Hielte ein Schriftsteller seine Poetikvorlesung, wie es die Hauptfigur – ein gewisser Kröck – tut, er wäre vernichtet. Abgehalftert und auf dem Abstellgleis des Literaturbetriebs stehend folgt er dem Ruf einer kleinen Universitätsstadt. "Wie Dauthendey starb" – das sind Ausschnitte aus dieser Vorlesung, die rasant erzählt zu einem verschlungenen Gedankendschungel auswachsen.
Der tragische Tod Max Dauthendeys 1918 auf Java und natürlich er selbst als dessen literarischer Erbe und Exotist sollen den Kern von Kröcks Vorträgen bilden. Und so dringt er in Dauthendeys letzte Lebensjahre während des Ersten Weltkriegs ein und gibt ein sensibles Porträt des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Schriftstellers: seine Reisen und die farbenfrohe Poetik, seine Krankheit und Leidenszeit in der Ferne und insbesondere die Sehnsucht nach seiner geliebten Frau Annie.
Doch wo findet Kröck bei alledem seinen Platz? Je mehr er erzählt, desto mehr entgleitet ihm die Kontrolle über die Vorlesung und sein Skript. Über seine eigentlichen Themen kreisend und nach Halt suchend, verliert er sich und vollzieht eine überraschend schmerzliche Selbstentblößung.
Friedrich Kröhnke schiebt seinem Protagonisten eine in vielerlei Hinsicht ungeheuerliche Poetikvorlesung in die Schuhe. Ein radikaler, ungewöhnlicher und mitunter überaus komischer Parforceritt auf den Spuren Dauthendeys!
Aktualisiert: 2023-05-11
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... hinaus in einen weißblühenden Frühling, ein 1972, in dem Tibor und ich durch ein wahres Meer von Obstbäumen auf den Spinnentempel zufahren, ich auf seinem Fahrrad, er auf meinem Velosolex, schwarz das eine, chromglänzend das andere – aus den Seitentüren des Spinnentempels heraus auf den Spinnentempel zu, im Traum ist das kein Paradox ...
Aktualisiert: 2023-05-09
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... hinaus in einen weißblühenden Frühling, ein 1972, in dem Tibor und ich durch ein wahres Meer von Obstbäumen auf den Spinnentempel zufahren, ich auf seinem Fahrrad, er auf meinem Velosolex, schwarz das eine, chromglänzend das andere – aus den Seitentüren des Spinnentempels heraus auf den Spinnentempel zu, im Traum ist das kein Paradox ...
Aktualisiert: 2023-05-09
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Es handelt sich um eine verwirrende Geschichte mit dem Umgang mit Jugendlichen.
Aktualisiert: 2022-06-03
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Hielte ein Schriftsteller seine Poetikvorlesung, wie es die Hauptfigur – ein gewisser Kröck – tut, er wäre vernichtet. Abgehalftert und auf dem Abstellgleis des Literaturbetriebs stehend folgt er dem Ruf einer kleinen Universitätsstadt. "Wie Dauthendey starb" – das sind Ausschnitte aus dieser Vorlesung, die rasant erzählt zu einem verschlungenen Gedankendschungel auswachsen.
Der tragische Tod Max Dauthendeys 1918 auf Java und natürlich er selbst als dessen literarischer Erbe und Exotist sollen den Kern von Kröcks Vorträgen bilden. Und so dringt er in Dauthendeys letzte Lebensjahre während des Ersten Weltkriegs ein und gibt ein sensibles Porträt des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Schriftstellers: seine Reisen und die farbenfrohe Poetik, seine Krankheit und Leidenszeit in der Ferne und insbesondere die Sehnsucht nach seiner geliebten Frau Annie.
Doch wo findet Kröck bei alledem seinen Platz? Je mehr er erzählt, desto mehr entgleitet ihm die Kontrolle über die Vorlesung und sein Skript. Über seine eigentlichen Themen kreisend und nach Halt suchend, verliert er sich und vollzieht eine überraschend schmerzliche Selbstentblößung.
Friedrich Kröhnke schiebt seinem Protagonisten eine in vielerlei Hinsicht ungeheuerliche Poetikvorlesung in die Schuhe. Ein radikaler, ungewöhnlicher und mitunter überaus komischer Parforceritt auf den Spuren Dauthendeys!
Aktualisiert: 2020-01-15
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In den Krimis der alten Meister sind die Taschendiebe Gentlemen, Kavaliere des Verbrechens, die ihrem Gewerbe mit Eleganz und Stil nachgehen. Von dieser eigenartigen Faszination erzählt auch Friedrich Kröhnkes neue Novelle „Diebsgeschichte“, ein virtuoses Stück Literatur, das so klassisch ist wie sein Thema.
An der Berliner U-Bahn-Station Möckernbrücke treiben Fremde ihr Unwesen. Man weiß nicht, ob es Armenier oder Türken oder gar Finnen sind. Dass es Trickdiebe sind, ist allerdings klar. Die unterirdischen Vorgänge werden von einem Mann beobachtet, der wie aus der Welt gefallen ist. Ein ehemaliger Bibliothekar ist dieser Frieling, ein weit Gereister und Flaneur, der jetzt seine Zeit damit zubringt, durch Berlin zu schlendern. Was er an der wieder und wieder besuchten Möckernbrücke sieht, lässt ihn immer weiter stürzen, zieht ihn hinein in einen Sog aus Komplizenschaft und Angst, aus Klarsicht und Einbildung.
Wie der helllichte Tag zum tiefen Dunkel werden kann, schildert Friedrich Kröhnke in jener erzählerischen Lakonie, die seine Romane „Ciao Vaschek“ und „Wie in schönen Filmen“ berühmt gemacht hat.
Aktualisiert: 2021-03-20
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'Der Wein macht mich froh. Ich meine, mein Blut kreisen zu spüren. Ich bin heiter. Ich bin geistreich. Ich lache. Ich parodiere. Mir ist eingefallen, wie ich Murnaus tödlichen Unfall zu Papier bringen will.'
Aktualisiert: 2019-02-03
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Dieser Roman findet vornehmlich in einem Freizeitbad statt.
Aktualisiert: 2019-02-02
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Vielleicht sitzen da nur zwei altsprachlich Gebildete aus verschiedenen Generationen, die die ars amandi nicht zu leben, aber zu skandieren wissen …
'der gescheiterte Versuch eines depressiven alternden Schriftstellers, einen jugendlichen Sekretär in seine Dienste zu nehmen'
Kritisches Lexikon der Gegenwartsliteratur
Aktualisiert: 2020-03-26
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Fenny Skaller, ein Mann in den Vierzigern, blickt zurück auf sein Leben. Anhand von Fotos erlebt er erneut Enttäuschungen und beglückende Momente, erinnert er sich, wie ihm allmählich bewusst wurde, dass er Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren liebt. Ein Zeitungsjunge in Paris, der Fenny Skaller ein Foto von sich geschenkt hat, öffnete ihm die Augen für die Möglichkeit, dass auch diese Form der Liebe auf Erwiderung hoffen darf: "Sie küssen mein kleines Bild, Monsieur - Warum küssen Sie nicht lieber mich selbst?"
Der Roman trägt deutlich autobiographische Züge.
Friedrich Kröhnke zu dem vor rund hundert Jahren geschriebenen Text:
In Berlin erlebt Fenny Skaller in allen Spielarten die "namenlose Liebe", es ist Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, und alles ist so frisch, als wäre es gestern geschrieben, gestern geschehen. Sicher macht es mich schmunzeln, wenn Fenny seine "Cigarre" raucht, auf der Straße einen Jungen kennen lernt, weil ihm zufällig "sein Stock entgleitet", er den Fünfzehnjährigen nun siezt. Und doch sind die Begegnungen, die Typen, die Psychologie kein bisschen anders als heute, wenn Männer und Jungen einander begegnen, solche Männer und solche Jungen. Es frappiert. Es bestürzt geradezu. Selbst Mackays gleichbleibend erhabener Ton wird unterbrochen und ergänzt und wahr, wenn die Jungen reden: "Ich kann nur das Gequatsche nicht leiden."
Aktualisiert: 2019-11-14
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Der Roman spielt wenige Jahre vor und nach der Maueröffnung in Berlin
Aktualisiert: 2023-03-14
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«Köln — Vineta Berlin — Ost–West — Der Kröhnke — Siams Provinzen — Ende der Fuchsjagd»:
Neu gruppiert zu einem biografisch-thematischen Reigen enthält der Band rund 60 kleinere Erzählungen und Skizzen Friedrich Kröhnkes aus den Sammelbänden «Knabenkönig mit halber Stelle», «Leporello» und «Dieser Berliner Sommer» sowie einige später in Zeitschriften gedruckte und bisher unveröffentlichte Texte.
Mit einer Hommage von Christoph Geiser: «Friz in Thun. Ein Staatsbesuch»
«Die besten dieser Skizzen sind lyrische Notate, Gedichte, eigentlich Gedichte in Prosa.» (Martin Ripkens)
Aktualisiert: 2020-02-07
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Ja, die Zeiten hatten sich gewandelt. Was in seinen jungen Jahren betrieben und gepriesen wurde, galt nun so gar nicht mehr. Aber er lebte ja! War nachgerade fast jung, nämlich ein Mann von fünfzig Jahren, und nun wohl in Amerikanisch-Samoa unterwegs, zu dem village Tau on the remote island of Tau in the Manua group
Aktualisiert: 2020-03-26
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