über Heiligkeit sind dafür repräsentativ, weil sie genau an der Schnittstelle zwischen einem lokal ausgeformten Islam einerseits und einem Bedürfnis nach universaler Gültigkeit andererseits stehen. Dieses Buch ist ein Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Untersuchung muslimischer Gesellschaften Afrikas, zur Ethnographie und Geschichte Äthiopiens und zum Verhältnis religiöser Praktiken, lokaler Machtstrukturen und translokaler Netzwerke.
Aktualisiert: 2019-01-10
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50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika

50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika von Alber,  Erdmute, Asche,  Helmut, Beck,  Rose Marie, Behrends,  Andrea, Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Dorsch,  Hauke, Fricke,  Christine, Grätz,  Tilo, Häberlein,  Tabea, Hahn,  Hans Peter, Kastenholz,  Raimund, Kilian,  Cassis, Krings,  Matthias, Langewiesche,  Kathrin, Lentz,  Carola, Loimeier,  Roman, Lopes,  Carlos, Martin,  Jeannett, Meyns,  Peter, Nganang,  Patrice, Nugent,  Paul, Oed,  Anja, Pauli,  Julia, Rauch,  Theo, Rompel,  Dörte, Ruppert,  Uta, Schäfer,  Georg, Spies,  Eva
„Our country is an ‘abiku’ country. Like the spirit-child, it keeps coming and going. One day it will decide to remain. It will become strong.“ (Ben Okri, nigerianischer Schriftsteller, 1991) Um das Jahr 2010 haben viele Staaten Afrikas südlich der Sahara ein halbes Jahrhundert politischer Unabhängigkeit gefeiert. Die Festlichkeiten waren ein Anlass, zu diskutieren, wie „unabhängig“ Afrika eigentlich ist und wie es kommt, dass die politisch unabhängigen Staaten sich seit fünf Jahrzehnten so schwer damit tun, „stark“ zu werden. Vor diesem Hintergrund ziehen die dreiundzwanzig Beiträge des Buchs eine Bilanz der letzten fünfzig Jahre und formulieren Ausblicke auf die zukünftigen Herausforderungen des Kontinents. Aus unterschiedlichen Fachperspektiven (von den Kultur-, über die Sprach- bis hin zu den Wirtschaftswissenschaften) legen renommierte deutsche und afrikanische Autorinnen und Autoren dar, wie umfassend sich der Kontinent in den letzten fünfzig Jahren verändert hat, nicht nur auf politischem und wirtschaftlichem, sondern vor allem auch auf gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet. Beiträge zu Religion, Medien, Stadt, Film, Literatur, Musik, Wirtschaft oder Politik zeichnen die Transformationsprozesse der letzten Jahrzehnte nach und präsentieren eine vielfältige und vielschichtige afrikanische Gegenwart. Die Aufsätze machen aber auch die Langlebigkeit kolonialer ökonomischer und politischer Strukturen deutlich, die zunehmend in Widerspruch zu den gesellschaftlichen und kulturellen Dynamiken geraten. Es sind vor allem junge Kulturschaffende, Akademiker und religiöse Gruppen, die heute neue Wege zur Unabhängigkeit erproben, indem sie sich von Entwicklungsdefinitionen und politischen Modellen des Globalen Nordens und der eigenen Eliten lösen und so nach „diskursiver Souveränität“ (Patrice Nganang) streben. In diesen gesellschaftlichen und kulturellen Trends liegt vielleicht das größte Entwicklungspotential Afrikas. Die Herausforderung besteht darin, es produktiv zu nutzen, so dass sich das afrikanische „abiku spirit child“ dafür entscheidet, auf Dauer zu bleiben. INHALT Thomas Bierschenk / Eva Spies: Afrika seit 1960 – Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven GESELLSCHAFTLICHE TRENDS Hans Peter Hahn: Zur Dynamik urbaner Lebenswelten in Afrika Rose Marie Beck: Stadtsprachen in Afrika Katrin Langewiesche: Zwischen Afrika und Europa – Aspekte des Christentums in Afrika nach den Unabhängigkeiten Roman Loimeier: Die Muslime in Afrika zwischen kolonialem Erbe und Nationalstaat Erdmute Alber / Tabea Häberlein / Jeannett Martin: Verwandtschaft in Afrika – Transformationsprozesse im 20. Jahrhundert Thomas Bierschenk: Schulische Bildung in Afrika – Privates Gut, öffentliches Gut, globales Gut? NATION UND NATIONENBILDUNG Carola Lentz: Die Nation feiern, die Nation debattieren – Fünfzig Jahre Unabhängigkeit und Nationenbildung in Afrika Christine Fricke: Nation und Nationalismus in Afrika – Prozesse und Perspektiven Paul Nugent: Haben Nationen einen Magen? Essen, Trinken und vorgestellte Gemeinschaften in Afrika POLITISCHE ÖKONOMIE Peter Meyns: Fünfzig Jahre politische Unabhängigkeit in Afrika – Versuch einer Bilanz Andrea Behrends / Julia Pauli Zwischen Charisma und Korruption – Kontinuitäten und Brüche in der Auseinandersetzung mit Eliten in Afrika Thomas Bierschenk: Staaten in Arbeit, und arbeitende Staaten in Afrika – Sedimentierungen, Fragmentierung und normative Dilemmata Uta Ruppert / Dörte Rompel: Geschlechterpolitik im Wandel – Frauen machen Staat in Afrika Helmut Asche: Die Wirtschaft Afrikas seit 1960 Theo Rauch: Transformation mit Kontinuität – Afrikas Kleinbauern im fortwährenden Spagat zwischen Subsistenz und Märkten MEDIEN, KUNST UND POPULÄRKULTUR Tilo Grätz: Aufbruch, Propaganda, Liberalisierung – Medienumbrüche und Medienaneignung in Afrika Anja Oed: „We were ready for big and beautiful things“ – Afrikanische Literatur seit der Unabhängigkeit Cassis Kilian: Flimmernde Utopien – 50 Jahre afrikanischer Film Hauke Dorsch: Vom „Indépendance Cha Cha“ zu „Quitte Le Pouvoir“ – Afrikanische Popmusik seit der Unabhängigkeitsära PERSPEKTIVEN UND HERAUSFORDERUNGEN Georg Schäfer: Afrikas Perspektiven in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise Carlos Lopes: Neue Brüche, alte Wunden – Afrika und die Erneuerung der South Agency Patrice Nganang: Was heißt (schon) Unabhängigkeit? Autobiographie eines Konzeptes Über die Herausgeber: Dr. Thomas Bierschenk war bis zu seiner Pensionierung Professor für Kulturen und Gesellschaften Afrikas am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Veröffentlichungen behandeln ein breites Themenspektrum zu Staat, Politik und Entwicklung in den frankophonen Ländern West- und Zentralafrikas. Dr. Eva Spies ist seit Mai 2014 Juniorprofessorin für Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Afrika an der Universität Bayreuth. Von Januar 2006 bis April 2014 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In unserem Programm sind weitere Studien zur Nationenbildung in afrikanischen Staaten erschienen: „Ein günstiger Augenblick – Das Jubiläum der Unabhängigkeit in Madagaskar“, ISBN 978-3-89645-845-2 „The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon“, ISBN 978-3-89645-838-4. „Vom Reichtum eines armen Landes – Nationalfeiern und Nationenbildung in Burkina Faso“, ISBN 978-3-89645-840-7.
Aktualisiert: 2022-05-17
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Fremde Nachbarn

Fremde Nachbarn von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Oberhofer,  Michaela
Die vorliegende empirische Studie handelt vom überwiegend friedlichen Zusammenleben der ethnisch und sprachlich heterogenen Bevölkerung im Südwesten von Burkina Faso, das einerseits durch ethnische Grenzen überschreitende Zugehörigkeiten und Gemeinsamkeiten, andererseits aber auch durch Konflikte und Abgrenzungsprozesse gekennzeichnet ist. Die verschiedenen Gruppen – darunter Jaana, Phuo und Lobi – weisen zahlreiche kulturelle, politische, wirtschaftliche und religiöse Gemeinsamkeiten auf. Im 18. und 19. Jahrhundert migrierten ihre Vorfahren aus dem Norden Ghanas in ihr heutiges Siedlungsgebiet. Trotz sprachlicher Grenzen sind die Menschen aufgrund der geteilten Migrationserfahrung und des langen Zusammenlebens miteinander vernetzt, etwa durch Scherzbeziehungen, Ehen, regional verbreitete Kulte oder Dorfgemeinschaften. Zudem haben zahlreiche Verwandtschaftsgruppen fremde Ursprünge, woran sich ihre Mitglieder bis heute erinnern. Die Forschung stellt einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Ethnizitätsdebatte dar, weil sie – anders als die meist auf die politische Dimension der Ethnizität fokussierten Arbeiten – Ethnizität in ihrer Ausprägung im bäuerlichen Alltagsleben der Akteure analysiert. Um den vielfältigen unterschiedlichen Aushandlungsprozessen interethnischer Beziehungen gerecht zu werden, bedarf es einer differenzierten Sichtweise von Ethnizität und ethnischen Grenzen. Zum einen sind historische und regionale Unterschiede bei der Bedeutung von ethnischen Zugehörigkeiten auszumachen. Zum anderen ist rituelle Komplementarität eines der Grundprinzipien der interethnischen Beziehungen. Die Analyse der verschiedenen Handlungsfelder (Bodenrecht, Verwandtschaft, Nachbarschaft und Rituale), in denen Ethnizität bzw. andere Identifikationsmuster eine Rolle spielen, zeigt zudem, dass die Ebene der Diskurse von der Ebene der Praxis der interethnischen Beziehungen unterschieden werden muss. Ethnische Identifikationsmuster spielen in kategorialen Beziehungen (Interaktion zwischen Gruppen) eine geringere Rolle als in personalen Beziehungen (Interaktion zwischen Individuen). Über die Autorin: Michaela Oberhofer studierte Ethnologie und Afrikanistik in Bayreuth, Birmingham und Bordeaux. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Westafrikanische Savanne“ der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main forschte sie eineinhalb Jahre lang in Burkina Faso. Nach ihrer Promotion war Michaela Oberhofer als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz beschäftigt. Im Anschluss an ihre Tätigkeit am Ethnologischen Museum in Berlin arbeitet sie seit 2013 als Afrika-Kuratorin am Rietberg-Museum in Zürich.
Aktualisiert: 2021-10-09
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