Die Rolle der obersten Finanzbehörde des Dritten Reiches an der wirtschaftlichen Ausbeutung der besetzten Länder während des Zweiten Weltkrieges wurde in der Forschung bislang oft unscharf beschrieben. In der Vergangenheit war man vielmehr allzu häufig den Nachkriegsaussagen des Ministers Schwerin von Krosigk und seiner früheren Mitarbeiter gefolgt, wonach das Reichsfinanzministerium kaum Einflussmöglichkeiten auf die Finanzpolitik außerhalb Deutschlands besessen habe. Tatsächlich entspricht diese exkulpierende Behauptung lediglich in formaler Hinsicht den Tatsachen, vermochte das Ministerium doch sowohl auf der Ebene der obersten Reichsressorts als auch über seine in sämtliche Besatzungsverwaltungen abgeordneten Beamten einen gewichtigen faktischen Einfluss auf die Ausbeutungsmaßnahmen in den besetzten Ländern auszuüben.Dies trifft vor allem auf die Aufbringung und Gegenfinanzierung der oft überhöhten Besatzungslasten zu, welche letztlich der deutschen Kriegskasse zugutekamen und Hitlers Kriegführung überhaupt erst ermöglichten. Neben einer Kontrolle des Haushaltsgebarens in den besetzten Ländern sorgten die Spezialisten des Ministeriums konkret dafür, dass die einheimischen Finanzbehörden die Steuersätze erheblich anhoben und neue Abgabenarten einführten, um zu einer Steigerung des Steueraufkommens zu gelangen. Im Nebeneffekt schloss dieses Vorgehen häufig eine sukzessive Angleichung an das deutsche Fiskalsystem ein und zielte damit auf die Errichtung eines europäischen „Großwirtschaftsraumes“ unter deutscher Hegemonie ab.In einigen besetzten Ländern vereinnahmten die Finanzbeamten darüber hinaus entsprechend der elften Verordnung zum Reichsbürgergesetz das Vermögen und die Habseligkeiten von emigrierten oder deportierten deutschen, tschechischen oder polnischen Juden. Die Einstufung des Reichsfinanzministeriums als eine reine Fachbehörde, die an den nationalsozialistischen Verbrechen nicht oder nur am Rande beteiligt war, kann daher auch im Hinblick auf das besetzte Europa nicht länger aufrechterhalten werden.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Rolle der obersten Finanzbehörde des Dritten Reiches an der wirtschaftlichen Ausbeutung der besetzten Länder während des Zweiten Weltkrieges wurde in der Forschung bislang oft unscharf beschrieben. In der Vergangenheit war man vielmehr allzu häufig den Nachkriegsaussagen des Ministers Schwerin von Krosigk und seiner früheren Mitarbeiter gefolgt, wonach das Reichsfinanzministerium kaum Einflussmöglichkeiten auf die Finanzpolitik außerhalb Deutschlands besessen habe. Tatsächlich entspricht diese exkulpierende Behauptung lediglich in formaler Hinsicht den Tatsachen, vermochte das Ministerium doch sowohl auf der Ebene der obersten Reichsressorts als auch über seine in sämtliche Besatzungsverwaltungen abgeordneten Beamten einen gewichtigen faktischen Einfluss auf die Ausbeutungsmaßnahmen in den besetzten Ländern auszuüben.Dies trifft vor allem auf die Aufbringung und Gegenfinanzierung der oft überhöhten Besatzungslasten zu, welche letztlich der deutschen Kriegskasse zugutekamen und Hitlers Kriegführung überhaupt erst ermöglichten. Neben einer Kontrolle des Haushaltsgebarens in den besetzten Ländern sorgten die Spezialisten des Ministeriums konkret dafür, dass die einheimischen Finanzbehörden die Steuersätze erheblich anhoben und neue Abgabenarten einführten, um zu einer Steigerung des Steueraufkommens zu gelangen. Im Nebeneffekt schloss dieses Vorgehen häufig eine sukzessive Angleichung an das deutsche Fiskalsystem ein und zielte damit auf die Errichtung eines europäischen „Großwirtschaftsraumes“ unter deutscher Hegemonie ab.In einigen besetzten Ländern vereinnahmten die Finanzbeamten darüber hinaus entsprechend der elften Verordnung zum Reichsbürgergesetz das Vermögen und die Habseligkeiten von emigrierten oder deportierten deutschen, tschechischen oder polnischen Juden. Die Einstufung des Reichsfinanzministeriums als eine reine Fachbehörde, die an den nationalsozialistischen Verbrechen nicht oder nur am Rande beteiligt war, kann daher auch im Hinblick auf das besetzte Europa nicht länger aufrechterhalten werden.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Rolle der obersten Finanzbehörde des Dritten Reiches an der wirtschaftlichen Ausbeutung der besetzten Länder während des Zweiten Weltkrieges wurde in der Forschung bislang oft unscharf beschrieben. In der Vergangenheit war man vielmehr allzu häufig den Nachkriegsaussagen des Ministers Schwerin von Krosigk und seiner früheren Mitarbeiter gefolgt, wonach das Reichsfinanzministerium kaum Einflussmöglichkeiten auf die Finanzpolitik außerhalb Deutschlands besessen habe. Tatsächlich entspricht diese exkulpierende Behauptung lediglich in formaler Hinsicht den Tatsachen, vermochte das Ministerium doch sowohl auf der Ebene der obersten Reichsressorts als auch über seine in sämtliche Besatzungsverwaltungen abgeordneten Beamten einen gewichtigen faktischen Einfluss auf die Ausbeutungsmaßnahmen in den besetzten Ländern auszuüben.Dies trifft vor allem auf die Aufbringung und Gegenfinanzierung der oft überhöhten Besatzungslasten zu, welche letztlich der deutschen Kriegskasse zugutekamen und Hitlers Kriegführung überhaupt erst ermöglichten. Neben einer Kontrolle des Haushaltsgebarens in den besetzten Ländern sorgten die Spezialisten des Ministeriums konkret dafür, dass die einheimischen Finanzbehörden die Steuersätze erheblich anhoben und neue Abgabenarten einführten, um zu einer Steigerung des Steueraufkommens zu gelangen. Im Nebeneffekt schloss dieses Vorgehen häufig eine sukzessive Angleichung an das deutsche Fiskalsystem ein und zielte damit auf die Errichtung eines europäischen „Großwirtschaftsraumes“ unter deutscher Hegemonie ab.In einigen besetzten Ländern vereinnahmten die Finanzbeamten darüber hinaus entsprechend der elften Verordnung zum Reichsbürgergesetz das Vermögen und die Habseligkeiten von emigrierten oder deportierten deutschen, tschechischen oder polnischen Juden. Die Einstufung des Reichsfinanzministeriums als eine reine Fachbehörde, die an den nationalsozialistischen Verbrechen nicht oder nur am Rande beteiligt war, kann daher auch im Hinblick auf das besetzte Europa nicht länger aufrechterhalten werden.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Unter Mitarbeit zahlreicher Fachwissenschaftler
Aktualisiert: 2023-01-25
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Unter Mitarbeit zahlreicher Fachwissenschaftler
Aktualisiert: 2022-05-26
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Die Armee ist ein zentraler Machtfaktor im Staat, militärische Informationen sind grundsätzlich gesetzlich geschützt. Das Militär bildet zudem ein soziales System mit eigenen Normen, Ritualen und Symbolen. Die hierarchische Struktur und das starke Berufsethos prägen das Militär bis heute. Innerhalb dieses Rahmens bildeten sich immer wieder geheime Netzwerke von Militärangehörigen mit abweichenden Verhaltenskodizes. Sie erregten häufig den Verdacht, gegen das eigene Militärsystem oder den Staat gerichtet zu sein. Die Autorinnen und Autoren des Bandes erkunden die Wechselwirkungen zwischen Geheimbundorganisationen, Geheimnisträgern, Verschwörern und dem Militär – von Freimaurern und Illuminaten bis zum Stauffenberg-Kreis.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Jens Boysen,
Stig Förster,
Gundula Gahlen,
Vaios Kalogrias,
Jürgen Kilian,
Bernhard R. Kroener,
Andreas Önnerfors,
Deniza Petrova M.A.,
Allison O. Ramsay,
Anne-Simone Rous,
Alaric Searle,
Daniel Marc Segesser,
Linda von Keyserlingk M.A.,
Bernd Wegner,
Michael Werner,
Carmen Winkel
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Die 900tägige Belagerung Leningrads stellt eines der großen Verbrechen des Ostkrieges dar. Das Schicksal der Zivilbevölkerung, die im Umland der Metropole an der Neva unter die Herrschaft der Wehrmacht geriet, ist jedoch bis jetzt in der Forschung vernachlässigt worden.Die vorliegende Studie zeigt hier ausführlich die vielfältigen Motive und Handlungsoptionen eines militärisch dominierten Besatzungsapparates. Denn auch im russischen Nordwesten kam es zu eklatanten Verstößen gegen Völkerrecht und Humanität (Ermordung von Juden, Roma und Geisteskranken, rücksichtslose Partisanenbekämpfung).
Aktualisiert: 2023-04-26
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Die Rolle der obersten Finanzbehörde des Dritten Reiches an der wirtschaftlichen Ausbeutung der besetzten Länder während des Zweiten Weltkrieges wurde in der Forschung bislang oft unscharf beschrieben. In der Vergangenheit war man vielmehr allzu häufig den Nachkriegsaussagen des Ministers Schwerin von Krosigk und seiner früheren Mitarbeiter gefolgt, wonach das Reichsfinanzministerium kaum Einflussmöglichkeiten auf die Finanzpolitik außerhalb Deutschlands besessen habe. Tatsächlich entspricht diese exkulpierende Behauptung lediglich in formaler Hinsicht den Tatsachen, vermochte das Ministerium doch sowohl auf der Ebene der obersten Reichsressorts als auch über seine in sämtliche Besatzungsverwaltungen abgeordneten Beamten einen gewichtigen faktischen Einfluss auf die Ausbeutungsmaßnahmen in den besetzten Ländern auszuüben.Dies trifft vor allem auf die Aufbringung und Gegenfinanzierung der oft überhöhten Besatzungslasten zu, welche letztlich der deutschen Kriegskasse zugutekamen und Hitlers Kriegführung überhaupt erst ermöglichten. Neben einer Kontrolle des Haushaltsgebarens in den besetzten Ländern sorgten die Spezialisten des Ministeriums konkret dafür, dass die einheimischen Finanzbehörden die Steuersätze erheblich anhoben und neue Abgabenarten einführten, um zu einer Steigerung des Steueraufkommens zu gelangen. Im Nebeneffekt schloss dieses Vorgehen häufig eine sukzessive Angleichung an das deutsche Fiskalsystem ein und zielte damit auf die Errichtung eines europäischen „Großwirtschaftsraumes“ unter deutscher Hegemonie ab.In einigen besetzten Ländern vereinnahmten die Finanzbeamten darüber hinaus entsprechend der elften Verordnung zum Reichsbürgergesetz das Vermögen und die Habseligkeiten von emigrierten oder deportierten deutschen, tschechischen oder polnischen Juden. Die Einstufung des Reichsfinanzministeriums als eine reine Fachbehörde, die an den nationalsozialistischen Verbrechen nicht oder nur am Rande beteiligt war, kann daher auch im Hinblick auf das besetzte Europa nicht länger aufrechterhalten werden.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Armee ist ein zentraler Machtfaktor im Staat, militärische Informationen sind grundsätzlich gesetzlich geschützt. Das Militär bildet zudem ein soziales System mit eigenen Normen, Ritualen und Symbolen. Die hierarchische Struktur und das starke Berufsethos prägen das Militär bis heute. Innerhalb dieses Rahmens bildeten sich immer wieder geheime Netzwerke von Militärangehörigen mit abweichenden Verhaltenskodizes. Sie erregten häufig den Verdacht, gegen das eigene Militärsystem oder den Staat gerichtet zu sein. Die Autorinnen und Autoren des Bandes erkunden die Wechselwirkungen zwischen Geheimbundorganisationen, Geheimnisträgern, Verschwörern und dem Militär – von Freimaurern und Illuminaten bis zum Stauffenberg-Kreis.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Jens Boysen,
Stig Förster,
Gundula Gahlen,
Vaios Kalogrias,
Jürgen Kilian,
Bernhard R. Kroener,
Andreas Önnerfors,
Deniza Petrova M.A.,
Allison O. Ramsay,
Anne-Simone Rous,
Alaric Searle,
Daniel Marc Segesser,
Linda von Keyserlingk M.A.,
Bernd Wegner,
Michael Werner,
Carmen Winkel
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Die 900tägige Belagerung Leningrads stellt eines der großen Verbrechen des Ostkrieges dar. Das Schicksal der Zivilbevölkerung, die im Umland der Metropole an der Neva unter die Herrschaft der Wehrmacht geriet, ist jedoch bis jetzt in der Forschung vernachlässigt worden.Die vorliegende Studie zeigt hier ausführlich die vielfältigen Motive und Handlungsoptionen eines militärisch dominierten Besatzungsapparates. Denn auch im russischen Nordwesten kam es zu eklatanten Verstößen gegen Völkerrecht und Humanität (Ermordung von Juden, Roma und Geisteskranken, rücksichtslose Partisanenbekämpfung).
Aktualisiert: 2023-04-26
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Der Einsatz von Antibiotika ist integraler Bestandteil der Therapie im Bereich der operativen Medizin. Zu definieren sind die Randbedingungen, Auswahl und Kombination, Dauer, Prophylaxe oder Therapie und unerwünschte Wirkung. Fragen der Dosierung bei eingeschränkter Organfunktion müssen beachtet werden. In einem interdisziplinären Gespräch zwischen Vertretern der operativen Fächer, Mikrobiologen, Hygienikern, Immunologen und Pharmakologen werden in diesem Buch Empfehlungen über den Einsatz von Antibiotika in der täglichen Routine erarbeitet. Ein Kapitel ist dem Problem der Probengewinnung und ihres Transportes und der Interpretation der mikrobiologischen Befunde gewidmet. Speziell abgehandelt werden die Idee der selektiven Darmdekontamination und Fragen des Einsatzes von Immunglobulinen in Kombination mit Antibiotika.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Das derzeit umfassendste Lehr- und Nachschlagewerk der Notfallmedizin liegt jetzt in der zweiten, korrigierten und neu gestalteten Auflage vor. In bewährter Systematik wird das spezifische Wissen vermittelt, das die außerklinische Versorgung von akut lebensbedrohlich Erkrankten unter den erschwerten Bedingungen eingeschränkter diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten erfordert. Die übersichtliche Gliederung erleichtert nicht nur effektives Lernen und Lehren, sondern ermöglicht außerdem Ärzten und Rettungssanitätern jederzeit den raschen Abruf wichtiger Informationen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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