Tage- und Nächtebuch

Tage- und Nächtebuch von Brasch,  Thomas, Hanf,  Martina, Ungeheuer,  Natascha
ICH HABE HEUTE NACHT GETRÄUMT: / ICH HÄTTE ZWEI ELTERN, ZWEI BRÜDER / UND EINE SCHWESTER. SO EINGEZÄUMT / FIEL LEICHT DER SCHLAF AUF MICH NIEDER. // ICH HABE HEUTE NACHT GETRÄUMT: / IHR HABT MICH NICHT VERLASSEN. / MEIN ZIMMER IST NICHT LEERGERÄUMT. / ICH LIEBE, MUSS NICHT HASSEN. // ACH, NICHTS HAB ICH GETRÄUMT DIE NACHT. / IHR TOTEN, REDET NICHT. / ICH BIN NUR EINFACH AUFGEWACHT / UND WEINE EIN GEDICHT. Unter dem Titel Tage- und Nächtebuch, herausgegeben von Martina Hanf, erscheint ein Band, in dem sich unterschiedliche kreative Energien und unterschiedliche ästhetische Verfahren treffen. Mit Arbeiten von Thomas Brasch und Natascha Ungeheuer richtet band 18 in der Reihe staben den Blick auf bemerkenswert poetische Traumdarstellungen – im weitesten Sinne. Hier sind zum einen Texte des Autors, zum anderen Federzeichnungen der Malerin versammelt, deren Intensität sich nicht zuletzt aus dem autobiografischen Charakter der Aufzeichnungen speist. Sie spiegeln nicht nur innere wie äußere Lebensproblematik, sondern bekunden zugleich eine äußerst geschärfte Beobachtungsgabe. Als Reflex auf die Wiedersprüche der Zeit treibt Thomas Brasch sich selbst, die eigene künstlerische Produktion von Anfang an ins Offene. Zugespitzt heißt es bei ihm: »mein privat room ist auch mein public place.« Arbeits-/Tagebücher füllt der Autor mit Reflexionen zu Politik und Gesellschaft, mit zahlreichen literarischen Entwürfen und gelegentlichen Notaten zu Träumen – wie ein Gefäß, aus dem er nicht selten nach Jahren noch schöpft. Briefe und Manuskripte im Thomas-Brasch-Archiv der Akademie der Künste Berlin belegen die Absicht, Traumtexte in geplante Publikationen einzubeziehen. »11. DEZEMBER 1983 // HAMBURG. WOHNE IN RADDATZ‘ KLEINER KELLERWOHNUNG + ERWARTE DIE HIESIGE MERCEDES-PREMIERE. WAS ICH GESTERN IN DER PROBE SAH, WAR NICHT ERMUTIGEND, ABER IM GRUND IST MIR GLEICH, WAS GESCHIEHT MIT DEM STÜCK. / HEUTE NACHT EIN TRAUM: ICH STEHE ALS KADETT AUF DEM EXERZIERPLATZ UND VERWEIGERE JEDEN WEITEREN BEFEHL. ALLE DROHEN, REDEN AUF MICH EIN, MICH ZUR VERNUNFT ZU BRINGEN, ABER ICH WEISS: WENN ICH JETZT DARAUF WARTE, DASS ANDERE MEINE ARBEIT ERLEDIGEN + DIE SCHULE SCHLIESSEN, WIRD MIR MEINE ENTSCHEIDUNG ABGENOMMEN + ICH WERDE LANGE DAFÜR ZU BÜSSEN HABEN. ALS ÜBERLEGUNG, NICHT ALS BILD, FÄLLT MIR IM GLEICHEN MOMENT DIE SITUATION 1968 AUG. EIN, ALS ICH IN S.‘S TÜR, BEVOR WIR LOSGINGEN DIE FLUGBLÄTTER ZU VERTEILEN, BEGRIFF, WIE LÄCHERLICH DIE AKTION IST + DASS ICH SIE NUR AUS FURCHT, NICHT ALS MUTIG ZU GELTEN, WEITERBETRIEBEN HABE. DIE 2 X FURCHT, DIE MEIN LEBEN GEPRÄGT HAT, SONST, DENKE ICH, HÄTTE ICH FRÜHER EHRLICHER GESCHRIEBEN. DANN EINE STRASSENECKE: K., DIE MIR SAGT, DASS ICH ›SEXUELL HALBSEITIG GELÄHMT BIN‹, DANN GEHEN WIR IN EINE GONDEL + FAHREN AUF DAS DACH DER WELT, EIN BERG. NACHTS GEWITTER. BLITZE, DIE UM DAS HOTEL AUF DEM GIPFEL HERUMFAHREN, KUGELBLITZE.« Anders verhält es sich bei Natascha Ungeheuer, gibt sie doch ihre tagebuchartig angelegten Skizzenbüchlein bestenfalls eng vertrauten Menschen preis. Um so schöner, dass sie von der Herausgeberin Martina Hanf für das Buchprojekt gewonnen werden konnte und jetzt erstmals eine Auswahl ihrer Federzeichnungen an die Öffentlichkeit gelangt. Diese Skizzen sind von vieler Art Träumen inspiriert, kommen immer aus dem Handgelenk – spontan und schnell, voller Welt- und Hintersinn. Sie bekunden über die Ölbilder hinaus, zwar in anderer Technik und im kleinen Format (A6!), eine erstaunliche Meisterschaft. Thomas Brasch und Natascha Ungeheuer sind sich in der Inselstadt Westberlin mehr als einmal freundschaftlich begegnet. Das vorgelegte Buch lässt Leser und Betrachter in gewisser Weise an der Fortsetzung eines Dialoges auf Augenhöhe zwischen zwei außergewöhnlichen Künstlern, zwischen Wort- und Bildkunst teilhaben.
Aktualisiert: 2022-10-22
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Bildpost

Bildpost von Hanf,  Martina, Meckel,  Christoph
Von »Schmiraljenkomödianten«, »titanischen Ferienhelden« und »Spechtente[n]«: 100 Briefe und Postkarten aus mehr als sechs Jahrzehnten Künstlerleben zeugen in dem mit großer Hingabe gestalteten Bild-Text-Band bildpost von der Liebe Christoph Meckels zum künstlerisch-freien Spiel mit Sprache und Bild. Der bedeutende Autor und Künstler gewährt darin sehr persönliche Einblicke in jenen Bereich seines umfangreichen Werks, der sich bislang dem Blick der Öffentlichkeit entzogen hat. Die als Faksimiles abgebildeten Originaldokumente, in denen sich das geschriebene Wort und gezeichnete Bild oft sinnbildhaft ineinander spiegeln, sind postalische Text-Bild-Nachrichten an Freunde und Bekannte: Autoren, Verleger und Künstler wie Erich Arendt, Johannes Bobrowski oder Katharina Wagenbach-Wolff und viele andere. Um Transkriptionen ergänzt, die die kalligrafisch anmutende Schrift in den postalischen Nachrichten zu entschlüsseln wagen, erweist sich der Band besonders in Hinblick auf die von der Hand Christoph Meckels stammenden Farb- und Schwarzweiß als wertvolles Zeitzeugnis eines großen Dichter- und Künstlerlebens. Eine initiative Rolle bei der Recherche in Archiven und bei Privatpersonen sowie bei der Bearbeitung hat die Herausgeberin Martina Hanf inne, die in Absprache mit Christoph Meckel und dem Verleger und Gestalter Michael Wagener eine besondere Auswahl aus dem Text- und Bildbestand getroffen hat.
Aktualisiert: 2022-10-22
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»Die nennen das Schrei«

»Die nennen das Schrei« von Brasch,  Thomas, Hanf,  Martina, Schulz,  Kristin
Thomas Brasch, Dichter, Dramatiker, Filmschaffender und Übersetzer, ist eine der markantesten Figuren der jüngeren deutschen Literatur. Vom Widmungs- und Gelegenheitsgedicht über Ballade und Lied bis hin zu Stückcollagen und Fototext – die Gesammelten Gedichte ermöglichen es zum ersten Mal, sich ein umfassendes Bild seines im Verlauf von 40 Jahren entstandenen lyrischen Werks zu machen. In zeitlicher Folge enthält die Ausgabe sämtliche zu Lebzeiten veröffentlichten Gedichte – darunter Raritäten wie die in der Reihe Poesiealbum veröffentlichte Sammlung von 1975, Braschs einzige DDR-Publikation von Gedichten, oder, seit Jahren vergriffen, Kargo. 32. Versuch auf einem untergehenden Schiff aus der eigenen Haut zu kommen aus dem Jahr 1977. Hinzu kommen die verstreut veröffentlichten Gedichte, die für diesen Band zusammengetragen wurden. Ferner zahlreiche Texte aus dem Nachlass, unbekannte und bereits veröffentlichte. Unter Verwendung von Selbstaussagen bietet der Kommentar umfangreiche Zusatzinformationen zu jedem Gedicht.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Klabund „Ich würde sterben, hätt ich nicht das Wort…“

Klabund „Ich würde sterben, hätt ich nicht das Wort…“ von Hanf,  Martina, Neumann,  Helga
Zum 120. Geburtstag von Klabund (1890–1928) veröffentlicht das Archiv der Akademie der Künste, Berlin, in der Reihe „Archiv-Blätter“ Briefe des Dichters aus den Jahren 1911 bis 1928. In seinem einführenden Essay bezeichnet der Publizist Matthias Wegner den Satz aus Klabunds Geschichte der Weltliteratur in einer Stunde (1922), „Die Dichtung ist nicht die Vorstufe zu einem seligen Jenseits, sie ist dieses Jenseits selbst', als „ein trotziges Fanal“, dessen ganze Bedeutung sich „erst vor den schweren Schatten, die Klabunds Leben zu einem Martyrium werden ließen, erschließt. Der emphatische, zwischen Höhenflügen und Abgründen jonglierende Dichter lebte mit allen Poren für die beziehungsweise für seine Literatur: ‚Ich würde sterben, hätt ich nicht das Wort.’ Das liege daran, dass in ihm ‚die Organe zu einer andern Lebensart verkümmert’ seien.“ In der kurzen Zeit bis zu seinem frühen Tod war Klabund in allen literarischen Genres höchst produktiv und gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der Weimarer Republik. Große Teile seines Nachlasses sind verschollen, doch gelang es der Akademie der Künste über Jahrzehnte, eine der bedeutendsten Klabund-Sammlungen aufzubauen. Die von Martina Hanf und Helga Neumann aus den Handschriften der Klabund-Sammlung edierte Auswahl von 273 Briefen des Dichters an seine erste Frau „Irene“ (1896–1918), an deren Eltern Irene Brunhilde (geb. Ade, 1878–1949) und Max Heberle (1864–1927) sowie an den Fritz Heyder Verlag Berlin-Zehlendorf, erfolgte im Hinblick auf zeit-, lebens- und werkgeschichtlich relevante Inhalte. Private Fotografien, ein Aufriss der Klabund-Sammlung der Akademie der Künste, knappe biografische Notizen sowie Personen- und Werkregister runden den Band ab.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Filme

Filme von Brasch,  Thomas, Hanf,  Martina
»Ich danke der Filmhochschule der DDR für meine Ausbildung … Ich danke den Verhältnissen für ihre Widersprüche. Und ich danke den Helden meines Films, den beiden toten Kriminellen Gladow und Völpel, für ihr Beispiel.« Mit diesen Sätzen sorgte Thomas Brasch 1981 bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises für Engel aus Eisen für einen Skandal. Brasch hatte 1967/1968 an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg studiert, wurde dann jedoch wegen des Verteilens von Flugblättern gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei zu einer Haftstrafe verurteilt. Nachdem er 1976 die DDR verlassen hatte und ihm mit Vor den Vätern sterben die Söhne der Durchbruch als Schriftsteller gelungen war, arbeitete er seit Anfang der achtziger Jahre auch als Filmemacher. Zwischen 1981 und 1988 entstanden die Spielfilme Engel aus Eisen, Domino, Mercedes (Brasch adaptierte 1985 sein gleichnamiges Stück für das niederländische Fernsehen, der Film ist nun erstmals mit deutschen Untertiteln zu sehen) und Der Passagier. Welcome to Germany mit Tony Curtis. Engel aus Eisen und Der Passagier wurden als deutsche Beiträge bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt. Die DVD-Box versammelt erstmals alle Filme Thomas Braschs. Als Extras sind Fernsehbeiträge von und über Brasch zu sehen. Der DVD-ROM-Teil der DVDs enthält u. a. Faksimiles des Drehbuchs zu Der Passagier, an dem Brasch gemeinsam mit Jurek Becker arbeitete. Im Booklet erinnern sich der Produzent Joachim von Vietinghoff und Hanns Zischler an die Arbeit mit Brasch.
Aktualisiert: 2021-04-27
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»Ich merke mich nur im Chaos«

»Ich merke mich nur im Chaos« von Brasch,  Thomas, Hanf,  Martina, Maennel,  Annette
Thomas Brasch, Dichter, Dramatiker, Filmschaffender und Übersetzer, eine der markantesten Figuren der neuen deutschen Literatur, wurde 1945 in Westow/Yorkshire (England) als Sohn jüdischer Emigranten geboren. Bis zu dem Jahr, in dem er die DDR verließ (1976), lebte er in Ostberlin. 1977 erschien sein bekanntestes Buch, der Erzählband Vor den Vätern sterben die Söhne. 2001 starb Brasch in Berlin. Die deutschen Turbulenzen bilden einen wichtigen Erlebenshintergrund für Braschs Werk – sein Unbehagen erst auf der einen, dann auf der anderen Seite der Grenze. Aber Thomas Brasch war, auch wenn Deutschland für seine Arbeit eine Art Resonanzboden bedeutete, wesentlich Kosmopolit – ein Weltbürger. Auf der Suche nach neuen künstlerischen Konzepten setzte er dem Bestehenden etwas Eigenes entgegen. Er entwarf Gegenbilder. Die Interviews, die mit Braschs Ankunft im Westen (1976) einsetzen, sind bemerkenswert und unverzichtbar, weil sie aus erster Hand über Braschs Leben informieren, über die politischen Ansichten und die ästhetischen Überzeugungen des vielseitigen Künstlers, die Entstehung einzelner Werke (Übersetzungen inklusive) sowie deren Einschätzung durch Brasch selber. Zuletzt erschienen Was ich mir wünsche. Gedichte aus Liebe, 2007 (Bibliothek Suhrkamp 1413) Lovely Rita, Rotter, Lieber Georg. Drei Stücke, 1989 (edition suhrkamp 1562, Nachauflage)
Aktualisiert: 2023-03-28
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Chapeau, Christoph Meckel!

Chapeau, Christoph Meckel! von Hanf,  Martina
Festschrift zum 80. Geburtstag von Christoph Meckel mit Beiträgen von zahlreichen Autoren und Wegbegleitern Mit Beiträgen u. a. von: Astel, Arnfrid Hans / Böhmer, Paulus / Braun, Volker / Erb, Elke / Gustas, Aldona / Kirsten, Wulf / Kunst, Thomas / Ohlbaum, Isolde / Popp, Steffen / Schock, Ralf und Seiler, Lutz.
Aktualisiert: 2022-10-15
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