Ja, stimmt schon: Gedichte sind schön, manchmal, sie sind berührend, und manchmal auch erhellend, einige haben trockenen Witz, Schärfe, Genauigkeit und Poesie, und hin und wieder kann man die Dinge nur so sagen, wie ein Gedicht sie eben sagt.
Aber dieses Getue um Gedichte! Diese Feierlichkeit, dieses – profane oder sakrale – Zelebrieren, das kann einem schon auf die Nerven gehen. Diese Widmungen, ständig sind Gedichte jemandem gewidmet! Und die penetrante Bescheidenheit, mit der diese sogenannte 'kleine Form' sich in Szene setzt!
Da muss einer wie Reinhard P. Gruber doch einmal Klartext reden. Einerseits. Und andererseits muss er das Gedicht auch von all diesem traditionellen Ballast reinigen, muss es entschlacken, auf das Notwendigste reduzieren.
Und immerhin macht Gruber es sich nicht leicht: er unternimmt hundert und dann noch ein zweites Mal hundert Anläufe, das Gedicht wieder auf die Beine zu stellen, was einem, der bisher eigentlich hauptsächlich Erzählungen und Romane schreibt und andere Sorten, die der Mensch auch wirklich braucht, natürlich nicht so leicht fällt. Nur zu verständlich, dass er dabei vorzeitig ermattet (etwa bei Gedicht Nr. hundertsiebenundsechzig).
Aber das genügt. Reinhard P. Gruber liefert bis dahin ausreichend Argumente gegen Gedichte – in Gedichtform natürlich.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *
Alfred Kolleritsch schrieb über Grubers Prosatexte der 70er Jahre einmal, er verstehe ihn 'als philosophierenden Schriftsteller, der es gerade deshalb ist, weil er es nicht sein will. Er weiß genau, was Philosophen meinen, wenn sie von ihrer metaphysischen, nicht ihrer naturwissenschaftlichen Herkunft her, die Totenrede für die Philosophie halten, ernst oder heiter.'
In seinen heimtückisch-kritischen Gebrauchstexten zerlegt Gruber die dumpfen Wünsche der Landsleute, zeigt das Absurde und Verstockte mit einfachen Mitteln auf, er 'geht mit seinen Sentenzen ins Volk und lockt es aus den Betäubungen durch das falsche Bild von der Heimat dorthin, wo Heimat aussagbar ist.' (Kolleritsch)
Gegenstand von Grubers dekonstruktivistischen Ideologie-Enttarnungen sind z. B. so elementare Dinge wie Sport und Heimatgefühl, die Landes- (Graz) und die Bundeshauptstadt (Wien) oder das proletarische Selbstbewusstsein, aber selbstverständlich sind auch Kunst und Literatur bzw. der eigene Schriftstellerberuf nicht von R. P. Grubers entlarvendem Humor ausgenommen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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"Die grüne Madonna" erschien 1982 als dritter Roman Reinhard P. Grubers und ließ die Rezensenten damals eher ratlos zurück: gerade war man sich einig geworden, der Autor von Hödlmoser und Im Namen des Vaters gehöre in die Kategorie des 'Negativen Heimatromans' – und dann erschien dieser 'Roman', der alle Erwartungen an eine Steirer-Satire enttäuschte.
Stattdessen bietet Gruber in diesem Buch eine Romanparodie, in der der angekündigte Protagonist nie auftritt, in der der Autor seinen Briefwechsel mit Persönlichkeiten des Kulturlebens offenlegt (oder nur erfindet?), sich mit dem Leser bzw. der Leserin verbrüdert (und in einem Rechteck am Ende des 32. Kapitels einen Ort zum Verbrüderungskuss bereitstellt), umwerfende Gedichte, Minidramen und Fragebögen in die längst verloren gegangene Handlungs- und Personen-Übersicht einschiebt und ganz ausführlich über die Entstehung und den Sinn der Grünen Madonna berichtet.
Einen roten Faden hat das Buch nicht; was die Teile zusammenhält, ist, dass sie jede mögliche Erwartung fröhlich enttäuschen (auch darin allerdings inkonsequent), dass auch die Sprache Haken schlägt, kaum dass sie eine bestimmte Form gefunden zu haben scheint.
Gruber rechnet mit dem hochentwickelten Sinn der Leserschaft für das Anarchische und mit ihrer Freude am Slapstick der totalen Demontage.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Reinhard P. Gruber hat sich in seinem Werk fast allen Genres zugewendet, bis hin zur "Vollständigen Beschreibung der Welt und Umgebung": Romane, Erzählungen, Sportkommentare, ein steirisches Musical, Theaterstücke, Gedichte, Essays, einen Reisebericht, ein Kochbuch, ein Wörterbuch … Sein neues und zugleich letztes Buch, "365 Tage", ist ein Journal, das er vom 6.12.2017 bis 5.12.2018 führte: »Die Chronik eines Jahres, Tag für Tag. Nicht der geschwätzige Rückblick … das Aufregende, Einmalige, Sensationelle der vergangenen Tage, sondern nur der Tag. Tag für Tag.«
Eine Seite schreibt Gruber täglich und berichtet darin von seinen Routinen am Morgen und über das persönliche Befinden, sinniert über das Geschehen in der Welt: Politik, Sport, Religion und Weltall.
Mit schwerem Herzen kreisen die Sätze über das Leben und Alter, Gesundheit und Krankheiten. Widmet Gruber sich dem Zeitgeschehen zeigen sich die Zeilen überspitzt und zum Teil zynisch, um das Versagen der Politik anzuprangern. Dabei ist er nicht frei von Widersprüchen, denn er »schreibt jeden Tag ohne ein Gestern. Ich blättere nie zurück«.
Aktualisiert: 2023-05-11
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In seinem zweiten Roman beschrieb Gruber einen klassischen gesellschaftlichen Aufstieg der 60er und 70er Jahre:
Konrad ist der Sohn eines obersteirischen Arbeiters und soll es einmal zu mehr bringen als der Vater, nämlich zu einem Universitätsstudium. Natürlich studiert er nicht Medizin oder Jus – das machen schon die Söhne der Ärzte und Juristen –, sondern Philosophie. Hart auf die Probe gestellt wird die väterliche Liebe aber erst durch den Entschluss des Sohnes, ins Kloster zu gehen.
Spöttisch und doch genau zeigt Gruber eine Welt, in der alles möglich geworden ist. Alles außer der Verdrängung des Mannes von ihrem Mittelpunkt. Besser als alle soziologischen und gesellschaftspolitischen Analysen demonstriert dieser Roman mit Witz und doppeltem Boden die ungebrochene Position des väterlichen Gesetzes: in der Familie, in der Kirche, in gesellschaftlichen Institutionen. In altem und in neuem Gewand.
Die erste Fassung aus dem Jahre 1979 wurde vom Autor mit einem neuen (vorläufigen) Schluss versehen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der 'Klassiker der steirischen Nationalliteratur' erschien 1973 und machte seinen Autor schlagartig zu einer Institution. Gruber gilt als das das klassische Beispiel einer seltenen Gattung: der spöttische Heimatdichter. Seit einem Vierteljahrhundert bewährt sich der Hödlmoser als Prototyp moderner romantischer Ironie. R. P. Gruber legte darin ein verspieltes Modell eines Romans vor, der das Erzählen und den Kommentar zur Erzählung amüsant und hintersinnig miteinander verknüpfte und die verschiedensten Stilebenen von vulgär bis wissenschaftlich nebeneinander montierte.
Zur Freude am literarischen Spiel kommt die liebevolle Respektlosigkeit gegenüber dem Prototypen des 'wilden Steirers': Gruber exemplifiziert an seinem Hödlmoser, 'wie wir steirer leben', 'was wir steirer sind' und 'was wir steirer wollen'.
Das Ergebnis ist ein Pop-Roman mit Gamsbart, eine Philosophie-Parodie im Steireranzug.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Wer es bisher nicht für möglich gehalten hätte, dass der steirische Satiriker sich einem so windigen Gebiet wie der Wissenschaft von den Windmühlen zuwenden könnte, wird hier eines besseren belehrt:
In "Alles über Windmühlen" steht tatsächlich alles über Windmühlen, samt Fußnoten, Wörterbuch und Heidegger-Zitaten, Vorwort, Einleitung und Appendix.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Ja, stimmt schon: Gedichte sind schön, manchmal, sie sind berührend, und manchmal auch erhellend, einige haben trockenen Witz, Schärfe, Genauigkeit und Poesie, und hin und wieder kann man die Dinge nur so sagen, wie ein Gedicht sie eben sagt.
Aber dieses Getue um Gedichte! Diese Feierlichkeit, dieses – profane oder sakrale – Zelebrieren, das kann einem schon auf die Nerven gehen. Diese Widmungen, ständig sind Gedichte jemandem gewidmet! Und die penetrante Bescheidenheit, mit der diese sogenannte 'kleine Form' sich in Szene setzt!
Da muss einer wie Reinhard P. Gruber doch einmal Klartext reden. Einerseits. Und andererseits muss er das Gedicht auch von all diesem traditionellen Ballast reinigen, muss es entschlacken, auf das Notwendigste reduzieren.
Und immerhin macht Gruber es sich nicht leicht: er unternimmt hundert und dann noch ein zweites Mal hundert Anläufe, das Gedicht wieder auf die Beine zu stellen, was einem, der bisher eigentlich hauptsächlich Erzählungen und Romane schreibt und andere Sorten, die der Mensch auch wirklich braucht, natürlich nicht so leicht fällt. Nur zu verständlich, dass er dabei vorzeitig ermattet (etwa bei Gedicht Nr. hundertsiebenundsechzig).
Aber das genügt. Reinhard P. Gruber liefert bis dahin ausreichend Argumente gegen Gedichte – in Gedichtform natürlich.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Alfred Kolleritsch schrieb über Grubers Prosatexte der 70er Jahre einmal, er verstehe ihn 'als philosophierenden Schriftsteller, der es gerade deshalb ist, weil er es nicht sein will. Er weiß genau, was Philosophen meinen, wenn sie von ihrer metaphysischen, nicht ihrer naturwissenschaftlichen Herkunft her, die Totenrede für die Philosophie halten, ernst oder heiter.'
In seinen heimtückisch-kritischen Gebrauchstexten zerlegt Gruber die dumpfen Wünsche der Landsleute, zeigt das Absurde und Verstockte mit einfachen Mitteln auf, er 'geht mit seinen Sentenzen ins Volk und lockt es aus den Betäubungen durch das falsche Bild von der Heimat dorthin, wo Heimat aussagbar ist.' (Kolleritsch)
Gegenstand von Grubers dekonstruktivistischen Ideologie-Enttarnungen sind z. B. so elementare Dinge wie Sport und Heimatgefühl, die Landes- (Graz) und die Bundeshauptstadt (Wien) oder das proletarische Selbstbewusstsein, aber selbstverständlich sind auch Kunst und Literatur bzw. der eigene Schriftstellerberuf nicht von R. P. Grubers entlarvendem Humor ausgenommen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Wenn Reinhard P. Gruber ein Kochbuch schreibt, dann erwartet uns mit Sicherheit ein etwas anderes Buch aus diesem boomenden Genre: Und in der Tat, mit der ihm eigenen Ungeniertheit breitet er hier seine Gedanken über das Kochen aus, über Küche und Speisen, über deren Funktionen und über das, was ihm – im Gegensatz zu den aufwendigen TV-Koch-Shows und den internationalen Starköchen – am Essen tatsächlich wichtig ist.
Selbstverständlich geht es dann nicht um kreolische Gerichte mit Riesengarnelen, und es werden auch keine Jakobsmuscheln überbacken, sondern wir werden mit den Wonnen einer frischen Wurstsemmel (unbedingt gekauft, nicht selbstgemacht!) konfrontiert, mit dem Geruch frischen Schwarzbrots oder den Speisen, die Großmutter wochentags auf den Tisch stellte, von Apfelnockerln bis Erdäpfelgulasch. Und selbstverständlich liefert er die Rezepte für all diese Leibspeisen – 'das ist das Essen, das immer wiederkehren soll, möglichst. Nicht jeden Tag, aber öfter als alles andere' – gleich mit. Aber es enthält nicht nur Rezepte, sondern auch Leitlinien des guten Geschmacks. Ein unverkennbar steirisches Buch, doch Gruber greift weiter: in seiner Küche hat die ganze Welt Platz. Vom Brot in der Welt kommt Gruber auf den Hunger, er schreibt über Globalisierung, Klassenunterschiede in der Küche, prominente Köche und die Vergiftung der Lebensmittel.
Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme, und auch mehr als ein Distinktionsmerkmal in sozialen Hierarchien: Kochen und Essen, das macht Reinhard P. Gruber klar, bedeutet Sinnlichkeit und Lebensfreude!
Textauszug:
Wenns nicht viel zu essen gibt, oder besser: wenns alles und noch mehr als das gibt, und keiner kann sich das mehr leisten, dann gibt es eine neue Chance für das Essen: die Chance, sich mit dem Wenigen, was geht, intensiver zu beschäftigen. Eine neue Wertschätzung von Lebens-Mitteln, die früher als selbstverständlich galten. Ein neuer Zugang – nichts ist mehr selbstverständlich, alles wird neu gesehen, neu gerochen, neu angegriffen, neu erschmeckt. Das Essen beginnt von vorne, Vorurteile werden abgestreift, abgeschält, weggekocht. Das überwürzte Zeug, haltbar gemacht, zum Schnellgericht verzerrt, das ist kein Lebensmittel, das ist bloße Kalorienzufuhr. Genausogut könnte man puren Zucker schlucken oder pures Fett.
Aber noch stehen in unseren Geschäften und Supermärkten Grundnahrungsmittel pur. Die Kartoffel beispielsweise; der Erdapfel; die Grundbirne. Sogar in verschiedenen Sorten. Koche einmal einen Topf
Erdäpfel
in purem Wasser, so etwa 20–25 Minuten lang, dann schütte das Wasser weg. Noch heiß, schäle einen Erdapfel mit den bloßen Fingern. Die Schale kann man spüren in den Fingern. Den geschälten Erdapfel kann man riechen, den dampfenden. Dann hineinbeißen und mampfen. Vielleicht ein bisschen salzen. Das kann der Beginn einer neuen Beziehung sein. Die Beziehung zum Erdapfel ist ausbaubar, fast unendlich. Der Erdapfel kann einen als Genussmittel das ganze Leben lang begleiten. Alles kann man mit ihm machen, nur roh kann man ihn nicht essen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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'Der Weg des Anatol Schivkov ist nach den vorliegenden Aufzeichnungen nur schwer mitzuverfolgen. Aber es handelt sich weder um eine Biographie noch um eine Reisebeschreibung – eher um moralische Lehrstücke, die vorgeben, Ansprachen vor Publikum zu sein.' Soweit die Nachbemerkung zu diesem erstmals 1989 erschienenen Buch, in dem Gruber wieder einmal in eine neue ›Textmaske‹ schlüpft. Wenn er in vielen seiner Texte z. B. die Formen der Wissenschaftssprache, des Katalogisierens und Ordnens, aber auch philosophische Ausdrucksweisen nachstellt, so imitiert Nie wieder Arbeit ein Manifest, wie es rund um die revolutionären Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts entstanden sein könnte.
Offenbar ist Schivkov ein Mystiker auf der Suche nach dem Wesen des Menschseins, ein Mystiker des Wahren Lebens, und das Wahre Leben ist ganz sicher nicht in unseren von Lohnarbeit geprägten Verhältnissen zu finden. Behauptet Schivkov in einem eher seltsamen Predigt- oder Offenbarungs-Tonfall, und er behauptet noch einiges mehr, das wie geschaffen ist für Manifeste, Slogans und Verkündigungen. Der klassische Verführer von Massen spricht hier, der Mann mit dem Anspruch des Sehers. Und seine Verführungskraft ist groß, wenn man bedenkt, wieviel Richtiges und Wahres in seinen rücksichtslos-radikalen ›Botschaften‹ zum Ausdruck kommt!
Eine Verdammung unseres jetzigen und ein augenzwinkernder Aufruf zum wirklichen Leben!
Aktualisiert: 2023-05-11
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"Die grüne Madonna" erschien 1982 als dritter Roman Reinhard P. Grubers und ließ die Rezensenten damals eher ratlos zurück: gerade war man sich einig geworden, der Autor von Hödlmoser und Im Namen des Vaters gehöre in die Kategorie des 'Negativen Heimatromans' – und dann erschien dieser 'Roman', der alle Erwartungen an eine Steirer-Satire enttäuschte.
Stattdessen bietet Gruber in diesem Buch eine Romanparodie, in der der angekündigte Protagonist nie auftritt, in der der Autor seinen Briefwechsel mit Persönlichkeiten des Kulturlebens offenlegt (oder nur erfindet?), sich mit dem Leser bzw. der Leserin verbrüdert (und in einem Rechteck am Ende des 32. Kapitels einen Ort zum Verbrüderungskuss bereitstellt), umwerfende Gedichte, Minidramen und Fragebögen in die längst verloren gegangene Handlungs- und Personen-Übersicht einschiebt und ganz ausführlich über die Entstehung und den Sinn der Grünen Madonna berichtet.
Einen roten Faden hat das Buch nicht; was die Teile zusammenhält, ist, dass sie jede mögliche Erwartung fröhlich enttäuschen (auch darin allerdings inkonsequent), dass auch die Sprache Haken schlägt, kaum dass sie eine bestimmte Form gefunden zu haben scheint.
Gruber rechnet mit dem hochentwickelten Sinn der Leserschaft für das Anarchische und mit ihrer Freude am Slapstick der totalen Demontage.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Reinhard P. Gruber hat sich in seinem Werk fast allen Genres zugewendet, bis hin zur "Vollständigen Beschreibung der Welt und Umgebung": Romane, Erzählungen, Sportkommentare, ein steirisches Musical, Theaterstücke, Gedichte, Essays, einen Reisebericht, ein Kochbuch, ein Wörterbuch … Sein neues und zugleich letztes Buch, "365 Tage", ist ein Journal, das er vom 6.12.2017 bis 5.12.2018 führte: »Die Chronik eines Jahres, Tag für Tag. Nicht der geschwätzige Rückblick … das Aufregende, Einmalige, Sensationelle der vergangenen Tage, sondern nur der Tag. Tag für Tag.«
Eine Seite schreibt Gruber täglich und berichtet darin von seinen Routinen am Morgen und über das persönliche Befinden, sinniert über das Geschehen in der Welt: Politik, Sport, Religion und Weltall.
Mit schwerem Herzen kreisen die Sätze über das Leben und Alter, Gesundheit und Krankheiten. Widmet Gruber sich dem Zeitgeschehen zeigen sich die Zeilen überspitzt und zum Teil zynisch, um das Versagen der Politik anzuprangern. Dabei ist er nicht frei von Widersprüchen, denn er »schreibt jeden Tag ohne ein Gestern. Ich blättere nie zurück«.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Sport diene der Völkerverständigung, Sport habe etwas mit Fairness zu tun, Sport inszeniere harmlose Wettkämpfe? Daran glauben Sie noch? Reinhard P. Gruber wird Sie eines Besseren belehren: 'Seit der Antike waren die besten Sportler gedopt. So wie die Dichter.' Volksgesundheit? 'Bis jetzt schwimmt in Österreich nur die Regierung, das Volk noch lange nicht.'
Dieses Buch ist eine Auswahl aus Grubers in der Presse erschienenen Kolumnen zu allerlei sportlichen Themen, wobei er nicht nur Weltmeisterschaften und Olympiaden im Blick hat, nicht nur Fußball und Abfahrtsläufe; Gruber berichtet genauso kritisch von seinen Tagen auf dem Jakobsweg in Spanien, vom Schwammerlsuchen in den heimischen Wäldern und von seinen Erfahrungen mit dem Heimtrainer. Alles ist Sport. Und alles muss beim Sprechen über Sport berücksichtigt werden: das Publikum, die Medien, das Wetter, das Einst und das Jetzt, Schoko-Eier und der Stainzer Literatursommer (den R.P.Gruber seit Jahren in seiner Heimatgemeinde veranstaltet).
Alles Sport ist eines der witzigsten und originellsten Bücher zum Thema, dafür garantieren die Respektlosigkeit des großen steirischen Satirikers, seine Ungebundenheit und seine Spielfreude.
Aktualisiert: 2023-05-11
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500 Jahre nach Kolumbus reiste auch R. P. Gruber nach Amerika; in der bemerkenswerten Rekordzeit von nur neun Tagen von Graz nach San Francisco, Washington, New York und wieder zurück nach Graz. In der Fülle der Reiseberichte von amerikareisenden Schriftstellern nimmt "Einmal Amerika und zurück" eine Sonderstellung ein: knapp, pointiert, witzig und spielerisch formulierend, widmet sich Gruber vor allem der touristisch und politisch relevanten Frage: Wie andersartig oder wie ähnlich sind uns denn nun die Menschen jenseits des Großen Teichs?
'Hier träumen sie alle, und zwar vom besseren Leben, und zwar von dem, das außerhalb von Amerika lebt. Die Einwanderer nach Amerika wandern deswegen so gern nach Amerika ein, weil sie gemeinsam mit den Amerikanern so gerne vom besseren Leben träumen. Amerika ist ein Traumland.'
"Einmal Amerika und zurück", erstmals 1993 erschienen, reiht sich nahtlos in die Serie der satirisch-humoristischen Prosabände des mehrfachen Literaturpreisträgers ein.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Gruber gilt heute vielen als der steirische Gegenwartsschriftsteller schlechthin. Während seine ersten Bücher noch ganz im Milieu des obersteirischen Kleinbürgertums beheimatet sind, wird später die Weststeiermark rund um die Schilcher-Weinstraße zum Markenzeichen seiner Satiren.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Wenn Reinhard P. Gruber ein Kochbuch schreibt, dann erwartet uns mit Sicherheit ein etwas anderes Buch aus diesem boomenden Genre: Und in der Tat, mit der ihm eigenen Ungeniertheit breitet er hier seine Gedanken über das Kochen aus, über Küche und Speisen, über deren Funktionen und über das, was ihm – im Gegensatz zu den aufwendigen TV-Koch-Shows und den internationalen Starköchen – am Essen tatsächlich wichtig ist. Selbstverständlich geht es dann nicht um kreolische Gerichte mit Riesengarnelen, und es werden auch keine Jakobsmuscheln überbacken, sondern wir werden mit den Wonnen einer frischen Wurstsemmel (unbedingt gekauft, nicht selbstgemacht!) konfrontiert, mit dem Geruch frischen Schwarzbrots oder den Speisen, die Großmutter wochentags auf den Tisch stellte, von Apfelnockerln bis Erdäpfelgulasch. Und selbstverständlich liefert er die Rezepte für all diese Leibspeisen – 'das ist das Essen, das immer wiederkehren soll, möglichst. Nicht jeden Tag, aber öfter als alles andere' – gleich mit. Aber es enthält nicht nur Rezepte, sondern auch Leitlinien des guten Geschmacks. Ein unverkennbar steirisches Buch, doch Gruber greift weiter: in seiner Küche hat die ganze Welt Platz. Vom Brot in der Welt kommt Gruber auf den Hunger, er schreibt über Globalisierung, Klassenunterschiede in der Küche, prominente Köche und die Vergiftung der Lebensmittel. Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme, und auch mehr als ein Distinktionsmerkmal in sozialen Hierarchien: Kochen und Essen, das macht Reinhard P. Gruber klar, bedeutet Sinnlichkeit und Lebensfreude!Textauszug:Wenns nicht viel zu essen gibt, oder besser: wenns alles und noch mehr als das gibt, und keiner kann sich das mehr leisten, dann gibt es eine neue Chance für das Essen: die Chance, sich mit dem Wenigen, was geht, intensiver zu beschäftigen. Eine neue Wertschätzung von Lebens-Mitteln, die früher als selbstverständlich galten. Ein neuer Zugang – nichts ist mehr selbstverständlich, alles wird neu gesehen, neu gerochen, neu angegriffen, neu erschmeckt. Das Essen beginnt von vorne, Vorurteile werden abgestreift, abgeschält, weggekocht. Das überwürzte Zeug, haltbar gemacht, zum Schnellgericht verzerrt, das ist kein Lebensmittel, das ist bloße Kalorienzufuhr. Genausogut könnte man puren Zucker schlucken oder pures Fett.Aber noch stehen in unseren Geschäften und Supermärkten Grundnahrungsmittel pur. Die Kartoffel beispielsweise; der Erdapfel; die Grundbirne. Sogar in verschiedenen Sorten. Koche einmal einen Topf Erdäpfelin purem Wasser, so etwa 20–25 Minuten lang, dann schütte das Wasser weg. Noch heiß, schäle einen Erdapfel mit den bloßen Fingern. Die Schale kann man spüren in den Fingern. Den geschälten Erdapfel kann man riechen, den dampfenden. Dann hineinbeißen und mampfen. Vielleicht ein bisschen salzen. Das kann der Beginn einer neuen Beziehung sein. Die Beziehung zum Erdapfel ist ausbaubar, fast unendlich. Der Erdapfel kann einen als Genussmittel das ganze Leben lang begleiten. Alles kann man mit ihm machen, nur roh kann man ihn nicht essen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Wenn Reinhard P. Gruber ein Kochbuch schreibt, dann erwartet uns mit Sicherheit ein etwas anderes Buch aus diesem boomenden Genre: Und in der Tat, mit der ihm eigenen Ungeniertheit breitet er hier seine Gedanken über das Kochen aus, über Küche und Speisen, über deren Funktionen und über das, was ihm – im Gegensatz zu den aufwendigen TV-Koch-Shows und den internationalen Starköchen – am Essen tatsächlich wichtig ist. Selbstverständlich geht es dann nicht um kreolische Gerichte mit Riesengarnelen, und es werden auch keine Jakobsmuscheln überbacken, sondern wir werden mit den Wonnen einer frischen Wurstsemmel (unbedingt gekauft, nicht selbstgemacht!) konfrontiert, mit dem Geruch frischen Schwarzbrots oder den Speisen, die Großmutter wochentags auf den Tisch stellte, von Apfelnockerln bis Erdäpfelgulasch. Und selbstverständlich liefert er die Rezepte für all diese Leibspeisen – 'das ist das Essen, das immer wiederkehren soll, möglichst. Nicht jeden Tag, aber öfter als alles andere' – gleich mit. Aber es enthält nicht nur Rezepte, sondern auch Leitlinien des guten Geschmacks. Ein unverkennbar steirisches Buch, doch Gruber greift weiter: in seiner Küche hat die ganze Welt Platz. Vom Brot in der Welt kommt Gruber auf den Hunger, er schreibt über Globalisierung, Klassenunterschiede in der Küche, prominente Köche und die Vergiftung der Lebensmittel. Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme, und auch mehr als ein Distinktionsmerkmal in sozialen Hierarchien: Kochen und Essen, das macht Reinhard P. Gruber klar, bedeutet Sinnlichkeit und Lebensfreude!Textauszug:Wenns nicht viel zu essen gibt, oder besser: wenns alles und noch mehr als das gibt, und keiner kann sich das mehr leisten, dann gibt es eine neue Chance für das Essen: die Chance, sich mit dem Wenigen, was geht, intensiver zu beschäftigen. Eine neue Wertschätzung von Lebens-Mitteln, die früher als selbstverständlich galten. Ein neuer Zugang – nichts ist mehr selbstverständlich, alles wird neu gesehen, neu gerochen, neu angegriffen, neu erschmeckt. Das Essen beginnt von vorne, Vorurteile werden abgestreift, abgeschält, weggekocht. Das überwürzte Zeug, haltbar gemacht, zum Schnellgericht verzerrt, das ist kein Lebensmittel, das ist bloße Kalorienzufuhr. Genausogut könnte man puren Zucker schlucken oder pures Fett.Aber noch stehen in unseren Geschäften und Supermärkten Grundnahrungsmittel pur. Die Kartoffel beispielsweise; der Erdapfel; die Grundbirne. Sogar in verschiedenen Sorten. Koche einmal einen Topf Erdäpfelin purem Wasser, so etwa 20–25 Minuten lang, dann schütte das Wasser weg. Noch heiß, schäle einen Erdapfel mit den bloßen Fingern. Die Schale kann man spüren in den Fingern. Den geschälten Erdapfel kann man riechen, den dampfenden. Dann hineinbeißen und mampfen. Vielleicht ein bisschen salzen. Das kann der Beginn einer neuen Beziehung sein. Die Beziehung zum Erdapfel ist ausbaubar, fast unendlich. Der Erdapfel kann einen als Genussmittel das ganze Leben lang begleiten. Alles kann man mit ihm machen, nur roh kann man ihn nicht essen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der 'Klassiker der steirischen Nationalliteratur' erschien 1973 und machte seinen Autor schlagartig zu einer Institution. Gruber gilt als das das klassische Beispiel einer seltenen Gattung: der spöttische Heimatdichter. Seit einem Vierteljahrhundert bewährt sich der Hödlmoser als Prototyp moderner romantischer Ironie. R. P. Gruber legte darin ein verspieltes Modell eines Romans vor, der das Erzählen und den Kommentar zur Erzählung amüsant und hintersinnig miteinander verknüpfte und die verschiedensten Stilebenen von vulgär bis wissenschaftlich nebeneinander montierte.
Zur Freude am literarischen Spiel kommt die liebevolle Respektlosigkeit gegenüber dem Prototypen des 'wilden Steirers': Gruber exemplifiziert an seinem Hödlmoser, 'wie wir steirer leben', 'was wir steirer sind' und 'was wir steirer wollen'.
Das Ergebnis ist ein Pop-Roman mit Gamsbart, eine Philosophie-Parodie im Steireranzug.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der 'Klassiker der steirischen Nationalliteratur' erschien 1973 und machte seinen Autor schlagartig zu einer Institution. Gruber gilt als das das klassische Beispiel einer seltenen Gattung: der spöttische Heimatdichter. Seit einem Vierteljahrhundert bewährt sich der Hödlmoser als Prototyp moderner romantischer Ironie. R. P. Gruber legte darin ein verspieltes Modell eines Romans vor, der das Erzählen und den Kommentar zur Erzählung amüsant und hintersinnig miteinander verknüpfte und die verschiedensten Stilebenen von vulgär bis wissenschaftlich nebeneinander montierte.
Zur Freude am literarischen Spiel kommt die liebevolle Respektlosigkeit gegenüber dem Prototypen des 'wilden Steirers': Gruber exemplifiziert an seinem Hödlmoser, 'wie wir steirer leben', 'was wir steirer sind' und 'was wir steirer wollen'.
Das Ergebnis ist ein Pop-Roman mit Gamsbart, eine Philosophie-Parodie im Steireranzug.
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