Der Sammelband thematisiert Aufrichtigkeit anhand des Begriffs der ›Effekte‹: Damit sind einerseits diejenigen rhetorischen, intertextuellen und performativen Strategien gemeint, die Aufrichtigkeit erzeugen oder beglaubigen; andererseits aber auch Effekte im Sinne von Auswirkungen aufrichtiger Kommunikation auf Konzepte wie Individualität, Vertrauen oder Wahrheit. Den Aufrichtigkeitseffekten in diesem doppelten Sinne gehen die Beiträge des Bandes aus linguistischer, literaturwissenschaftlicher, philosophischer, kunstwissenschaftlicher und geschichtswissenschaftlicher Perspektive nach. Dabei werden drei thematische Schwerpunkte gesetzt: erstens die Signale aufrichtiger Kommunikation, zweitens ihre Auswirkungen auf soziale Interaktionsformen sowie drittens die Medien, durch welche Aufrichtigkeit inszeniert oder problematisiert wird.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Mit den Rationalisierungsbemühungen der Frühneuzeit ergeben sich weiterreichende Konsequenzen für das Selbstverständnis der Individuen als soziale wie moralische Akteure. Grundlegend ist dabei die Verinnerlichung verbindlichkeitsverbürgender Geltungsmaßstäbe der Moral. Dort, wo rein äußerliche, zivilrechtliche Normen nicht ausreichen, um Stabilität zu garantieren, werden durch Rekurs auf die rationale Einsicht des Vernunftsubjekts anthropologisch legitimierte, natur- und völkerrechtliche Normen eingesetzt, deren Verbindlichkeit internalistischen Legitimationsstrategien unterliegt. Die Beiträge dieses Sammelbandes nehmen aus geistes- und kulturwissenschaftlicher Perspektive die Verschiebungen, Umbrüche und Verwerfungen in den Blick, die der tradierte Begriff der Verbindlichkeit im 18. und frühen 19. Jahrhundert erfahren hat. Dabei liegt nicht nur ein Fokus auf der kantischen Moralphilosophie als dem Höhepunkt einer spezifisch neuzeitlichen Entwicklung, sondern es werden auch alternative Konzepte von Verbindlichkeit in den Blick genommen, die durch Literatur, Ästhetik, Politik und Pädagogik formuliert wurden.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Der Sammelband thematisiert Aufrichtigkeit anhand des Begriffs der ›Effekte‹: Damit sind einerseits diejenigen rhetorischen, intertextuellen und performativen Strategien gemeint, die Aufrichtigkeit erzeugen oder beglaubigen; andererseits aber auch Effekte im Sinne von Auswirkungen aufrichtiger Kommunikation auf Konzepte wie Individualität, Vertrauen oder Wahrheit. Den Aufrichtigkeitseffekten in diesem doppelten Sinne gehen die Beiträge des Bandes aus linguistischer, literaturwissenschaftlicher, philosophischer, kunstwissenschaftlicher und geschichtswissenschaftlicher Perspektive nach. Dabei werden drei thematische Schwerpunkte gesetzt: erstens die Signale aufrichtiger Kommunikation, zweitens ihre Auswirkungen auf soziale Interaktionsformen sowie drittens die Medien, durch welche Aufrichtigkeit inszeniert oder problematisiert wird.
Aktualisiert: 2020-03-18
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S. Bunke / K. Mihaylova: Einleitung – V. W. von Pippich: Die letzten Worte des Sokrates – M. Egidi: Die Figur des Liebenden. Aporien der Kommunikation im mittelhochdeutschen Minnesang – S. Kalff: Die Pest ist ein Chamäleon. Der Wahrheitsdiskurs in den Pesttraktaten Ludovico Settalas und Alessandro Tadinos über die Mailänder Pest von 1629-1630 – S. Saracino: Fürst, Fürstenberater, Geschichtsschreiber, Prophet. Grenzfiguren der Aufrichtigkeit bei Machiavelli – A. Kosenina: Grenzfigur Verhaltenslehrer. Gottfried Immanuel Wenzels populäre Anthropologie führt den aufgeklärten Menschen auf das bürgerliche Parkett – S. Bunke: Der Freymüthige - eine Grenzfigur der Aufrichtigkeit – V. Hoffmann: Gefährliche Ehrlichkeit. Der Physiognomikstreit zwischen Lichtenberg und Lavater – K. Mihaylova: „Die Last der Wohltat - Der Dankbare zwischen dem eigenen Stolz und der Achtung vor dem Wohltäter“ – A. Trampota: Kant über die moralisch gebotenen Grenzen der Aufrichtigkeit und die Wiederherstellung der Freiheit in der Freundschaft – M. Weiß: Die Geburt des modernen Autors aus dem Geist der Aufrichtigkeit – S. Susteck: Das Kind und der Aufrichtigkeitsdiskurs des 18. und 19. Jahrhunderts – W. Engler: Another One Bites the Dust (Der Finanzdienstleister)
Aktualisiert: 2023-01-16
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Mit den Rationalisierungsbemühungen der Frühneuzeit ergeben sich weiterreichende Konsequenzen für das Selbstverständnis der Individuen als soziale wie moralische Akteure. Grundlegend ist dabei die Verinnerlichung verbindlichkeitsverbürgender Geltungsmaßstäbe der Moral. Dort, wo rein äußerliche, zivilrechtliche Normen nicht ausreichen, um Stabilität zu garantieren, werden durch Rekurs auf die rationale Einsicht des Vernunftsubjekts anthropologisch legitimierte, natur- und völkerrechtliche Normen eingesetzt, deren Verbindlichkeit internalistischen Legitimationsstrategien unterliegt. Die Beiträge dieses Sammelbandes nehmen aus geistes- und kulturwissenschaftlicher Perspektive die Verschiebungen, Umbrüche und Verwerfungen in den Blick, die der tradierte Begriff der Verbindlichkeit im 18. und frühen 19. Jahrhundert erfahren hat. Dabei liegt nicht nur ein Fokus auf der kantischen Moralphilosophie als dem Höhepunkt einer spezifisch neuzeitlichen Entwicklung, sondern es werden auch alternative Konzepte von Verbindlichkeit in den Blick genommen, die durch Literatur, Ästhetik, Politik und Pädagogik formuliert wurden.
Aktualisiert: 2022-12-22
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S. Bunke / K. Mihaylova / A. Roselli: Einleitung – I. Teil: Übergänge und Verschiebungen: Das Gewissen an der Schwelle zum 18. Jahrhundert – P. Verbaan: Conscience - the Topology of an Chameleonlike Notion – A. Schneck: Moralisches Gewissen und philosophisches Bewusstsein am Übergang zum 18. Jhd. – K. Mihaylova: Gewissen und Vollkommenheit in der deutschen Schulphilosophie – F. Fromholzer: Reservatio mentalis. Anmerkungen zu kasuistischen Vorbehalten gegenüber dem Gewissensgerichtshof – D. Ringkamp: Zur Emanzipation der Gewissensfreiheit: Anmerkungen zu John Locke und Thomas Paine – II: Teil: Das Gewissen zwischen Moralphilosophie und Ästhetik – F. Brugère: Die Erfahrung der Schönheit. Die Herrschaft der gewöhnlichen Harmonie: Shaftesbury, Hutcheson, Hume – O. K. Schwarz: Die Konzeption des Gewissens: ein Wechselspiel zwischen Moral und Ästhetik? – T. Höwing: Das Verhältnis von Urteil und Gefühl in Kants Lehre vom Gewissen – J. Timmermann: Kant und das ‚vermeinte Recht‘, aus Menschenliebe zu lügen – G. Weiß: Gewissen - zwischen Geschmacks- und Charakterbildung. Über den Zusammenhang von Ethik und Ästhetik im 18.Jh. (Baumgarten - Kant - Herbart) – III. Teil: Szenen des Gewissens – S. Treyz: „Wissen sie nichts Vernünftiges mehr zu erwidern, Schieben sie’s Einem geschwind in das Gewissen hinein“. Gewissenspoetik: Komödientheorie und Theaterpraxis im 18. Jahrhundert – S. Kraft: In der Gewissensfalle. Zum Verhältnis von Gewissen und Handlung in August von Kotzebues Menschenhaß und Reue – N. O. Eke: „So macht Gewissen feige aus uns allen.“ Legalität und Moralität des politischen Handelns im Drama des 18. Jahrhunderts – R. Godel: Gewissen und Gewissheit in Friedrich Schillers Dramatik – C. Gschwind: „Der Mensch ist ein Franz Moor“ - Gewissen und Poetische Gerechtigkeit in Schillers Dramen Die Räuber und Maria Stuart – IV. Teil: Gewissen und Selbst zwischen Kommunikation und Introspektion – F. Breithaupt: Die Stimme im Ohr. Zur Genese des Gewissens von Goethe bis E.T.A. Hoffmann – S.-J. Hoffmann: Imagination, Desire and the Development of Conscience in Rousseau – B. Nübel: Weibliche Figurationen des inszenierten Gewissens: Julie, Justine und Juliette – S. Seidel: Vom Vorsatz bis zur Verurteilung. Gewissen als ‚das Andere‘ in der Kriminalliteratur des ausgehenden 18. Jahrhunderts – S. Retzlaff: Gewissensangst und Selbstbefragung: Zur Genealogie psychopathologischer Fallgeschichten – V. Teil: Das Gewissen zwischen Liebe und Familie – B. Meyer-Sickendiek: Verbotene Liebe und zärtliche Sanktion: Die Didaktik des Beschämens von Cibber bis Lessing – S. Bunke: Gewissen und Empfindsamkeit – O. Gentilin: Das Gewissen „aus der Eltern Hause“: Lenzens Auseinandersetzung mit der väterlichen Figur – M. Heidgen: Verantwortung und Verantwortungsflucht in den Werken Heinrich von Kleists – VI. Teil: Auswirkungen und Reflexionen im Übergang zum 19. Jahrhundert – F. Ferraguto: Gewissen als unmittelbares Bewusstsein der Freiheit. Zu Fichtes Auseinandersetzung mit dem Determinismus im Versuch einer Kritik aller Offenbarung – M. Weiß: Fichte über Wissen und die Grammatik von Gewissen: Zum Verhältnis von später Wissenschaftslehre und Ethik – T. Sheplyakova: Vom inneren Richter zum Recht auf Authentizität. Über die Verschiebung im Gewissensverständnis von Kant über Jacobi zu Hegel – F. Knappik: Moralphilosophie und Handlungstheorie in Hegels Kritik des Gewissens – G. Pinna: Person und Gewissen. Philosophisch-literarische Überlegungen am Beispiel von Kleists Werken – VII. Ausblick – K. Feldman: „The moral law within me“: Kant and the legacy of enlightened conscience
Aktualisiert: 2020-12-09
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S. Bunke / K. Mihaylova: Das Gewissen zwischen Vernunft und Gefühl. Zur Entwicklung eines Schlüsselbegriffes im 18. Jahrhundert – ÜBERGÄNGE UND VERSCHIEBUNGEN ZUM 18. JAHRHUNDERT – P. A. Verbaan: A Topology of Conscience – A. C. Schneck: Gewissen und Bewusstsein am Übergang zum 18. Jahrhundert – K. Mihaylova: Gewissen als Pflicht gegen sich selbst. Zur Entwicklung des ,forum internum‘ von Pufendorf bis Kant – F. Fromholzer: ,Reservatio mentalis.‘ Vorbehalte gegenüber dem Gewissensgerichtshof in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts – MORALPHILOSOPHISCHE UND ÄSTHETISCHE GRUNDLAGEN – A. Blank: Archibald Campbell über Gewissen und Kosmopolitismus – O. K. Schwarz: Gewissen, Geschmack und ästhetisches Wirkungskonzept. Zum Verhältnis von Moralphilosophie und Ästhetik bei Mendelssohn, Dubos und Lessing – O. Sensen: Kants Begriff des Gewissens – F. Breithaupt: Goethes Gewissen – G. Weiß: Gewissen zwischen Geschmacks- und Charakterbildung – SZENEN DES GEWISSENS – B. Meyer-Sickendiek: Zur Didaktik der Beschämung im Theater der Empfindsamkeit – S. Bunke: Aporien der empfindsamen Aufrichtigkeit und die Instanz des Gewissens. Überlegungen zu Gellerts ,Die zärtlichen Schwestern‘ – S. Kraft: Auswege aus der Gewissensfalle? Zu August von Kotzebues ,Menschenhaß und Reue‘ und seinem Folgestück ,Die edle Lüge‘ – N. O. Eke: „O wüsstet ihr, wie sehr mich das Gewissen beisset“. Zur Moralität politischen Handelns im Trauerspiel des frühen 18. Jahrhunderts – R. Godel: Gewissen und Gewissheit in Friedrich Schillers Dramatik – C. Gschwind: „Das Flammenauge, das ins Innre blickt“ Darstellung und Funktion von Poetischer Gerechtigkeit und Gewissen in Schillers Drama ,Die Räuber‘ – ZWISCHEN INTROSPEKTION UND KOMMUNIKATION – S.-J. Hoffmann: The Development of Conscience in Rousseau – B. Nübel: Weibliche Figurationen des inszenierten Gewissens: Julie, Justine und Juliette – S. Seidel: Vom Vorsatz bis zur Verurteilung. Gewissen als das ‚Andere‘ in den Kriminalgeschichten von Meißner und Schiller – O. Gentilin: Das Gewissen „aus der Eltern Hause“: Die Auseinandersetzung von Lenz mit der väterlichen Figur – GEWISSEN IM FRÜHEN 19. JAHRHUNDERT – M. B. Weiß: Sei frei. Gewissen als Infinitiv des infiniten Bewußtmachens in J. G. Fichtes früher Philosophie – T. Sheplyakova: Vom inneren Richter zum Recht auf Authentizität. Zur sozialethischen Wendung eines nachkantischen Problems in Jacobis ,Woldemar‘ – F. Knappik: Normativität, Autonomie und das Wissen des Akteurs von seinen Handlungen in Hegels Kritik des Gewissens – G. Pinna: Gewissen und Identität. Philosophisches zu Kleists ,Marquise von O...‘ und ,Prinz von Homburg‘ – AUSBLICK – K. Feldman: Riven Sovereignty and Jewish Responsibility: On Conscience, Kant and Judith Butler
Aktualisiert: 2020-12-09
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