Vielfältige Reflexionen auf Gründungsmythen im Dialog der europäischen Literaturen und Künste
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Giovanna Angeli,
Emanuil Angelov,
Uwe Baumann,
Lucia Borghese Bruschi,
Elke Brüggen,
Henryk Chudak,
Patrizio Collini,
Michel Delon,
Jacques Raymond Domenech,
Marc Föcking,
Remigius Forycki,
Pierre Frantz,
Peter Frei,
Roland Galle,
Véronique Gély,
Paul Geyer,
Milan Herold,
Thomas Hunkeler,
Bernard Huß,
Roland Issler,
Roland Alexander Ißler,
Claudia Jacobi,
Willi Jung,
Michaela Landi,
Franz Lebsanft,
Rolf P. Lessenich,
Rolf Lohse,
Patrick Marot,
Karl Maurer,
Helmut Meter,
Christian Moser,
Martin Neumann,
Christine Ott,
Franz Penzenstadler,
Ludger Scherer,
Thomas A. Schmitz,
Helmut J. Schneider,
Linda Simonis,
Michael Wetzel,
Michael White
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Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelt sich die Kultur des Spaziergangs als bürgerliche Alternative zur aristokratischen Promenade einerseits und zu innovativen Formen mechanisierter Fortbewegung wie Postkutsche oder Eisenbahn andererseits. Sie ist verbunden mit der Entdeckung der Natur als Landschaft und knüpft zugleich an eine ältere Tradition an, die den Zusammenhang zwischen Gehen und Denken sowie zwischen Gehen und Schreiben reflektiert. Die hier versammelten Beiträge beleuchten diese Konstellation aus unterschiedlichen Perspektiven, rekonstruieren ihre Vorgeschichte und fragen nach ihrer Relevanz für die Kultur der Moderne. Dabei wird die gedankliche Dimension des Spaziergangs genauso in den Blick genommen wie die Körperlichkeit des Gehens, die Naturwahrnehmung des romantischen Wanderers ebenso wie die Bibliotheksgänge des humanistischen Gelehrten. Historisch spannt sich der Bogen von den antiken Philosophen bis hin zu Thomas Bernhard und Peter Handke, kulturgeographisch von der Kunst des Gehens in China bis hin zu Henry David Thoreaus Wanderungen durch die Wildnis Amerikas. Im Zentrum all dieser Betrachtungen steht die Frage nach einer Poetik des Spaziergangs: der Umsetzung von Bewegung durch den Raum in die Struktur eines Textes, Gemäldes, Liedes oder Films.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Die Beiträge des Bandes spüren der motivischen und der darstellungstheoretischen Bedeutung und Funktion des Blicks in der Literatur insbesondere seit dem 18. Jahrhundert nach. Sie heben ausdrücklich auf methodische und thematische Vielfalt ab; in den Blick rücken somit auch die Wechselbeziehungen zwischen der Literatur und anderen Diskursen, Disziplinen und Medien: Optik und Theologie, philosophische Anthropologie und Kunstgeschichte, Militärgeschichte und Film. Dabei zeichnet sich ab, dass die Literatur die vielfach beobachtete subjektformierende Qualität des Blicks weit mehr als Frage denn als Tatsache oder Programm verhandelt. Diese Konstellation lässt sich vom modernen Liebesblick und der Faszination als "bezauberndem" Blickkontakt über den Blick auf die Landschaft bis hin zum Blick in den Mikro- oder Makrokosmos hinein verfolgen und sie tangiert grundsätzlich auch die formale und performative Dimension literarischer Texte. Emphatisierungen des Blicks münden folglich nicht selten in Poetiken eines unverfügbaren Multiperspektivismus, eines "Versehens" oder gar der Blindheit. Es zeigt sich hierbei nicht nur, wie kompliziert, voraussetzungsreich und unkontrollierbar der Blick in der und von der Literatur eingesetzt wird, sondern auch seine mehr oder weniger latente Gewalt. In diesem Sinne machen die Beiträge des Bandes die Literatur als einen Ort der Kritik und der Subversion des Blicks und des Blickwechsels lesbar.
Aktualisiert: 2023-05-24
Autor:
Kenneth S. Calhoon,
Patrizio Collini,
Jürgen Fohrmann,
Irmgard Gephart,
Eva Geulen,
Bernhard Greiner,
Claude Haas,
Gerhard Neumann,
Norbert Oellers,
Guenter Oesterle,
Alexander Pleschka,
Nils Reschke,
Stephan Schindler,
Anna-Lena Scholz,
Ralf Simon,
Adam Soboczynski,
Hartmut Steinecke,
Brigitte Weingart,
Markus Winkler
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Systemvoraussetzungen: Internetzugang, Web-Browser, mobil: iOS und Android
Die Beiträge des Bandes spüren der motivischen und der darstellungstheoretischen Bedeutung und Funktion des Blicks in der Literatur insbesondere seit dem 18. Jahrhundert nach. Sie heben ausdrücklich auf methodische und thematische Vielfalt ab; in den Blick rücken somit auch die Wechselbeziehungen zwischen der Literatur und anderen Diskursen, Disziplinen und Medien: Optik und Theologie, philosophische Anthropologie und Kunstgeschichte, Militärgeschichte und Film. Dabei zeichnet sich ab, dass die Literatur die vielfach beobachtete subjektformierende Qualität des Blicks weit mehr als Frage denn als Tatsache oder Programm verhandelt. Diese Konstellation lässt sich vom modernen Liebesblick und der Faszination als "bezauberndem" Blickkontakt über den Blick auf die Landschaft bis hin zum Blick in den Mikro- oder Makrokosmos hinein verfolgen und sie tangiert grundsätzlich auch die formale und performative Dimension literarischer Texte. Emphatisierungen des Blicks münden folglich nicht selten in Poetiken eines unverfügbaren Multiperspektivismus, eines "Versehens" oder gar der Blindheit. Es zeigt sich hierbei nicht nur, wie kompliziert, voraussetzungsreich und unkontrollierbar der Blick in der und von der Literatur eingesetzt wird, sondern auch seine mehr oder weniger latente Gewalt. In diesem Sinne machen die Beiträge des Bandes die Literatur als einen Ort der Kritik und der Subversion des Blicks und des Blickwechsels lesbar.
Aktualisiert: 2023-05-24
Autor:
Kenneth S. Calhoon,
Patrizio Collini,
Jürgen Fohrmann,
Irmgard Gephart,
Eva Geulen,
Bernhard Greiner,
Claude Haas,
Gerhard Neumann,
Norbert Oellers,
Guenter Oesterle,
Alexander Pleschka,
Nils Reschke,
Stephan Schindler,
Anna-Lena Scholz,
Ralf Simon,
Adam Soboczynski,
Hartmut Steinecke,
Brigitte Weingart,
Markus Winkler
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Vom Nutzen der Literatur und ihres Studiums
Aktualisiert: 2023-04-28
Autor:
Uwe Baumann,
Anne-Marie Bonnet,
Henryk Chudak,
Patrizio Collini,
Michel Delon,
Mario Domenichelli,
Marion Gymnich,
Andreas Haarmann,
Roland Alexander Ißler,
Dieter Janik,
Claudia Jünke,
Michela Landi,
Gérard Laudin,
Wolfgang Matzat,
Helmut Meter,
Michael Neumann,
Patricia Oster-Stierle,
Cora Rok,
Monika Schmitz-Emans,
Karlheinz Stierle
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Vielfältige Reflexionen auf Gründungsmythen im Dialog der europäischen Literaturen und Künste
Aktualisiert: 2023-04-28
Autor:
Giovanna Angeli,
Emanuil Angelov,
Uwe Baumann,
Lucia Borghese Bruschi,
Elke Brüggen,
Henryk Chudak,
Patrizio Collini,
Michel Delon,
Jacques Raymond Domenech,
Marc Föcking,
Remigius Forycki,
Pierre Frantz,
Peter Frei,
Roland Galle,
Véronique Gély,
Paul Geyer,
Milan Herold,
Thomas Hunkeler,
Bernard Huß,
Roland Issler,
Roland Alexander Ißler,
Claudia Jacobi,
Willi Jung,
Michaela Landi,
Franz Lebsanft,
Rolf P. Lessenich,
Rolf Lohse,
Patrick Marot,
Karl Maurer,
Helmut Meter,
Christian Moser,
Martin Neumann,
Christine Ott,
Franz Penzenstadler,
Ludger Scherer,
Thomas A. Schmitz,
Helmut J. Schneider,
Linda Simonis,
Michael Wetzel,
Michael White
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Neue Erkundungen und Entdeckungen zum Rhein aus deutsch-französischer Perspektive
Aktualisiert: 2019-04-23
Autor:
Stefania Acciaioli,
Mechthild Albert,
Thomas Becker,
Jean-Paul Cahn,
Lucien Calvié,
Henryk Chudak,
Patrizio Collini,
Michel Delon,
Stéphanie Genand,
Manfred Groten,
Roland Alexander Ißler,
Willi Jung,
Irene Kann,
Bernd Kortländer,
Ulrich Lappenküper,
Michel Lichtlé,
Wolfgang Matzat,
Françoise Mélonio,
Helmut Meter,
Arlette Michel,
Matthias Schmandt,
Christian Schmitt,
André Vanoncini,
Marie-Louise von Plessen
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Systemvoraussetzungen: Internetzugang, Web-Browser, mobil: iOS und Android
Die Beiträge des Bandes spüren der motivischen und der darstellungstheoretischen Bedeutung und Funktion des Blicks in der Literatur insbesondere seit dem 18. Jahrhundert nach. Sie heben ausdrücklich auf methodische und thematische Vielfalt ab; in den Blick rücken somit auch die Wechselbeziehungen zwischen der Literatur und anderen Diskursen, Disziplinen und Medien: Optik und Theologie, philosophische Anthropologie und Kunstgeschichte, Militärgeschichte und Film. Dabei zeichnet sich ab, dass die Literatur die vielfach beobachtete subjektformierende Qualität des Blicks weit mehr als Frage denn als Tatsache oder Programm verhandelt. Diese Konstellation lässt sich vom modernen Liebesblick und der Faszination als "bezauberndem" Blickkontakt über den Blick auf die Landschaft bis hin zum Blick in den Mikro- oder Makrokosmos hinein verfolgen und sie tangiert grundsätzlich auch die formale und performative Dimension literarischer Texte. Emphatisierungen des Blicks münden folglich nicht selten in Poetiken eines unverfügbaren Multiperspektivismus, eines "Versehens" oder gar der Blindheit. Es zeigt sich hierbei nicht nur, wie kompliziert, voraussetzungsreich und unkontrollierbar der Blick in der und von der Literatur eingesetzt wird, sondern auch seine mehr oder weniger latente Gewalt. In diesem Sinne machen die Beiträge des Bandes die Literatur als einen Ort der Kritik und der Subversion des Blicks und des Blickwechsels lesbar.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Kenneth S. Calhoon,
Patrizio Collini,
Jürgen Fohrmann,
Irmgard Gephart,
Eva Geulen,
Bernhard Greiner,
Claude Haas,
Gerhard Neumann,
Norbert Oellers,
Guenter Oesterle,
Alexander Pleschka,
Nils Reschke,
Stephan Schindler,
Anna-Lena Scholz,
Ralf Simon,
Adam Soboczynski,
Hartmut Steinecke,
Brigitte Weingart,
Markus Winkler
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Christian Moser / Linda Simonis
Vorwort
Nachruf
Neil Stewart
Nachruf auf John Neubauer
Forum internationale Komparatistik
Sandro M. Moraldo
Komparatistik in Italien – heute
Themenschwerpunkt Apokryphik
Linda Simonis
Einleitung zum Themenschwerpunkt Apokryphik
Beate Ego
„Ester vor dem König Ahasverosch“ (LXX Est C 12-30; D 1-16). Eine Passage aus den alttestamentlichen Apokryphen im Kontext des jüdisch-hellenistischen Kulturkontakts
Peter von Möllendorff
Dynamiken des Apokryphen. Lukians Schrift Von der syrischen Göttin
Knut Martin Stünkel
Apokryphik bei Johann Georg Hamann. Prolegomena zum Konxompax
Annette Simonis
„Un cancionero apocrifo“. Apokryphe Dichtungskonzepte und Modelle polyphoner Autorschaft im Werk Antonio Machados
Weitere Beiträge
Reinhard M. Möller
Sakontalas Reise oder: „Individualitäten vergleichen“. Ästhetik, Kulturpoetik und weltliterarische Bildung bei Forster, Herder und Friedrich Schlegel
Patrizio Collini
Deutsche Romantik und Italienische Renaissance. Wackenroder, Vasari, Fiorillo
Jonas Nesselhauf
Lebenslange Prägung. Zur ‚Lagertätowierung‘ im literarischen Shoah-Diskurs
Małgorzata Klentak-Zabłocka
„Lauter Fragen“. Karl Dedecius’ Kunst der Übersetzung am Beispiel ausgewählter Gedichte von Wisława Szymborska
Tagungsbericht
Ramona Schermer
Erfüllte Körper – Inszenierungen von Schwangerschaft. Veranstaltet von Stephanie Heimgartner und Simone Sauer-Kretschmer. Ruhr-Universität Bochum, 03.12.2015-05.12.2015
Replik
Peter V. Zima
Replik auf Eckhard Lobsiens Rezension meines Buches Essay / Essayismus. Zum theoretischen Potenzial des Essays: Von Montaigne bis zur Postmoderne, Würzburg, Königshausen und Neumann, 2012
Buchanzeigen
Peter V. Zima. Entfremdung. Pathologien der postmodernen Gesellschaft
Horst-Jürgen Gerigk. Lesendes Bewusstsein. Untersuchungen zur philosophischen Grundlage der Literaturwissenschaft
Rezensionen
Julia Blandfort. Die Literatur der Roma Frankreichs (von Sidonia Bauer)
Heinrich Detering: Die Stimmen aus der Unterwelt. Bob Dylans Mysterienspiele (von Werner Bies)
Literature as Dialogue. Invitations Offered and Negotiated (von Andrea Kreuter)
Sehnsucht Suchen? Amerikanische Topographien aus komparatistischer Perspektive (von Eckhard Lobsien )
Sabine Sauer-Kretschmer (Hrsg.): Körper kaufen. Prostitution in Literatur und Medien (von Jonas Nesselhauf)
Bewegungsbücher. Spielformen, Poetiken, Konstellationen (von Beatrice Nickel)
Mythos Rhythmus. Wissenschaft, Kunst und Literatur um 1900 (von Pascal Nicklas)
Anatoly Livry. La Physiologie du Surhomme (von Nathalia Pakhsarian )
Theodor W. Adorno und Gershom Scholem. Briefwechsel 1939-1969 (von Helmut Pillau)
Barbarism Revisited: New Perspectives on an Old Concept (von Ulrich Boss und Melanie Rohner)
Mario Zanucchi. Transfer und Modifikation. Die französischen Symbolisten in der deutschsprachigen Lyrik der Moderne (1890-1923) (von Francesco Rossi)
Christian Benne. Die Erfindung des Manuskripts. Zur Theorie und Geschichte literarischer Gegenständlichkeit (von Monika Schmitz-Emans)
Reika Hane. Gewalt des Schweigens. Verletzendes Nichtsprechen bei Thomas Bernhard, Kôbô Abe, Ingeborg Bachmann und Kenzaburô Ôe. (von Thomas Schwarz)
Intermédialités (von Paul Strohmaier)
Rom Rückwärts. Europäische Übertragungsschicksale (von Johannes Ungelenk)
Suspensionen. Über das Untote (von Anna Valerius)
Georg Kremnitz. Mehrsprachigkeit in der Literatur. Ein kommunikations-soziologischer Überblick (von Sandra Vlasta)
Katharina Gerund. Transatlantic Cultural Exchange. African American Women’s Art and Activism in West Germany (von Gianna Zocco)
Beiträgerinnen und Beiträger der Ausgabe 2016
Aktualisiert: 2020-01-06
Autor:
Sidonia Bauer,
Werner Bies,
Patrizio Collini,
Beate Ego,
Horst-Jürgen Gerigk,
Malgorzata Klentak,
Andrea Kreuter,
Eckhard Lobsien,
Peter von Möllendorf,
Reinhard M. Möller,
Sandro Moraldo,
Chistian Moser,
Christian Moser,
Jonas Nesselhauf,
Beatrice Nickel,
Pascal Nicklas,
Nathalia Pakhsaryan,
Helmut Pillau,
Francesco Rocco,
Melanie Rohner,
Ramona Schermer,
Monika Schmitz-Emans,
Thomas Schwarz,
Annette Simonis,
Linda Simonis,
Neil Stewart,
Paul Strohmaier,
Knut Martin Stünkel,
Johannes Ungelenk,
Anna Valerius,
Sandra Vlasta,
Peter V. Zima,
Gianna Zocco
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Neue Erkundungen und Entdeckungen zum Rhein aus deutsch-französischer Perspektive
Aktualisiert: 2023-04-28
Autor:
Stefania Acciaioli,
Mechthild Albert,
Thomas Becker,
Jean-Paul Cahn,
Lucien Calvié,
Henryk Chudak,
Patrizio Collini,
Michel Delon,
Stéphanie Genand,
Manfred Groten,
Roland Alexander Ißler,
Willi Jung,
Irene Kann,
Bernd Kortländer,
Ulrich Lappenküper,
Michel Lichtlé,
Wolfgang Matzat,
Françoise Mélonio,
Helmut Meter,
Arlette Michel,
Matthias Schmandt,
Christian Schmitt,
André Vanoncini,
Marie-Louise von Plessen
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Die Beiträge des Bandes spüren der motivischen und der darstellungstheoretischen Bedeutung und Funktion des Blicks in der Literatur insbesondere seit dem 18. Jahrhundert nach. Sie heben ausdrücklich auf methodische und thematische Vielfalt ab; in den Blick rücken somit auch die Wechselbeziehungen zwischen der Literatur und anderen Diskursen, Disziplinen und Medien: Optik und Theologie, philosophische Anthropologie und Kunstgeschichte, Militärgeschichte und Film. Dabei zeichnet sich ab, dass die Literatur die vielfach beobachtete subjektformierende Qualität des Blicks weit mehr als Frage denn als Tatsache oder Programm verhandelt. Diese Konstellation lässt sich vom modernen Liebesblick und der Faszination als "bezauberndem" Blickkontakt über den Blick auf die Landschaft bis hin zum Blick in den Mikro- oder Makrokosmos hinein verfolgen und sie tangiert grundsätzlich auch die formale und performative Dimension literarischer Texte. Emphatisierungen des Blicks münden folglich nicht selten in Poetiken eines unverfügbaren Multiperspektivismus, eines "Versehens" oder gar der Blindheit. Es zeigt sich hierbei nicht nur, wie kompliziert, voraussetzungsreich und unkontrollierbar der Blick in der und von der Literatur eingesetzt wird, sondern auch seine mehr oder weniger latente Gewalt. In diesem Sinne machen die Beiträge des Bandes die Literatur als einen Ort der Kritik und der Subversion des Blicks und des Blickwechsels lesbar.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Kenneth S. Calhoon,
Patrizio Collini,
Jürgen Fohrmann,
Irmgard Gephart,
Eva Geulen,
Bernhard Greiner,
Claude Haas,
Gerhard Neumann,
Norbert Oellers,
Guenter Oesterle,
Alexander Pleschka,
Nils Reschke,
Stephan Schindler,
Anna-Lena Scholz,
Ralf Simon,
Adam Soboczynski,
Hartmut Steinecke,
Brigitte Weingart,
Markus Winkler
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Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelt sich die Kultur des Spaziergangs als bürgerliche Alternative zur aristokratischen Promenade einerseits und zu innovativen Formen mechanisierter Fortbewegung wie Postkutsche oder Eisenbahn andererseits. Sie ist verbunden mit der Entdeckung der Natur als Landschaft und knüpft zugleich an eine ältere Tradition an, die den Zusammenhang zwischen Gehen und Denken sowie zwischen Gehen und Schreiben reflektiert. Die hier versammelten Beiträge beleuchten diese Konstellation aus unterschiedlichen Perspektiven, rekonstruieren ihre Vorgeschichte und fragen nach ihrer Relevanz für die Kultur der Moderne. Dabei wird die gedankliche Dimension des Spaziergangs genauso in den Blick genommen wie die Körperlichkeit des Gehens, die Naturwahrnehmung des romantischen Wanderers ebenso wie die Bibliotheksgänge des humanistischen Gelehrten. Historisch spannt sich der Bogen von den antiken Philosophen bis hin zu Thomas Bernhard und Peter Handke, kulturgeographisch von der Kunst des Gehens in China bis hin zu Henry David Thoreaus Wanderungen durch die Wildnis Amerikas. Im Zentrum all dieser Betrachtungen steht die Frage nach einer Poetik des Spaziergangs: der Umsetzung von Bewegung durch den Raum in die Struktur eines Textes, Gemäldes, Liedes oder Films.
Aktualisiert: 2023-04-28
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