Aktualisiert: 2023-06-05
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»Der anspruchvollste, umfassendste und eindrucksvollste Roman Le Clézios.«
Nizza in den 1950er Jahren. Der fünfzehnjährige Jean Marro besucht oft seine blinde alte Tante Catherine, die ihm Geschichten von der Insel Mauritius erzählt, dem verlorenen Paradies der Marros. Tante Catherine ist für Jean der Schlüssel zu einer lebendigen Vergangenheit, die Verbindung zu dem Bretonen Jean Eus Marro, der nach der Französischen Revolution an der Kanonade von Valmy teilnahm und später nach Mauritius auswanderte. Jeans Gegenwart ist geprägt vom Algerienkrieg, der Frankreich erschüttert. Er flüchtet nach London, um Medizin zu studieren, zieht ruhelos weiter nach Mexiko, wo er 1968 die Niederschlagung des Volksaufstands erlebt. Politische Revolutionen und private Revolten prägen sein Leben; jede Phase steht im Zeichen einer intensiven Liebesbeziehung. Ruhe findet er erst bei der Algerierin Mariam, mit der er nach Mauritius fährt.
Revolutionen ist Le Clézios persönlichstes Buch. Nizza, London, Mexiko, Mauritius sind Stationen seines Lebens. Jean Marro ist sein fiktionales Alter Ego. Das Widerspiel der verschiedenen Epochen, die wechselseitige Spiegelung der Charaktere und die klare, poetische Sprache machen den Roman zu einem großen Leseerlebnis.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Ein kleines Meisterwerk des Literaturnobelpreisträgers
»Awaite Pawana!«, riefen einst an der Ostküste Nordamerikas die Nantucket-Indianer, wenn sie die Wale im Meer sichteten und zur Jagd aufbrachen. Mitte des 19. Jahrhunderts ertönt dieser Ruf dann auch von Schiffen an der kalifornischen Küste. Es ist der Beginn einer ökologischen Tragödie, von der J.M.G. Le Clézio bewegend erzählt.
1856 fährt die Leonore von San Francisco über Punta Bunda die mexikanische Küste herunter. Kapitän des Schiffes ist Charles Melville Scammon, einst Goldsucher, sucht er nun nach anderen Schätzen, nach Walen. An der zerklüfteten Küste sollen, so die Kunde, die Wale zu Hunderten in eine tiefe Bucht zum Kalben kommen. Scammon findet diese Bucht, sie wird zum Schlachtplatz. Es ist der Beginn einer Tötungsindustrie, die fast zur Ausrottung der Wale führt.
Zwei Zeugen erzählen von den Ereignissen. Der Kapitän spricht ein halbes Jahrhundert nach der Entdeckung der Walbucht, wie tief ihn der Anblick der riesigen Tiere beeindruckte, aber auch welchen Blutrausch er auslöste. Er ist sich seiner Schuld bewusst. Der zweite Erzähler ist der Schiffsjunge, John aus Nantucket. Schon als Kind war er fasziniert vom Mythos der Wale, hörte er die Jagdgeschichten der Nantucket-Indianer. Als alter Mann lebt er in Punta Bunda an der nun zerstörten Küste. Er hat erfahren, wie die Indianer, die Wale, die Landschaft wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fielen. Geblieben ist der Mythos vom Wal und die Erinnerung: »Awaite Pawana!«
Le Clézio ist ein scharfer Beobachter, aber er wertet nicht – er beschreibt, eindringlich und sprachlich überzeugend.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Wie sein Held Fintan hat Le Clézio seine Kindheit in Afrika verbracht, er hat mit diesem Buch den Roman einer nie vergessenen Initiation geschrieben.
Seine Kindheit in Afrika, die kleine Stadt Onitsha am Niger, das Tamtam der Trommeln in der Nacht, wilde tropische Gewitter, riesige Termitenhügel in der Savanne, Fahrten mit der Piroge auf dem gewaltigen Strom – Fintan Allen wird das alles nie vergessen. Mit 12 jahren ist er im Frühjahr 1948 an Bord der »Surabaya« mit seiner Mutter Maou von Frankreich nach Onitsha in Nigeria gekommen. Maou trifft dort ihren Mann Geoffroy wieder, von dem sie durch die Wirren des Krieges getrennt war und von dem sie sich bald entfremdet fühlt. Sie, die von einer afrikanischen Idylle geträumt hatte, erfährt nun die Feindseligkeiten der engstirnigen Kolonialgesellschaft und die vielfältige Brutalität dieses Landes. Geoffrey hat sich neben seiner Arbeit bei einer britsichen Handelsfirma in eine Traumwelt geflüchtet. Um ihn herum zerfällt die koloniale Welt, er aber sucht wie besessen nach den Spuren der mythischen Stadt Meröe, die nach der Legende von einer schwarzen ägyptischen Königin auf einer Insel im Niger gegründet worden sein soll. Während seine Eltern ihren vergeblichen Träumen nachhängen, erlebt Fintan mit seinem schwarzen Freund wilde Abenteuer und taucht immer tiefer in das afrikanische Leben ein. Als eine schwere Malariaerkrankung Geoffroys die Familie zwingt, Afrika zu verlassen, nimmt Fintan ein Stück von Afrika für immer mit sich nach Europa.
Die kunstvolle Verknüpfung von persönlichen Schicksalen mit den uralten Mythen des schwarzen Kontinents und den Bildern einer geheimnisvollen, archaischen Welt, die im Biafrakrieg für immer untergegangen ist, machen dieses Buch zu einer unvergesslichen, faszinierenden Lektüre.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Die Sonne und der Wind, die karge Schönheit der Wüste – das ist das Leben Lallas.
Nach dem Tode ihrer Mutter lebt die junge Marokkanerin Lalla in der Obhut einer Tante in den Slums einer Stadt am Meer. Ihre Zeit verbringt Lalla am Strand oder am Rande der Wüste, beobachtet dort Tiere und Pflanzen. Der stumme Hirte Hartani ist ihr Gefährte und Vertrauter. Immer wieder träumt Lalla von den blauen Männern, dem Nomadenvolk der Tuareg, mit deren Geschichten und Legenden sie groß geworden ist. Als die 17jährige mit einem ungeliebten Mann verheiratet werden soll, flieht sie nach Marseille und arbeitet in einem billigen Hotel. Das Elend der nordafrikanischen Einwanderer, die Armut, in der sie leben, die Brutalität der Großstadt machen Lalla immer bewusster, dass sie ein Kind der Wüste ist, nur dort leben kann. Auch als sie von einem Fotografen entdeckt wird, der, fasziniert von der dunklen Schönheit des Mädchens, ihre Bilder auf den Titelseiten der großen Illustrierten veröffentlicht, will sie nicht in Marseille bleiben. Sie kehrt in ihr Land zurück, wo sie sich den blauen Männern, ihren Vorfahren, näher fühlt. Dort bringt sie das Kind zur Welt, das sie von Hartani erwartet.
J.M.G. Le Clézio hat in seinem Roman die Schönheit der Wüste Sahara mit der »Wüste« Marseille kontrastiert, auf kunstvolle Weise die Geschichte der Tuareg mit der Lallas verknüpft. Das Buch nimmt gefangen durch die Ursprünglichkeit Lallas, die wilde Fremdartigkeit der Tuareg, verzaubernde Naturbeschreibungen und eine ungewöhnlich poetische Sprache.
Für Wüste erhielt J.M.G. Le Clézio den Prix Morand der Académie française.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Der neue Roman des aktuellen Literatur-Nobelpreisträgers – »eines seiner schönsten Frauenporträts« (Le Monde)
Hunger ist die Grundmelodie ihres Lebens. Ethel lernt ihn während des Zweiten Weltkriegs kennen, aber nicht nur den Hunger nach Brot, sondern auch den nach Glück, nach Gerechtigkeit und Wahrheit. J.M.G. Le Clézio erzählt in diesem ungewöhnlichen Roman von einer jungen Frau, die in Zeiten des Hungers zur Heldin wird. Ethel Brun wächst zwischen den beiden Weltkriegen in Paris auf. Mittelpunkt der Familie Brun, die von der Insel Mauritius stammt, ist Ethels Vater Alexandre, ein schwadronierender Schönling. Er lebt großspurig von seinem Erbe und schwafelt von der Vergangenheit. Die Gegenwart wird zunehmend bestimmt von nationalistischen und antisemitischen Tönen in Frankreich. Ethel leidet vor allem unter der unglücklichen Ehe der Eltern und dem ständigen Streit um Geld, denn Alexandre hat sein Vermögen verschleudert. Den drohenden Bankrott versucht er mit dem Geld, das Ethel von einem Onkel geerbt hat, abzuwenden. Vergeblich. Ethel, kaum zwanzig Jahre alt, erkennt, dass sie die Verantwortung für die Familie übernehmen muss. Couragiert kümmert sie sich um die zerrütteten Finanzen und flieht mit den hilflosen Eltern in den Süden Frankreichs, nachdem die Deutschen Paris besetzt haben. In Nizza muss sie bittere Jahre des Hungers und der Demütigung durchstehen. Von ihren Eltern hat sie sich innerlich gelöst. Sie heiratet und wird nach Kanada auswandern, in eine Welt ohne Antisemitismus, ohne Kriege, ohne Hunger.Völlig unpathetisch, in einer klaren, poetischen Sprache entwirft Le Clézio das Bild einer dramatischen Zeit und einer unerschrockenen jungen Frau.In Frankreich wochenlang auf den Bestsellerlisten: 350.000 verkaufte Exemplare
Aktualisiert: 2023-06-05
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Aktualisiert: 2023-06-05
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»Eines seiner schönsten Frauenporträts« Le Monde
Hunger ist die Grundmelodie ihres Lebens. Ethel Brun lernt ihn während des Zweiten Weltkriegs kennen, aber nicht nur den Hunger nach Brot, sondern auch den nach Glück, nach Gerechtigkeit und Wahrheit.
In Paris leidet Ethel vor allem unter der un-glücklichen Ehe der Eltern und dem ständigen Streit ums Geld. Der großspurige Lebensstil ihres Vaters Alexandre droht die Familie in den Bankrott zu stürzen. Als die nationalistischen und antisemitischen Töne in Frankreich lauter werden, kümmert sie sich – kaum zwanzig Jahre alt – couragiert um die zerrütteten Finanzen und flieht mit den hilflosen Eltern nach Nizza, nachdem die Deutschen Paris besetzt haben. Nach bitteren Jahren des Hungers und innerlich von ihren Eltern gelöst, heiratet sie und wird nach Kanada auswandern, in eine Welt ohne Antisemitismus, ohne Kriege, ohne Hunger.
Völlig unpathetisch, in einer klaren, poetischen Sprache entwirft J.M.G. Le Clézio das Bild einer dramatischen Zeit und einer unerschrockenen jungen Frau.
Aktualisiert: 2023-06-05
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J.M.G. Le Clézio erzählt in seinem bewegenden Roman von der jungen Jüdin Esther, die im Sommer 1943 mit ihren Eltern und anderen Juden im Hinterland von Nizza interniert ist.
Wie alle Jugendlichen lebt Esther in einer Welt der Spiele und Träume, der ersten Liebeleien. Sie freut sich an der Schönheit der Landschaft, erfährt aber auch Angst und Bedrohung, und sie verliert den Vater, der im Widerstand war. Nach Ende des Krieges wandern Esther und ihre Mutter nach Palästina aus, finden dort jedoch nicht den ersehnten Frieden. Auf dem Weg nach Jerusalem begegnet Esther Nejma, die mit einem Treck von Palästinensern in ein Lager flüchtet. Nur einmal sehen sie sich, die Jüdin und die Palästinenserin, und können sich nur ihre Namen nennen – Esther und Nejma. Aber sie erkennen sich, zwei Schwestern, die immer aneinander denken werden, absurderweise durch Kriege getrennt, gegen die sie beide aufbegehren.
In Le Clézios unverwechselbarem Stil und poetischer Sprache geschrieben, fasziniert dieser Roman durch die Schicksale der Menschen, ihre Suche nach Identität, ihre Tapferkeit und ihre Hoffnung.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Der grandiose Roman des Literatur-Nobelpreisträgers jetzt exklusiv als KiWiIn drei kunstvoll miteinander verwobenen Handlungssträngen, die von der Gegenwart bis weit in die Kolonialzeit reichen, erzählt Le Clézio in wunderbar klarer Sprache die Geschichte der Archambaus. Er entführt den Leser in eine fremde Welt, nimmt ihn mit auf Spurensuche in der Ferne.Im Jahr 1891 fahren die Brüder Archambau nach Mauritius in die Heimat der Familie. Auf der Schiffsreise, die über Aden führt, wo der Arzt Jacques den todkranken Dichter Rimbaud behandelt, brechen die Pocken aus. Die Passagiere, Europäer und indische Kulis, dürfen deshalb in Mauritius nicht an Land, sondern kommen auf einer nahen, von Indern bewohnten Insel in Quarantäne. Unter den verschiedenen Gruppen brechen bald unerträgliche Spannungen auf. Nur Léon, tief beeindruckt vom Dichter des »Trunkenen Schiffs«, fühlt sich nicht eingeschlossen. Er erfährt die Insel und die Weite des Meers als Befreiung und seine Liebe zu der jungen Inderin Suryavati als Aufbruch in ein neues Leben. Dieser poetische Roman, Familiensaga und Abenteuergeschichte in der Tradition Joseph Conrads und R.L. Stevensons, führt auf eine kleine tropische Insel vor Mauritius im Indischen Ozean. Für die Brüder Jacques und Léon Archambau, deren ungewöhnliches Schicksal J.M.G. Le Clézio erzählt, ist die Insel Hölle und Paradies zugleich.
Aktualisiert: 2023-06-05
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»Ein vielschichtiger Roman über Entfremdung und Freiheit, der politischste, den Le Clézio je geschrieben hat.« Le Monde des Livres
Laïla heißt auf Arabisch die Nacht, und die dunklen Seiten der Welt erfährt die junge Afrikanerin ohne Wurzeln und Identität auf ihrer Odyssee durch Frankreich und Amerika. Le Clézio, der große französische Autor, erzählt die bewegende und aktuelle Geschichte Laïlas, einer illegalen Einwanderin. Als kleines Kind wird Laïla, die aus dem Süden Marokkos stammt, geraubt und nach Rabat verkauft. Von ihrer Vergangenheit bleiben ihr nur zwei Ohrringe in der Form einer Mondsichel, dem Zeichen ihres Stammes, den Hilal. Nach dem Tod ihrer ersten »Herrin«, die dem Kind eine liebevolle Großmutter war, beginnt Laïlas Flucht, die sie nach Paris führt, wo sie untertaucht und sich mit Gelegenheitsjobs und kleinen Diebstählen durchschlägt. Durch ihre fremdartige Schönheit übt sie eine ungewöhnliche Faszination auf andere aus, findet schnell Kontakt, aber kommt sich auch vor wie ein Fisch, der anderen ins Netz geht. Doch sie schafft es, sich durchzubeißen, dank ihrer Lernbegier und vor allem ihrer großen Musikalität, durch die sie nach langem Herumirren in Amerika eine Karriere als Sängerin beginnen kann. Aber sie kehrt auch noch einmal nach Afrika zurück, eine Hilal, aus dem Volk der Mondsichel.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Aktualisiert: 2023-06-05
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Die Suche nach dem Schatz ist eine Reise in die Träume seiner Kindheit, was er sucht, entdeckt er schließlich in sich selbst.
Auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean verbringt Alexis, der Ich-Erzähler von J.M.G. Le Clézios Roman, seine Kindheit in einer zauberhaften tropischen Landschaft nicht weit vom Meer. Die Mutter, der Vater, der Träumer, erklärt ihnen den Sternenhimmel. Doch was so paradiesisch schien, bricht jäh zusammen, als der Vater 1892 mit seinen dilletantischen Geschäften Konkurs macht und ein Zyklon das Land verwüstet. Verarmt lebt die Familie in der Stadt Forest Side, wo der Vater stirbt. Um Unglück und Armut zu überwinden, bricht Alexis 1920 mit einem Segelschoner zu einer phantastischen Reise übers Meer auf. Er will nach alten Plänen und Karten seines Vaters einen sagenhaften Schatz heben, das Gold des Korsaren, dessen Versteck ihm sein Vater, bevor er starb, noch verraten hat – in einer Bucht auf Rodrigues, einer kleinen Insel im Indischen Ozean. Doch das Gold, nach dem Alexis immer verzweifelter sucht, bleibt unauffindbar. Ouma, eine junge Schwarze, rettet ihn, und er glaubt für einige Zeit bei ihr das Glück gefunden zu haben. Der erste Weltkrieg bricht aus, und Alexis meldet sich freiwillig, er kämpft in der englischen Armee in Frankreich, an der Somme. Es sind für ihn »tote Jahre«, und als er nach Mauritius zurück kehrt, ist er erwachsen geworden. Seiner Familie hat er sich entfremdet, Ouma ist nur noch ein Traum, die Kindheit eine Erinnerung und den Goldschatz von Rodrigues gibt es nicht. Was er auf seiner abenteuerlichen Fahrt gesucht hat, findet er in sich selbst.
Aktualisiert: 2023-06-05
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In seinem neuen Roman erzählt Nobelpreisträger J.M.G. Le Clézio die Geschichte eines Wissenschaftlers, der nach Mauritius kommt, um nach Spuren des ausgestorbenen Dodos zu suchen und der stattdessen die Geschichte seiner Familie und seinen eigenen Platz in dieser Geschichte findet. Mauritius – eine Perle im Indischen Ozean. Als Jéremy Felsen dort ankommt, weiß er nur, dass seine Familie dort jahrhundertelang auf der Plantage Alma erst Tabak, dann Zuckerrohr angebaut hat. Doch all das ist lange her, die Plantage existiert nicht mehr. Die Moderne hat Einzug gehalten, mit Flugverkehr, Touristen, Supermärkten. Zwar findet Jéremy, der zuvor noch nie auf der Insel war, nicht das, was er eigentlich suchen wollte, nämlich Spuren des ausgestorbenen Vogels Dodo, dafür aber gibt es überall Spuren seiner Familie, auf die er in vielen Gesprächen mit Inselbewohnern und bei ausgedehnten Streifzügen stößt. Und es gibt Dominique – genannt Dodo – Felsen, der auf der Insel geboren wurde und der parallel zu Jéremy seine Geschichte erzählt. Eine Geschichte von Krankheit und Kolonialismus, aber auch von Neugier und Lebensfreude. Für Jéremy führt der Aufenthalt auf Mauritius zu der Erkenntnis, dass, auch wenn er nicht dort lebt, seine Herkunft immer ein Teil von ihm sein wird, dass er Alma und die Insel in seiner Seele und seinem Herzen trägt. Geschickt verwebt Le Clézio die Geschichten seiner beiden Figuren zu einem eindringlichen Roman über Kolonialismus und Moderne, über Natur und Kultur und zu einer Hommage an die Schönheit und Einzigartigkeit der Insel Mauritius.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Aktualisiert: 2023-06-02
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Aktualisiert: 2023-04-15
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In seinem neuen Roman erzählt Nobelpreisträger J.M.G. Le Clézio die Geschichte eines Wissenschaftlers, der nach Mauritius kommt, um nach Spuren des ausgestorbenen Dodos zu suchen und der stattdessen die Geschichte seiner Familie und seinen eigenen Platz in dieser Geschichte findet. Mauritius – eine Perle im Indischen Ozean. Als Jéremy Felsen dort ankommt, weiß er nur, dass seine Familie dort jahrhundertelang auf der Plantage Alma erst Tabak, dann Zuckerrohr angebaut hat. Doch all das ist lange her, die Plantage existiert nicht mehr. Die Moderne hat Einzug gehalten, mit Flugverkehr, Touristen, Supermärkten. Zwar findet Jéremy, der zuvor noch nie auf der Insel war, nicht das, was er eigentlich suchen wollte, nämlich Spuren des ausgestorbenen Vogels Dodo, dafür aber gibt es überall Spuren seiner Familie, auf die er in vielen Gesprächen mit Inselbewohnern und bei ausgedehnten Streifzügen stößt. Und es gibt Dominique – genannt Dodo – Felsen, der auf der Insel geboren wurde und der parallel zu Jéremy seine Geschichte erzählt. Eine Geschichte von Krankheit und Kolonialismus, aber auch von Neugier und Lebensfreude. Für Jéremy führt der Aufenthalt auf Mauritius zu der Erkenntnis, dass, auch wenn er nicht dort lebt, seine Herkunft immer ein Teil von ihm sein wird, dass er Alma und die Insel in seiner Seele und seinem Herzen trägt. Geschickt verwebt Le Clézio die Geschichten seiner beiden Figuren zu einem eindringlichen Roman über Kolonialismus und Moderne, über Natur und Kultur und zu einer Hommage an die Schönheit und Einzigartigkeit der Insel Mauritius.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Aktualisiert: 2023-04-15
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»Eines seiner schönsten Frauenporträts« Le Monde
Hunger ist die Grundmelodie ihres Lebens. Ethel Brun lernt ihn während des Zweiten Weltkriegs kennen, aber nicht nur den Hunger nach Brot, sondern auch den nach Glück, nach Gerechtigkeit und Wahrheit.
In Paris leidet Ethel vor allem unter der un-glücklichen Ehe der Eltern und dem ständigen Streit ums Geld. Der großspurige Lebensstil ihres Vaters Alexandre droht die Familie in den Bankrott zu stürzen. Als die nationalistischen und antisemitischen Töne in Frankreich lauter werden, kümmert sie sich – kaum zwanzig Jahre alt – couragiert um die zerrütteten Finanzen und flieht mit den hilflosen Eltern nach Nizza, nachdem die Deutschen Paris besetzt haben. Nach bitteren Jahren des Hungers und innerlich von ihren Eltern gelöst, heiratet sie und wird nach Kanada auswandern, in eine Welt ohne Antisemitismus, ohne Kriege, ohne Hunger.
Völlig unpathetisch, in einer klaren, poetischen Sprache entwirft J.M.G. Le Clézio das Bild einer dramatischen Zeit und einer unerschrockenen jungen Frau.
Aktualisiert: 2023-01-26
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Ein kleines Meisterwerk des Literaturnobelpreisträgers
»Awaite Pawana!«, riefen einst an der Ostküste Nordamerikas die Nantucket-Indianer, wenn sie die Wale im Meer sichteten und zur Jagd aufbrachen. Mitte des 19. Jahrhunderts ertönt dieser Ruf dann auch von Schiffen an der kalifornischen Küste. Es ist der Beginn einer ökologischen Tragödie, von der J.M.G. Le Clézio bewegend erzählt.
1856 fährt die Leonore von San Francisco über Punta Bunda die mexikanische Küste herunter. Kapitän des Schiffes ist Charles Melville Scammon, einst Goldsucher, sucht er nun nach anderen Schätzen, nach Walen. An der zerklüfteten Küste sollen, so die Kunde, die Wale zu Hunderten in eine tiefe Bucht zum Kalben kommen. Scammon findet diese Bucht, sie wird zum Schlachtplatz. Es ist der Beginn einer Tötungsindustrie, die fast zur Ausrottung der Wale führt.
Zwei Zeugen erzählen von den Ereignissen. Der Kapitän spricht ein halbes Jahrhundert nach der Entdeckung der Walbucht, wie tief ihn der Anblick der riesigen Tiere beeindruckte, aber auch welchen Blutrausch er auslöste. Er ist sich seiner Schuld bewusst. Der zweite Erzähler ist der Schiffsjunge, John aus Nantucket. Schon als Kind war er fasziniert vom Mythos der Wale, hörte er die Jagdgeschichten der Nantucket-Indianer. Als alter Mann lebt er in Punta Bunda an der nun zerstörten Küste. Er hat erfahren, wie die Indianer, die Wale, die Landschaft wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fielen. Geblieben ist der Mythos vom Wal und die Erinnerung: »Awaite Pawana!«
Le Clézio ist ein scharfer Beobachter, aber er wertet nicht – er beschreibt, eindringlich und sprachlich überzeugend.
Aktualisiert: 2023-02-14
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