Die Innenwelt der Außenwelt

Die Innenwelt der Außenwelt von Eisenreich,  Herbert, Fritsch,  Christine, Niederle,  Helmuth A
In dem vorliegenden Band werden die kleineren Prosaarbeiten, die Dialoge und die frühen Essays erstmals gesammelt veröffentlicht. In der in verschiedenen Anthologien und Zeitschriften publizierten erzählenden Kurzprosa zeigen sich kafkaeske Einflüsse, die jedoch durch die Kriegserfahrungen gebrochen werden. Klar erkennbar ist die Ablehnung jedweder Ideologie: Im Kunstwerk sollte nicht eine Weltanschauung sichtbar werden, sondern die künstlerische Gestaltung, die in sich den moralischen Wert trägt. György Sebestyén, langjähriger Freund von Herbert Eisenreich, sah in dessen Sprachgebrauch etwas nahezu Überzeitliches: „Verworfen wohl vom modischen Ästheten, doch um so näher dem eigentlichen Wesen der Sprachkunst, sind Eisenreichs Dialoge geradezu exemplarisch: sie zeugen von der Existenz eines Geistes, der, von den Kapriolen des Literaturbetriebes gänzlich unberührt, die Sprache immer wieder zu beseelen vermag. Daß dieser Geist durch den Aufschwung der Technik nicht notwendigerweise unterdrückt wird, sondern – wenn er sich nur treu bleibt – sich die neuen technischen Möglichkeiten gleichsam unterwerfen kann, diese Unveränderlichkeit der literarischen Substanz scheint ein nicht belangloses Zeichen zu sein. Zukunftsfanatiker sollten hinter den Wandlungen der Oberfläche das Kontinuum erfahren.“
Aktualisiert: 2020-10-22
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„Jedes Steigen ein Fallen zugleich“

„Jedes Steigen ein Fallen zugleich“ von Eisenreich,  Herbert, Fritsch,  Christine, Niederle,  Helmuth A
Dieser Band versammelt das weithin unbekannte lyrische Werk des bedeutenden österreichischen Autors Herbert Eisenreich (1925-1986). Zu Lebzeiten Herbert Eisenreichs sind manche seiner Gedichte in Zeitschriften und Almanachen erschienen. Im Jahr 1976 wurde die Sammlung "Verlorene Funde. Gedichte 1946–1952" publiziert. Der damals angekündigte umfangreiche Sonetten-Zyklus wurde nie veröffentlicht. Herbert Eisenreich, der ganz am Anfang seines Schreibens – er war damals noch ein halbes Kind – stand, versuchte sich am Roman und am Drama. Erst in der Maturaklasse, als er, quasi aus Übermut, seine Vergil- und Horaz-Übersetzungen in das antike Versmaß goss, erlernte er das Handwerk der Lyrik. Wie viele Gedichte er schrieb – es müssen mehrere Hundert gewesen sein – ist nicht bekannt. Die von ihm als "literarische Fingerübungen" eingeschätzten Arbeiten haben nur zum geringen Teil in seinem Nachlass überdauert. Ab 1952 schrieb Eisenreich keine Gedichte mehr, doch in seiner Prosa hört man den Hexameter immer noch unterirdisch rauschen.
Aktualisiert: 2020-03-23
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Wenn die Sprache zur Sache kommt

Wenn die Sprache zur Sache kommt von Eisenreich,  Herbert, Fritsch,  Christine, Niederle,  Helmuth A, Torberg,  Friedrich
Die Korrespondenzstücke zwischen Herbert Eisenreich und Friedrich Torberg sind nicht nur ein zeithistorisches Dokument, sondern darüber hinaus ein anschauliches Beispiel für die weitgehend verlorengegangene Kunst des Briefschreibens. Die Briefe sind ein Gedankenaustausch mit Rede und Widerrede. Sie bieten genug Platz, um Ideen ausbreiten zu können und sich dabei einer Sprache zu bedienen, die sich nie als verletzend erweist. Ergänzt wird die Korrespondenz durch die Schriften Eisenreichs zu Torberg. Immer wieder fühlte sich Eisenreich herausgefordert, um über den Kollegen nachzudenken, der ihm, wie er formulierte, dreißig Jahre lang "Ermunterung und Ermutigung" war. Wie sehr Eisenreich den sprachgewandten Kollegen schätzte, mag ein Satz des Nachrufs verdeutlichen: "Der altklugen Dummheit der Sprechenden hat er die Altersweisheit der Sprache entgegengesetzt – er hat die Welt beim Wort genommen, und siehe, da ward sie zum Witz!"
Aktualisiert: 2020-03-23
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So und anders

So und anders von Eisenreich,  Herbert
Dieser Band versammelt die frühen Erzählungen Herbert Eisenreichs sowie die Novelle "Der Urgroßvater". Herbert Eisenreich ist mit seinen Erzählungen ein Chronist der condition humaine, ohne dass er darüber hinaus versucht, die Natur des Menschen philosophisch zu deuten oder gar Lösungen von Problemen anzubieten. Er ist ein leidenschaftsloser Betrachter und kommentiert weder die moralische oder amoralische Haltung seiner Protagonisten, noch ihre Konflikte, noch macht er sich Gedanken über die Motive ihrer Handlungen. Die Schauplätze reichen u.a. vom Nachrichtenbüro in Wien über eine Rennbahn, einen Tierpark, ein Caféhaus, eine Weinhalle bis zum Krieg in Russland. Es sind aus dem Strom der Zeit herausgegriffene Momente, sinnlich unmittelbar dargestellt. Sie handeln vom Ehrgeiz, vom Scheitern, vom Irrtum, von Illusionen, vor allem aber von der Liebe, ihren Widersprüchlichkeiten, von den Begegnungen, vom Verlangen, vom Verrat, von den Missverständnissen – vermittelt in einem prägnanten, durchrhythmisierten Duktus, in einer präzisen, musikalischen Sprache, in der, so Siegfried Unseld in seiner Rezension eines längst vergriffenen Erzählungsbandes Eisenreichs, "die Lichter seiner großen Landsleute Hofmannsthal, Schnitzler, Doderer, Gütersloh funkeln".
Aktualisiert: 2020-03-23
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Ein paar Jahrzehnte Ewigkeit

Ein paar Jahrzehnte Ewigkeit von Eisenreich,  Herbert, Fritsch,  Christine, Niederle,  Helmuth A, Zessin,  Dieter
Mit diesem Band liegt das erzählerische Werk von Herbert Eisenreich vollständig vor. Eisenreichs Feststellung, "alles Unheil der Welt stammt ab vom guten Gewissen", zeugt von einer Menschenkenntnis, der die Nähe von Licht und Schatten in der Psyche klar bewusst ist: Die Erfahrung des Krieges und der Nachkriegszeit ließen ihn die Gefährdung der Humanität erkennen. Es verwundert daher nicht, dass Eisenreich eine moralkritische Position einnahm, die von pessimistischen Auffassungen durchdrungen ist; sein expressiver und symbolhaltiger Sprachstil lässt seine Erzählungen in harter Sachlichkeit erscheinen. Die sich zeigenden Parallelen zur Literatur von Alfred Döblin und Hermann Broch weisen ihn als einen der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts aus. "Eisenreich will den Phänomenen in ihrer Ambivalenz gerecht werden. Seine Helden verschulden oft Schlimmes, ohne Freveltäter zu sein. Sie sündigen, obwohl sie keine Sünder sind. Die Welt, in der sie umherirren, ist abstoßend und anziehend, böse und schön zugleich", schrieb Marcel Reich-Ranicki. Herbert Eisenreich, (1925–1986), Autor von Erzählungen, Kurzgeschichten, Gedichten, Essays, Sachbüchern und Hörspielen. Von 1952 bis 1956 war er für den NWDR in Hamburg tätig. In seinem Essay "Das schöpferische Mißtrauen oder Ist Österreichs Literatur eine österreichische Literatur?" befasste er sich mit der Frage nach einer österreichischen Nationalliteratur.
Aktualisiert: 2020-03-23
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Auch in ihrer Sünde

Auch in ihrer Sünde von Eisenreich,  Herbert, Fritsch,  Christine, Niederle,  Helmuth A
Diese Neuauflage macht einen Klassiker der österreichischen Literatur erneut zugänglich. Dieser Roman erzählt vom Schicksal einer Frau, deren Mann im Bürgerkrieg exekutiert wurde. Sie lebt mit ihrem Kind in bedrückender Armut. Als sie erfährt, dass dieses Kind wahrscheinlich nicht ihr Kind ist, sondern ein irrtümlich bei der Geburt untergeschobenes, erscheint ihr ihr ganzes entbehrungsreiches Dasein sinnlos und sie versucht, Selbstmord zu begehen. In letzter Minute werden sie und das Kind gerettet. Dem neu gewonnenen Leben steht sie anders gegenüber … Als im Jahr 1953 "Auch in ihrer Sünde" von Herbert Eisenreich erschien, waren die Besprechungen hymnisch und feierten den "sehr differenzierten, klugen Roman" (Die neue Zeitung, Berlin). Heimito von Doderer meinte: "Die Hauptqualität des Buches (…) ist, dass ihm ,Atmosphäre' eignet. Anders: Es ist gelungen, eine ,Befangenheits-Höhle' (und das ist jede Lage des Lebens) nach allen Seiten plastisch auszuwählen. Mehr kann, wenn uns einmal ein Stoff um den Hals gefallen ist, gar nicht geleistet werden." Die Zeit verglich den Roman mit "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin. Wendelin Schmidt-Dengler hielt das Werk für einen "adäquaten Ausdruck des Lebensgefühls dieser Generation (…), in dem ,exemplarisch vom Krieg gehandelt wird".
Aktualisiert: 2020-03-23
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Privatissimum für freiwillig Zurückgebliebene

Privatissimum für freiwillig Zurückgebliebene von Eisenreich,  Herbert, Fritsch,  Christine, Niederle,  Helmuth A
Der Band bringt neben einigen frühen Aphorismen das gesamte aphoristische Spätwerk, an dem Herbert Eisenreich von 1981 an bis zu seinem Lebensende schrieb. Die vom Autor bevorzugt als "Paragraphen" bezeichneten Aufzeichnungen "aus dem Zettelkram eines Sophisten" – buchstäblich über Gott und die Welt – wurden anfangs in Zeitungen und Zeitschriften publiziert, einige in drei längst vergriffenen Bändchen gesammelt. Sie sind in der Form nicht bloß knapper, "klassischer" Aphorismen gehalten, sondern man findet ebenso literarische Notizen, kleine Essays und philosophische Feuilletons – darunter die mit dem Peter-Altenberg-Preis ausgezeichnete Kurzprosa "Requiem für einen Hypochonder". Wendelin Schmidt-Dengler: "Für jeden, der mit Österreichs Literatur seit 1945 vertraut ist, ist Eisenreichs Kommentar und sein Werk, sei es diskursiv, sei es gestaltend, nicht wegzudenken."
Aktualisiert: 2020-10-22
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