Sinn und Form 3/2019

Sinn und Form 3/2019 von Auden,  Wystan Hugh, Axelsson,  Linnea, Dieckmann,  Friedrich, Drews,  Jörg, Hartmann,  Bernhard, Honigmann,  Barbara, Katajew,  Iwan, Kempowski,  Walter, Kielar,  Marzanna, Köpp,  Ulrike, Lethen,  Helmut, Mateer,  John, Miłkowski,  Maciej, Misiak,  Anna Maja, Möhlmann,  Thomas, Reinert,  Bastian, Rózycki,  Tomasz, Steinkopf,  Leander, Thieme,  Saskia
Inhalt: WALTER KEMPOWSKI, JÖRG DREWS / »Dieser Brief mußte geschrieben werden«. Korrespondenz 2005 – 2007. Mit einer Vorbemerkung von Simone Neteler S. 293 MARZANNA KIELAR / Frost im Mai. Gedichte S. 317 MACIEJ MIŁKOWSKI / Nicht-Fiktion S. 321 JOHN MATEER / Das Zeitalter umschiffen. Gedichte 332 BERNHARD HARTMANN / Die Kunst des Überdauerns. Ein Gespräch mit Tomasz Różycki über Geschichte und Sprache S. 335 TOMASZ RÓ ˙ZYCKI / Nach Moskau. Eine europäische Reise S. 345 WYSTAN HUGH AUDEN / Geheimnisse. Gedichte S. 357 IWAN KATAJEW / Chamowniki. Einleitung zu einer Erzählung S. 363 LINNEA AXELSSON / Ædnan S. 375 HELMUT LETHEN / Unter dem Pflaster die Kanalisation. War das Böse das wirklich Reale der historischen Avantgarden? S. 382 THOMAS MÖHLMANN / Wir brauchen unter dem Pflaster den Sumpf nicht zu fürchten. Gedichte S. 391 BASTIAN REINERT / Die Wahrheit liegt im Zerfall. Aphorismen S. 393 ANNA MAJA MISIAK / Räume zwischen Licht und Abglanz. Gedichte S. 396 ULRIKE KÖPP / »Abstrakte, Moderne, verschiedene Ismen«. Zur Ablösung des Begriffs »entartete« Kunst S. 398 SASKIA THIEME / Ein Heimkehrender ist ein Träumender. Arnold Zweigs Heimatutopie in der DDR S. 413 BARBARA HONIGMANN / Diese schwierige Freiheit. Dankrede zum Jakob-Wassermann-Preis 2018 S. 417 LEANDER STEINKOPF / Geschichte meines Autos S. 421 FRIEDRICH DIECKMANN / Fontanes Lücken S. 424
Aktualisiert: 2023-05-31
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Sinn und Form 3/2019

Sinn und Form 3/2019 von Auden,  Wystan Hugh, Axelsson,  Linnea, Dieckmann,  Friedrich, Drews,  Jörg, Hartmann,  Bernhard, Honigmann,  Barbara, Katajew,  Iwan, Kempowski,  Walter, Kielar,  Marzanna, Köpp,  Ulrike, Lethen,  Helmut, Mateer,  John, Miłkowski,  Maciej, Misiak,  Anna Maja, Möhlmann,  Thomas, Reinert,  Bastian, Rózycki,  Tomasz, Steinkopf,  Leander, Thieme,  Saskia
Inhalt: WALTER KEMPOWSKI, JÖRG DREWS / »Dieser Brief mußte geschrieben werden«. Korrespondenz 2005 – 2007. Mit einer Vorbemerkung von Simone Neteler S. 293 MARZANNA KIELAR / Frost im Mai. Gedichte S. 317 MACIEJ MIŁKOWSKI / Nicht-Fiktion S. 321 JOHN MATEER / Das Zeitalter umschiffen. Gedichte 332 BERNHARD HARTMANN / Die Kunst des Überdauerns. Ein Gespräch mit Tomasz Różycki über Geschichte und Sprache S. 335 TOMASZ RÓ ˙ZYCKI / Nach Moskau. Eine europäische Reise S. 345 WYSTAN HUGH AUDEN / Geheimnisse. Gedichte S. 357 IWAN KATAJEW / Chamowniki. Einleitung zu einer Erzählung S. 363 LINNEA AXELSSON / Ædnan S. 375 HELMUT LETHEN / Unter dem Pflaster die Kanalisation. War das Böse das wirklich Reale der historischen Avantgarden? S. 382 THOMAS MÖHLMANN / Wir brauchen unter dem Pflaster den Sumpf nicht zu fürchten. Gedichte S. 391 BASTIAN REINERT / Die Wahrheit liegt im Zerfall. Aphorismen S. 393 ANNA MAJA MISIAK / Räume zwischen Licht und Abglanz. Gedichte S. 396 ULRIKE KÖPP / »Abstrakte, Moderne, verschiedene Ismen«. Zur Ablösung des Begriffs »entartete« Kunst S. 398 SASKIA THIEME / Ein Heimkehrender ist ein Träumender. Arnold Zweigs Heimatutopie in der DDR S. 413 BARBARA HONIGMANN / Diese schwierige Freiheit. Dankrede zum Jakob-Wassermann-Preis 2018 S. 417 LEANDER STEINKOPF / Geschichte meines Autos S. 421 FRIEDRICH DIECKMANN / Fontanes Lücken S. 424
Aktualisiert: 2023-05-31
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Lass uns die Nacht

Lass uns die Nacht von Kielar,  Marzanna, Schmidgall,  Renate
Die Gedichte der polnischen Lyrikerin Marzanna Kielar sind große Poesie des Augenblicks Von Milosz bis Szymborska, von Herbert bis Zagajewski – Polnisch ist die Weltsprache der Poesie. Die subtil schillernden Gedichte von Marzanna Kielar stehen in dieser Tradition, ob sie der trügerischen Idylle der Natur oder der Unwiederbringlichkeit der Liebe nachgehen. Der ewige Sommergarten ist der Ort, in dem sich das ganze Leben denken und spüren lässt: „Das, was auch dir gegeben sein wird, ein für alle Mal; /die fast schwarzen, süßen / Kirschen bluten in meiner Hand.“ Kielars Gedichte versuchen den Augenblick zu erhaschen, da die Gegenwart endlich aufgehoben ist: „Ich streife eine Ameise von meinem Fuß / und schaue, was sie macht mit dem geschenkten Leben, mit ihrem Tropfen Zeit.“
Aktualisiert: 2022-11-24
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Sinn und Form 3/2019

Sinn und Form 3/2019 von Auden,  Wystan Hugh, Axelsson,  Linnea, Dieckmann,  Friedrich, Drews,  Jörg, Hartmann,  Bernhard, Honigmann,  Barbara, Katajew,  Iwan, Kempowski,  Walter, Kielar,  Marzanna, Köpp,  Ulrike, Lethen,  Helmut, Mateer,  John, Miłkowski,  Maciej, Misiak,  Anna Maja, Möhlmann,  Thomas, Reinert,  Bastian, Rózycki,  Tomasz, Steinkopf,  Leander, Thieme,  Saskia
Inhalt: WALTER KEMPOWSKI, JÖRG DREWS / »Dieser Brief mußte geschrieben werden«. Korrespondenz 2005 – 2007. Mit einer Vorbemerkung von Simone Neteler S. 293 MARZANNA KIELAR / Frost im Mai. Gedichte S. 317 MACIEJ MIŁKOWSKI / Nicht-Fiktion S. 321 JOHN MATEER / Das Zeitalter umschiffen. Gedichte 332 BERNHARD HARTMANN / Die Kunst des Überdauerns. Ein Gespräch mit Tomasz Różycki über Geschichte und Sprache S. 335 TOMASZ RÓ ˙ZYCKI / Nach Moskau. Eine europäische Reise S. 345 WYSTAN HUGH AUDEN / Geheimnisse. Gedichte S. 357 IWAN KATAJEW / Chamowniki. Einleitung zu einer Erzählung S. 363 LINNEA AXELSSON / Ædnan S. 375 HELMUT LETHEN / Unter dem Pflaster die Kanalisation. War das Böse das wirklich Reale der historischen Avantgarden? S. 382 THOMAS MÖHLMANN / Wir brauchen unter dem Pflaster den Sumpf nicht zu fürchten. Gedichte S. 391 BASTIAN REINERT / Die Wahrheit liegt im Zerfall. Aphorismen S. 393 ANNA MAJA MISIAK / Räume zwischen Licht und Abglanz. Gedichte S. 396 ULRIKE KÖPP / »Abstrakte, Moderne, verschiedene Ismen«. Zur Ablösung des Begriffs »entartete« Kunst S. 398 SASKIA THIEME / Ein Heimkehrender ist ein Träumender. Arnold Zweigs Heimatutopie in der DDR S. 413 BARBARA HONIGMANN / Diese schwierige Freiheit. Dankrede zum Jakob-Wassermann-Preis 2018 S. 417 LEANDER STEINKOPF / Geschichte meines Autos S. 421 FRIEDRICH DIECKMANN / Fontanes Lücken S. 424
Aktualisiert: 2023-03-07
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In den Rillen eisiger Stunden

In den Rillen eisiger Stunden von Kielar,  Marzanna, Schmidgall,  Renate
Marzanna Kielar blättert in ihren Gedichten das Buch der Natur auf. Die Jahreszeiten, die Elemente, Lebewesen werden darin in sehr eigener Weise zum Thema, als sei alles schon lang vorbei, als sei alles weit weg. Der Mensch ist "still, seltsam unschuldig" bei der Beobachtung der Naturvorgänge, in deren größere Ordnung er sich selbst stellt und an der er den Stand der Dinge abliest: Worte zu einem Ring gepresst, rauh, // wie die Maserung am Stamm des im Winter verdorrten Apfelbaums, dem wir einst / von den Lippen lasen". Mit strengen und doch sehr verletzlichen Bildern findet Marzanna Kielar Worte für frostige Momente im Januar und den Februarvollmond, für den grauen Märzhimmel oder für sonnige, trockene Augusttage. Eine große Sehnsucht ist spürbar. Augenblicke des Alltagslebens werden vergegenwärtigt wie eine ferne Erinnerung. Die Autorin spürt in freier Auflösung von Chronologie etwa "den Spänen des Schlafes" nach und liest deren Spuren. Das letzte Dunkel, eine vergangene Bewegung, das Erste Horchen in die zu Ende gehende Nacht hinein: "bevor / die Bahnhofshallen, die Bahnsteige // uns in Besitz nehmen, mit der Netallschicht überziehen, // Mit Kälte." Nach einem Wort von Marcel Reich-Ranicki "ist die Lyrik das Schönste, was die Polen zur europäischen Kunst beigetragen haben". Die Gedichte der jungen polnischen Autorin bezeichnen eine Stufe in der Entwicklung der Lyrik, die sich Ingeborg Bachmanns "Erklär mir, Liebe" ebenso zu eigen macht wie Christine Lavants "Hilf mir Sonne". Doch Nähe und Wärme scheinen Relikte einer vergangenen Zeit zu sein, die Form von Marzanna Kielars Gedichten zeigt sich als endgültige: "nicht mehr trennt uns von der anderen Seite". „Das dick verschneite Treppengeländer - auf ihm die Spur deiner Hand; immer älter die Sonne, ihre Märzenzunge, unnachgiebig, zwischen deinen Fingern Das erste Horchen in die zu Ende gehende Nacht“
Aktualisiert: 2015-07-07
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