Kreativität und utopisches Denken sind Voraussetzungen für die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft. Die Grundlagen solcher Fähigkeiten werden in der Kindheit und Jugend gelegt; deshalb hat die Pädagogik an ihrer Entwicklung einen wesentlichen Anteil. Dieses Buch zeigt, wie das Konzept der Kreativität und des utopischen Denkens in der pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung aufgenommen wurde und welche Utopien die Pädagogik selbst in ihrer Geschichte hervorgebracht hat. Es leistet somit einen Beitrag zu einer erziehungswissenschaftlichen Theorie sozialen Wandels, in der es um die Bedeutung von Bildung und Erziehung für Prozesse innovativen und kreativen sozialen Wandels geht.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Über Mißbrauch und sexuelle Gewalt wird oft unsachlich diskutiert, weil die Ergebnisse der empirischen und theoretischen Forschung noch zu wenig berücksichtigt werden. Diesem Mangel versucht diese Arbeit abzuhelfen. Gestützt auf die angelsächsische Forschung entwickelt der Autor einen sozialisationstheoretischen Deutungsansatz, der aus der Sackgasse polarisierender Schuldzuweisungen hinausführt. Sexuelle Gewalt hat ihren Ursprung in der geschlechtsspezifischen Sozialisation und Erziehung und wird sich letztlich nur in dem Maß auflösen lassen, wie sich, pointiert formuliert, Männer an der primären Erziehung beteiligen.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Über Mißbrauch und sexuelle Gewalt wird oft unsachlich diskutiert, weil die Ergebnisse der empirischen und theoretischen Forschung noch zu wenig berücksichtigt werden. Diesem Mangel versucht diese Arbeit abzuhelfen. Gestützt auf die angelsächsische Forschung entwickelt der Autor einen sozialisationstheoretischen Deutungsansatz, der aus der Sackgasse polarisierender Schuldzuweisungen hinausführt. Sexuelle Gewalt hat ihren Ursprung in der geschlechtsspezifischen Sozialisation und Erziehung und wird sich letztlich nur in dem Maß auflösen lassen, wie sich, pointiert formuliert, Männer an der primären Erziehung beteiligen.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Über Mißbrauch und sexuelle Gewalt wird oft unsachlich diskutiert, weil die Ergebnisse der empirischen und theoretischen Forschung noch zu wenig berücksichtigt werden. Diesem Mangel versucht diese Arbeit abzuhelfen. Gestützt auf die angelsächsische Forschung entwickelt der Autor einen sozialisationstheoretischen Deutungsansatz, der aus der Sackgasse polarisierender Schuldzuweisungen hinausführt. Sexuelle Gewalt hat ihren Ursprung in der geschlechtsspezifischen Sozialisation und Erziehung und wird sich letztlich nur in dem Maß auflösen lassen, wie sich, pointiert formuliert, Männer an der primären Erziehung beteiligen.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Theorie und Praxis der Rassenhygiene und die Rassenpolitik des Nationalsozialismus sind in den vergangenen Jahren verstärkt Gegenstand historischer und wissenschaftsgeschichtlicher Forschung gewesen. In der Erziehungswissenschaft fehlt es dagegen noch an größeren Untersuchungen und zusammenhängenden Darstellungen. Die vorliegende Arbeit will hier eine Lücke schließen; sie liefert zugleich Materialgrundlagen für weiterführende Forschungen. Erstmals wird die Rezeption des Rassenkonzepts und des rassenhygienischen und -politischen Diskurses in der Pädagogik in ganzer Breite dokumentiert. Es wird gezeigt, dass es ab 1933 eine umfangreiche Produktion entsprechender Schriften gegeben hat: Eine Bibliographie, die die Autoren erstellt haben, enthält rund 2000 Titel. Daran wird deutlich, dass die Pädagogik einen auch quantitativ beachtlichen Beitrag zur Vermittlung und Fundierung der Ideologie der Rassenhygiene geleistet hat. Zu den erfaßten Texten gehören u. a. Unterrichtsbücher und Schulungsmaterialien, aber auch Forschungsarbeiten etwa aus dem Bereich der "rassenpsychologischen Diagnostik" oder der erbbiologischen Untersuchung von Hilfsschulklassen. Der "Diskurs", der in dieser Bibliographie dokumentiert ist, wurde von akademisch gebildeten Autoren, insbesondere Lehrern und Professoren getragen, von denen überraschend viele aus den Naturwissenschaften kamen. Zu den bedeutsamsten hochschulpolitischen "Innovationen" des Dritten Reichs gehörte die Institutionalisierung des Fachs "Rassenbiologie" und entsprechender Professuren an den Hochschulen für Lehrerbildung. "Rassenbiologie" wurde zu einem neuen, obligatorischen Bestandteil erziehungswissenschaftlicher Grundbildung für alle Lehramtsstudenten, nachdem "Rassen- und Erbkunde" als feste Größen in die Lehrpläne der Schulen aufgenommen worden waren. Dies bedeutete den Einbruch eines "naturwissenschaftlichen Paradigmas" in die bis dahin stark geisteswissenschaftlich geprägte Tradition der Lehrerbildung. In der vorwiegend medizinwissenschaftlich orientierten Forschung zur Institutionalisierungsgeschichte der Rassenhygiene ist dieser Aspekt bisher unbeachtet geblieben. Neben Ärzten waren Lehrer sowohl Hauptadressaten als auch -propagatoren der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Rassenpolitik. Dies fand seinen Niederschlag auch in einer "rassenwissenschaftlich" ausgerichteten pädagogisch-psychologischen Forschung, die eine wichtige Rolle für die Durchführung und Legitimation der rassenhygienischen Politik etwa in den Bereichen der Sonder- und Sozialpädagogik spielte. Darüber hinaus kam der Pädagogik ganz allgemein eine herausragende Funktion bei der Legitimation der nationalsozialistischen Rassenpolitik zu - Lehrer standen vor der Aufgabe, diese Politik in den Schulen zu begründen. Dazu gehörte z. B. auch die Behandlung der "Judenfrage" im Unterricht. Dafür benötigten sie informative und argumentative Hilfestellungen, die eine umfangreiche didaktische Literatur, von denen viele Werke hohe Auflagenzahlen erreichten, bereitzustellen suchte. In der primär wissenschaftsgeschichtlich ausgerichteten Untersuchung von Harten, Neirich und Schwerendt werden diese Aspekte und Zusammenhänge erstmals dargestellt und mit empirischem Datenmaterial belegt. Ergänzt wird die Arbeit durch biographische und sozialisationsgeschichtliche Untersuchungen zu den Autoren der in der Bibliographie zusammengestellten Schriften. Dabei wird insbesondere das Bild einer historisch bedeutsamen Gruppe von "Mediatoren" zwischen Wissenschaft und Praxis sichtbar, ohne die die Umsetzung der rassenhygienischen Ziele im Nationalsozialismus kaum denkbar gewesen wäre.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Theorie und Praxis der Rassenhygiene und die Rassenpolitik des Nationalsozialismus sind in den vergangenen Jahren verstärkt Gegenstand historischer und wissenschaftsgeschichtlicher Forschung gewesen. In der Erziehungswissenschaft fehlt es dagegen noch an größeren Untersuchungen und zusammenhängenden Darstellungen. Die vorliegende Arbeit will hier eine Lücke schließen; sie liefert zugleich Materialgrundlagen für weiterführende Forschungen. Erstmals wird die Rezeption des Rassenkonzepts und des rassenhygienischen und -politischen Diskurses in der Pädagogik in ganzer Breite dokumentiert. Es wird gezeigt, dass es ab 1933 eine umfangreiche Produktion entsprechender Schriften gegeben hat: Eine Bibliographie, die die Autoren erstellt haben, enthält rund 2000 Titel. Daran wird deutlich, dass die Pädagogik einen auch quantitativ beachtlichen Beitrag zur Vermittlung und Fundierung der Ideologie der Rassenhygiene geleistet hat. Zu den erfaßten Texten gehören u. a. Unterrichtsbücher und Schulungsmaterialien, aber auch Forschungsarbeiten etwa aus dem Bereich der "rassenpsychologischen Diagnostik" oder der erbbiologischen Untersuchung von Hilfsschulklassen. Der "Diskurs", der in dieser Bibliographie dokumentiert ist, wurde von akademisch gebildeten Autoren, insbesondere Lehrern und Professoren getragen, von denen überraschend viele aus den Naturwissenschaften kamen. Zu den bedeutsamsten hochschulpolitischen "Innovationen" des Dritten Reichs gehörte die Institutionalisierung des Fachs "Rassenbiologie" und entsprechender Professuren an den Hochschulen für Lehrerbildung. "Rassenbiologie" wurde zu einem neuen, obligatorischen Bestandteil erziehungswissenschaftlicher Grundbildung für alle Lehramtsstudenten, nachdem "Rassen- und Erbkunde" als feste Größen in die Lehrpläne der Schulen aufgenommen worden waren. Dies bedeutete den Einbruch eines "naturwissenschaftlichen Paradigmas" in die bis dahin stark geisteswissenschaftlich geprägte Tradition der Lehrerbildung. In der vorwiegend medizinwissenschaftlich orientierten Forschung zur Institutionalisierungsgeschichte der Rassenhygiene ist dieser Aspekt bisher unbeachtet geblieben. Neben Ärzten waren Lehrer sowohl Hauptadressaten als auch -propagatoren der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Rassenpolitik. Dies fand seinen Niederschlag auch in einer "rassenwissenschaftlich" ausgerichteten pädagogisch-psychologischen Forschung, die eine wichtige Rolle für die Durchführung und Legitimation der rassenhygienischen Politik etwa in den Bereichen der Sonder- und Sozialpädagogik spielte. Darüber hinaus kam der Pädagogik ganz allgemein eine herausragende Funktion bei der Legitimation der nationalsozialistischen Rassenpolitik zu - Lehrer standen vor der Aufgabe, diese Politik in den Schulen zu begründen. Dazu gehörte z. B. auch die Behandlung der "Judenfrage" im Unterricht. Dafür benötigten sie informative und argumentative Hilfestellungen, die eine umfangreiche didaktische Literatur, von denen viele Werke hohe Auflagenzahlen erreichten, bereitzustellen suchte. In der primär wissenschaftsgeschichtlich ausgerichteten Untersuchung von Harten, Neirich und Schwerendt werden diese Aspekte und Zusammenhänge erstmals dargestellt und mit empirischem Datenmaterial belegt. Ergänzt wird die Arbeit durch biographische und sozialisationsgeschichtliche Untersuchungen zu den Autoren der in der Bibliographie zusammengestellten Schriften. Dabei wird insbesondere das Bild einer historisch bedeutsamen Gruppe von "Mediatoren" zwischen Wissenschaft und Praxis sichtbar, ohne die die Umsetzung der rassenhygienischen Ziele im Nationalsozialismus kaum denkbar gewesen wäre.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Frontmatter -- Inhalt -- Vorwort -- Danksagung -- Einleitung: Bildung, Erziehung und Gesellschaft — Vom Ancien Régime zur Revolution -- 1. Bildungs- und Erziehungspolitik – Gesetzgebungsprozeß und konzeptionelle Entwicklung -- 2. Die Idee der republikanischen Erziehung -- 3. Die Elementarbücher der Revolution: Entwürfe zu Inhalten, Methode und Didaktik eines „republikanischen“ Unterrichts -- 4. Organisation und Praxis des republikanischen Unterrichts in den Elementarschulen -- 5. Moralerziehung und zeremonielle Pädagogik -- 6. Politische Pädagogik -- 7. Die Lehrer der Revolution -- Schluß: Indikatoren der Schulentwicklung -- Abkürzungen -- Quellen und Literatur -- Zu den Abbildungen -- Personenregister -- Backmatter
Aktualisiert: 2023-05-29
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Kreativität und utopisches Denken sind Voraussetzungen für die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft. Die Grundlagen solcher Fähigkeiten werden in der Kindheit und Jugend gelegt; deshalb hat die Pädagogik an ihrer Entwicklung einen wesentlichen Anteil. Dieses Buch zeigt, wie das Konzept der Kreativität und des utopischen Denkens in der pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung aufgenommen wurde und welche Utopien die Pädagogik selbst in ihrer Geschichte hervorgebracht hat. Es leistet somit einen Beitrag zu einer erziehungswissenschaftlichen Theorie sozialen Wandels, in der es um die Bedeutung von Bildung und Erziehung für Prozesse innovativen und kreativen sozialen Wandels geht.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Über Mißbrauch und sexuelle Gewalt wird oft unsachlich diskutiert, weil die Ergebnisse der empirischen und theoretischen Forschung noch zu wenig berücksichtigt werden. Diesem Mangel versucht diese Arbeit abzuhelfen. Gestützt auf die angelsächsische Forschung entwickelt der Autor einen sozialisationstheoretischen Deutungsansatz, der aus der Sackgasse polarisierender Schuldzuweisungen hinausführt. Sexuelle Gewalt hat ihren Ursprung in der geschlechtsspezifischen Sozialisation und Erziehung und wird sich letztlich nur in dem Maß auflösen lassen, wie sich, pointiert formuliert, Männer an der primären Erziehung beteiligen.
Aktualisiert: 2022-08-18
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SS und Polizei sollten im Dritten Reich zu einem schlagfertigen Staatsschutzkorps verschmolzen werden. Die Ideologie der SS wurde deshalb durch ein aufwändiges System der Schulung auf die Polizei übertragen. Die weltanschauliche Schulung, die bis dahin in der SS erprobt worden war, wurde ab 1937 in die Dienstpläne der Polizei eingebaut; der Unterricht in „NS-Lehre“ wurde ein fester Bestandteil der Polizei-Ausbildung. Hans-Christian Hartens Untersuchung zeigt erstmals das ganze Ausmaß dieser Erziehungs- und Bildungsarbeit. Der Band ergänzt die Arbeit des Autors über die weltanschauliche Schulung der SS. Er macht nachvollziehbar, welch immenser Auf-wand getrieben wurde, um aus den größtenteils noch aus der Weimarer Republik übernommenen Polizeibeamten überzeugte Nationalsozialisten und schließlich „politische Soldaten“ an der Seite der SS zu machen, die auch für den rassenpolitischen Krieg einsetzbar waren.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Frontmatter -- Inhalt -- Vorwort -- Danksagung -- Einleitung: Bildung, Erziehung und Gesellschaft — Vom Ancien Régime zur Revolution -- 1. Bildungs- und Erziehungspolitik – Gesetzgebungsprozeß und konzeptionelle Entwicklung -- 2. Die Idee der republikanischen Erziehung -- 3. Die Elementarbücher der Revolution: Entwürfe zu Inhalten, Methode und Didaktik eines „republikanischen“ Unterrichts -- 4. Organisation und Praxis des republikanischen Unterrichts in den Elementarschulen -- 5. Moralerziehung und zeremonielle Pädagogik -- 6. Politische Pädagogik -- 7. Die Lehrer der Revolution -- Schluß: Indikatoren der Schulentwicklung -- Abkürzungen -- Quellen und Literatur -- Zu den Abbildungen -- Personenregister -- Backmatter
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Theorie und Praxis der Rassenhygiene und die Rassenpolitik des Nationalsozialismus sind in den vergangenen Jahren verstärkt Gegenstand historischer und wissenschaftsgeschichtlicher Forschung gewesen. In der Erziehungswissenschaft fehlt es dagegen noch an größeren Untersuchungen und zusammenhängenden Darstellungen. Die vorliegende Arbeit will hier eine Lücke schließen; sie liefert zugleich Materialgrundlagen für weiterführende Forschungen. Erstmals wird die Rezeption des Rassenkonzepts und des rassenhygienischen und -politischen Diskurses in der Pädagogik in ganzer Breite dokumentiert. Es wird gezeigt, dass es ab 1933 eine umfangreiche Produktion entsprechender Schriften gegeben hat: Eine Bibliographie, die die Autoren erstellt haben, enthält rund 2000 Titel. Daran wird deutlich, dass die Pädagogik einen auch quantitativ beachtlichen Beitrag zur Vermittlung und Fundierung der Ideologie der Rassenhygiene geleistet hat. Zu den erfaßten Texten gehören u. a. Unterrichtsbücher und Schulungsmaterialien, aber auch Forschungsarbeiten etwa aus dem Bereich der "rassenpsychologischen Diagnostik" oder der erbbiologischen Untersuchung von Hilfsschulklassen. Der "Diskurs", der in dieser Bibliographie dokumentiert ist, wurde von akademisch gebildeten Autoren, insbesondere Lehrern und Professoren getragen, von denen überraschend viele aus den Naturwissenschaften kamen. Zu den bedeutsamsten hochschulpolitischen "Innovationen" des Dritten Reichs gehörte die Institutionalisierung des Fachs "Rassenbiologie" und entsprechender Professuren an den Hochschulen für Lehrerbildung. "Rassenbiologie" wurde zu einem neuen, obligatorischen Bestandteil erziehungswissenschaftlicher Grundbildung für alle Lehramtsstudenten, nachdem "Rassen- und Erbkunde" als feste Größen in die Lehrpläne der Schulen aufgenommen worden waren. Dies bedeutete den Einbruch eines "naturwissenschaftlichen Paradigmas" in die bis dahin stark geisteswissenschaftlich geprägte Tradition der Lehrerbildung. In der vorwiegend medizinwissenschaftlich orientierten Forschung zur Institutionalisierungsgeschichte der Rassenhygiene ist dieser Aspekt bisher unbeachtet geblieben. Neben Ärzten waren Lehrer sowohl Hauptadressaten als auch -propagatoren der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Rassenpolitik. Dies fand seinen Niederschlag auch in einer "rassenwissenschaftlich" ausgerichteten pädagogisch-psychologischen Forschung, die eine wichtige Rolle für die Durchführung und Legitimation der rassenhygienischen Politik etwa in den Bereichen der Sonder- und Sozialpädagogik spielte. Darüber hinaus kam der Pädagogik ganz allgemein eine herausragende Funktion bei der Legitimation der nationalsozialistischen Rassenpolitik zu - Lehrer standen vor der Aufgabe, diese Politik in den Schulen zu begründen. Dazu gehörte z. B. auch die Behandlung der "Judenfrage" im Unterricht. Dafür benötigten sie informative und argumentative Hilfestellungen, die eine umfangreiche didaktische Literatur, von denen viele Werke hohe Auflagenzahlen erreichten, bereitzustellen suchte. In der primär wissenschaftsgeschichtlich ausgerichteten Untersuchung von Harten, Neirich und Schwerendt werden diese Aspekte und Zusammenhänge erstmals dargestellt und mit empirischem Datenmaterial belegt. Ergänzt wird die Arbeit durch biographische und sozialisationsgeschichtliche Untersuchungen zu den Autoren der in der Bibliographie zusammengestellten Schriften. Dabei wird insbesondere das Bild einer historisch bedeutsamen Gruppe von "Mediatoren" zwischen Wissenschaft und Praxis sichtbar, ohne die die Umsetzung der rassenhygienischen Ziele im Nationalsozialismus kaum denkbar gewesen wäre.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die SS verstand sich als weltanschauliche Elite des Nationalsozialismus und betrieb deshalb mit großem Aufwand ein System der weltanschaulichen Schulung und Erziehung, das hier erstmals in seinem Gesamtzusammenhang dargestellt wird.Tausende von Schulungsleitern und -rednern waren damit beschäftigt, die Aufgaben und Ziele der SS zu erläutern, ihren Führungsanspruch zu legitimieren, die rassenpolitische Praxis der SS zu begründen und die Kampfbereitschaft für das »großgermanische Reich« wachzuhalten. Diese Personengruppe, über die bislang kaum etwas bekannt war, bestand ganz überwiegend aus Akademikern und Wissenschaftlern, aber auch aus vielen Lehrern des Schuldienstes. Sie hatten einen erheblichen Anteil an der Verwirklichung der Ziele der SS. In einer einzigartigen Forschungsleistung versammelt dieses Buch das Wissen über die Protagonisten, die Organisation des Schulungswesens der SS, die Unterrichtspraxis und ihre Inhalte. So eröffnet es einen neuen Zugang zum Verständnis der SS.
Aktualisiert: 2023-04-24
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SS und Polizei sollten im Dritten Reich zu einem schlagfertigen Staatsschutzkorps verschmolzen werden. Die Ideologie der SS wurde deshalb durch ein aufwändiges System der Schulung auf die Polizei übertragen. Die weltanschauliche Schulung, die bis dahin in der SS erprobt worden war, wurde ab 1937 in die Dienstpläne der Polizei eingebaut; der Unterricht in „NS-Lehre“ wurde ein fester Bestandteil der Polizei-Ausbildung. Hans-Christian Hartens Untersuchung zeigt erstmals das ganze Ausmaß dieser Erziehungs- und Bildungsarbeit. Der Band ergänzt die Arbeit des Autors über die weltanschauliche Schulung der SS. Er macht nachvollziehbar, welch immenser Auf-wand getrieben wurde, um aus den größtenteils noch aus der Weimarer Republik übernommenen Polizeibeamten überzeugte Nationalsozialisten und schließlich „politische Soldaten“ an der Seite der SS zu machen, die auch für den rassenpolitischen Krieg einsetzbar waren.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Theorie und Praxis der Rassenhygiene und die Rassenpolitik des Nationalsozialismus sind in den vergangenen Jahren verstärkt Gegenstand historischer und wissenschaftsgeschichtlicher Forschung gewesen. In der Erziehungswissenschaft fehlt es dagegen noch an größeren Untersuchungen und zusammenhängenden Darstellungen. Die vorliegende Arbeit will hier eine Lücke schließen; sie liefert zugleich Materialgrundlagen für weiterführende Forschungen. Erstmals wird die Rezeption des Rassenkonzepts und des rassenhygienischen und -politischen Diskurses in der Pädagogik in ganzer Breite dokumentiert. Es wird gezeigt, dass es ab 1933 eine umfangreiche Produktion entsprechender Schriften gegeben hat: Eine Bibliographie, die die Autoren erstellt haben, enthält rund 2000 Titel. Daran wird deutlich, dass die Pädagogik einen auch quantitativ beachtlichen Beitrag zur Vermittlung und Fundierung der Ideologie der Rassenhygiene geleistet hat. Zu den erfaßten Texten gehören u. a. Unterrichtsbücher und Schulungsmaterialien, aber auch Forschungsarbeiten etwa aus dem Bereich der "rassenpsychologischen Diagnostik" oder der erbbiologischen Untersuchung von Hilfsschulklassen. Der "Diskurs", der in dieser Bibliographie dokumentiert ist, wurde von akademisch gebildeten Autoren, insbesondere Lehrern und Professoren getragen, von denen überraschend viele aus den Naturwissenschaften kamen. Zu den bedeutsamsten hochschulpolitischen "Innovationen" des Dritten Reichs gehörte die Institutionalisierung des Fachs "Rassenbiologie" und entsprechender Professuren an den Hochschulen für Lehrerbildung. "Rassenbiologie" wurde zu einem neuen, obligatorischen Bestandteil erziehungswissenschaftlicher Grundbildung für alle Lehramtsstudenten, nachdem "Rassen- und Erbkunde" als feste Größen in die Lehrpläne der Schulen aufgenommen worden waren. Dies bedeutete den Einbruch eines "naturwissenschaftlichen Paradigmas" in die bis dahin stark geisteswissenschaftlich geprägte Tradition der Lehrerbildung. In der vorwiegend medizinwissenschaftlich orientierten Forschung zur Institutionalisierungsgeschichte der Rassenhygiene ist dieser Aspekt bisher unbeachtet geblieben. Neben Ärzten waren Lehrer sowohl Hauptadressaten als auch -propagatoren der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Rassenpolitik. Dies fand seinen Niederschlag auch in einer "rassenwissenschaftlich" ausgerichteten pädagogisch-psychologischen Forschung, die eine wichtige Rolle für die Durchführung und Legitimation der rassenhygienischen Politik etwa in den Bereichen der Sonder- und Sozialpädagogik spielte. Darüber hinaus kam der Pädagogik ganz allgemein eine herausragende Funktion bei der Legitimation der nationalsozialistischen Rassenpolitik zu - Lehrer standen vor der Aufgabe, diese Politik in den Schulen zu begründen. Dazu gehörte z. B. auch die Behandlung der "Judenfrage" im Unterricht. Dafür benötigten sie informative und argumentative Hilfestellungen, die eine umfangreiche didaktische Literatur, von denen viele Werke hohe Auflagenzahlen erreichten, bereitzustellen suchte. In der primär wissenschaftsgeschichtlich ausgerichteten Untersuchung von Harten, Neirich und Schwerendt werden diese Aspekte und Zusammenhänge erstmals dargestellt und mit empirischem Datenmaterial belegt. Ergänzt wird die Arbeit durch biographische und sozialisationsgeschichtliche Untersuchungen zu den Autoren der in der Bibliographie zusammengestellten Schriften. Dabei wird insbesondere das Bild einer historisch bedeutsamen Gruppe von "Mediatoren" zwischen Wissenschaft und Praxis sichtbar, ohne die die Umsetzung der rassenhygienischen Ziele im Nationalsozialismus kaum denkbar gewesen wäre.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Aktualisiert: 2015-12-02
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Kreativität und utopisches Denken sind Voraussetzungen für die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft. Die Grundlagen solcher Fähigkeiten werden in der Kindheit und Jugend gelegt; deshalb hat die Pädagogik an ihrer Entwicklung einen wesentlichen Anteil. Dieses Buch zeigt, wie das Konzept der Kreativität und des utopischen Denkens in der pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung aufgenommen wurde und welche Utopien die Pädagogik selbst in ihrer Geschichte hervorgebracht hat. Es leistet somit einen Beitrag zu einer erziehungswissenschaftlichen Theorie sozialen Wandels, in der es um die Bedeutung von Bildung und Erziehung für Prozesse innovativen und kreativen sozialen Wandels geht.
Aktualisiert: 2023-04-11
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Über Mißbrauch und sexuelle Gewalt wird oft unsachlich diskutiert, weil die Ergebnisse der empirischen und theoretischen Forschung noch zu wenig berücksichtigt werden. Diesem Mangel versucht diese Arbeit abzuhelfen. Gestützt auf die angelsächsische Forschung entwickelt der Autor einen sozialisationstheoretischen Deutungsansatz, der aus der Sackgasse polarisierender Schuldzuweisungen hinausführt. Sexuelle Gewalt hat ihren Ursprung in der geschlechtsspezifischen Sozialisation und Erziehung und wird sich letztlich nur in dem Maß auflösen lassen, wie sich, pointiert formuliert, Männer an der primären Erziehung beteiligen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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