In Düren zu Hause – Migrationsgeschichte(n) und kulturelle Vielfalt

In Düren zu Hause – Migrationsgeschichte(n) und kulturelle Vielfalt von Gasper,  Peter, Hages,  Judith, Hahne,  Bernd, Haßler,  Lisa, Hilger,  Heiner, Himmler,  Lars, Höner,  Hans-Peter, Höner,  Sarah, Kreutzer,  Christel, Krings,  Anne
Bei dem Wort Migration denkt man oftmals an eine Ausnahme, an etwas, das von der „Norm“ abweicht. Wie die Vertreibungen nach dem Zweiten Welt­krieg, als Millionen Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Was ist aber, wenn Migration eigentlich etwas ist, das ständig, durch alle Zeiten, überall stattfindet? Nicht nur ausnahmsweise und nicht erst seit der Industrialisie­rung sind Menschen in Bewegung, sie verlassen ihre Heimat und lassen sich an einem anderen Ort nieder. Auch die Dürener Stadtgesellschaft lebt seit Jahrhunderten von diesen Veränderungen. Von den großen, die weltweit Auswirkungen haben, wie die Flüchtlingsbewegung 2015, oder den kleinen, mit lokaler Auswirkung, wie dem Bau der Dürener Kreisbahn Anfang des 20. Jahrhunderts. In Düren leben heute Menschen aus mehr als 140 Nationen Tür an Tür und gestalten die Stadtgesellschaft mit. Durch ihr Wirken in Sport- und Kulturvereinen, in der Gastronomie, innerhalb religiöser Gemeinschaften oder ein­fach durch persönliche Kontakte und Beziehungen. Sie sind nicht alle zur gleichen Zeit in die Stadt an der Rur gekommen, die Gründe sind ebenso vielfältig wie die Herkunftsländer. Viele der Kinder und sogar Enkelkinder all dieser Menschen, die in Düren ge­boren wurden, stellen sich häufig noch immer die Frage, wieviel Zeit eigent­lich vergehen muss, bis sie tatsächlich als Teil der Gesellschaft gelten. Was heißt das aber, Teil einer Gesellschaft zu sein und als solcher anerkannt zu werden? Und wie lange wird es noch dauern, bis die Mehrheit erkennt und verinnerlicht, dass Migration die Regel ist und nicht die Ausnahme? Sie findet ständig statt und prägt unsere Gesellschaft aktiv. Sie birgt Chancen und Risiken. Und das Düren, wie wir es heute kennen, würde ohne Migration nicht existieren.
Aktualisiert: 2023-02-23
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In großer Zeit

In großer Zeit von Ayaita,  Joanna, Böllert,  Hartmut, Dahmen,  Hansjörg, Gehlen,  Gabriele, Hahne,  Bernd, Haßler,  Lisa, Höner,  Hans-Peter, Höner,  Sarah, Kreutzer,  Christel, Krings,  Anne, Röhlich,  Felix, Schnitzler,  Ines, Schoeller,  Anita, Terkatz,  Rolf
Bis zum Ersten Weltkrieg hat sich Düren zu einer bedeutenden rheinischen Industriestadt entwickelt. Ihre 36.000 Einwohner sind zum überwiegenden Teil katholisch, die evangelische Gemeinde rekrutiert ihre Mitglieder vor allem aus den Familien der Industriellen, die jüdische bildet eine verschwindende Minderheit. Die Milieus sind geklärt, ebenso die Machtverhältnisse im Stadtrat, der aufgrund des Dreiklassenwahlrechts vom nationalliberalen Großbürgertum dominiert wird. Der Beginn des „Großen Krieges“ bringt auch hier zunächst Ausbrüche des Patriotismus hervor, die jedoch schnell überlagert werden von den unvermittelt auftretenden, nicht einkalkulierten Begleiterscheinungen, wie Arbeitslosigkeit, Auftragsmangel, Verkehrsproblemen, Rohstoffknappheit, Hamsterkäufen, Versorgungsengpässen und einer rasch ansteigenden Zahl von unterstützungsbedürftigen Familien. Der wachsenden Not kann für eine gewisse Zeit noch mit privaten und öffentlichen Mitteln begegnet werden, begleitet von vor allem aus dem Bildungsbürgertum heraus erzeugten propagandistischen Anstrengungen. Als die Erkenntnis reift, dass dieser Krieg wohl nicht siegreich bis Weihnachten 1914 beendet sein wird und man sich für längere Zeit auf ein Leben mit dem Mangel einstellen muss, entwickeln sich Strukturen und Mechanismen, die das Leben jedes Einzelnen grundlegend verändern. Den staatlichen Maßnahmen wie Höchstpreisen, Bewirtschaftung und Beschlagnahmen begegnet man mit Schleichhandel und Hamsterfahrten ins Umland – wenn man kann. Sonst bleibt nur stundenlanges, oft genug erfolgloses Anstehen an den – teilweise städtischen – Verkaufsstellen. Der Dürener Wirtschaft gelingt es in weiten Teilen erstaunlich gut, sich an die neuen Bedingungen und Erfordernisse anzupassen. Unternehmen wie die Dürener Metallwerke oder die Schießwollfabrik haben Hochkonjunktur, aber auch andere Firmen bis ins Handwerk hinein können ihre Produktion auf Rüstungsgüter umstellen. Dass dabei Fremd- und Zwangsarbeiter eingesetzt werden müssen, wird als unvermeidbar hingenommen. Insgesamt erfährt der Arbeitsmarkt in jenen Jahren eine grundlegende Veränderung. Nicht erst der sogenannte „Steckrübenwinter“ 1916/17 macht die gravierenden Auswirkungen des Mangels in allen Bereichen auf die Gesundheit der Bevölkerung deutlich. Besonders die Kinder tragen durch die unzureichende Kleidung und Ernährung bleibende Schäden davon, die Abwesenheit der Väter und die Überbeanspruchung der Mütter durch Berufstätigkeit und Haushalt führt in wachsendem Maße zu Verwahrlosung der Jugend. Nur einer geringen Zahl kann durch die Kinderlandverschickung eine Verbesserung ihres Allgemeinzustands ermöglicht werden. Mit dem englischen Flieger-Angriff auf die Stadt am 1. August 1918 ist auch Düren endgültig zum „Frontgebiet“ geworden. Längst schon ist der „Heldentod“ von Angehörigen traurige Alltagserscheinung, die Nachrichten von der Front über Feldpost oder Erzählungen von Urlaubern lassen kaum Hoffnung auf einen günstigen Ausgang des Krieges aufkommen. Nur ein letztes Aufbäumen symbolisiert da im Herbst 1918 das beste Dürener Ergebnis aller bisherigen Kriegsanleihen. Die „Spanische Grippe“ schließlich wirkt wie eine Strafe Gottes für das verwerfliche Tun aller Kriegsparteien.
Aktualisiert: 2021-04-29
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Was bleibt von Preußen in Düren?

Was bleibt von Preußen in Düren? von Bongarz,  Helmut, Hahne,  Bernd, Höner,  Hans-Peter, Höner,  Sarah, Krebs,  Helmut, Kreutzer,  Christel, Krings,  Anne, Nellessen,  Karl-Wilhelm, Neustraßen,  Leo, Schoeller,  Anita
Zweihundert Jahre nach dem Ausspruch Friedrich Wilhelms III. »… und nenne Euch Preußen« hat (nicht nur) die Stadt Düren versucht, das überlieferte Preußen-Bild ein wenig gerade zu rücken. Mit einer ganzen Reihe von Vorträgen, Lesungen, Lieder- und Kabarettabenden, Theaterstücken und Ausstellungen unter dem Thema »200 Jahre Preußen im Rheinland und in Düren« näherte man sich – nicht immer nur todernst – einer unverstellten Sichtweise auf jene Epoche deutscher Geschichte, die gerade auch für Düren so bedeutend war. Ohne die negativen Konnotationen zu verdrängen, sollte doch »den Preußen« ein wenig historische Gerechtigkeit widerfahren. Die Ausstellung „Was bleibt von Preußen in Düren?“ war Teil dieses Themenprogramms. Das Buch gibt Teile der gezeigten Objekte, die Texttafeln und die ergänzenden Audioguide-Texte wieder. Der Beitrag von Dr. Karl-Wilhelm Nellessen untersucht das „gespaltene Verhältnis“ zwischen Düren und Preußen, das sich am deutlichsten in konfessionellen Fragen zeigte. Christel Kreutzer schließlich geht der Frage nach, inwieweit die 1845 errichtete evangelische »Auferstehungskirche« als Symbol für die preußische Herrschaft und das Selbstbild der Gemeinde gelten kann.
Aktualisiert: 2020-07-08
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Jahrbuch des Kreises Düren 2014

Jahrbuch des Kreises Düren 2014 von Bielefeldt,  Heinz, Dowe,  Ludger, Düssel-Siebert,  Heidrun, Fritzen,  Georg, Goertz,  Pit, Hahne,  Bernd, Holtz,  Helmut, Jaeger,  Achim, Kreutzer,  Christel, Kreutzer,  Josef, Kückhoven,  Gerda, Lauscher,  Caroline, Matzerath,  Simon, Moll,  Wilfried, Ostenrath,  Friedrich, Pelzer,  Herbert, Perse,  Marcell, Rupp,  Stephanie, Valk,  Diether, von Büren,  Guido
Das Kreisjahrbuch 2014 lädt zu einem Streifzug durchs Grüne ein. "Gärten, Parks und Landschaften" sind diesmal das Schwerpunktthema. Die Autoren nehmen ihre Leser in zehn Beiträgen an die Hand und öffnen ihnen die Augen. Bringen ihnen weitgehend unbekannte, weil nicht öffentlich zugängliche Naturoasen wie den Park der Burg Gladbach, den Schillingspark in Gürzenich und die Bergehalde Emil Mayrisch nahe. Zudem laden sie sie zur Besichtigung auf das Gelände des Gartenbauvereins Jakob Triem in Aldenhoven ein und erläutern ihnen den Wert der im Frühling buntgetupften Streuobstwiesen in Wort und Bild. Um Kunst geht in einem Aufsatz, der Erwin Gross gewidmet ist, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Landschaftsmaler. Hier stellt der berühmte Jülicher Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer das Bindeglied zum Kreis Düren her. Dass Gärten mehr sein können als nützlich oder ästhetisch schön, zeigt sich im Hospizgarten in Abenden. Im stetigen Wandel, im Werden und Vergehen klingen philosophische Fragen an - der griechische Philosoph Epikur taucht auf und auch Buddha. Wie er wurde, was er ist, heißt es im Falle des Dürener Stadtparks, dessen Geschichte von der Eröffnung im Jahr 1896 bis zum jüngsten Mundartfestival in Wort und Bild nachgezeichnet wird. Beim Blick in den Rückspiegel erscheint zudem der Renaissancegarten in der Zitadelle Jülich. Mit dem Naturverständnis der Menschen im Hier und Jetzt haben es dagegen die 18 ehrenamtlichen Landschaftswarte zu tun, die die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Düren unterstützen; stellvertretend kommt Andreas Schneider aus Langerwehe zu Wort. Freie Themen bestimmen den zweiten Teil des Buches. Bernd Hahne, in dessen Verlag das Kreisjahrbuch erscheint, zeichnet anlässlich des Jubiläums 125 Jahre Rheinischer Blindenfürsorgeverein die Geschichte der Blindenförderung in Düren nach. Ein weiteres Jubiläum: Seit 25 Jahren erinnern zehn Rückriem-Stelen in Düren als dezentrale Denkmäler an die Gräueltaten der Nationalsozialisten. In einem weiteren Kapitel wird das grundlegende Wirken des Gymnasiallehrers und Historikers Dr. August Schoop ausgebreitet, der unermüdlich als Chronist gewirkt hat und dem in Düren eine Straße gewidmet ist. "Fortsetzung im nächsten Kreisjahrbuch" heißt es am Ende nicht ohne Grund.
Aktualisiert: 2020-07-08
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