Ärzte, Gesundheitswesen und Wohlfahrtsstaat

Ärzte, Gesundheitswesen und Wohlfahrtsstaat von Moser,  Gabriele
Vor dem Hintergrund der Argumentation der parteipolitisch liberalen Politiker in den Bundestagsdebatten um die Umstrukturierungen des Gesundheitswesens und der Sozialversicherung muten die historischen Debattenbeiträge der Vertreter des Ärztestandes der 1920er Jahre seltsam aktuell an. Es sind zwei zentrale Punkte, die damals in den Reden auf den Ärztetagen stets angesprochen wurden: Der sinkende Verdienst der (Kassen-) Ärzte, der nur durch die Einnahmen aus der Privatpraxis kompensiert werden könne und das sinkende Ansehen des Arztberufes, das aus dem Verlust ärztlicher Handlungsfreiheit resultiere, indem Krankenkassen und Gesetzgeber den ‚freien’ Beruf mit Handlungsrichtlinien einschnürten. Die vorliegende Arbeit, selbst bereits zwei Jahrzehnte alt, aber als sozialhistorische Untersuchung aufgrund der Quellennähe und –dichte immer noch lesenswert, versucht, dieses Phänomen der (scheinbaren?) Konstanz zu untersuchen. Beginnend mit der Professionalisierung des Arztberufes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts und der Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung wird die Veränderung nachgezeichnet, die der Arztberuf durch die Erschliessung dieses neuen, großen ‚Marktes’ an Kranken erfährt. Während die Berufsausübung und die Stellung des Arztes im System der Gesundheitsversorgung neue Formen annahmen, blieb die soziale Herkunft der Professionsangehörigen im untersuchten Zeitraum relativ stabil und sozial exklusiv. Medizinstudierende stammten zu einem höheren Prozentsatz aus höheren Einkommesschichten als die meisten anderen Studierenden – ein Befund, der für die ärztlichen Standespolitiker in noch höherem Maße zutrifft. Dass die soziale Herkunft die Sichtweise auf die Kassenkranken prägt, wird anhand des Verbandsorgans „Ärztliches Vereinsblatt/Deutsches Ärzteblatt“ herausgearbeitet.
Aktualisiert: 2022-08-15
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Im Interesse der Volksgesundheit…

Im Interesse der Volksgesundheit… von Moser,  Gabriele, Weindling,  Paul
Industrialisierung, Urbanisierung und gesellschaftlicher Modernisierungsprozeß hatten Ende des 19. Jahrhunderts in der medizinischen Wissenschaft zur Bildung der Theorie der Sozialhygiene geführt, deren Kern in der Einbeziehung sog. "sozialer" Elemente in die medizinische Diagnostik lag. Die hieraus abgeleiteten spezifisch gruppenbezogenen, vorbeugend-fürsorgerischen Maßnahmen sollten "im Interesse der Volksgesundheit" zugleich der Verhinderung krankheitsbedingter Armut wie auch der Stärkung der nationalstaatlichen Gesamtleistung dienen. Die Theorie der Sozialhygiene wird in ihrem Entstehungszusammenhang seit Ende des 19. Jahrhunderts dargestellt. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei die Rezeption der Sozialhygiene mit ihrem gesellschaftsreformerischen Potential und die Wechselwirkungen, die sie bei den Ärztegruppen unter den veränderten politischen Rahmenbedingungen von Kaiserreich, Weimarer Republik und der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR entfaltete. Gefragt wird dabei u.a. nach dem Spannungsverhältnis, in dem die Durchsetzung dieses wissenschaftlichen Ansatzes erfolgte, welche Interessentengruppen die Durchsetzung der Sozialhygiene forcierten bzw. gegen welche "Beharrungskräfte" argumentiert werden mußte. Am Beispiel der Sozialhygiene in Weimarer Republik und der frühen DDR wird die Bedeutung der politischen Machtverhältnisse für den Wandel der Leitideen öffentlicher Gesundheitsversorgung und ihrer Realisierung einsehbar. Eine umfangreiche Bibliographie sowie der Anhang mit Tabellen, Graphiken und Kurzbiographien ergänzen die Abhandlung.
Aktualisiert: 2021-02-02
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Ärzte, Gesundheitswesen und Wohlfahrtsstaat

Ärzte, Gesundheitswesen und Wohlfahrtsstaat von Moser,  Gabriele
Vor dem Hintergrund der Argumentation der parteipolitisch liberalen Politiker in den Bundestagsdebatten um die Umstrukturierungen des Gesundheitswesens und der Sozialversicherung muten die historischen Debattenbeiträge der Vertreter des Ärztestandes der 1920er Jahre seltsam aktuell an. Es sind zwei zentrale Punkte, die damals in den Reden auf den Ärztetagen stets angesprochen wurden: Der sinkende Verdienst der (Kassen-) Ärzte, der nur durch die Einnahmen aus der Privatpraxis kompensiert werden könne und das sinkende Ansehen des Arztberufes, das aus dem Verlust ärztlicher Handlungsfreiheit resultiere, indem Krankenkassen und Gesetzgeber den ‚freien’ Beruf mit Handlungsrichtlinien einschnürten. Die vorliegende Arbeit, selbst bereits zwei Jahrzehnte alt, aber als sozialhistorische Untersuchung aufgrund der Quellennähe und –dichte immer noch lesenswert, versucht, dieses Phänomen der (scheinbaren?) Konstanz zu untersuchen. Beginnend mit der Professionalisierung des Arztberufes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts und der Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung wird die Veränderung nachgezeichnet, die der Arztberuf durch die Erschliessung dieses neuen, großen ‚Marktes’ an Kranken erfährt. Während die Berufsausübung und die Stellung des Arztes im System der Gesundheitsversorgung neue Formen annahmen, blieb die soziale Herkunft der Professionsangehörigen im untersuchten Zeitraum relativ stabil und sozial exklusiv. Medizinstudierende stammten zu einem höheren Prozentsatz aus höheren Einkommesschichten als die meisten anderen Studierenden – ein Befund, der für die ärztlichen Standespolitiker in noch höherem Maße zutrifft. Dass die soziale Herkunft die Sichtweise auf die Kassenkranken prägt, wird anhand des Verbandsorgans „Ärztliches Vereinsblatt/Deutsches Ärzteblatt“ herausgearbeitet.
Aktualisiert: 2023-04-03
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