Wenn ein Kind in unserer heutigen Gesellschaft tot geboren wird, ist das für die Eltern ein schmerzvolles, tragisches Ereignis. Vor rund 150 Jahren begegnete man Totgeburten noch mit einer scheinbaren Indifferenz. In der vorliegenden Studie hinterfragt Yvonne Gavallér dieses Phänomen und untersucht den Umgang mit diesem oft tabuisierten Thema im Zeitraum 1870-1914 anhand eines Ländervergleichs Deutschland / Schweden. Schweden galt auf Grund seiner niedrigen Säuglingssterblichkeit als Vorbild, schlug sich das auch bei der Totgeburtenrate nieder? Welche Ursachen für eine Totgeburt gab es, und wie waren die Gesellschaften kulturell geprägt? Wie unterschieden sich die Kenntnisse und Berechtigungen der mit den Totgeburten konfrontierten Berufsgruppen in den beiden Ländern, und welchen Stellenwert nahmen die Akteure dabei ein? Der gewählte Zeitraum ist insofern interessant, da sich die zuvor agrarisch geprägte Gesellschaft mit der aufkommenden Industrialisierung und Urbanisierung hin zu einer modernen Industriegesellschaft entwickelte. Medizinischer Fortschritt und revolutioniertes Hygienebewusstsein senkten die Sterberate. Da aber gleichzeitig die Geburtenrate abnahm wurde die Geburtshilfe zunehmend als wichtiges, nun auch medizinisches, Betätigungsfeld anerkannt. Gavallérs Ländervergleich ermöglicht einen differenzierten Blick, der auf ein umfassenderes Bild vom Stellenwert der Totgeburt innerhalb der damaligen Gesellschaften abzielt und in diesem Themenzusammenhang die im Laufe der Zeit verändernden Bräuche und Gesetze, sowie aufkommende fundamentale Fragen zu ethischen wie juristischen Aspekten aufgreift. Gleichsam werden Parallelen in die heutige Zeit gezogen und dabei Initiativen für Sternenkinder als auch fortschreitender Hebammenmangel thematisiert.
Aktualisiert: 2021-04-16
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Ein guter Song, tanzbar, drei Minuten, vergänglich. Das Ende ist gewiss und so unausweichlich wie der Tod. Der Beat ist eingängig und doch, in den Lyrics wird gestorben, gemordet und getrauert. Die Vergänglichkeit und das Sterben, aber auch ein koketter Umgang mit dem Tod, sind in der Rock- und Popmusik der Jugendkultur der 1950er und 1960er-Jahre omnipräsent. Die Themen ähneln denjenigen der Bildenden Künste aus der Tradition der Totentänze und Vanitas-Darstellungen. Der vorliegende Band führt die beiden Stränge zusammen: Exemplarisch werden Songs und Bands vom Beat der 1960er-Jahre, dem Classic Rock, Punk und Reggae bis hin zum Pop und Hip Hop vorgestellt und mit Abbildungen aus der Graphiksammlung Mensch und Tod der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie zeitgenössischen Kunstwerken verknüpft.
A good song, danceable, three minutes, and then it’s over. The beat is catchy, and yet the lyrics tell a tale of death, murder and mourning. Transience and mortality – but also a coquettish way of dealing with death – are omnipresent in the rock and pop music of the youth culture of the 1950s and 60s. The themes are similar to those of the fine arts from the tradition of the ‘dance of death’ and vanitas motifs. The present volume brings the two strands together.
Aktualisiert: 2022-08-30
Autor:
Katrin Blum,
Ibrahim-Kaan Cevahir,
Cecilia Colloseus,
Silke Fehlemann,
Loredana Fiorello,
Maurice Funken,
Nicolas Gaspers,
Yvonne Gavallér,
Susanne Günthner,
Timo Heimerdinger,
Jennifer Liß,
Nils Löffelbein,
Anke Lohrer,
Michael Martin,
René Marx,
Luise Maslow,
Julia Nebe,
Jessica Nitsche,
Sabrina Pompe,
Daniel S. Ribeiro,
Gabriele Rippl,
Luisa Rittershaus,
Julia Ritterskamp,
Christian Rösch,
Achim Roth,
Anna Schiller,
Vanessa Schmolke,
Margrit Schulte Beerbühl,
Anja Schürmann,
Marie-Isabelle Schwarzburger,
Melina Settele,
Sophia Sotke,
Christine Thonert,
Anna Titz,
Jörg Vögele,
Andrea von Hülsen-Esch,
Kelly Gisela Waap,
Cornelia Wilhelm
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Wenn ein Kind in unserer heutigen Gesellschaft tot geboren wird, ist das für die Eltern ein schmerzvolles, tragisches Ereignis. Vor rund 150 Jahren begegnete man Totgeburten noch mit einer scheinbaren Indifferenz. In der vorliegenden Studie hinterfragt Yvonne Gavallér dieses Phänomen und untersucht den Umgang mit diesem oft tabuisierten Thema im Zeitraum 1870-1914 anhand eines Ländervergleichs Deutschland / Schweden. Schweden galt auf Grund seiner niedrigen Säuglingssterblichkeit als Vorbild, schlug sich das auch bei der Totgeburtenrate nieder? Welche Ursachen für eine Totgeburt gab es, und wie waren die Gesellschaften kulturell geprägt? Wie unterschieden sich die Kenntnisse und Berechtigungen der mit den Totgeburten konfrontierten Berufsgruppen in den beiden Ländern, und welchen Stellenwert nahmen die Akteure dabei ein? Der gewählte Zeitraum ist insofern interessant, da sich die zuvor agrarisch geprägte Gesellschaft mit der aufkommenden Industrialisierung und Urbanisierung hin zu einer modernen Industriegesellschaft entwickelte. Medizinischer Fortschritt und revolutioniertes Hygienebewusstsein senkten die Sterberate. Da aber gleichzeitig die Geburtenrate abnahm wurde die Geburtshilfe zunehmend als wichtiges, nun auch medizinisches, Betätigungsfeld anerkannt. Gavallérs Ländervergleich ermöglicht einen differenzierten Blick, der auf ein umfassenderes Bild vom Stellenwert der Totgeburt innerhalb der damaligen Gesellschaften abzielt und in diesem Themenzusammenhang die im Laufe der Zeit verändernden Bräuche und Gesetze, sowie aufkommende fundamentale Fragen zu ethischen wie juristischen Aspekten aufgreift. Gleichsam werden Parallelen in die heutige Zeit gezogen und dabei Initiativen für Sternenkinder als auch fortschreitender Hebammenmangel thematisiert.
Aktualisiert: 2019-09-11
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In einer Abwehrhaltung hatte der deutsche Staat lange Zeit nur mit Desinfektionsmaßnahmen und Vorschriften zur Indoktrination hygienischer Verhaltensweisen gegen die Ausbreitung der Tuberkulose in den unteren Gesellschaftsschichten gearbeitet. Den der Krankheit zugrunde liegenden sozialen Problemen dieser Menschen versuchten vor dem Ersten Weltkrieg vor allem auf private Initiativen gegründete Vereine und Wohlfahrtsverbände Abhilfe zu schaffen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg begann auch der Staat aktiv in die Beseitigung der sozialen Missstände und damit auch in die Tuberkulosebekämpfung einzugreifen. Was führte zu diesem Paradigmenwechsel und welche Wissenschaftskonzepte standen dahinter? Welche Voraussetzungen waren gegeben, die ein staatliches Eingreifen einforderten? An dem Regionalbeispiel des damaligen Landkreises Kempen stellt Yvonne Gavallér dar, welche Maßnahmen zur Tuberkulosebekämpfung ergriffen wurden und bewertet diese vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Kritik an der Medizinalgesetzgebung und der Umsetzung der Tuberkulosefürsorge. An welchen Stellen griffen die Gesetze nicht weit genug? War die Tuberkulosebekämpfung ausbaufähig? Vor welchen Problemen stand das Gesundheitssystem in Bezug auf die Tuberkulose und konnten sie gelöst werden? Wie wirkte sich die Krankheit auf die soziale Ungleichheit aus und lassen sich Parallelen von damals zu heute ziehen?
Aktualisiert: 2019-06-18
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