Kultur & Gespenster / Wirklich wahr II

Kultur & Gespenster / Wirklich wahr II von Asthoff,  Jens, Bandel,  Jan F, Behn,  Andre, Bender,  Jesko, Benkert,  Julia, Brandstädter,  Mathias, Braun,  Verena, Breuer,  Ascan, Chodzinski,  Armin, Demand,  Thomas, Diek,  Martin T, Eschkötter,  Daniel, Fabis,  Jeannette, Feldmeier,  Mikiko A, Frahm,  Ole, Fuhse,  Mario, Geppert,  Stella, Grünfelder,  Romeo, Hamann,  Nils, Hempel,  Lasse O, Hering,  Bertolt, Hinderer,  Max, Hückstädt,  Christian, Imhoff,  Hans, Johach,  Eva, Kamensky,  Volko, Kastner,  Jens, Kiefer,  Jens, Klook,  Carsten, Leowald,  Leo, Mechlenburg,  Gustav, Palzer,  Thomas, Panhans,  Stefan, Rahman,  Lisabona, Rau,  Alexandra, Reuss,  Sebastian, Riesselmann,  Kirsten, Rischer,  Alexander, Schäfer,  Gerd, Schaffner,  Gabi, Scherr,  Ingrid, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Siebold,  Adrian, Simunovic,  Darija, Sollfrank,  Cornelia, Steinegger,  Christoph, Stuhlmann,  Andreas, Tranquillum, Truniger,  Fred, Turowski,  Stephan, Witzel,  Frank, Zimmermann,  Volker
KULTUR & GESPENSTER gibt es zum vierten Mal, und wir ergreifen die Gelegenheit, zum einjährigen Jubiläum des Magazinprojekts von diversen Weiterungen und Großartigkeiten zu berichten. Da wären als Allererstes die Künstlereditionen von Gabi Steinhauser und Gernot Faber zu bestaunen, die ihre Bildstrecken in KULTUR & GESPENSTER um eine 'Richtigstellung' innerhalb des Magazins bei Gernot Faber und ein riesenhaftes Foto (150 x 100 cm) bei Gabi Steinhauser ergänzen. Einzusehen und natürlich erhältlich unter www.kulturgespenster.de Was außerdem bisher geschah: Alle großen Tageszeitungen haben über uns berichtet, was nun bedeutet, dass wir den warmen Regen der Bestellungen, der nach jedem Pressebericht ins Haus plätscherte, wahrscheinlich ohne diese Hilfe erzeugen müssen, da wir in den Zeitungsredaktionen jetzt nicht mehr unter neu, jung und bisher nicht da gewesen rubrizieren – aber man wird ja sehen. Außerdem hat uns das Münchener Lenbachhaus eingeladen. Der Ausstellungsraum des Lenbachhauses im Petuelpark wird sich dank des Einsatzes der Künstler Sebastian Reuss und Lutz Krüger in ein bizarres Display für KULTUR & GESPENSTER verwandeln: Zu erwarten ist die Ruine einer Galerie – ein Büro, was die Redaktion nie besaß, eine perfekte Kulisse, hinter der man den Kulturquatsch anhäufen kann, eine Fassade, die sich hinterrücks einnehmen lässt – die Musealisierung läuft also auf vollen Touren. Und ab dem 20. August ist das in München für drei Monate zu besichtigen. Beiträge u.a. Julia Benkert, Thomas Palzer, Volko Kamensky, Fred Truniger, Romeo Grünfelder und Werner Ruzicka. Einem investigativen Beitrag von Berthold Hering über die Grünverschiebung von Gelb zu Blau. Außerhalb des Dossiers wie immer wilder Galopp: Essays zu Termiten und anderen staatenbildenden Lebewesen und zu 'Wahn und Mittelmaß' bei Johann Heinrich Voß. Außerdem setzen wir die Folge der Wiederveröffentlichungen fort und freuen uns, die 'Mitscherlich-Aktion', einen umfangreichen Text von Hans Imhoff, präsentieren zu können. Es gibt Performanceanleitungen von Ingrid Scherr und den Geschäftsbericht des Zentrums für verkrampfte Kunst, Bildstrecken von Verena Braun, Frank Witzel, André Behn und Thomas Demand, dessen Dokumentation eines Unfalls auf einen Vasenbruch in Cambridge zurückgeht, wo ein Besucher vor einem Jahr wirklich über seine Schuhbänder stolperte und in drei Ming-Vasen hineinfiel. Ein sehr schönes Menetekel, für unser einjähriges Bestehen, wie wir finden. DIE KOMMENDEN VIER: Band 5: Georges-Arthur Goldschmidt Band 6: Autofiktion Band 7: '1968' Band 8: Literarische Hermeneutik
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Unter vier Augen

Kultur & Gespenster / Unter vier Augen von Asthoff,  Jens, Bandel,  Jan F, Beck,  Martin, Bernhard,  Thomas, Brandstädter,  Mathias, Degens,  Marc, Deutsch,  Mathias, Echterhölter,  Anna, Eilittä,  Leena, Faber,  Gernot, Feichtner,  Sabine, Frahm,  Ole, Fuhse,  Mario, Gann,  Thomas, Gudmundsdottir,  Gudny, Hempel,  Lasse O, Hinderer,  Max, Hoepfner,  Alexander, Holl,  Herbert, Hückstädt,  Christian, Ivanovic,  Chrisine, Kalender,  Barbara, Kiefer,  Jens, Klook,  Carsten, Krauthausen,  Karin, Maset,  Pierangelo, Mechlenburg,  Gustav, Meunier,  Karolin, Neumann,  Robert, Pankoke,  Betie, Raab,  Thomas, Riedel,  Peter, Röggla,  Kathrin, Ross,  Oliver, Schäfer,  Gerd, Schimmelbusch,  Alexander, Schlieps,  Birgit, Schröder ,  Jörg, Schülke,  Anne, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Stahl,  Enno, Steinaecker,  Thomas von, Steinegger,  Christoph, Trzaskalik,  Tim, Wenk,  Dieter, Winkels,  Hubert, Winz,  Justin, Wögerbauer,  Werner
„Kultur & Gespenster“ widmet sich, nach der ersten Nummer zu Hubert Fichte (Juli 2006), in seinem zweiten Dossier Gesprächen und Interviews. Das neuerdings wieder heiß geliebte, so genannte „Authentische“ in Gesprächen und Interviews gilt es zu analysieren. „Kultur & Gespenster“ Nummer zwei trägt den Titel: „Unter vier Augen – Das Interview als Form“. Kultur & Gespenster: Unter vier Augen – Das Interview als Form Das neue und lautstark artikulierte Interesse der Theoretiker und Praktiker an Begrifflichkeiten des „Authentischen“, des „Dokumentarischen“, des „O-Tons“, aber auch der „Stimme“ des „Autors“, der „Geschichte“ usw. erweist sich zunehmend als Teil einer kritischen Wende: Die langjährig perfektionierten Exekutionen von Autorschaft, Realität, Sinn und Intention haben einen Phantomschmerz hinterlassen, der mit rapide sinkendem Sensationswert der verschiedenen Postmodernismen und -strukturalismen immer deutlicher spürbar wird. So recht zurück ins 19. Jahrhundert möchte man dann aber auch nicht. In den jüngeren Formen des Dokumentarischen – im ganzen Spektrum von „fake interviews“ bis „Doku-“ und „Autofiktion“, von „reality soaps“ bis zum „performativen Dokumentarfilm“ – gehen die Sehnsucht nach etwelcher Unmittelbarkeit und die Restklugheit, daran nicht zu glauben, Hand in Hand: „Authentizität“, das rettende Schlagwort, ist dann immer schon tausendfach gebrochenes rhetorisches Modell mit einem ganzen Schatz registrierbarer und katalogisierbarer Effekte. In der Literatur kommt vor allem das Interview mit seiner Rhetorik des Authentischen ins Spiel: Sei’s in den Gesprächssendungen und -büchern Alexander Kluges, in den semifiktiven Interviews der Leipziger Spector-Gruppe, in den Interviewromanen und -stücken Kathrin Rögglas oder in den Protokollen Ingo Niermanns. Und auch die Sozio- und Ethnologen, vor allem des US-amerikanischen Universitätsbetriebs, diskutieren unter Schlagwörtern wie „postmodern interviewing“ oder „interviewing at the border of fact and fiction“ über die Voraussetzungen des Informationsgesprächs und die Möglichkeiten, in einer artistischen Repräsentation genauer das Setting und das unendlich weite Ensemble von Informationen zu dokumentieren, die schon ein halbstündiges Interview enthält. Dass Schriftsteller wie Hubert Fichte und Ethnologen wie Kevin Dwyer oder Vincent Crapanzano in den letzten Jahren wieder vermehrt gelesen und gepriesen werden, erklärt sich sicherlich nicht zuletzt aus ihrer Vorreiterrolle auf diesem Gebiet: Jenseits der ästhetischen und theoretischen Simplizität der „Bottroper Protokolle“ oder der Versuche der „Hervorlockung und Analyse von Erzählungen thematisch relevanter Geschichten im Rahmen soziologischer Feldforschung“ (um nur zwei einschlägige, historisch gewordene Titel zu zitieren) haben sie das Interview zugleich als Erkenntnisinstrument und als Literatur ernst genommen. Hieran zu erinnern und Gespräch und Interview als poetische Formen zu analysieren und in ihrem Potenzial für künstlerische wie wissenschaftliche Praxis zu erschließen, ist erklärter Vorsatz des Dossiers „Unter vier Augen – Das Interview als Form“, mit dem „Kultur & Gespenster“ anschließt an seine erste Nummer. Ging es dort um die verschiedenen Facetten des Werks von Hubert Fichte, wird die zweite Ausgabe neben Fichte vor allem Alexander Kluge, Kathrin Röggla und Arnfrid Astel in ihrem Arbeiten mit der Form des Interviews vorstellen. Theoretische und poetologische Arbeiten ergänzen das Dossier und bereiten bereits die folgende dritte Ausgabe vor, in der es um das gesamte heutige Spektrum dokumentarischer Formen in Film, bildender Kunst und Literatur gehen wird. Das Dossier versucht damit, ästhetische Strategien innerhalb der „Interview Society“ zu konturieren und zugleich Anstöße zu geben, Interview und Gespräch als poetische Formen ernst zu nehmen. Das Heft kann (vor)bestellt werden über post@textem.de KULTUR & GESPENSTER www.kulturgespenster.de
Aktualisiert: 2020-01-22
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