1888 pachtete die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft (DOAG) den Küstenstreifen zwischen den Flüssen Umba und Rowuma vom Sultan von Sansibar und durfte im gesamten Küstengebiet die Verwaltung übernehmen und Zölle erheben. Die seit dem 8. Jahrhundert bis auf eine kurze Periode die Küstenregion beherrschenden Araber befürchteten nun, dass ihr blühender Sklavenhandel zum Erliegen käme. Sie zettelten daher den sogenannten Araberaufstand an, in den sie die mohammedanische Küstenbevölkerung mit hineinzogen. Als Reaktion auf den Araberaufstand schickte Bismarck den Offizier und Afrikaforscher Hermann Wissmann als neu ernannten Reichskommissar nach Ostafrika. Dieser baute die sogenannte 850 Mann starke „Wissmanntruppe“ auf. Sie bestand aus in Deutschland angeworbenen Offizieren und Unteroffizieren sowie aus farbigen Soldaten aufgelöster anglo-ägyptischer Regimenter und Schwarzer vom Stamm der Zulu aus Portugiesisch-Ostafrika. Mit dieser zusammengewürfelten Truppe schlug Wissmann den Araberaufstand erfolgreich nieder. In der Folgezeit wurde die Wissmanntruppe durch Angehörige in Deutsch-Ostafrika beheimateter Stämme zur Kaiserlichen Schutztruppe erweitert.
Wissmann war ein herausragender militärischer Führer gewesen, der – für die damalige Zeit absolut ungewöhnlich – einen kooperativen Führungsstil pflegte, der seinen Unterführern weitgehende Entscheidungsfreiheit in der Ausführung des Auftrags überließ. Der letzte Kommandeur der Schutztruppe, von Lettow-Vorbeck, wandte dieselbe Führungstaktik an, durch die seine Erfolge begründet waren.
Am 25. November 1918, 14 Tage nach dem Waffenstillstand von Compiègne, übergab General von Lettow-Vorbeck, letzter Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, den Rest seiner Truppe in Abercorn, Nord-Rhodesien, an den britischen General Edwards. Mit 154 Europäern und 1168 Askaris begab er sich in Gefangenschaft. Der Waffenstillstand hatte einen von General von Lettow beabsichtigten Marsch nach Portugiesisch-Angola vereitelt, der von keinem seiner Gegner mehr aufzuhalten gewesen wäre. Den Briten, Hauptgegner der Schutztruppe, war es schon zuvor trotz immenser Überlegenheit nicht gelungen, die Hauptkräfte der Schutztruppe zu stellen und zu besiegen. Zusammen mit den verbündeten Belgiern und Portugiesen hatten sie 80.000 Weiße, 35.000 Inder und etwa 95.000 bis 125.000 Schwarze gegen die deutsche Schutztruppe ins Feld geführt, die im März 1916 ihre maximale Stärke von 3007 Europäern und 12.100 Askaris erreicht hatte, dann aber stetig abnahm.
Aktualisiert: 2023-02-16
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Am 25. November 1918, 14 Tage nach dem Waffenstillstand von Compiègne, übergab General von Lettow-Vorbeck, letzter Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, den Rest seiner Truppe in Abercorn, Nord-Rhodesien, an den britischen General Edwards. Mit 154 Europäern und 1168 Askaris begab er sich in Gefangenschaft. Der Waffenstillstand hatte einen von General von Lettow beabsichtigten Marsch nach Portugiesisch-Angola vereitelt, der von keinem seiner Gegner mehr aufzuhalten gewesen wäre. Den Briten, Hauptgegner der Schutztruppe, war es schon zuvor trotz immenser Überlegenheit nicht gelungen, die Hauptkräfte der Schutztruppe zu stellen und zu besiegen. Zusammen mit den verbündeten Belgiern und Portugiesen hatten sie 80.000 Weiße, 35.000 Inder und etwa 95.000 bis 125.000 Schwarze gegen die deutsche Schutztruppe ins Feld geführt, die im März 1916 ihre maximale Stärke von 3007 Europäern und 12.100 Askaris erreicht hatte, dann aber stetig abnahm.
1888 pachtete die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft (DOAG) den Küstenstreifen zwischen den Flüssen Umba und Rowuma vom Sultan von Sansibar und durfte im gesamten Küstengebiet die Verwaltung übernehmen und Zölle erheben. Die seit dem 8. Jahrhundert bis auf eine kurze Periode die Küstenregion beherrschenden Araber befürchteten nun, dass ihr blühende Sklavenhandel zum Erliegen käme. Sie zettelten daher den sogenannten Araberaufstand an, in den sie die mohammedanische Küstenbevölkerung mit hineinzogen. Als Reaktion auf den Araberaufstand schickte Bismarck den Offizier und Afrikaforscher Hermann Wissmann als neu ernannten Reichskommissar nach Ostafrika. Dieser baute die sogenannte 850 Mann starke „Wissmanntruppe“ auf. Sie bestand aus in Deutschland angeworbenen Offizieren und Unteroffizieren sowie aus farbigen Soldaten aufgelöster anglo-ägyptischer Regimenter und Schwarzer vom Stamm der Zulu aus Portugiesisch-Ostafrika. Mit dieser zusammengewürfelten Truppe schlug Wissmann den Araberaufstand erfolgreich nieder. In der Folgezeit wurde die Wissmanntruppe durch Angehörige in Deutsch-Ostafrika beheimateter Stämme zur Kaiserlichen Schutztruppe erweitert.
Wissmann war ein herausragender militärischer Führer gewesen, der – für die damalige Zeit absolut ungewöhnlich – einen kooperativen Führungsstil pflegte, der seinen Unterführern weitgehende Entscheidungsfreiheit in der Ausführung des Auftrags überließ. Der letzte Kommandeur der Schutztruppe, von Lettow-Vorbeck, wandte dieselbe Führungstaktik an, durch die seine Erfolge begründet waren.
Aktualisiert: 2023-02-07
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Der Kriegsschauplatz Mittelmeerraum und Nordafrika war entscheidend für den Verlauf des Zweiten Weltkriegs in Europa. Generalfeldmarschall Rommels Erfolge 1942 in Libyen und sein Vorstoß nach Ägypten bis kurz vor Alexandria lösten die alliierte Operation „Torch“, die Landung in Nordafrika, aus. Ohne diesen Erfolg Rommels hätte US-Präsident Roosevelt, der ein glühender Verehrer Stalins war, die von dem Sowjetführer geforderte zweite Front durch eine alliierte Landung in Nordfrankreich im Herbst 1942 gegenüber dem britischen Premierminister Churchill durchgesetzt. Sie wäre zweifellos auf unüberwindlichen deutschen Widerstand gestoßen, da Hitler eine solche Landung dort erwartete und die USA noch nicht über ausreichende Kampfverbände verfügten.
Die Operation „Torch“ wiederum löste die Landung deutscher Truppen, mit Fallschirmjägern als Speerspitze, in Tunesien zur Bildung des „Brückenkopfes Tunis“ aus, der laufend verstärkt und erweitert wurde. Einer der am Tunesienfeldzug teilnehmenden Truppenführer, der Divisionskommandeur der 334. Infanteriedivision, Generalleutnant Weber, hat nach dem Krieg ausführliche Beschreibungen mit Gefechtsskizzen der wichtigsten Operationen sowie eine detaillierte Zusammenfassung über die Kämpfe in der letzten Phase im Haupteinsatzraum verfasst, die hier erstmals veröffentlicht werden.
Ausführlich wird auch über die unfähige deutsch-italienische oberste Führung berichtet, die Rommel entscheidende Operationen verweigerte, die zweifellos zu einem Scheitern der Operation „Torch“ geführt hätten. Die alliierte Landung in Sizilien im Juli 1943 wäre damit hinfällig gewesen, es hätte auf absehbare Zeit keine zweite und dritte Front in Europa gegeben. Insofern war der Tunesienfeldzug entscheidend für den Verlauf des Zweiten Weltkriegs in Europa. Hitler erkannte jedoch nicht die strategische Bedeutung des Kriegsschauplatzes Mittelmeerraum und Nordafrika, er degradierte diese Region zum Nebenkriegsschauplatz.
Aktualisiert: 2021-06-11
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In der Neuauflage sind nicht nur Erkenntnisse über den von Mauser 1941 in Berlin-Borsigwalde in geringer Stückzahl gefertigten MKb 42 (M) enthalten, sondern auch Informationen über die bislang nicht nachgewiesene Endfertigung des StG 44 dort und bei der Deutschen Kühl- und Kraftmaschinen GmbH in Zschopau zu Ende des Krieges. Weiterhin gibt es mehr Informationen und Abbildungen von technischen Details und Veränderungen und Verbesserungen am StG 44 sowie erstmals Fotos von Gustloffs G 206, dessen erste Ausführung die offizielle Bezeichnung MKb 42 (G) erhielt. Schließlich wird der Text durch zusätzliche Fotos von Angehörigen der damaligen Propaganda-Kompanien von verschiedenen Kriegsschauplätzen aufgelockert.
Das Sturmgewehr 44 veränderte die Infanterietaktik grundlegend. Die Waffe erhöhte die Feuerkraft des einzelnen Schützen erheblich. Die mit dieser Waffe ausgestattete Infanterie erhielt dadurch die Möglichkeit, im entscheidenden Augenblick des Angriffes oder der Sturmabwehr auch zahlenmäßig überlegene, aber schlechter bewaffnete Feinde niederzuhalten und wirkungsvoll zu bekämpfen. Bis heute ist dieses Konzept gültig und wirkt in der Entwicklung sowjetischer und US-amerikanischer Waffen wie dem „Automat Kalaschnikow“ oder dem M-16 nach.
Dieses Buch beschreibt die Entstehung des Waffenkonzeptes und die Entwicklung der Waffe unter schwierigen Umständen. Das Sturmgewehr selbst entstand mitten im Zweiten Weltkrieg. Das Waffenkonzept ist allerdings wesentlich älter. Bereits im Ersten Weltkrieg gab es Überlegungen, die Feuerkraft des einzelnen Infanteristen zu erhöhen, um im entscheidenden Augenblick wirken zu können. In der Weimarer Republik entwickelte die kleine Reichswehr diesen Gedanken weiter. Die Anforderungen an eine solche neue Waffe waren bereits in den 1920er Jahren festgeschrieben. Fraglich blieb, ob eine neue Waffe als verkleinertes Maschinengewehr die bisherige starke Infanterie- oder als vergrößerte Maschinenpistole die schwache Pistolenpatrone verwenden sollte. Bis in den Zweiten Weltkrieg blieb sie offen. Erst die Kämpfe gegen die Rote Armee der Sowjetunion, einen mit Selbstladewaffen ausgerüsteten Feind, zwangen zur Entscheidung. Das Ergebnis war eine Kurzpatrone und ein völlig neues Waffenkonzept: Das Sturmgewehr 44.
Hitler war gegen eine solche Waffe. Das Konzept mußte hinter seinem Rücken und gegen seinen Willen vorangetrieben werden. Die Waffe bestand erstmals fast ausschließlich aus kaltverformten Blechteilen. Diese neue Technik mußte die Rüstungsindustrie erst lernen. Die Fertigung der neuen Kurzpatrone kam nur schleppend in Schwung. Diese Schwierigkeiten behandelt das Buch „Sturmgewehr 44“. Der Verfasser hat hierfür umfangreiches Quellenstudium in in- und ausländischen Archiven betrieben. Er beschreibt die Planungen, unausgereifte Vorgänger sowie den Weg über Entwürfe von Vollmer, Walther und Haenel ebenso detailiert, wie die Entwicklung der Patrone oder des umfangreichen Zubehörs. Hierzu zählen beispielsweise die Vorsätze, mit denen man um die Ecke schießen konnte.
Der Autor, Dieter Handrich, beschäftigt sich seit 35 Jahren mit dem Thema „Sturmgewehr“. Der ehemalige Hauptmann der Luftwaffe, Jahrgang 1948, erhielt bereits im Jahr 1992 den renommierten Werner-Hahlweg-Preis für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften. Das Buch gibt damit einem umfassenden Überblick über Entstehung und Nutz-ung der revolutionärsten Infanteriewaffe des 20. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2021-06-11
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Das Fallschirmjägergewehr FG 42, von dem drei jeweils verbesserte Modelle gefertigt wurden, war eine der außergewöhnlichsten Infanterie-Handfeuerwaffen des Zweiten Weltkriegs. Seinem Konstrukteur, Louis Stange von Rheinmetall-Borsig, war es gelungen, ein Gewehr für die starke Infanteriepatrone zu entwickeln, das bei niedrigem Gewicht auch gezielte Feuerstöße abgeben konnte. Kein anderes Selbstladegewehr war dazu fähig.
Die Entwicklungsgeschichte des FG 42 ist nicht minder außergewöhnlich. Es entstand nicht etwa unter der Regie des Heereswaffenamts, das für die Entwicklung von Infanterie-Handfeuerwaffen einzig zuständig war, sondern die Abteilung für Flugzeugbordwaffen des Reichsluftfahrtministeriums zeichnete verantwortlich. Dies war nur wegen der besonderen Stellung der Luftwaffe im Gefüge der Wehrmacht möglich, die sie ihrem Oberbefehlshaber, dem Reichsluftfahrtminister und Kronprinz Hitlers, Hermann Göring, verdankte. Durch die Narrenfreiheit, die Göring bei Hitler bis kurz vor Kriegsende genoss, konnte er Projekte seiner Teilstreitkraft gegen Einwände des Oberkommandos der Wehrmacht, des Heeres und des Speer-Ministeriums erfolgreich verteidigen.
Das Buch beschränkt sich jedoch nicht allein auf die Darstellung der Entwicklungsgeschichte der drei Modelle des FG 42 und die Beschreibung ihrer technischen Details, einschließlich der Wiedergabe der Bedienungsanleitungen. Es zeigt auch die Nachteile im Vergleich zu einer anderen legendären Waffe, dem Sturmgewehr 44, auf und behandelt die Entstehung der Fallschirmtruppe sowie deren Einsätze im Zeitrahmen der Entwicklung des FG 42.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Dieter Handrich beschreibt detailliert und eindringlich seinen KFOR-Einsatz im zweiten Halbjahr 2000. Als Hauptmann im deutschen Kontingent bereist er die Ortschaften im deutschen Einsatzgebiet im Kosovo. Dabei lernt er nicht nur die Schwierigkeiten kennen, mit denen die Menschen in diesem Land unmittelbar nach dem Krieg zu kämpfen haben. Handrich gewinnt einen klaren Überblick über die Eigenheiten und Befindlichkeiten der einzelnen ethnischen und religiösen Gruppen. Er schildert in diesem Tagebuch nicht nur das Neben- und das Gegeneinander dieser Gruppen, sondern zeigt auch einen klaren Blick für das Menschliche, für Herzlichkeit und Tragik.
Aktualisiert: 2020-06-02
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