Im Bauern-Spiegel und in den Leiden und Freuden eines Schulmeisters (1838/39) kommen bereits alle sozialen und politischen Fragen zur Sprache, für die sich Bitzius seit seinem Vikariat engagierte und zu denen er in Zeitungen, Zeitschriften und zahlreichen Eingaben an das Erziehungsdepartement Stellung nahm. Bitzius stritt für die politische Verantwortung der Geistlichen in Bern, setzte sich für die Verbesserung der Primarschulen, der Lehrerausbildung und -besoldung ein, forderte Armenerziehung und kommunale Fürsorge und hielt den Berner Politikern die Berner Verfassung von 1831 als Spiegel vor, für die er selbst an der Seite der liberalen ‚Burgdorfer’, der Brüder Schnell, gekämpft hatte. Von 1828 bis 1854 gibt es 140 politische Artikel aus Bitzius Feder, von denen 34 nicht gedruckt wurden. Mehr als 20 weitere Zeitungsbeiträge sind ihm mit Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Die meisten verfasste er für den Berner Volksfreund, das erste Presseorgan der Berner Liberalen, das sich allmählich in ein Kampfblatt gegen die Radikalen wandelte. Nach 1845 meldete sich der inzwischen als Volksschriftsteller bekannte, wegen seiner schonungslosen Ausdrucksweise berüchtigte Landpfarrer zunehmend in konservativen Zeitungen zu Wort. Seine Beiträge spiessen Ereignisse und Missstände der Berner Politik auf und sind meist von Zeitungsmeldungen provoziert. Dauerthemen sind das soziale Gefälle zwischen Land und Stadt, die Primarschule, das Armenwesen, Unfähigkeit von Politikern und Behörden sowie das Erbe der Berner Patrizierherrschaft. Wenn Bitzius Blicke von unten auf Berner „Regierer“ und „Beamtete“ richtet, wird seine Schreibart satirisch und ähnelt der seiner späteren Erzählungen. Seine Pressebeiträge sind prominente Beispiele für das hohe Niveau der Schweizer Publizistik in der ersten Jahrhunderthälfte.
Die gedruckten wie die ungedruckt gebliebenen Zeitungsartikel werden chronologisch dargeboten. Redaktionelle Eingriffe, die in einigen Fällen einer politischen Vorzensur gleichkommen, werden am Seitenende im Apparat ausgewiesen. Eine Spezialität der Kommentare sind die Zeitungsrevuen zu den von Bitzius aufgegriffenen Themen. Sie dienen dazu, sein Urteil in das publizistische Meinungsspektrum der Zeit einzuordnen.
***
Both published and unpublished newspaper articles are presented here chronologically. Original editorial interventions, which in some cases amounted to political censorship, are printed as notes at the foot of the page. A speciality in the commentaries is the presence of newspaper reviews on the topics discussed by Bitzius. These serve to place his judgments on the spectrum of contemporary political opinion.
Aktualisiert: 2023-06-30
> findR *
Im Bauern-Spiegel und in den Leiden und Freuden eines Schulmeisters (1838/39) kommen bereits alle sozialen und politischen Fragen zur Sprache, für die sich Bitzius seit seinem Vikariat engagierte und zu denen er in Zeitungen, Zeitschriften und zahlreichen Eingaben an das Erziehungsdepartement Stellung nahm. Bitzius stritt für die politische Verantwortung der Geistlichen in Bern, setzte sich für die Verbesserung der Primarschulen, der Lehrerausbildung und -besoldung ein, forderte Armenerziehung und kommunale Fürsorge und hielt den Berner Politikern die Berner Verfassung von 1831 als Spiegel vor, für die er selbst an der Seite der liberalen ‚Burgdorfer’, der Brüder Schnell, gekämpft hatte. Von 1828 bis 1854 gibt es 140 politische Artikel aus Bitzius Feder, von denen 34 nicht gedruckt wurden. Mehr als 20 weitere Zeitungsbeiträge sind ihm mit Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Die meisten verfasste er für den Berner Volksfreund, das erste Presseorgan der Berner Liberalen, das sich allmählich in ein Kampfblatt gegen die Radikalen wandelte. Nach 1845 meldete sich der inzwischen als Volksschriftsteller bekannte, wegen seiner schonungslosen Ausdrucksweise berüchtigte Landpfarrer zunehmend in konservativen Zeitungen zu Wort. Seine Beiträge spiessen Ereignisse und Missstände der Berner Politik auf und sind meist von Zeitungsmeldungen provoziert. Dauerthemen sind das soziale Gefälle zwischen Land und Stadt, die Primarschule, das Armenwesen, Unfähigkeit von Politikern und Behörden sowie das Erbe der Berner Patrizierherrschaft. Wenn Bitzius Blicke von unten auf Berner „Regierer“ und „Beamtete“ richtet, wird seine Schreibart satirisch und ähnelt der seiner späteren Erzählungen. Seine Pressebeiträge sind prominente Beispiele für das hohe Niveau der Schweizer Publizistik in der ersten Jahrhunderthälfte.
Die gedruckten wie die ungedruckt gebliebenen Zeitungsartikel werden chronologisch dargeboten. Redaktionelle Eingriffe, die in einigen Fällen einer politischen Vorzensur gleichkommen, werden am Seitenende im Apparat ausgewiesen. Eine Spezialität der Kommentare sind die Zeitungsrevuen zu den von Bitzius aufgegriffenen Themen. Sie dienen dazu, sein Urteil in das publizistische Meinungsspektrum der Zeit einzuordnen.
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Both published and unpublished newspaper articles are presented here chronologically. Original editorial interventions, which in some cases amounted to political censorship, are printed as notes at the foot of the page. A speciality in the commentaries is the presence of newspaper reviews on the topics discussed by Bitzius. These serve to place his judgments on the spectrum of contemporary political opinion.
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Im Bauern-Spiegel und in den Leiden und Freuden eines Schulmeisters (1838/39) kommen bereits alle sozialen und politischen Fragen zur Sprache, für die sich Bitzius seit seinem Vikariat engagierte und zu denen er in Zeitungen, Zeitschriften und zahlreichen Eingaben an das Erziehungsdepartement Stellung nahm. Bitzius stritt für die politische Verantwortung der Geistlichen in Bern, setzte sich für die Verbesserung der Primarschulen, der Lehrerausbildung und -besoldung ein, forderte Armenerziehung und kommunale Fürsorge und hielt den Berner Politikern die Berner Verfassung von 1831 als Spiegel vor, für die er selbst an der Seite der liberalen ‚Burgdorfer’, der Brüder Schnell, gekämpft hatte. Von 1828 bis 1854 gibt es 140 politische Artikel aus Bitzius Feder, von denen 34 nicht gedruckt wurden. Mehr als 20 weitere Zeitungsbeiträge sind ihm mit Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Die meisten verfasste er für den Berner Volksfreund, das erste Presseorgan der Berner Liberalen, das sich allmählich in ein Kampfblatt gegen die Radikalen wandelte. Nach 1845 meldete sich der inzwischen als Volksschriftsteller bekannte, wegen seiner schonungslosen Ausdrucksweise berüchtigte Landpfarrer zunehmend in konservativen Zeitungen zu Wort. Seine Beiträge spiessen Ereignisse und Missstände der Berner Politik auf und sind meist von Zeitungsmeldungen provoziert. Dauerthemen sind das soziale Gefälle zwischen Land und Stadt, die Primarschule, das Armenwesen, Unfähigkeit von Politikern und Behörden sowie das Erbe der Berner Patrizierherrschaft. Wenn Bitzius Blicke von unten auf Berner „Regierer“ und „Beamtete“ richtet, wird seine Schreibart satirisch und ähnelt der seiner späteren Erzählungen. Seine Pressebeiträge sind prominente Beispiele für das hohe Niveau der Schweizer Publizistik in der ersten Jahrhunderthälfte.
Die gedruckten wie die ungedruckt gebliebenen Zeitungsartikel werden chronologisch dargeboten. Redaktionelle Eingriffe, die in einigen Fällen einer politischen Vorzensur gleichkommen, werden am Seitenende im Apparat ausgewiesen. Eine Spezialität der Kommentare sind die Zeitungsrevuen zu den von Bitzius aufgegriffenen Themen. Sie dienen dazu, sein Urteil in das publizistische Meinungsspektrum der Zeit einzuordnen.
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Both published and unpublished newspaper articles are presented here chronologically. Original editorial interventions, which in some cases amounted to political censorship, are printed as notes at the foot of the page. A speciality in the commentaries is the presence of newspaper reviews on the topics discussed by Bitzius. These serve to place his judgments on the spectrum of contemporary political opinion.
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Jeremias Gotthelf erzählt in diesem Roman die Geschichte der Wirtin Eisi, welche nach dem durch die Trunksucht verursachten Tod ihres Mannes mit ihrem heruntergewirtschafteten Wirtshaus „vergeltstagt“ wird. Das Wirtshaus steht „auf der Gnepfi“ („auf der Kippe“), eine treffende fiktive Ortsbezeichnung für den schwankenden ökonomischen Zustand, in dem es sich befindet. Doch nicht nur der Finanzhaushalt, sondern auch der moralische Zustand des Wirtepaars ist zweifelhaft. Aufgrund der haltlosen Geschäfts- und Lebensführung muss die Witwe das verschuldete Wirtshaus einem Nachlassverfahren unterziehen lassen und geht schliesslich Konkurs.
Das Wort „Wirthschaft“ bezeichnet bekanntlich nicht nur die Ökonomie im Allgemeinen, sondern auch eine Einrichtung zum Verzehr von Speis und Trank. Ausgehend vom konkreten Erfahrungsraum eines Gasthauses überführt Gotthelf den lehrhaften Gehalt des Romans in aufklärungskritische Kommentare.
Den Grund für das Debakel „auf der Gnepfi“ sieht er erstens in der „neumodischen“ Bildung, die als oberflächliche Schnellbleiche Hochmut und Hoffahrt fördere und den echten Bildungsauftrag des Lebens verpasse.
Zweitens kritisiert Gotthelf das liberale Menschenbild des Radikalismus, das am Bedürfnis des Menschen nach Gesetzen vorbeiziele. Dies gelte gerade auch für Wirtshäuser, die mit dem Alkoholausschank zum schädlichen Zeitvertreib einlüden und als verfehlte Bildungsstätten dienten. Dabei beanstandet er neben den verheerenden individuellen und sozialen Auswirkungen auch die Folgen für die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt.
Dass in der „neumodischen“ Lebensführung vieler Menschen sozusagen Hopfen und Malz verloren sind, wird an der Causa auf der Gnepfi exemplarisch vorgeführt. Am Ende bleibt die Hoffnung, dass eine neue Generation heranwachse, die sich von den Altvätern bilden lässt.
Zu diesem Roman liegen weder Handschriften noch weitere Auflagen vor, die zu Lebzeiten des Autors entstanden wären, so dass sich die Edition auf die Erstausgabe mit Emendationsapparat und einen separat erscheinenden Kommentarband beschränkt.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Jeremias Gotthelf erzählt in diesem Roman die Geschichte der Wirtin Eisi, welche nach dem durch die Trunksucht verursachten Tod ihres Mannes mit ihrem heruntergewirtschafteten Wirtshaus „vergeltstagt“ wird. Das Wirtshaus steht „auf der Gnepfi“ („auf der Kippe“), eine treffende fiktive Ortsbezeichnung für den schwankenden ökonomischen Zustand, in dem es sich befindet. Doch nicht nur der Finanzhaushalt, sondern auch der moralische Zustand des Wirtepaars ist zweifelhaft. Aufgrund der haltlosen Geschäfts- und Lebensführung muss die Witwe das verschuldete Wirtshaus einem Nachlassverfahren unterziehen lassen und geht schliesslich Konkurs.
Das Wort „Wirthschaft“ bezeichnet bekanntlich nicht nur die Ökonomie im Allgemeinen, sondern auch eine Einrichtung zum Verzehr von Speis und Trank. Ausgehend vom konkreten Erfahrungsraum eines Gasthauses überführt Gotthelf den lehrhaften Gehalt des Romans in aufklärungskritische Kommentare.
Den Grund für das Debakel „auf der Gnepfi“ sieht er erstens in der „neumodischen“ Bildung, die als oberflächliche Schnellbleiche Hochmut und Hoffahrt fördere und den echten Bildungsauftrag des Lebens verpasse.
Zweitens kritisiert Gotthelf das liberale Menschenbild des Radikalismus, das am Bedürfnis des Menschen nach Gesetzen vorbeiziele. Dies gelte gerade auch für Wirtshäuser, die mit dem Alkoholausschank zum schädlichen Zeitvertreib einlüden und als verfehlte Bildungsstätten dienten. Dabei beanstandet er neben den verheerenden individuellen und sozialen Auswirkungen auch die Folgen für die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt.
Dass in der „neumodischen“ Lebensführung vieler Menschen sozusagen Hopfen und Malz verloren sind, wird an der Causa auf der Gnepfi exemplarisch vorgeführt. Am Ende bleibt die Hoffnung, dass eine neue Generation heranwachse, die sich von den Altvätern bilden lässt.
Zu diesem Roman liegen weder Handschriften noch weitere Auflagen vor, die zu Lebzeiten des Autors entstanden wären, so dass sich die Edition auf die Erstausgabe mit Emendationsapparat und einen separat erscheinenden Kommentarband beschränkt.
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Jeremias Gotthelf erzählt in diesem Roman die Geschichte der Wirtin Eisi, welche nach dem durch die Trunksucht verursachten Tod ihres Mannes mit ihrem heruntergewirtschafteten Wirtshaus „vergeltstagt“ wird. Das Wirtshaus steht „auf der Gnepfi“ („auf der Kippe“), eine treffende fiktive Ortsbezeichnung für den schwankenden ökonomischen Zustand, in dem es sich befindet. Doch nicht nur der Finanzhaushalt, sondern auch der moralische Zustand des Wirtepaars ist zweifelhaft. Aufgrund der haltlosen Geschäfts- und Lebensführung muss die Witwe das verschuldete Wirtshaus einem Nachlassverfahren unterziehen lassen und geht schliesslich Konkurs.
Das Wort „Wirthschaft“ bezeichnet bekanntlich nicht nur die Ökonomie im Allgemeinen, sondern auch eine Einrichtung zum Verzehr von Speis und Trank. Ausgehend vom konkreten Erfahrungsraum eines Gasthauses überführt Gotthelf den lehrhaften Gehalt des Romans in aufklärungskritische Kommentare.
Den Grund für das Debakel „auf der Gnepfi“ sieht er erstens in der „neumodischen“ Bildung, die als oberflächliche Schnellbleiche Hochmut und Hoffahrt fördere und den echten Bildungsauftrag des Lebens verpasse.
Zweitens kritisiert Gotthelf das liberale Menschenbild des Radikalismus, das am Bedürfnis des Menschen nach Gesetzen vorbeiziele. Dies gelte gerade auch für Wirtshäuser, die mit dem Alkoholausschank zum schädlichen Zeitvertreib einlüden und als verfehlte Bildungsstätten dienten. Dabei beanstandet er neben den verheerenden individuellen und sozialen Auswirkungen auch die Folgen für die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt.
Dass in der „neumodischen“ Lebensführung vieler Menschen sozusagen Hopfen und Malz verloren sind, wird an der Causa auf der Gnepfi exemplarisch vorgeführt. Am Ende bleibt die Hoffnung, dass eine neue Generation heranwachse, die sich von den Altvätern bilden lässt.
Zu diesem Roman liegen weder Handschriften noch weitere Auflagen vor, die zu Lebzeiten des Autors entstanden wären, so dass sich die Edition auf die Erstausgabe mit Emendationsapparat und einen separat erscheinenden Kommentarband beschränkt.
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Die Edition der Kalenderschriften von Jeremias Gotthelf umfasst die von ihm geschriebenen und redigierten Quarthefte des Neuen Berner-Kalenders auf die Jahre 1840–1845. Zu den Texten des Neuen Berner-Kalenders gibt es umfangreiche handschriftliche Materialien, aber in keinem Fall eine unmittelbare Druckvorlage. Einige der Texte wie etwa „Der bekehrte Mordiofuhrmann“ oder „Das gelbe Vögelein und das arme Margrithli“ (beide aus dem NBK 1840) sind später von Gotthelf an anderem Ort in überarbeiteter Form publiziert worden. Eine eigene Sammlung seiner Kalendergeschichten im Sinn eines ‚Schatzkästlein’, wie es Johann Peter Hebel oder Berthold Auerbach herausgegeben haben, plante Gotthelf nicht. Erstmals werden in der vorliegenden Edition vollständig die Kalenderfassungen, die Vorarbeiten und späteren Bearbeitungen der Texte wiedergegeben. Durch die beigefügten vollständigen Faksimiles sämtlicher Kalenderjahrgänge wird auch die mediale Einheit des Kalenders in der Edition bewahrt. Die umfassende Kommentierung offenbart auch eine Grundfunktion, die Gotthelf dem Kalender besonders in seinen ausführlichen Jahresrückblicken zuwies: als ein kritischer Beobachter die Tagespresse zu verfolgen und die Kalenderrezipienten zu mündigen Gliedern der Republik zu erziehen.
Die Edition macht nicht nur die in allen Teilen des Kalenders wirksame Gestaltungsabsicht des Redakteurs Jeremias Gotthelf sichtbar, sondern stellt auch überhaupt die erste Historisch-kritische Edition eines Volkskalenders dar und ermöglicht so Einblicke in die Publizistik der Volksbildung.
***
In this edition the versions of the almanac, the preliminary studies and the later re-workings of the texts are published in full for the first time. The accompanying facsimiles of each year’s almanac also help to preserve the medial unity of the calendar. The extensive commentary also reveals a basic function which Gotthelf ascribed to the almanac, especially in his detailed reviews of the year: to follow the daily press and to educate his audience to become responsible citizens of the republic.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Die Edition der Kalenderschriften von Jeremias Gotthelf umfasst die von ihm geschriebenen und redigierten Quarthefte des Neuen Berner-Kalenders auf die Jahre 1840–1845. Zu den Texten des Neuen Berner-Kalenders gibt es umfangreiche handschriftliche Materialien, aber in keinem Fall eine unmittelbare Druckvorlage. Einige der Texte wie etwa „Der bekehrte Mordiofuhrmann“ oder „Das gelbe Vögelein und das arme Margrithli“ (beide aus dem NBK 1840) sind später von Gotthelf an anderem Ort in überarbeiteter Form publiziert worden. Eine eigene Sammlung seiner Kalendergeschichten im Sinn eines ‚Schatzkästlein’, wie es Johann Peter Hebel oder Berthold Auerbach herausgegeben haben, plante Gotthelf nicht. Erstmals werden in der vorliegenden Edition vollständig die Kalenderfassungen, die Vorarbeiten und späteren Bearbeitungen der Texte wiedergegeben. Durch die beigefügten vollständigen Faksimiles sämtlicher Kalenderjahrgänge wird auch die mediale Einheit des Kalenders in der Edition bewahrt. Die umfassende Kommentierung offenbart auch eine Grundfunktion, die Gotthelf dem Kalender besonders in seinen ausführlichen Jahresrückblicken zuwies: als ein kritischer Beobachter die Tagespresse zu verfolgen und die Kalenderrezipienten zu mündigen Gliedern der Republik zu erziehen.
Die Edition macht nicht nur die in allen Teilen des Kalenders wirksame Gestaltungsabsicht des Redakteurs Jeremias Gotthelf sichtbar, sondern stellt auch überhaupt die erste Historisch-kritische Edition eines Volkskalenders dar und ermöglicht so Einblicke in die Publizistik der Volksbildung.
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In this edition the versions of the almanac, the preliminary studies and the later re-workings of the texts are published in full for the first time. The accompanying facsimiles of each year’s almanac also help to preserve the medial unity of the calendar. The extensive commentary also reveals a basic function which Gotthelf ascribed to the almanac, especially in his detailed reviews of the year: to follow the daily press and to educate his audience to become responsible citizens of the republic.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Die Edition der Kalenderschriften von Jeremias Gotthelf umfasst die von ihm geschriebenen und redigierten Quarthefte des Neuen Berner-Kalenders auf die Jahre 1840–1845. Zu den Texten des Neuen Berner-Kalenders gibt es umfangreiche handschriftliche Materialien, aber in keinem Fall eine unmittelbare Druckvorlage. Einige der Texte wie etwa „Der bekehrte Mordiofuhrmann“ oder „Das gelbe Vögelein und das arme Margrithli“ (beide aus dem NBK 1840) sind später von Gotthelf an anderem Ort in überarbeiteter Form publiziert worden. Eine eigene Sammlung seiner Kalendergeschichten im Sinn eines ‚Schatzkästlein’, wie es Johann Peter Hebel oder Berthold Auerbach herausgegeben haben, plante Gotthelf nicht. Erstmals werden in der vorliegenden Edition vollständig die Kalenderfassungen, die Vorarbeiten und späteren Bearbeitungen der Texte wiedergegeben. Durch die beigefügten vollständigen Faksimiles sämtlicher Kalenderjahrgänge wird auch die mediale Einheit des Kalenders in der Edition bewahrt. Die umfassende Kommentierung offenbart auch eine Grundfunktion, die Gotthelf dem Kalender besonders in seinen ausführlichen Jahresrückblicken zuwies: als ein kritischer Beobachter die Tagespresse zu verfolgen und die Kalenderrezipienten zu mündigen Gliedern der Republik zu erziehen.
Die Edition macht nicht nur die in allen Teilen des Kalenders wirksame Gestaltungsabsicht des Redakteurs Jeremias Gotthelf sichtbar, sondern stellt auch überhaupt die erste Historisch-kritische Edition eines Volkskalenders dar und ermöglicht so Einblicke in die Publizistik der Volksbildung.
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In this edition the versions of the almanac, the preliminary studies and the later re-workings of the texts are published in full for the first time. The accompanying facsimiles of each year’s almanac also help to preserve the medial unity of the calendar. The extensive commentary also reveals a basic function which Gotthelf ascribed to the almanac, especially in his detailed reviews of the year: to follow the daily press and to educate his audience to become responsible citizens of the republic.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Die Erzählsammlung der "Bilder und Sagen aus der Schweiz" erschien ursprünglich 1842–1846 in sechs Einzelbänden im Solothurner Verlag Jent & Gassmannn und ist in dieser Form nie wieder gedruckt worden. Gotthelf vereinte hier Erzählungen, die noch heute zu den bekanntesten Werken des Pfarrerdichters zählen: Den ersten Band eröffnete "Die schwarze Spinne", eine eindrucksvoll komponierte Novelle, die zugleich eine Allegorie auf die Ambivalenzen des Freiheitsbegriffs bietet. Zwei bereits gedruckte Texte überarbeitete Gotthelf für den ersten Band seiner Erzählsammlung ("Ritter von Brandis", "Das gelbe Vögelein" und "Das arme Margrithli").
Im zweiten Band folgten die historische Novelle "Der Druide" sowie der später zum Roman ausgebaute Erzähltext "Geld und Geist oder die Versöhnung" – heute nicht zuletzt durch eine der vergleichsweise anspruchsvolleren Gotthelf-Verfilmungen bekannt. Ursprünglich als Novelle aus der Gegenwart geplant, erweiterte Gotthelf den Text über einen Berner Bauernhof in zwei Fortsetzungen. Erstmals seit der Erstpublikation gibt die historisch-kritische Edition den Roman in dieser Gestalt zunehmender Erweiterung wieder und zudem im ursprünglichen Kontext der historischen Novellen, die in unterschiedlicher Weise zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Heimat, Freiheit und Pflicht in Geschichte und Gegenwart profilieren.
In den Bänden drei bis sechs folgten neben den Fortsetzungen Gotthelfs teils an Walter Scott erinnernde Novellen "Der letzte Thorberger" und "Die Gründung Burgdorfs".
Die historisch-kritische Edition liefert den vollständigen Text der Erzählsammlung. Abweichende Vorfassungen oder spätere Bearbeitungen werden im Variantenapparat und bei grösseren Abweichungen als integrale Edition dieser Fassungen zugänglich gemacht. Die handschriftlichen Texte sind in einem eigenen Band zusammengefasst, der mit einer Faksimilierung der Manuskriptseiten ausgestattet ist. Die zweibändige Textedition wird um einen eingehenden Kommentar erweitert werden.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Die Erzählsammlung der "Bilder und Sagen aus der Schweiz" erschien ursprünglich 1842–1846 in sechs Einzelbänden im Solothurner Verlag Jent & Gassmannn und ist in dieser Form nie wieder gedruckt worden. Gotthelf vereinte hier Erzählungen, die noch heute zu den bekanntesten Werken des Pfarrerdichters zählen: Den ersten Band eröffnete "Die schwarze Spinne", eine eindrucksvoll komponierte Novelle, die zugleich eine Allegorie auf die Ambivalenzen des Freiheitsbegriffs bietet. Zwei bereits gedruckte Texte überarbeitete Gotthelf für den ersten Band seiner Erzählsammlung ("Ritter von Brandis", "Das gelbe Vögelein" und "Das arme Margrithli").
Im zweiten Band folgten die historische Novelle "Der Druide" sowie der später zum Roman ausgebaute Erzähltext "Geld und Geist oder die Versöhnung" – heute nicht zuletzt durch eine der vergleichsweise anspruchsvolleren Gotthelf-Verfilmungen bekannt. Ursprünglich als Novelle aus der Gegenwart geplant, erweiterte Gotthelf den Text über einen Berner Bauernhof in zwei Fortsetzungen. Erstmals seit der Erstpublikation gibt die historisch-kritische Edition den Roman in dieser Gestalt zunehmender Erweiterung wieder und zudem im ursprünglichen Kontext der historischen Novellen, die in unterschiedlicher Weise zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Heimat, Freiheit und Pflicht in Geschichte und Gegenwart profilieren.
In den Bänden drei bis sechs folgten neben den Fortsetzungen Gotthelfs teils an Walter Scott erinnernde Novellen "Der letzte Thorberger" und "Die Gründung Burgdorfs".
Die historisch-kritische Edition liefert den vollständigen Text der Erzählsammlung. Abweichende Vorfassungen oder spätere Bearbeitungen werden im Variantenapparat und bei grösseren Abweichungen als integrale Edition dieser Fassungen zugänglich gemacht. Die handschriftlichen Texte sind in einem eigenen Band zusammengefasst, der mit einer Faksimilierung der Manuskriptseiten ausgestattet ist. Die zweibändige Textedition wird um einen eingehenden Kommentar erweitert werden.
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Die Erzählsammlung der "Bilder und Sagen aus der Schweiz" erschien ursprünglich 1842–1846 in sechs Einzelbänden im Solothurner Verlag Jent & Gassmannn und ist in dieser Form nie wieder gedruckt worden. Gotthelf vereinte hier Erzählungen, die noch heute zu den bekanntesten Werken des Pfarrerdichters zählen: Den ersten Band eröffnete "Die schwarze Spinne", eine eindrucksvoll komponierte Novelle, die zugleich eine Allegorie auf die Ambivalenzen des Freiheitsbegriffs bietet. Zwei bereits gedruckte Texte überarbeitete Gotthelf für den ersten Band seiner Erzählsammlung ("Ritter von Brandis", "Das gelbe Vögelein" und "Das arme Margrithli").
Im zweiten Band folgten die historische Novelle "Der Druide" sowie der später zum Roman ausgebaute Erzähltext "Geld und Geist oder die Versöhnung" – heute nicht zuletzt durch eine der vergleichsweise anspruchsvolleren Gotthelf-Verfilmungen bekannt. Ursprünglich als Novelle aus der Gegenwart geplant, erweiterte Gotthelf den Text über einen Berner Bauernhof in zwei Fortsetzungen. Erstmals seit der Erstpublikation gibt die historisch-kritische Edition den Roman in dieser Gestalt zunehmender Erweiterung wieder und zudem im ursprünglichen Kontext der historischen Novellen, die in unterschiedlicher Weise zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Heimat, Freiheit und Pflicht in Geschichte und Gegenwart profilieren.
In den Bänden drei bis sechs folgten neben den Fortsetzungen Gotthelfs teils an Walter Scott erinnernde Novellen "Der letzte Thorberger" und "Die Gründung Burgdorfs".
Die historisch-kritische Edition liefert den vollständigen Text der Erzählsammlung. Abweichende Vorfassungen oder spätere Bearbeitungen werden im Variantenapparat und bei grösseren Abweichungen als integrale Edition dieser Fassungen zugänglich gemacht. Die handschriftlichen Texte sind in einem eigenen Band zusammengefasst, der mit einer Faksimilierung der Manuskriptseiten ausgestattet ist. Die zweibändige Textedition wird um einen eingehenden Kommentar erweitert werden.
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Im Bauern-Spiegel und in den Leiden und Freuden eines Schulmeisters (1838/39) kommen bereits alle sozialen und politischen Fragen zur Sprache, für die sich Bitzius seit seinem Vikariat engagierte und zu denen er in Zeitungen, Zeitschriften und zahlreichen Eingaben an das Erziehungsdepartement Stellung nahm. Bitzius stritt für die politische Verantwortung der Geistlichen in Bern, setzte sich für die Verbesserung der Primarschulen, der Lehrerausbildung und -besoldung ein, forderte Armenerziehung und kommunale Fürsorge und hielt den Berner Politikern die Berner Verfassung von 1831 als Spiegel vor, für die er selbst an der Seite der liberalen ‚Burgdorfer’, der Brüder Schnell, gekämpft hatte. Von 1828 bis 1854 gibt es 140 politische Artikel aus Bitzius Feder, von denen 34 nicht gedruckt wurden. Mehr als 20 weitere Zeitungsbeiträge sind ihm mit Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Die meisten verfasste er für den Berner Volksfreund, das erste Presseorgan der Berner Liberalen, das sich allmählich in ein Kampfblatt gegen die Radikalen wandelte. Nach 1845 meldete sich der inzwischen als Volksschriftsteller bekannte, wegen seiner schonungslosen Ausdrucksweise berüchtigte Landpfarrer zunehmend in konservativen Zeitungen zu Wort. Seine Beiträge spiessen Ereignisse und Missstände der Berner Politik auf und sind meist von Zeitungsmeldungen provoziert. Dauerthemen sind das soziale Gefälle zwischen Land und Stadt, die Primarschule, das Armenwesen, Unfähigkeit von Politikern und Behörden sowie das Erbe der Berner Patrizierherrschaft. Wenn Bitzius Blicke von unten auf Berner „Regierer“ und „Beamtete“ richtet, wird seine Schreibart satirisch und ähnelt der seiner späteren Erzählungen. Seine Pressebeiträge sind prominente Beispiele für das hohe Niveau der Schweizer Publizistik in der ersten Jahrhunderthälfte.
Die gedruckten wie die ungedruckt gebliebenen Zeitungsartikel werden chronologisch dargeboten. Redaktionelle Eingriffe, die in einigen Fällen einer politischen Vorzensur gleichkommen, werden am Seitenende im Apparat ausgewiesen. Eine Spezialität der Kommentare sind die Zeitungsrevuen zu den von Bitzius aufgegriffenen Themen. Sie dienen dazu, sein Urteil in das publizistische Meinungsspektrum der Zeit einzuordnen.
***
Both published and unpublished newspaper articles are presented here chronologically. Original editorial interventions, which in some cases amounted to political censorship, are printed as notes at the foot of the page. A speciality in the commentaries is the presence of newspaper reviews on the topics discussed by Bitzius. These serve to place his judgments on the spectrum of contemporary political opinion.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Im Bauern-Spiegel und in den Leiden und Freuden eines Schulmeisters (1838/39) kommen bereits alle sozialen und politischen Fragen zur Sprache, für die sich Bitzius seit seinem Vikariat engagierte und zu denen er in Zeitungen, Zeitschriften und zahlreichen Eingaben an das Erziehungsdepartement Stellung nahm. Bitzius stritt für die politische Verantwortung der Geistlichen in Bern, setzte sich für die Verbesserung der Primarschulen, der Lehrerausbildung und -besoldung ein, forderte Armenerziehung und kommunale Fürsorge und hielt den Berner Politikern die Berner Verfassung von 1831 als Spiegel vor, für die er selbst an der Seite der liberalen ‚Burgdorfer’, der Brüder Schnell, gekämpft hatte. Von 1828 bis 1854 gibt es 140 politische Artikel aus Bitzius Feder, von denen 34 nicht gedruckt wurden. Mehr als 20 weitere Zeitungsbeiträge sind ihm mit Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Die meisten verfasste er für den Berner Volksfreund, das erste Presseorgan der Berner Liberalen, das sich allmählich in ein Kampfblatt gegen die Radikalen wandelte. Nach 1845 meldete sich der inzwischen als Volksschriftsteller bekannte, wegen seiner schonungslosen Ausdrucksweise berüchtigte Landpfarrer zunehmend in konservativen Zeitungen zu Wort. Seine Beiträge spiessen Ereignisse und Missstände der Berner Politik auf und sind meist von Zeitungsmeldungen provoziert. Dauerthemen sind das soziale Gefälle zwischen Land und Stadt, die Primarschule, das Armenwesen, Unfähigkeit von Politikern und Behörden sowie das Erbe der Berner Patrizierherrschaft. Wenn Bitzius Blicke von unten auf Berner „Regierer“ und „Beamtete“ richtet, wird seine Schreibart satirisch und ähnelt der seiner späteren Erzählungen. Seine Pressebeiträge sind prominente Beispiele für das hohe Niveau der Schweizer Publizistik in der ersten Jahrhunderthälfte.
Die gedruckten wie die ungedruckt gebliebenen Zeitungsartikel werden chronologisch dargeboten. Redaktionelle Eingriffe, die in einigen Fällen einer politischen Vorzensur gleichkommen, werden am Seitenende im Apparat ausgewiesen. Eine Spezialität der Kommentare sind die Zeitungsrevuen zu den von Bitzius aufgegriffenen Themen. Sie dienen dazu, sein Urteil in das publizistische Meinungsspektrum der Zeit einzuordnen.
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Both published and unpublished newspaper articles are presented here chronologically. Original editorial interventions, which in some cases amounted to political censorship, are printed as notes at the foot of the page. A speciality in the commentaries is the presence of newspaper reviews on the topics discussed by Bitzius. These serve to place his judgments on the spectrum of contemporary political opinion.
Aktualisiert: 2023-06-29
> findR *
Jeremias Gotthelf erzählt in diesem Roman die Geschichte der Wirtin Eisi, welche nach dem durch die Trunksucht verursachten Tod ihres Mannes mit ihrem heruntergewirtschafteten Wirtshaus „vergeltstagt“ wird. Das Wirtshaus steht „auf der Gnepfi“ („auf der Kippe“), eine treffende fiktive Ortsbezeichnung für den schwankenden ökonomischen Zustand, in dem es sich befindet. Doch nicht nur der Finanzhaushalt, sondern auch der moralische Zustand des Wirtepaars ist zweifelhaft. Aufgrund der haltlosen Geschäfts- und Lebensführung muss die Witwe das verschuldete Wirtshaus einem Nachlassverfahren unterziehen lassen und geht schliesslich Konkurs.
Das Wort „Wirthschaft“ bezeichnet bekanntlich nicht nur die Ökonomie im Allgemeinen, sondern auch eine Einrichtung zum Verzehr von Speis und Trank. Ausgehend vom konkreten Erfahrungsraum eines Gasthauses überführt Gotthelf den lehrhaften Gehalt des Romans in aufklärungskritische Kommentare.
Den Grund für das Debakel „auf der Gnepfi“ sieht er erstens in der „neumodischen“ Bildung, die als oberflächliche Schnellbleiche Hochmut und Hoffahrt fördere und den echten Bildungsauftrag des Lebens verpasse.
Zweitens kritisiert Gotthelf das liberale Menschenbild des Radikalismus, das am Bedürfnis des Menschen nach Gesetzen vorbeiziele. Dies gelte gerade auch für Wirtshäuser, die mit dem Alkoholausschank zum schädlichen Zeitvertreib einlüden und als verfehlte Bildungsstätten dienten. Dabei beanstandet er neben den verheerenden individuellen und sozialen Auswirkungen auch die Folgen für die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt.
Dass in der „neumodischen“ Lebensführung vieler Menschen sozusagen Hopfen und Malz verloren sind, wird an der Causa auf der Gnepfi exemplarisch vorgeführt. Am Ende bleibt die Hoffnung, dass eine neue Generation heranwachse, die sich von den Altvätern bilden lässt.
Zu diesem Roman liegen weder Handschriften noch weitere Auflagen vor, die zu Lebzeiten des Autors entstanden wären, so dass sich die Edition auf die Erstausgabe mit Emendationsapparat und einen separat erscheinenden Kommentarband beschränkt.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Jeremias Gotthelf erzählt in diesem Roman die Geschichte der Wirtin Eisi, welche nach dem durch die Trunksucht verursachten Tod ihres Mannes mit ihrem heruntergewirtschafteten Wirtshaus „vergeltstagt“ wird. Das Wirtshaus steht „auf der Gnepfi“ („auf der Kippe“), eine treffende fiktive Ortsbezeichnung für den schwankenden ökonomischen Zustand, in dem es sich befindet. Doch nicht nur der Finanzhaushalt, sondern auch der moralische Zustand des Wirtepaars ist zweifelhaft. Aufgrund der haltlosen Geschäfts- und Lebensführung muss die Witwe das verschuldete Wirtshaus einem Nachlassverfahren unterziehen lassen und geht schliesslich Konkurs.
Das Wort „Wirthschaft“ bezeichnet bekanntlich nicht nur die Ökonomie im Allgemeinen, sondern auch eine Einrichtung zum Verzehr von Speis und Trank. Ausgehend vom konkreten Erfahrungsraum eines Gasthauses überführt Gotthelf den lehrhaften Gehalt des Romans in aufklärungskritische Kommentare.
Den Grund für das Debakel „auf der Gnepfi“ sieht er erstens in der „neumodischen“ Bildung, die als oberflächliche Schnellbleiche Hochmut und Hoffahrt fördere und den echten Bildungsauftrag des Lebens verpasse.
Zweitens kritisiert Gotthelf das liberale Menschenbild des Radikalismus, das am Bedürfnis des Menschen nach Gesetzen vorbeiziele. Dies gelte gerade auch für Wirtshäuser, die mit dem Alkoholausschank zum schädlichen Zeitvertreib einlüden und als verfehlte Bildungsstätten dienten. Dabei beanstandet er neben den verheerenden individuellen und sozialen Auswirkungen auch die Folgen für die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt.
Dass in der „neumodischen“ Lebensführung vieler Menschen sozusagen Hopfen und Malz verloren sind, wird an der Causa auf der Gnepfi exemplarisch vorgeführt. Am Ende bleibt die Hoffnung, dass eine neue Generation heranwachse, die sich von den Altvätern bilden lässt.
Zu diesem Roman liegen weder Handschriften noch weitere Auflagen vor, die zu Lebzeiten des Autors entstanden wären, so dass sich die Edition auf die Erstausgabe mit Emendationsapparat und einen separat erscheinenden Kommentarband beschränkt.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Vor allem in seiner Vikarszeit und frühen Tätigkeit als Pfarrer in Lützelflüh schrieb der Pfarrer Albert Bitzius seine Predigten in Reinschriften, teils auch in Konzepten nieder. Über 500 Predigten, Bettagspredigten, Kasualreden sind in dieser Weise durch den Vikar und Pfarrer selbst archiviert worden. Nur drei Predigten sind bei Lebzeiten gedruckt worden, und auch die bisher umfassendste Edition liefert lediglich einen geringen Ausschnitt aus der Überlieferung. Nahezu sämtliche Texte werden in der vierbändigen Textedition nun erstmals aus den Handschriften ediert. Ergänzend ermöglichen die zum ersten Mal herausgegebenen Verzeichnisse der Predigten Einblicke in die nicht schriftlich überlieferte Predigttätigkeit des Pfarrers Bitzius. Ein Kommentarband wird die Predigten inhaltlich erschliessen.
Die Predigtedition erlaubt zum einen Einblicke in die homiletische Praxis eines Landpfarrers im 19. Jahrhundert sowie in pastorale Konzepte von Volksbildung. Zum anderen zeigt sich aber auch die enge Verbindung von Predigt und Erzähltext, wie sie zeitgemässen Vorstellungen einer narrativer Theologie entsprechen.
Obwohl Jeremias Gotthelf betonte, er schreibe sein Erzählwerk nicht als der Pfarrer Bitzius, sind gemeinsame Interessen von Predigten und Erzählwerk offenkundig. So zeigen sich anthropologische und ethische Grundthemen, welche bereits früheste Predigten noch mit den späten Erzählwerken verbinden. Die Predigten sind Teil von Bitzius’ Bemühen um eine geeignete pastorale Äusserungsform, zu der er schliesslich als Jeremias Gotthelf und als Kalenderredakteur des Neuen Berner-Kalenders findet.
***
During his time as a curate and his early period as pastor in Lützelflüh, Albert Bitzius wrote out fair copies, and sometimes drafts, of his sermons. Over 500 sermons, including sermons for the annual Day of Prayer, and other specific occasions were archived in this way by the curate and later pastor. Only three sermons were published in Gotthelf’s own lifetime and even the previously most comprehensive edition offers only a small proportion of the surviving texts. Almost all these texts will now appear in a new four-volume edition. An edition of the lists of sermons also offers insights into the preaching of Pastor Bitzius which does not survive in written form. A volume of commentary will interpret the content of the sermons.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Vor allem in seiner Vikarszeit und frühen Tätigkeit als Pfarrer in Lützelflüh schrieb der Pfarrer Albert Bitzius seine Predigten in Reinschriften, teils auch in Konzepten nieder. Über 500 Predigten, Bettagspredigten, Kasualreden sind in dieser Weise durch den Vikar und Pfarrer selbst archiviert worden. Nur drei Predigten sind bei Lebzeiten gedruckt worden, und auch die bisher umfassendste Edition liefert lediglich einen geringen Ausschnitt aus der Überlieferung. Nahezu sämtliche Texte werden in der vierbändigen Textedition nun erstmals aus den Handschriften ediert. Ergänzend ermöglichen die zum ersten Mal herausgegebenen Verzeichnisse der Predigten Einblicke in die nicht schriftlich überlieferte Predigttätigkeit des Pfarrers Bitzius. Ein Kommentarband wird die Predigten inhaltlich erschliessen.
Die Predigtedition erlaubt zum einen Einblicke in die homiletische Praxis eines Landpfarrers im 19. Jahrhundert sowie in pastorale Konzepte von Volksbildung. Zum anderen zeigt sich aber auch die enge Verbindung von Predigt und Erzähltext, wie sie zeitgemässen Vorstellungen einer narrativer Theologie entsprechen.
Obwohl Jeremias Gotthelf betonte, er schreibe sein Erzählwerk nicht als der Pfarrer Bitzius, sind gemeinsame Interessen von Predigten und Erzählwerk offenkundig. So zeigen sich anthropologische und ethische Grundthemen, welche bereits früheste Predigten noch mit den späten Erzählwerken verbinden. Die Predigten sind Teil von Bitzius’ Bemühen um eine geeignete pastorale Äusserungsform, zu der er schliesslich als Jeremias Gotthelf und als Kalenderredakteur des Neuen Berner-Kalenders findet.
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During his time as a curate and his early period as pastor in Lützelflüh, Albert Bitzius wrote out fair copies, and sometimes drafts, of his sermons. Over 500 sermons, including sermons for the annual Day of Prayer, and other specific occasions were archived in this way by the curate and later pastor. Only three sermons were published in Gotthelf’s own lifetime and even the previously most comprehensive edition offers only a small proportion of the surviving texts. Almost all these texts will now appear in a new four-volume edition. An edition of the lists of sermons also offers insights into the preaching of Pastor Bitzius which does not survive in written form. A volume of commentary will interpret the content of the sermons.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Die Erzählsammlung der "Bilder und Sagen aus der Schweiz" erschien ursprünglich 1842–1846 in sechs Einzelbänden im Solothurner Verlag Jent & Gassmannn und ist in dieser Form nie wieder gedruckt worden. Gotthelf vereinte hier Erzählungen, die noch heute zu den bekanntesten Werken des Pfarrerdichters zählen: Den ersten Band eröffnete "Die schwarze Spinne", eine eindrucksvoll komponierte Novelle, die zugleich eine Allegorie auf die Ambivalenzen des Freiheitsbegriffs bietet. Zwei bereits gedruckte Texte überarbeitete Gotthelf für den ersten Band seiner Erzählsammlung ("Ritter von Brandis", "Das gelbe Vögelein" und "Das arme Margrithli").
Im zweiten Band folgten die historische Novelle "Der Druide" sowie der später zum Roman ausgebaute Erzähltext "Geld und Geist oder die Versöhnung" – heute nicht zuletzt durch eine der vergleichsweise anspruchsvolleren Gotthelf-Verfilmungen bekannt. Ursprünglich als Novelle aus der Gegenwart geplant, erweiterte Gotthelf den Text über einen Berner Bauernhof in zwei Fortsetzungen. Erstmals seit der Erstpublikation gibt die historisch-kritische Edition den Roman in dieser Gestalt zunehmender Erweiterung wieder und zudem im ursprünglichen Kontext der historischen Novellen, die in unterschiedlicher Weise zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Heimat, Freiheit und Pflicht in Geschichte und Gegenwart profilieren.
In den Bänden drei bis sechs folgten neben den Fortsetzungen Gotthelfs teils an Walter Scott erinnernde Novellen "Der letzte Thorberger" und "Die Gründung Burgdorfs".
Die historisch-kritische Edition liefert den vollständigen Text der Erzählsammlung. Abweichende Vorfassungen oder spätere Bearbeitungen werden im Variantenapparat und bei grösseren Abweichungen als integrale Edition dieser Fassungen zugänglich gemacht. Die handschriftlichen Texte sind in einem eigenen Band zusammengefasst, der mit einer Faksimilierung der Manuskriptseiten ausgestattet ist. Die zweibändige Textedition wird um einen eingehenden Kommentar erweitert werden.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Die Erzählsammlung der "Bilder und Sagen aus der Schweiz" erschien ursprünglich 1842–1846 in sechs Einzelbänden im Solothurner Verlag Jent & Gassmannn und ist in dieser Form nie wieder gedruckt worden. Gotthelf vereinte hier Erzählungen, die noch heute zu den bekanntesten Werken des Pfarrerdichters zählen: Den ersten Band eröffnete "Die schwarze Spinne", eine eindrucksvoll komponierte Novelle, die zugleich eine Allegorie auf die Ambivalenzen des Freiheitsbegriffs bietet. Zwei bereits gedruckte Texte überarbeitete Gotthelf für den ersten Band seiner Erzählsammlung ("Ritter von Brandis", "Das gelbe Vögelein" und "Das arme Margrithli").
Im zweiten Band folgten die historische Novelle "Der Druide" sowie der später zum Roman ausgebaute Erzähltext "Geld und Geist oder die Versöhnung" – heute nicht zuletzt durch eine der vergleichsweise anspruchsvolleren Gotthelf-Verfilmungen bekannt. Ursprünglich als Novelle aus der Gegenwart geplant, erweiterte Gotthelf den Text über einen Berner Bauernhof in zwei Fortsetzungen. Erstmals seit der Erstpublikation gibt die historisch-kritische Edition den Roman in dieser Gestalt zunehmender Erweiterung wieder und zudem im ursprünglichen Kontext der historischen Novellen, die in unterschiedlicher Weise zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Heimat, Freiheit und Pflicht in Geschichte und Gegenwart profilieren.
In den Bänden drei bis sechs folgten neben den Fortsetzungen Gotthelfs teils an Walter Scott erinnernde Novellen "Der letzte Thorberger" und "Die Gründung Burgdorfs".
Die historisch-kritische Edition liefert den vollständigen Text der Erzählsammlung. Abweichende Vorfassungen oder spätere Bearbeitungen werden im Variantenapparat und bei grösseren Abweichungen als integrale Edition dieser Fassungen zugänglich gemacht. Die handschriftlichen Texte sind in einem eigenen Band zusammengefasst, der mit einer Faksimilierung der Manuskriptseiten ausgestattet ist. Die zweibändige Textedition wird um einen eingehenden Kommentar erweitert werden.
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