Der zweite Band zur Geschichte der chilenischen Militärdiktatur und dem antifaschistischen Widerstand beginnt mit Berichten über den 11. September 1973, die den systematischen Terror der Militärjunta aufzeigen. Durch die Machtergreifung der Militärs wurde Chile zum Versuchslabor einer neoliberalen Wirtschaftspolitik. Weitere Beiträge stellen den Widerstand und den bewaffneten Kampf gegenüber dem Pinochet-System dar. Ferner wird die internationale Solidaritätsarbeit beider deutschen Staaten für die Unidad Popular dargestellt, die eines der größten internationalen Netzwerke progressiver Organisationen schuf. Der Band 29 enthält die Filme: 'Chile eine Erinnerung', 'Der Fall Pinochet', 'El golpe blanco', 'Im Feuer bestanden' und 'Eine Minute Dunkel macht uns nicht blind'.
Aktualisiert: 2023-04-06
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»Wir kommen an das Ende einer Tradition, und die neue Tradition hat sich noch kaum herausgebildet,« schrieb Thompson über den zwei Jahrhunderte zurückliegenden Übergang. Sogar die bürgerliche Presse erhascht einen Blick hierauf: 2011 veröffentlichte Newsweek das Coverbild eines von Flammen umgebenden Teilnehmers der Tottenham Riots mit Trainingsanzug und Maske mit der Überschrift: »DER NIEDERGANG UND FALL EUROPAS (UND VIELLEICHT DES
WESTENS)«. Etwas ist zu Ende gegangen oder hätte enden sollen; jeder kann es fühlen. Es ist eine Art Interregnum. Eine elende Flaute im ständigen Gegenlicht der Vorstellung des Niedergangs und der Brände, die über das planetarische Terrain von Kämpfen hinweg aufflackern. Die Songs im Radio sind noch die gleichen – schrecklich, erstaunlich. Sie versprechen, dass sich nichts geändert hat, aber sie halten niemals ihre Versprechen, oder? Die Risse in der seit einer Weile erhaltenen gesellschaftlichen Ordnung weiten sich wöchentlich aus. Und doch ist da dieses ängstliche Verharren, diese unbehagliche Schwebe. Wird es eine Restauration geben? Eine noch größere Katastrophe? Was wäre uns lieber? Das ist die Tonalität der Zeit der Aufstände.
Aktualisiert: 2023-04-06
Autor:
Joshua Clover,
thInc. Crime,
Hans-Christian Dany,
Karl-Heinz Dellwo,
David Doell,
Yann Döhner,
Martin Kirsch,
Sebastian Lotzer,
Öeter Nowak,
Jose Rosales,
Thomas Seibert,
Achim Szepanski,
J. Paul Weiler
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Vergegenwärtigt man sich den gesellschaftspolitischen und ökonomischen Diskurs, so ist es zusehends schwierig, dem Begriff Bourgeoisie eine konkrete und spezifische Realität zuzuordnen. Alle sprechen vom Kapitalismus. Aber sie verwenden den Begriff, als handle es sich um einen Kapitalismus ohne Bourgeoisie. Kurz: Es scheint so, als wären wir heutzutage nicht mehr imstande, uns überhaupt vorzustellen, dass eine »bürgerliche Klasse« existiert. Die Ursachen für dieses Phänomen sind komplex und wurden bis heute kaum untersucht. In seinem Essay Marx und der abnorme Charme der Bourgeoisie konfrontiert uns Stefano Brugnolo, Professor für vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität Pisa, mit diesem Problem. Dafür setzt er bei jenem Autor an, bei dem der Bourgeoisie-Begriff bis heute am Besten ausgearbeitet vorliegt: Marx. Ausgehend von dessen Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie (1843/44) sowie von einigen weiteren Schriften zeigt Brugnolo, dass für Marx in der Bourgeoisie etwas gleichzeitig Großartiges und Schreckliches liegt. Dabei unterstreicht er die Notwendigkeit, in Marx nicht nur einen Theoretiker, sondern auch einen großen epischen Autor zu sehen: einen Schriftsteller, der die Ankunft der Moderne in einer bis heute unübertroffenen Art dargestellt hat.
Aktualisiert: 2023-04-06
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"Die Straße hat ihre eigene Geschichte. Sie braucht keine Historiker, keine Intellektuellen oder Soziologen, die in ihrem Namen sprechen. Niemand kann die Geschichte des Dezember 2008 schreiben und wir versichern dir,
dass ein derartiges Projekt jenseits unserer Möglichkeiten und Absichten liegt."
Im Winter 2008 durchbrachen Unruhen und Aufruhr den Alltag in Griechenland. Es war mehr als ein Protest gegen Staat und Kapital. Die Intensität der Krawalle war außergewöhnlich genauso wie die Solidarität und
Organisation der Revoltierenden. Was brachte erst Athen und dann das ganze Land zum Explodieren? Antworten auf diese Frage sucht das Buch "Auf der Straße schreiben wir Geschichte".
"Genau wie wir über keine offizielle Geschichte der Pariser Kommune oder der Spanischen Revolution verfügen, ist dies hier nicht die Geschichte des griechischen Aufstands. Durch Fragmente, Gerüchte, Mythen und Erzählungen findet diese soziale Revolte ihren direkten Weg in die Herzen und Köpfe der
Menschen der Zukunft."
Das Buch schildert die Erschießung eines Athener Jugendlichen durch einen Polizisten im Dezember 2008 – und wie aus der Wut darüber Aufruhr wurde. Es enthält Interviews mit ZeugInnen und TeilnehmerInnen der Revolte und Texte, die im Netzwerk der Protestierenden kursierten. Zudem thematisiert es die Mythen der Dezember-Revolte, die unter vielen AktivistInnen außerhalb Griechenlands kursieren.
Der LAIKA-Verlag veröffentlicht die deutsche Übersetzung dieser überfälligen Auseinandersetzung mit der griechischen Revolte in seiner EDITION PROVO.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Am 16. Juni 1977 wird die 30-jährige Elisabeth Käsemann beigesetzt. Ihre Eltern teilen der Öffentlichkeit mit: „Wir haben heute unsere Tochter Elisabeth auf dem Lustnauer Friedhof bestattet. Am 11. Mai 1947 geboren, am 24. Mai 1977 von den Organen der Militärdiktatur in Buenos Aires ermordet, gab sie ihr Leben für die Freiheit und mehr Gerechtigkeit in einem von ihr geliebten Land.“ Käsemann war eines der mehr als 30.000 Opfern der argentinischen Militärjunta unter General Videla.
Das Militär hatte sich am 24. März 1976 an die Macht geputscht. Die Junta löste das rechtsgerichtete Regime von Isabel Peron ab. Die Witwe des Nazi-Sympathisanten Juan Domingo Peron hatte nach Ansicht der argentinischen Oligarchie im Kampf gegen die Linke versagt. Denn trotz der unter Peron initiierten „Alianza Anticomunista Argentina“, einer Todesschwadron aus Militärs und Geheimdienstlern, die gezielt Gewerkschafter und linke Aktivisten exekutierte, hatten die sozialen Kämpfe Mitte der Siebziger Jahre stark zugenommen. Es gab Streiks und Fabrikbesetzungen, linke Guerilla-Gruppen verfügten über eine Massenbasis. Das System drohte zu kippen. Der Staatsstreich von 1976 erfolgte unter Anleitung der CIA und mit finanzieller Unterstützung des US-amerikanischen State Department.
Elisabeth Käsemann wurde im März 1977 als Mitglied einer „oppositionellen Gruppe“ vom Militärgeheimdienst verhaftet und nach wochenlangen Folterungen am 24. Mai 1977 erschossen. Das deutsche Auswärtige Amt war über den Fall Käsemann informiert, protestierte jedoch nicht. Außenminister Genscher setzte auf „stille Diplomatie“ – es war die Stille des Todes.
Ein ausführliches Interview mit dem Berliner Rechtsanwalt Wolfgang Kalek über die juristische Verfolgung der Verbrechen der argentinischen Militärjunta; ein Blick auf die Geschichte der argentinischen Staatsstreiche von dem Schriftsteller Osvaldo Bayer; Gaby Weber über die Verschwundenen bei Mercedes Benz; Frieder Wagner über die Leichen im Keller des Auswärtigen Amtes – in diesem achten Band der Bibliothek des Widerstands.
Im hinteren Innendeckel dieses LAIKA-Mediabooks finden Sie wie immer eine DVD, diesmal mit zwei Filmen.
„. dass Du zwei Tage schweigst unter der Folter!“ Elisabeth Käsemann - Ein deutsches Schicksal – BRD 1991, 45 Minuten, Regie: Frieder Wagner und Osvaldo Bayer
Elisabeth Käsemann studierte am Otto-Suhr-Institut der FU Soziologie. Ende September 1968 ging sie für ein Praktikum nach Bolivien und entschied sich, in Lateinamerika zu bleiben. Seit 1971 lebte sie in Buenos Aires und arbeitete gemeinsam mit der britischen Theologiestudentin Diane Austin in einem Sozialprojekt in den Slums der Metropole. Ab 1974 studierte sie daneben noch Volkswirtschaft. In der Nacht vom 8. Auf den 9. März 1977 wurde Käsemann vom Militärgeheimdienst verhaftet.
Der Dokumentarfilm zeichnet den Weg einer Frau nach, die bis zur letzten Konsequenz ihrer inneren Stimme gefolgt ist – bis zu ihrem gewaltsamen Tod. Der Film dokumentiert zudem den vergeblichen Kampf von Elisabeth Käsemanns Eltern um Gerechtigkeit nach dem Tod ihrer Tochter. Und Frieder Wagners und Osvaldo Bayers Dokumentarfilm klagt an, indem er die Rolle der deutschen Bundesregierung beleuchtet, die beste Wirtschaftsbeziehungen zur argentinischen Militärjunta unterhielt und sich wohl auch deshalb nicht für das Leben von Elisabeth Käsemann und anderer deutscher Verhafteter eingesetzt hat.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Rebels with a Cause. Die Geschichte des amerikanischen SDS
Die „Students for a Democratic Society“ (SDS) waren das US-amerikanische Gegenstück zum deutschen SDS. 1962 gegründet, engagierten sich die SDS in den ersten Jahren vor allem in der Bürgerrechtsbewegung der Südstaaten, bevor sich die Organisation im Protest gegen den Vietnamkrieg zunehmend radikalisierte und zur führenden Organisation der Neuen Linken in den USA wurde.
Eine gründliche Darstellung und Analyse der Geschichte der SDS von Florian Butollo und Auszüge aus der nicht nur für die SDS prägenden Port Huron-Erklärung – in diesem fünften Band der Bibliothek des Widerstands.
Auch dieses LAIKA-Mediabook endet nicht mit der letzten Seite: Wie in allen Bänden der Bibliothek des Widerstands erwartet Sie im hinteren Innendeckel eine filmische Ergänzung zum Buchtext.
Rebels with a Cause – USA 2000, circa 109 Minuten, Regie: Helen Garvy
Helen Garvys mehrfach ausgezeichneter Film ist eine Chronik der Students for a Democratic Society (SDS) von den Anfängen bis zur Auflösung 1970. Zahlreiche Protagonist_innen der Bewegung schildern in ausführlichen Interviews Weg und Entwicklung der Organisation von der Bürgerrechtsbewegung bis zur Stadtguerilla der „Weathermen“. Deutlich werden einerseits die Gründe für die zunehmende Popularität der Organisation und ihre schrittweise Radikalisierung. Andererseits zeigt die Dokumentation, wie FBI und CIA die Aktivist_innen in die Illegalität trieben.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Die Nachwirkungen der chilenischen Militärdiktatur sind bis heute spürbar. Die chilenische Gesellschaft ist immer noch in Befürworter und Gegner der Militärs gespalten. Während die vollständige Anerkennung von Menschenrechtsverletzungen und verursachten Traumata noch aussteht, sind offizielle Verlautbarungen über wirtschaftliche Kontinuitäten und Versöhnung weiterhin an der Tagesordnung. September 1973 zwar unterbrochen, doch nicht beendet. Aktuell regt sich immer mehr Widerstand gegen das chilenische neoliberale System: Schüler, Indigene und Studierende tragen ihren Protest auf die Straße und erobern sich so das Recht auf Protest und Widerstand zurück. Der Band 30 enthält die Filme: 'Special Circumstances', 'Nostalgía de la Luz', 'Die Toten schweigen nicht' und 'Ich war, ich bin, ich werde sein'.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Keine andere Organisation erschreckte die herrschende Klasse der USA Ende der 60er Jahre so sehr wie die Black Panther Party, der sich der vorliegende Band der Bibliothek des Widerstands widmet.
Gegründet in den Ghettos von Oakland, um Widerstand gegen die rassistischen Übergriffe der Polizei zu leisten, wuchs sie bald zu einer nationalen Organisation mit Gruppen in zwei Dutzend amerikanischen Städten heran. Die Black Panther Party schien über die Fähigkeit zu verfügen, die Ghettoaufstände der Schwarzen anzuführen, welche die US-amerikanischen Großstädte erschütterten. Während Malcolm X das Verdienst gebührt, die Frage der Revolution vor seiner Ermordung in die politische Debatte eingeführt zu haben, machte sich die Black Panther Party daran, die Revolution praktisch in die Wege zu leiten.
Die bewegende Geschichte der Panther wird in diesem Sammelband aus verschiedenen Perspektiven greifbar gemacht. Michael Ferschke stellt in einem Überblicksbeitrag die Entwicklungsgeschichte der Black Panther Party bis zu ihrer Spaltung dar. Kathleen Cleaver, ehemaliges Mitglied des Zentralkomitees der Black Panther Party, schreibt über die Rolle der Frauen in der Partei. JoNina Abron, ehemalige Herausgeberin der Parteizeitung, beleuchtet die „Überlebensprogramme“ der Partei. Tagebuchauszüge aus den Jahren 1969-70 veranschaulichen den Alltag eines Panther-Aktivisten in der Hochphase der Panther. Akinyele Umoja widmet sich der Black Liberation Army, die den bewaffneten Kampf im Untergrund weiterführte.
Aktualisiert: 2023-01-07
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Atomkraftwerke sind potentielle Killermaschinen. Im Umkreis der Kraftwerke steigen die Krebsraten unverhältnismäßig an. Insbesondere Kinder sind immer stärker von Leukämie betroffen. Die Fälle in der Elbmarsch wurden von Barbara Dickmann und Angelika Fell minutiös dokumentiert, doch trotz aller Beweise für die Schuld der Verursacher, mauern Landesregierung Schleswig-Holstein und die Betreiber der Kraftwerke und Kernforschungsanlagen und weisen jede Verantwortung von sich. Dies gleicht dem Verhalten des TEPCO-Konzerns in Japan nach dem Super-GAU 2011. Zwischen der Katastrophe in Japan, dem sich der Band ebenfalls widmet, und der Katastrophe in der Elbmarsch gibt es einen Zusammenhang: unverantwortliches Handeln der Konzerne im Interesse ihrer Profite auf Kosten der Menschen.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Friederike Habermann legt den Schwerpunkt ihrer Erinnerungen an die Globalisierungsbewegung auf jene Zeit, die das Ende vom 'Ende der Geschichte' einläutete: von Francis Fukuyama als endgültiger Sieg des Kapitalismus ausgerufen, machten die 1990er Jahre aus Bewegungen Nichtregierungsorganisationen und aus Kämpfen Runde Tische. Doch beginnend an den Rändern dieser Erde entstand mit der Globalisierungsbewegung eine neue globale Widerstandskraft. Ihr Ende wird zum ersten Mal nach dem
11. September 2001 verkündet, doch noch 2007 in Heiligendamm kommt es zu Protesten gegen die G8. Seitdem waren Klimabewegung, Arabischer Frühling und Occupy weitere Wellen.
Doch gerade am Beispiel der hinter den Anfängen stehenden Basisbewegungen – deren Kämpfe nicht zuletzt im Alltag stattfi nden – zeigt sich: Es ist kein Ende zu beklagen, denn Bewegungen sind temporärer Ausdruck alltäglicher
Bewegung.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Eine eklatante kapitalistische Krisenentwicklung hat zu einem neuen Interesse an Marx geführt. Jedoch ist dies nicht automatisch mit einer Renaissance produktiver Marxismus-Beschäftigung gleichzusetzen. Denn im Windschatten eines antikapitalistischen Aufbruchs agieren auch eine ganze Reihe von Marx-Interpreten, denen es nicht darum geht, gesellschaftskritische Artikulationsbedürfnisse zu unterstützen, sondern darum, die Leser in ein Labyrinth einer 'reinen', weltabgewandten Theoriebeschäftigung zu führen.
Versehen mit dem Selbstanspruch einer 'Neuen Marx-Lektüre' wird ein Marxismusverständnis ohne die 11. Feuerbachthese, also der Perspektive der Weltveränderung propagiert: Die Kritik der politischen Ökonomie soll von ihren politischen Ambitionen 'befreit', Marxismus ohne Revolutionsperspektive buchstabiert werden. Gleichzeitig wird das Marxsche Denken von allen Theorieelementen 'gereinigt', die zur Kritik eines entfesselten und sozialdestruktiv gewordenen Kapitalismus unerlässlich sind.
Trotz einer 'antiökonomistischen' Selbstdeklaration werden die Denkmuster eines traditionellen Objektivismus wiederbelebt, der keine konkreten Handlungssubjekte kennt und den gesellschaftlichen Prozess als ein 'automatisches Subjekt' missversteht.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Eine kritische Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Rolle von Attac von Attac-Deutschland-Mitbegründer Werner Rätz und dem Öko-Aktivisten Jörg Bergstedt. Mit den Filmen „Gipfelstürmer und Straßenkämpfer“ (BRD 2003, 90 Min., Thomas Leif) und "Eviannaive" (BRD 2005, 80 Min., Verena Vargas).
Aktualisiert: 2023-04-06
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Krawall. Die Jugendrevolte 1968 in der Schweiz
Ende Mai 1968 rechnete kaum ein Bewohner der gutbürgerlichen Schweiz mit den ausufernden Folgen eines Jimi Hendrix-Konzertes. Doch in dem Land, in dem Ordnung, Pünktlichkeit und Sauberkeit die obersten Maximen darstellten, begannen aufrührerische Zeiten. Junge Menschen verweigerten sich, schlossen sich zusammen und kämpften gegen ein vom Elternhaus erzwungenes Weltbild.
Zurück ins Jahr 1968 mit Wolfgang Bortlik, Roland Gretlers Blick auf die Schweizer Vietnamkrieg-Proteste, eine Analyse von Oliviero Pettenati, ein Gespräch mit Mani Neumeier von der Band Guru Guru über Musik, Rausch und Revolte – in diesem vierten Band der Bibliothek des Widerstands.
Diesmal im Innendeckel dieses LAIKA-Mediabooks: Eine DVD mit dem Film Krawall.
Krawall – Schweiz 1970, circa 70 Minuten, Regie: Jürg Hassler
Jürg Hassler gehörte zu den Jugendlichen, die sich aufbäumten gegen jede Art von Uniformen, gegen gemeinsames Marschieren und gegen jedes Herumkommandieren. Er erzählt seine Geschichte, in der er anfangs von der Musik verzaubert zu einem Straßenkämpfer wird und ausbrechen will, sich nicht mehr als Teil einer kritiklosen, konsumorientierten Gesellschaft sieht, die es nicht schafft, über ihre eigenen Berge hinaus zu blicken. Der Film zeichnet das Bild der schwelenden Unruhe in weiten Kreisen der Züricher Jugend, die im Juni 1968 in den so genannten Globus-Krawallen ihren Höhepunkt fand.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Kein Castor nach Gorleben, kein Castor nach Ahaus! Seit
Jahrzehnten wehren sich die Betroffenen in den Regionen
gegen die geplante Endlagerung des strahlenden Mülls.
Die Erfahrungen der ASSE zeigen: Es gibt kein sicheres Endlager.
Wenn die Grossaktionäre von EON, Vattenfall, RWE
und ENBW ihre Dividenden in den kommenden Jahrzehnten
verzehren, werden wir alle für die Kosten dieses tödlichen
Energieexperimentes aufkommen müssen. Die folgenden
Generationen werden für Jahrhunderte mit der Gefahr der
Verseuchung von Grundwasser und Böden leben müssen.
Band IV dokumentiert den Widerstand in Gorleben, Gronau
und Ahaus sowie den Skandal um das Lager ASSE.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Band II zur politischen Nachkriegsgeschichte Italiens legt den Schwerpunkt auf die Jahre 1967, 68 und 69. In Italien entwickeln sich in den sechziger Jahren starke Verbindungen zwischen der aufbrechenden Studentenbewegung und der sich politisch radikalisierenden Arbeiterbewegung. Dabei gerät die Kommunistische Partei Italiens (PCI), die selber gleichzeitig auf der Suche nach einer neuen Identität jenseits der Zuordnung zum östlichen Staatssozialismus ist, wegen ihres verwalteten Klassenkampfes in starke Kritik.
Gegen diese neue Revolte verbinden sich Teile des Staatsapparates mit neofaschistischen Gruppen und eröffnen selbst einen verdeckten bewaffneten Kampf gegen die Linke. Ein mörderischer Höhepunkt dieser Strategie der Spannung ist der am 12. Dezember 1969 von Neofaschisten verübte Bombenanschlag auf der Mailänder Piazza Fontana, bei dem 17 Menschen getötet und 88 verletzt werden. Teile des Staatsapparates versuchen, diesen Anschlag den Linken in die Schuhe zu schieben, aus dem Kalkül, damit eine autoritäre Lösung der sozialen Konflikte herbeiführen zu können.
Mit Analysen der Historiker Diego Giachetti und Mimmo Franzinelli und der Einführung der kollektiv vorgenommenen 'Gegenermittlung' der außerparlamentarischen Linken. Dem Band liegen acht Filme bei, darunter der vom LAIKA Verlag gemeinsam mit der Stiftung Cineteca di Bologna restaurierte Film 12 dicembre von Pier Paolo Pasolini und Lotta Continua, der ein Jahr nach dem Attentat auf der Piazza Fontana entstand und wie kaum ein anderer die Stimmung nach dem Beginn der Strategie der Spannung zeigt.
Filme in diesem Band u. a.:
Der 12. Dezember
Italien 1972, s/w, Regie: Giovanni Bonfanti, Pier Paolo Pasolini
Über das Bewusstsein
Italien 1968, s/w und Farbe, Regie: Alessandra Bocchetti
Wochenschau der Studentenbewegung Nr. 1
Italien 1968, s/w, Regie: Movimento Studentesco
Wie ein fabelhaft es Feuerwerk
Italien 1967, s/w, Regie: Lino Del Fra
Vertrag
Italien 1970, s/w und Farbe, Regie: Ugo Gregoretti
Auf der Suche nach Achtundsechzig. Spuren und Indizien
Italien 1996, s/w und Farbe, Regie: Giuseppe Bertolucci
Warum Viareggio?
Italien 1969, s/w, Regie: Movimento Studentesco
Hypothesen über den Tod des G. Pinelli
Italien 1970, s/w, Regie: Elio Petri
Aktualisiert: 2023-04-06
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Seit 28 Jahren sitzt Mumia Abu-Jamal (geboren am 24. April 1954 in Philadelphia) unschuldig im Todestrakt eines Hochsicherheitsgefängnisses in Pennsylvania.
Am 9. Dezember 1981 starb der Polizeibeamte Daniel
Faulkner bei einem Schusswechsel nach einer Verkehrskontrolle.
Minuten später wurde Mumia in der Nähe des Tatorts verhaftet und im anschließenden Prozess zum Tode verurteilt. Dies obwohl die Kugeln,
die den Polizisten trafen, ein anderes Kaliber hatten; dies obwohl die Hauptbelastungszeugen ihre Aussagen wenig später widerriefen; dies obwohl ein bekannter Profikiller später die Tat gestand. Hintergrund
des Urteils waren dann auch nicht die Indizien oder Beweise gegen Mumia, sondern sein politisches Engagement in Philadelphia. Bereits mit vierzehn Jahren hatte er sich der Black Panther Party angeschlossen und wurde ab 1969 – als Fünfzehnjähriger – durch das FBI Cointel-Programm
überwacht. Den Staatsschutzbehörden und der lokalen Polizei galt Mumia als „Staatsfeind“, sein Engagement für die grün-anarchistische MOVE-Bewegung machte ihn zum Zielobjekt der Verfolgungsbehörden.
Der Prozess sowie die verschiedenen Anschlussverfahren zeichnen das Bild einer Rassenjustiz, die sich von der der frühen Sechziger Jahre nicht unterscheidet. Mumia vor der Hinrichtung zu bewahren wurde zu einem der Hauptanliegen der internationalen Linken. Mumias Freilassung fordert sowohl Amnesty International als auch der internationale PEN-Club.
Die Bibliothek des Widerstands dokumentiert den Kampf für Mumias Freiheit mit Band 14, der auch verschiedene Filme zu Mumia Abu-Jamal enthält.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Der Schwung der 68er Bewegungen war verflogen, die politische Klasse schien sich gefangen zu haben. Tatsächlich tauchten die Ideen nur an anderen Stellen auf, völlig unangemeldet. Die SchülerInnenbewegung entstand, in den Heimen rebellierten die ›Schwererziehbaren‹, die Jugendzentrumsbewegung kämpfte um selbstverwaltete Räume, Jungarbeiter wollten nicht länger werden, was ihre Väter geworden sind, und viele ›Gastarbeiter‹ hörten auf, stumm zu malochen.
Während dessen boomte die deutsche Wirtschaft. Konzerne, Banken und Versicherungen platzten aus allen Nähten und erwarteten von ihren Parteien, dass sie ihnen in lukrativer, zentraler Lage Platz schafften – koste es, was es wolle. Citynahe Wohngebiete sollten für die Business-Klasse freigeräumt, die dortige Wohnbevölkerung vertrieben werden. Was sang- und klanglos über die Bühne gehen sollte, kulminierte im heftigsten Häuserkampf, den Frankfurt nach 1945 erlebt hat. 1970 wurde im Frankfurt-Westend das erste Haus besetzt. Aus einem Wespenstich entwickelte sich ein Wespennest. die Investorenträume drohten zu platzen, die SPD geführte Stadtregierung bekam als Gegenregierung den ›Häuserrat‹ und die Medien prophezeiten den Anfang vom Ende: Erst der Häuserrat, als nächstes Fabrikräte.
Die zweite Hausbesetzungswelle in den 80er Jahren
Der ›Deutsche Herbst‹ 1976/77, die Entmachtung bürgerlicher Institutionen, die selektive Außerkraftsetzung elementarer Grundrechte hat eine ›bleierne Zeit‹ zurückgelassen. Die Soziologie machte sich nur noch Sorgen. um die Jugend und schrieb sie ab.
Die alten Pläne von der Umwandlung citynaher Wohngebieten in lukrative Stadtorte für Business und Prime-Class-Wohnen blieben brandaktuell, wurden mit Vehemenz verfolgt und zart akzentuiert. Ein bisschen Bürgerbeteiligung, ein bisschen mehr Spielgeld für Anliegen, die das Projekt im Kern nicht gefährdeten.
Was mit den ersten Hausbesetzungen in Berlin-Kreuzberg Anfang der 80er Jahre begann, entwickelte sich zu einem Flächenbrand. In Stadt und Land brachten man es auf über 400 besetzte Häuser. Und in Zürich revolutionierte d’Bewegig die Bewegung, versöhnte Militanz und Poesie, forderte die Sprengung der Alpen und machte als Ehepaar MüllerFurore, als dieses - zur besten Sendezeit im Schweizer Fernsehen - den Einsatz von Bomben und Panzern gegen die Hausbesetzungsbewegung forderte.
Mit dabei:
Diverse Filme
Aktualisiert: 2023-01-07
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Die AKW-Protestbewegung von Wyhl bis Brokdorf (Teil I und II in den Bänden 18 und 19 der Bibliothek des Widerstands).
In den frühen Siebziger Jahren formierte sich in der norddeutschen Wilstermarsch und im badischen Kaiserstuhl der Widerstand gegen die Atompolitik der Bundesregierung. In den Bürgerinitiativen kam es zu einem bislang einmaligen Aktionsbündnis zwischen Winzern, Bauern, Fischern und der linksradikalen ausserparlamentarischen Opposition. Zehntausende leisteten Polizei und Bundesgrenzschutz erbitterten Widerstand, machten zum großen Teil erstmals Erfahrungen mit exzessiver staatlicher Gewalt. Wyhl und Wackersdorf konnten so verhindert werden, Brokdorf und Biblis wurden gebaut. Die Bewegung gegen die Kernkraft ist heute eine gesellschaftliche Massenbewegung.
Inhalt mit 6 DVD's
DVD 1
Brokdorf – wie alles anfing
BRD Siebziger Jahre • 13 min • Regie: DFFB Produktion
Wehrt Euch – Brokdorf
D 2004 • 42 min • Regie: mpz – Medienpädagogik Zentrum Hamburg e.V.
Rückblende – Marsch auf Brokdorf
D 1996 • 15 min • Regie: Anne Roerkohl, WDR Produktion
Und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt
BRD 1976 • 22 min • mpz – Medienpädagogik Zentrum Hamburg e.V.
Vorsicht Lebensgefahr
BRD 1986 • 30 min • mpz – Medienpädagogik Zentrum Hamburg e.V. (+ Filmaufnahmen anderer Hamburger Medienzentren)
Brokdorf – ein zweites Wyhl?
BRD 1976 • 29 min • Regie: Karsten Biehl, Eberhard Hollweg, NDR Produktion
DVD 2
Die Schlacht, die nicht geschlagen wurde
BRD 1977 • 43 min • Regie: Stefan Aust, Karsten Biehl, Jürgen Drossart, NDR Produktion
Wackersdorf – Ein Mythos
D 1996 • 24 min • Regie: Medienwerkstatt Franken e.V.
18 Tage freies Wackerland
BRD 1986 • 32 min • Regie: Medienwerkstatt Franken e.V.
Zaunkämpfe
BRD 1986 • 38 min • Regie: Medienwerkstatt Franken e.V.
Schreckgespenst WAA
D 2006 • 25 min • Regie: Medienwerkstatt Franken e.V.
WAA-Schlachten
BRD 1986 • 10 min • Regie: Markus Dorfmüller
DVD 3
Das achte Gebot
D 1991• 95 min • Regie: Bertram Verhaag, Claus Strigel
Halbwertszeiten
D 2006 • 80 min • Regie: Irina Kosean
DVD 4
Restrisiko
BRD 1989 • 93 min • Regie: Bertram Verhaag, Claus Strigel
Freiheit stirbt mit Sicherheit
1990 • 90 min • Regie: Horst Herz
DVD 5
Die wilden Männer von Wackersdorf
BRD 1985 • 3 min • Regie: Markus Dorfmüller
Grohnde 19. März 1977
BRD 1977 •13 min • Regie: Fritz Poppenberg
Ich fühlte mich wie in einem fremden Land
BRD 1981 • 87 min • Regie: Annegret Fricke, Michael Meert
Zwei Kühltürme für ein Hallelujah
BRD 1977 • 31 min • Regie: Gunnar Jütte
DVD 6
Atomkraft – Nein Danke!
D 1995 • 43 min • Regie: Ulrich Fiedler, Birthe Jessen, NDR Produktion
Nahtstellen
BRD 1984 • 60 min • Regie Michael Meert
WAA – Das ist eine Platzbesetzung
BRD 1985 • 30 min • Regie: No Name Production CP Infoladen München
Aktualisiert: 2023-04-06
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Mit dem Sieg des linken Wahlbündnisses, der Unidad Popular, im Herbst 1970 kam eine sozialistische Regierung an die Macht, die für einen grundlegenden Wandel stand und sofort Land-, Bildungs- und Sozialreformen umsetzte. Im Mittelpunkt dieses Sammelbandes stehen AkteurInnen und Maßnahmen der Unidad Popular. Die Beiträge über die Teilnahme von Stadtteilbewegungen, Gewerkschaften, Basis-Kirche und Kulturbewegung an der Unidad Popular verdeutlichen die Vielschichtigkeit ihrer Politik. Sie diskutieren Ansätze und Probleme, Fehler und Erfolge der bisher einzigen sozialistischen Regierung Chiles. Der Band 28 enthält die Filme: 'Wenn das Volk erwacht', 'Der letzte Tag des Salvador Allende', 'Allende', 'Gespräche mit Allende' und 'Final Image'.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Ein Fotoalbum, das eine Geschichte erzählt. Ein Liebesgedicht in Bildern. Ein polnischer Fotograf folgt einer schönen Frau. Eine flüchtige Begegnung, der Anklang eines Geheimnisses. Sie verirren sich in der fremden Stadt Berlin und in den Akten der alten Bundesrepublik Deutschland.
Karsten Hein unternimmt anhand der Fotos von Kazimierz Henrykowski eine Reise in den Spinnwebwald der Vergangenheit.
Um manche Erinnerungen muß man kämpfen, manche halten uns ein Leben lang gefangen.
Aktualisiert: 2022-01-02
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