Meditation ist in vielen Religionen und Kulturen weit mehr als nur sinnende Betrachtung. Sie wird als Übung praktiziert und als Lebensform gelebt, die den Menschen in seiner Ganzheit umfasst und für die Erfahrung einer transzendenten Wirklichkeit freimachen soll: sei es das letzte und eine Sein der kosmischen Realität oder das Leben Jesu Christi.In der christlichen Tradition haben die »geistigen Übungen« ihren Ursprung in der monastischen Lebensform, wurden im Mittelalter vom Klerus übernommen und allmählich in die Welt der Laien vermittelt. Im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit erlangten Meditationsanleitungen und -bücher weite Verbreitung, waren die »Bestseller« der Zeit. Für die Literatur der Frühen Neuzeit schließlich ist die Meditation von großer Bedeutung: Sie bringt den »Kopff in das Hertz«, führt durch den Garten und die Hölle, ist einsam und gesellig, schmerzt und erinnert, mahnt, tröstet und erbaut. Die Beiträge widmen sich den vielfältigen Formen der Meditation in theologischen, literatur- und kunstwissenschaftlichen Perspektiven. Sie untersuchen einerseits die Bedeutung von Erinnerungsformen für die Meditation und andererseits die Bedeutung der Meditation für die allmähliche Entwicklung von Individualität.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Bettina Bannasch,
Jörg Jochen Berns,
Georg Braungart,
Guenter Butzer,
Joachim Jacob,
Andreas Kilcher,
Gerhard Kurz,
Johann Anselm Steiger,
Udo Sträter,
Harald Tausch,
Anita Traninger,
Stephanie Wodianka
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Alles, was man über Kafka wissen sollte.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Ulf Abraham,
Els Andringa,
Michal Ben Chorin,
Maximilian Burkhart,
Stanley Corngold,
Waldemar Fromm,
Mark H. Gelber,
Sander L. Gilman,
Sabine Gölz,
Hans H Hiebel,
Alexander Honold,
Oliver Jahraus,
Andreas Kilcher,
Christian Klein,
Clayton Koelb,
Detlef Kremer,
Vivian Liska,
Dagmar C. Lorenz,
Michael Mueller,
Christian Schärf,
Monika Schmitz-Emans,
Galili Shahar,
Scott Spector,
Annette Steinich,
Henry Sussman,
Joachim Unseld,
Bettina von Jagow,
Hans Dieter Zimmermann
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Alles, was man über Kafka wissen sollte.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Ulf Abraham,
Els Andringa,
Michal Ben Chorin,
Maximilian Burkhart,
Stanley Corngold,
Waldemar Fromm,
Mark H. Gelber,
Sander L. Gilman,
Sabine Gölz,
Hans H Hiebel,
Alexander Honold,
Oliver Jahraus,
Andreas Kilcher,
Christian Klein,
Clayton Koelb,
Detlef Kremer,
Vivian Liska,
Dagmar C. Lorenz,
Michael Mueller,
Christian Schärf,
Monika Schmitz-Emans,
Galili Shahar,
Scott Spector,
Annette Steinich,
Henry Sussman,
Joachim Unseld,
Bettina von Jagow,
Hans Dieter Zimmermann
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Diese neue Einführung in die Denk- und Wissensgeschichte der Kritischen Theorie gibt einen repräsentativen Überblick über Formen des Umgangs mit Literatur bei gesellschaftskritischen jüdischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Zu diesen »Textgelehrten« zählen u.a. Ernst Bloch, Theodor W. Adorno, Walter Benjamin und Hannah Arendt. Die Beiträge untersuchen die Lebensformen und den Habitus in diesen vielfach gefährdeten Biographien ebenso wie die Besonderheiten ihrer Schreibweisen. Und sie fragen unter der Perspektive einer kultur- und lebenswissenschaftlich grundierten Literatur- und Geschichtswissenschaft auch nach der Aktualität dieser Texte, von denen etliche in Vergessenheit zu geraten drohen.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Bernd Auerochs,
Nicolas Berg,
Dieter Burdorf,
Detlev Claussen,
Ottfried Fraisse,
Elisabeth Gallas,
Natasha Gordinsky,
Hans-Joachim Hahn,
Silke Horstkotte,
Andreas Isenschmidt,
Andreas Kilcher,
Dorothee Kimmich,
Anna Lux,
Elisabetta Mengaldo,
Dirk Oschmann,
Gerhard Scheit,
Marlene Schneyder-Schnelle,
Galili Shahar,
Thomas Sparr,
Jan Süselbeck,
Toni Tholen,
Irmela von der Lühe,
Philipp von Wussow,
Daniel Weidner,
Sigrid Weigel,
Mirjam Wenzel,
Dirk Werle,
Markus Wiegandt,
Susanne Zepp
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Franz Kafka hat vor allem in seinen frühen Jahren intensiv gezeichnet. Nach seinem Tod wollte er jedoch nicht nur seinen literarischen Nachlass, sondern auch seine Zeichnungen allesamt vernichtet wissen. Nachdem sein Freund Max Brod vieles retten konnte, blieb der Großteil der Zeichnungen über Jahrzehnte im Verborgenen. In diesem Band sind sie erstmals vollständig veröffentlicht und machen einen zweiten Kafka neben dem großen Schriftsteller sichtbar.
Kafkas zeichnerisches Talent lässt sich erst wirklich ermessen, seit 2019 ein Großteil seiner erhaltenen Zeichnungen wiederentdeckt wurde. Neben Dutzenden von Einzelblättern befindet sich darunter auch ein ganzes Heft mit Zeichnungen. Es sind fragile, haltlose und zugleich rätselhaft-faszinierende Gestalten, die auf diesen Seiten mit oft nur wenigen gekonnten Strichen ins Bild gebannt sind. Kafkas Zeichnungen kippen vom Realistischen ins Phantastische, ins Groteske, manchmal auch Unheimliche. Einige wirken karnevalesk oder karikaturistisch überzeichnet. Zusammen lassen sie einen Künstler erkennen, der mit dem Schriftsteller Kafka verwandt scheint und trotzdem einen ganz eigenständigen Weg ging
Aktualisiert: 2023-06-15
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Farbiges Faksimile der umfangreichsten Gedichthandschrift Else Lasker-Schülers.
Im Herbst 2013 tauchte ein bedeutendes, bislang unbekanntes Konvolut von Gedichten, Briefen und Bildern Else Lasker-Schülers aus ihrer Zeit im Exil in der Schweiz auf. Zu den Gönnern, die Else Lasker-Schüler in den Jahren nach 1933 im Schweizer Exil unterstützten, gehörten Hugo May (1887-1958) und Kurt Ittmann (1896-1974), die beiden Direktoren des Warenhauses Julius Brann (heute: Manor) in Zürich. Als Zeichen der Anerkennung beschenkte sie beide mit Zeichnungen und Gedichthandschriften. Für Hugo May fertigte sie zudem in den Jahren 1935/36 ein handschriftliches Gedichtbuch an. Dieses ist einzigartig im künstlerischen Werk Else Lasker-Schülers. Es hat einen Umfang von 80 Blättern und enthält 36 Gedichte, es ist mit Abstand die umfangreichste Sammelhandschrift Lasker-Schülers überhaupt. Als eine Art Gesamtausgabe im Kleinen präsentiert das Gedichtbuch die Vielfältigkeit des lyrischen Werkes der Dichterin: Es enthält frühe avantgardistische Gedichte, Lyrik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, Gedichte aus den Jahren der Weimarer Republik und solche, die im Schweizer Exil entstanden sind.
Das bis dahin unbekannte Gedichtbuch befindet sich seit 2013 im Besitz der Zentralbibliothek Zürich und wird nun erstmalig in einer Faksimileedition vorgestellt. Ergänzend wird die bislang weitgehend unbekannte Korrespondenz Else Lasker-Schülers mit Hugo May und Kurt Ittmann veröffentlicht (darunter 66 neue Briefe und Postkarten). Die ausführlich kommentierten Briefe und Postkarten dokumentieren die Entstehung des Gedichtbuchs und vermitteln neue Einblicke in Else Lasker-Schülers Leben im Schweizer Exil. Abgerundet wird die Edition durch einen umfangreichen Essay des Herausgebers Andreas Kilcher.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Farbiges Faksimile der umfangreichsten Gedichthandschrift Else Lasker-Schülers.
Im Herbst 2013 tauchte ein bedeutendes, bislang unbekanntes Konvolut von Gedichten, Briefen und Bildern Else Lasker-Schülers aus ihrer Zeit im Exil in der Schweiz auf. Zu den Gönnern, die Else Lasker-Schüler in den Jahren nach 1933 im Schweizer Exil unterstützten, gehörten Hugo May (1887-1958) und Kurt Ittmann (1896-1974), die beiden Direktoren des Warenhauses Julius Brann (heute: Manor) in Zürich. Als Zeichen der Anerkennung beschenkte sie beide mit Zeichnungen und Gedichthandschriften. Für Hugo May fertigte sie zudem in den Jahren 1935/36 ein handschriftliches Gedichtbuch an. Dieses ist einzigartig im künstlerischen Werk Else Lasker-Schülers. Es hat einen Umfang von 80 Blättern und enthält 36 Gedichte, es ist mit Abstand die umfangreichste Sammelhandschrift Lasker-Schülers überhaupt. Als eine Art Gesamtausgabe im Kleinen präsentiert das Gedichtbuch die Vielfältigkeit des lyrischen Werkes der Dichterin: Es enthält frühe avantgardistische Gedichte, Lyrik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, Gedichte aus den Jahren der Weimarer Republik und solche, die im Schweizer Exil entstanden sind.
Das bis dahin unbekannte Gedichtbuch befindet sich seit 2013 im Besitz der Zentralbibliothek Zürich und wird nun erstmalig in einer Faksimileedition vorgestellt. Ergänzend wird die bislang weitgehend unbekannte Korrespondenz Else Lasker-Schülers mit Hugo May und Kurt Ittmann veröffentlicht (darunter 66 neue Briefe und Postkarten). Die ausführlich kommentierten Briefe und Postkarten dokumentieren die Entstehung des Gedichtbuchs und vermitteln neue Einblicke in Else Lasker-Schülers Leben im Schweizer Exil. Abgerundet wird die Edition durch einen umfangreichen Essay des Herausgebers Andreas Kilcher.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Namen? – Nichts als «Schall und Rauch!» Fausts Worte zu Gretchen aber straft Rumpelstilzchen Lügen, dessen Macht zusammenbricht und der sich vor Wut «entzweireißt», als sein Name bekannt und genannt wird. Hier Goethe, dort die Brüder Grimm: Sie zeigen zwei Einschätzungen des Namens, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Hier die Auffassung, welche die Namen (wie die Sprachen und ihre Bedeutungen überhaupt) als bloß zufällig festgelegte Übereinkunft unter den Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft erachtet – dort die Ansicht, dass dem Namen ein von der Natur oder Gott gegebener Wesenskern innewohne, der nicht zur beliebigen Disposition stehe, sondern untrennbar mit seinem Träger verbunden sei. «Buchstab – Zauberstab» (Eichendorff) lautete eine Grundidee sowohl in der deutschen Romantik wie in der jüdischen Kabbala. Das Benennen als ursprünglicher biblischer Akt verkörpert das Allermenschlichste, das Allergöttlichste: Im Alten Testament erscheint Adam als erster Namengeber. Der Mensch identifiziert die Welt im Akt des «Benamsens»: «Ha! du bist das Blökende!», lässt Herder den Menschen in seiner Sprachursprungsschrift ausrufen, «weiß, sanft, wollicht». Der «Schall des Blökens» als das unter- und entscheidende Merkmal wird zum «Namen des Schafs»: Schall und Hauch im Benennen markieren das Erkennen und Wiedererkennen. Aber nicht nur epistemisch, sondern auch machtanalytisch erweist sich der Name als ein tragender Grundpfeiler. In der Rede vom «Herrenrecht, Namen zu geben» (Nietzsche), spiegelt sich der Akt der Macht nicht nur im Sinne der Taufe, sondern auch im Sinne der Verfügungsgewalt, die allein schon dadurch entsteht, dass ein Zugriff auf Personen erfolgen kann (von Institutionen, Polizei, Steuerbehörden etc.), wenn sie durch Namen feststellbar sind. Die Autorität von «Rang und Namen» war und ist seit jeher nicht nur in aristokratischen Kreisen von hoher Bedeutsamkeit. Staatliche, juristische und klerikale Institutionen berufen sich legitimatorisch in rituellen performativen Akten auf höhere Instanzen, sei’s «im Namen des Volkes», sei’s «im Namen des Vaters …».
Künstler und Kämpfer hingegen suchen Reputationsgewinn durch Selbsttaufe (Pseudonym oder nom de guerre), und auch Herrschende jeglicher Couleur bedienten sich dieses Verfahrens. Neben die Überhöhung des eigenen Namens und genealogische Nobilitierung setzten sie als gegensätzliche Strategie die damnatio memoriae – die Anonymisierung, die Auslöschung des Namens der Gegner und Widersacher aus dem historischen und kulturellen Gedächtnis. In Zeiten einer transparenten, hell ausgeleuchteten Gesellschaft allerdings treten Namen in die Öffentlichkeit: Institutionen, Medien, Werbung, Social Networks, Internet – die Namen flottieren global und präsentieren sich vor aller Augen und Ohren. Rumpelstilzchen hätte heute wohl kaum eine Chance, seinen Namen zu verbergen. Als Ausweg bliebe ihm freilich, sich Fausts Worte zu eigen zu machen: Wo Namen nur Schall und Rauch sind, lässt es sich ebenso gut mit einem Pseudonym leben – zumindest im Internet hat Goethe gegen Grimm aufgeholt.
Aktualisiert: 2023-06-06
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Aktualisiert: 2023-06-02
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Franz Kafka hat vor allem in seinen frühen Jahren intensiv gezeichnet. Nach seinem Tod wollte er jedoch nicht nur seinen literarischen Nachlass, sondern auch seine Zeichnungen allesamt vernichtet wissen. Nachdem sein Freund Max Brod vieles retten konnte, blieb der Großteil der Zeichnungen über Jahrzehnte im Verborgenen. In diesem Band sind sie erstmals vollständig veröffentlicht und machen einen zweiten Kafka neben dem großen Schriftsteller sichtbar.
Kafkas zeichnerisches Talent lässt sich erst wirklich ermessen, seit 2019 ein Großteil seiner erhaltenen Zeichnungen wiederentdeckt wurde. Neben Dutzenden von Einzelblättern befindet sich darunter auch ein ganzes Heft mit Zeichnungen. Es sind fragile, haltlose und zugleich rätselhaft-faszinierende Gestalten, die auf diesen Seiten mit oft nur wenigen gekonnten Strichen ins Bild gebannt sind. Kafkas Zeichnungen kippen vom Realistischen ins Phantastische, ins Groteske, manchmal auch Unheimliche. Einige wirken karnevalesk oder karikaturistisch überzeichnet. Zusammen lassen sie einen Künstler erkennen, der mit dem Schriftsteller Kafka verwandt scheint und trotzdem einen ganz eigenständigen Weg ging
Aktualisiert: 2023-06-02
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Die besondere Stellung des Kommentars in der jüdischen Moderne und seine Bedeutung für jene Philosophie und Kritik, die an der Autorität eines Ursprungs und Grundtextes zweifelt.
Ein Kommentar scheint sich immer auf eine bereits vorhandene Äußerung, auf einen bereits existierenden Text zu beziehen. Er tritt als ein nachträglicher Begleittext gegenüber einem primären Grundtext auf. Bisweilen trägt der Kommentar aber auch eine dialogische Form und diese wird für die rabbinische Tradition des Judentums kennzeichnend und beispielhaft im Talmud. Das scheinbar Nachträgliche wird hier für das Judentum grundlegend.
Dabei behält der Kommentar seine Bedeutung für die jüdische Moderne auch über das rabbinische Judentum hinaus und gewinnt sogar noch dort an Bedeutung, wo er sich von der Tradition emanzipiert, diese fortentwickelt und verändert.
Inhalt:
Dominique Bourel: Der Kommentar als Dialog bei Martin Buber
Edward Breuer: Tradition und Moderne in Mendelssohns Kommentaren
Micha Brumlik: Leo Strauss kommentiert Maimonides, den Kommentator der Tora
Peter Fenves: Jacques Derrida befragt »Le Livre des Questions«
Andreas Kilcher: Gershom Scholems (kabbalistische) Theorie des Kommentars
Michael L. Morgan: Levinas als Leser
Paul Reitter: Karl Kraus« Kommentar zur Welt und seine Auswirkungen auf die deutsch-jüdische Kultur
Benjamin E. Sax: Franz Rosenzweig: Kommentar, Zitat und das Schicksal der Sprache
Liliane Weissberg: Freuds Nachträglichkeit
Eva-Maria Ziege: Über Max Horkheimers »Judenglosse«
Aktualisiert: 2023-06-02
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Im Herbst 2013 tauchte ein bedeutendes, bislang unbekanntes Konvolut von Gedichten, Briefen und Bildern Else Lasker-Schülers aus ihrer Zeit im Exil in der Schweiz auf. Zu den Gönnern, die Else Lasker-Schüler in den Jahren nach 1933 im Schweizer Exil unterstützten, gehörten Hugo May (1887-1958) und Kurt Ittmann (1896-1974), die beiden Direktoren des Warenhauses Julius Brann (heute: Manor) in Zürich. Als Zeichen der Anerkennung beschenkte sie beide mit Zeichnungen und Gedichthandschriften. Für Hugo May fertigte sie zudem in den Jahren 1935/36 ein handschriftliches Gedichtbuch an. Dieses ist einzigartig im künstlerischen Werk Else Lasker-Schülers. Es hat einen Umfang von 80 Blättern und enthält 36 Gedichte, es ist mit Abstand die umfangreichste Sammelhandschrift Lasker-Schülers überhaupt. Als eine Art Gesamtausgabe im Kleinen präsentiert das Gedichtbuch die Vielfältigkeit des lyrischen Werkes der Dichterin: Es enthält frühe avantgardistische Gedichte, Lyrik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, Gedichte aus den Jahren der Weimarer Republik und solche, die im Schweizer Exil entstanden sind.
Das bis dahin unbekannte Gedichtbuch befindet sich seit 2013 im Besitz der Zentralbibliothek Zürich und wird nun erstmalig in einer Faksimileedition vorgestellt. Ergänzend wird die bislang weitgehend unbekannte Korrespondenz Else Lasker-Schülers mit Hugo May und Kurt Ittmann veröffentlicht (darunter 66 neue Briefe und Postkarten). Die ausführlich kommentierten Briefe und Postkarten dokumentieren die Entstehung des Gedichtbuchs und vermitteln neue Einblicke in Else Lasker-Schülers Leben im Schweizer Exil. Abgerundet wird die Edition durch einen umfangreichen Essay des Herausgebers Andreas Kilcher.
Aktualisiert: 2023-06-02
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