Die Leser dieses Buches sollten sich jedoch weniger um die Person des Autors als um den Wert der von ihm präsentierten Ideen kümmern.
Èlisée Reclus
Die kommende Revolution wird einen allgemeinen Charakter haben, der sie von allen früheren Revolutionen unterscheidet. Es wird nicht mehr ein Land sein, das sich in die Umwälzung stürzt, sondern es werden alle Länder Europas sein. Wenn in früheren Jahren eine lokale Revolution noch möglich war, so ist heutzutage, mit den Solidaritätsbeziehungen, die sich durch Europa geknüpft haben, und in Anbetracht des unsicheren Gleichgewichts aller Staaten, eine lokale Revolution eine Unmöglichkeit, wenn sie eine gewisse Zeit andauert. Wie 1848 wird ein Anstoß in einem Lande sich notwendigerweise durch die übrigen Länder fortpflanzen, und das revolutionäre Feuer wird ganz Europa erfassen.
Peter Kropotkin
Kropotkin, der im Dezember 1876 in die Schweiz kam, und dort auf die aus Frankreich geflohenen Kommunard*innen traf, wurde zum bekanntesten Vertreter und Theoretiker des kommunistischen Anarchismus, auch wenn dieser keine einheitliche Theorie und Praxis hat und hatte. Während z.B. Malatesta davon überzeugt war, dass der Kommunismus einen Überfluss an Produkten und ein hochentwickeltes moralisches Bewusstsein voraussetzt und daher eine Übergangszeit vor der Errichtung des Kommunismus vorsah, glaubte Kropotkin, dass die sofortige Errichtung des Kommunismus nach der Revolution sowohl notwendig als auch praktikabel sei.
Jürgen Mümken
Aktualisiert: 2022-03-24
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Die Existenz Gottes kann also keine andere Bedeutung haben als die der Negation der Naturgesetze; woraus sich der folgende unvermeidliche Doppelschluss ergibt: Gott existiert, folglich gibt es keine Naturgesetze, es gibt in der Natur keine Ordnung, die Welt stellt ein Chaos dar, oder aber: Die Welt ist in sich geordnet, also existiert Gott nicht.
Michael Bakunin
Aus alledem folgt: daß von der Natur alles in allem ausgesagt wird und daß die Natur deshalb aus unendlichen Attributen besteht, deren jedes in seiner Gattung vollkommen ist. Das stimmt durchhaus überein mit der Definition, die man von Gott gibt.
Baruch den Spinoza
Ist Bakunin Spinozist? Inwieweit Bakunin direkt oder indirekt durch Spinoza beeinflusst wurde, kann nicht gesagt werden. Sicherlich kannte er die Philosophie von Spinoza, selbst wenn er die Werke selbst nicht gelesen hat. Hegel hatte sich intensiv mit Spinoza auseinandergesetzt und im philosophischen und politischen Umfeld von Bakunin vor allem der 1840er Jahre spielt die Auseinandersetzung mit Spinoza eine große Rolle. Die Präsens Spinozas im links- und posthegelianischen Denken ist deutlich zu spüren. Bei Hegel, Hess, Feuerbach und auch Marx geht es in erster Linie nicht um die Übernahme der Philosophie von Spinoza, sondern um eine jeweilige Aneignung, wobei das Werk von Spinoza als Werkzeugkiste betrachtet wurde. Die oben genannten, haben dabei einzelne Werkzeuge herausgenommen, sie entweder übernommen, weiterentwickelt oder gegensätzlich verwendet.
Aktualisiert: 2020-01-07
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Ziel war es, zu betrachten, wie die Wohnungspolitik auf die sich verändernden kapitalistischen Formationen und ihre soziale Kämpfe reagiert. Dafür war es notwendig der Entwicklungsdynamik des Kapitalismus, der Geschichte der ArbeiterInnenkämpfe und den sozialen Kämpfen gegen die verschiedenen Ausformungen der Wohnungsnot einen breiten Raum zu geben. Nicht immer wurden die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Entwicklungslinien und der Wohnungspolitik hergestellt, sondern als historischer Rahmen, in dem die Wohnungspolitik stattfindet, dargestellt.
Viele Arbeiten zur Wohnungspolitik setzen sich nur mit einer Epoche auseinander, deshalb war es wichtig, die ganze kapitalistische Phase in Deutschland zu bearbeiten, nur so können die Brüche und Kontinuitäten der Wohnungspolitik aufgezeigt werden, aus Zeitgründen musste die staatskapitalistische Phase der DDR wegfallen. Dieses Buch versteht sich als „Beitrag zur Herrschaftsgeschichte des Wohnens“. Die Geschichte des Wohnens ist so komplex und kann von so verschiedenen Seiten betrachtet werden, dass es unmöglich ist, sie in einer Arbeit darzustellen.
Aktualisiert: 2019-01-10
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„Mein Name ist Rudolf Schnaubelt. Ich warf die Bombe, die im Jahre 1886 in Chicago acht Polizisten getötet und sechzig verwundet hat. Jetzt liege ich hier in Reichholz in Bayern unter falschem Namen, todkrank an Schwindsucht und habe endlich den Frieden gefunden.“
Geradezu lakonisch wird in der Romanfiktion ein Geheimnis gelüftet, das in der historischen Realität bis heute besteht und Schriftsteller und Historiker nach wie vor beschäftigt: nämlich das der Identität des Bombenwerfers auf dem Chicagoer Haymarket am 4. Mai 1886, dessen Tat einer riesigen Repressionswelle gegen die örtliche Arbeiterbewegung führte und einen spektakulären Schauprozess gegen acht anarchistische Arbeiterführer nach sich zog, der weltweites Aufsehen erregte.
Aktualisiert: 2020-01-07
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Der hier vorliegende Sammelband versammelt Artikel, Buchbeiträge und andere Texte aus den Jahren 1998 bis 2009, in denen es um unterschiedliche Themen wie Postanarchismus, Bakunin, Gender, Identität, Arbeit, Wohnen, Neoliberalismus und Sozialrassismus geht. Trotzdem gibt es bei dieser thema-tischen Breite eine gemeinsame Klammer. Die versammelten Beiträge sind alle von einem philosophischen Denken geprägt, dass durch den französischen Philosophen Michel Foucault beeinflusst ist.
- Sozialstaat und Rassismus
oder vom Liberalismus zum Staatsrassismus
- WohnHaft.
Wohnen als Technologie der Normalisierung
- Die Unterwerfung unter die abstrakte Zeit.
Zeit, Arbeitsdisziplin und Industriekapitalismus
- Bakunin und die Autorität
- Gender trouble
im Anarchismus und Anarchafeminismus?
- Wer bin ich? - Was bin ich?
Identität und Geschlecht bei Stirner und Foucault
- In der Verteidigung der Freiheit.
Zur Utopie der Freiheit im Neoliberalismus
- Postanarchismus im deutschsprachigen Raum
Aktualisiert: 2019-01-10
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Man müsste eine ganze Geschichte der Räume schreiben - die zugleich eine Geschichte der Mächte wäre, von den großen Strategien der Geopolitik bis zu den kleinen Taktiken des Wohnens, der institutionellen Architektur, dem Klassenzimmer oder der Krankenhausorganisation und dazwischen den ökonomisch-politischen Einpflanzungen.
- Michel Foucault -
Der Modus der Macht in den modernen Gesellschaften des Abendlandes beruht vor allem auf drei Techniken, die sich zugleich als Wirkungen manifestieren: Disziplinierung, Regulierung und Normalisierung. Diese drei Wirkungen bilden den Kern der Disziplinar- oder Normalisierungsgesellschaften. Foucault hat die Disziplinargesellschaft dem 18. und 19. Jahrhundert zugeordnet und die Normalisierungsgesellschaft hatte sicherlich ihren Höhepunkt im Nationalsozialismus und Fordismus. Heute befinden wir uns wieder an einem Punkt der gesellschaftlichen Transformation, wir sind dabei, in Kontrollgesellschaften einzutreten.
„Der Raum hat bei jeglicher Machtausübung fundamentale Bedeutung“, sagt Foucault in einem Interview. Der Raum ist für Foucault der privilegierte Ort, um zu verstehen, wie Macht funktioniert.
Im vorliegenden Buch wird zunächst die Beziehung von Macht und Raum bei Foucault dargestellt. Anschließend wird untersucht, welche Rolle die Disziplinierung, Regulierung und Normalisierung bei der Transformation des städtischen Raumes in der Moderne hat(te). Es geht um die Frage, wie innerhalb des städtischen Raumes eine Disziplinierung der Individuen, eine Regulierung der Variablen der Bevölkerung (Morbidität, Mortalität, Natalität) und der Ströme (Waren, Kapital, Arbeitskräfte) und eine Normalisierung der Bevölkerung durch die moderne Macht organisiert werden. Dies wird dargestellt u.a. am Stadt-Umbau von Paris durch den Baron Haussmann und dem Zusammenhang von Bio-Macht und Hygiene im städtischen Raum und in der Wohnung. Zum Schluss wird unter dem Gesichtspunkt der Kontrollgesellschaft und einer neoliberalen Gouvernementalität auf die Raumproduktion und Raumdiskurse in der Postmoderne eingegangen.
Aktualisiert: 2020-01-07
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Die Freiheit des Menschen innerhalb einer freien Gesellschaft ist das Ziel aller AnarchistInnen, mögen ihre Vorstellungen davon und ihre Wege dahin auch unterschiedlich sein. Die Frage ist nur, warum dieser Wunsch anscheinend nicht von einer Mehrheit der Menschen geteilt wird. Als AnarchistInnen müssen wir uns die Frage stellen: “Warum kämpfen die Menschen für ihre Knechtschaft, als ginge es um ihr Heil? Warum ertragen sie seit Jahrhunderten Ausbeutung, Erniedrigungen, Sklaverei, und zwar in einer Weise, dass sie solches nicht nur für die anderen wollen, sondern auch für sich selbst?” (Deleuze/Guattari). Der französische Philosoph Foucault geht davon aus, dass der Mensch, "zu dessen Befreiung man einlädt, (.) bereits in sich das Resultat einer Unterwerfung (ist), die viel tiefer ist als er". Diese Auffassung hat weitreichende Konsequenzen für eine Theorie und Praxis der Befreiung.
Jürgen Mümken will in dem vorliegenden Buch keine Antworten und Lösungen präsentieren, sondern den LeserInnen einige Denkanstöße für eine eigene Auseinandersetzung mit der von Deleuze und Guattari gestellten Frage geben. Dazu beschäftigt er sich mit dem Verhältnis von Poststrukturalismus und Anarchismus, stellt Aspekte der anarchistischen und marxistischen Staatskritik dar und geht auf die Genealogie des modernen Staates von Foucault und den Empire-Ansatz von Negri und Hardt ein. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Frage nach dem Subjekt zwischen Autonomie und Heteronomie, wobei der Schwerpunkt auf die sex/gender-Debatte liegt.
Aktualisiert: 2019-01-10
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Die FAUD in Kassel war eine kleine Gruppe, die über keine Verankerung in der Kasseler Arbeiterbewegung verfügte. Trotzdem gelang es ihr gegen Ende der Weimarer Republik erheblichen Einfluss auf die Erwerbslosenbewegung in Kassel zu erlangen. Innerhalb der illegalen Struktur der FAUD des Jahres 1933 spielten Kasseler FAUD-Mitglieder eine wichtige Rolle.
Die Geschichte der FAUD in Kassel wird von Helge Döhring mit einer Einführung über den Anarchosyndikalismus in Deutschland eingeleitet.
Aktualisiert: 2019-01-10
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Der vorliegende Sammelband setzt sich mit Teilaspekten der anarchistischen Auseinandersetzung mit und in der Postmoderne auseinander.
Der Staat, das Kapital usw haben ihr Gesicht verändert. Begriffe wie Freiheit und Autonomie stehen im Zentrum neoliberalen Herrschaft. Das Vokabular der Moderne reicht zur Analyse und Kritik gegenwärtiger Gesellschaften nicht mehr aus, denn veränderte Verhältnisse verlangen eine neue Sichtweise. Die Aufgabe der anarchistischen Kritik ist es, einen Diskurs über die Krise zu entwickeln, der nicht symmetrisch zum herrschenden Diskurs verläuft.
Der Band enthält Beiträge von Thorsten Bewernitz, Ralf Burnicki, Olaf Kaltmeier, Jens Kastner, Jürgen Mümken und Bernd-Udo Rinas.
Aktualisiert: 2019-01-10
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In Die Eroberung des Brotes umreißt Kropotkin seine Vorstellungen einer libertären Gesellschaft. Ausgehend von der Kritik der Verhältnisse am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt er die Utopie einer Gesellschaft, in der andere Eigentums- und Arbeitsverhältnisse existieren als im Kapitalismus. Durch die Neugestaltung sollte eine Aufhebung der Arbeitsteilung auf volkswirtschaftlicher und internationaler Basis stattfinden. Kropotkin kritisierte nicht nur die Trennung von Hand- und Kopfarbeit, sondern auch die Zerstückelung des Wissens über die Gesamtheit der Produktion. Dazu gehörte für ihn die Dezentralisierung der Industrie. Ein zentraler Punkt bei Kropotkin ist die Ablehnung jedwedes Lohnsystems. Kropotkins Werk ist insofern nicht nur ein „Klassiker“, der einen grundlegenden Beitrag zur Theorie des Anarchismus liefert, sondern enthält auch für aktuelle Debatten noch Denkanstöße. Die Eroberung des Brotes gehört bis heute zu den wichtigsten Schriften des kommunistischen Anarchismus.
Aktualisiert: 2020-03-31
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William Morris News from Nowhere erschien 1890 in Fortsetzungen in Commonweal, einem sozialistischen Blatt. Einerseits geschrieben als Gegenentwurf zu gesellschaftlichen Verhältnissen, die im British Empire geprägt waren vom 10- bis 13-Stunden-Tag, vom Eisenbahnbau und vom Einsatz der Dampfmaschinen, die die Industrialisierung bis zum Aufbau der Schwerindustrie vorantrieben. Die Rohstoffe kamen aus den Kolonien, die Bevölkerung wuchs stark an und wanderte in die Großstädte, um Arbeit zu finden. Slums entstanden, die Gesundheitsversorgung war miserabel, die Lebenserwartung gering, Krankenhäuser mussten noch an die Kanalisation angeschlossen werden, die Ausbildung von Krankenpflegern steckte in den Kinderschuhen.
In William Morris' News from Nowhere hat eine Reökologisierung stattgefunden, die Großstadt London wirkt wie ein weit verstreutes Riesendorf, Hierarchien sind der Dezentralisierung gewichen, in der Arbeit kann man sich wieder vergegenständlichen und das Geld als alles entscheidendes Machtkriterium ist abgeschafft. Sinnbildlich können in der Themse der Zukunftsgesellschaft wieder essbare Lachse gefischt werden. Damit gehört Morris zu den heute aktuell gebliebenen Utopisten der Vergangenheit, weil er die Verknüpfung von Ökologie und Herrschaftsabbau für eine wirkliche Verbesserung menschlichen Lebens als unabdingbar voraussetzt und weil er die individuellen Freiheitsrechte genauso in den Mittelpunkt rückt wie die notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen.
Aktualisiert: 2019-01-10
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Trotzdem sind die israelischen Genossen, genauso wie andere Strömungen, dazu gezwungen, die Tatsache zu akzeptieren, dass Israel verteidigt werden muss. Am Tag nach der Ausrufung des Staates Israel (15. Mai 1948) drohte Assam Pasha, der Generalsekretär der Arabischen Liga: „Dies wird ein Vernichtungskrieg mit Massakern wie beim Mongolensturm und den Kreuzzügen.“ In Diskussionen mit israelischen Anarchisten wurde betont, dass die einseitige Auflösung des israelischen Staates überhaupt nicht anarchistisch wäre. Es würde im Gegenteil nur die ungeheure Macht der arabischen Staaten noch vergrößern und ihre Pläne zur Eroberung Israels beschleunigen. […]Die Notwendigkeit der Verteidigung Israels ist – wie unsere Genossen freimütig bestätigten – keineswegs dazu angetan, die konzentrierte Macht des Staates zu beschneiden. Vielmehr bedingt sie die Umsetzung der militärischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Maßnahmen, die unverzichtbar sind, um Israel in ständiger Verteidigungsbereitschaft zu halten. Solche Kriegsvorbereitungen verstärken den Hang zum Despotismus, ein Kennzeichen jedes Staates, anstatt ihn abzuschwächen. Die israelischen Anarchisten (und Nichtanarchisten ebenso) wissen nur zu gut, dass die Beschneidung der Staatsmacht unter solchen Umständen keine echte Alternative ist. Aber sie fühlen sich als Anarchisten moralisch verpflichtet, sich so gut es geht gegen den zunehmenden Despotismus des israelischen Staates zu wehren.
Sam Dolgoff (1986)
Aktualisiert: 2019-01-10
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William Godwin (1756-1836) hatte 1793 mit der aufsehenerregenden Publikation “An Enquiry Concerning Political Justice” (Untersuchung, die politische Gerechtigkeit betreffend) das “erste grund-legende anarchistische Werk” (Max Nettlau) verfasst.
Der spannende Roman “Caleb Williams” ist eine popularisierte Dar-stellung der Ideen aus Political Justice. Godwin benutzte die Roman-form als massenwirksames Mittel zur Propagie-rung seiner Gesell-schaftskritik. Der Roman handelt von einer Verfolgung, die in exemplarischer Weise aufzeigt, wie “der Mensch zum Zerstörer des Men-schen” (William Godwin) wird.
Caleb Williams, ein einfacher Bauernsohn, bekommt die Chance als Sekretär bei dem ange-sehenen Falkland zu arbeiten. Caleb hat eine rosige Zukunft vor sich. Seine Neugierde und seine Wissbegierigkeit führen eines Tages dazu, dass er Falklands Geheimnis lüftet. Er weiß nun, dass Falkland ein Mörder ist. Für Caleb Williams beginnt das Leiden, das Leben wird von nun an von Fluch, Gefangenschaft und Verfolgung geprägt.
Wäre Caleb Williams ausschließlich eine literarische Gesellschafts-kritik, wäre er nicht so er-folgreich gewesen. Aus der psychologischen Konstellation der handelnden Figuren hat Godwin ein Abenteuer- und Schauerroman, ein frühes Meisterwerk des Verbrecher- und Kriminalromans geschaffen. Godwin hatte mit “Caleb Williams” einen der ersten Kriminalromane geschrieben, bei ihm tritt der Mörder nicht als Gejagter, sondern als Jäger auf.
Caleb Williams ist der erste Roman in der englischen Literatur, dessen Handlung ohne eine Lie-besgeschichte auskommt.
Ingrid und Peter Kuczynski
In der Tat hat dieses seltsame Werk die Zeitgenossen auf das tiefste erschüttert, und es wird seine innere Anziehungskraft wohl nie ganz verlieren.
Rudolf Rocker
Aktualisiert: 2020-01-06
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die russischen Jüdinnen und Juden immer wieder Pogromen ihrer christlichen MitbürgerInnen ausgesetzt. Einer der Orte, die immer wieder betroffen waren, ist Kischinew, dem heutigen Chișinău, der Hauptstadt Moldawiens. Kischinjow war um 1900 ein Zentrum jüdischen Lebens im Russischen Reich. So bildeten Juden mit einem An-teil von 45,9 % laut einer Zählung aus dem Jahr 1897 die größte Bevölkerungsgruppe. In Kischinew fanden 1881, 1903, 1905 und 1906 Pogrome statt. Das Osterpogrom 1903 war das erste Pogrom in der Geschichte, das einen Namen bekam. In diesem Band werden zeitgenössische Darstellung und Reaktionen der Pogrome wieder veröffentlicht. Die Pogrome haben ihre Spur in der Literatur hinterlassen. Einerseits wurden sie in Gedichten, Erzählungen und Hörspielen verarbeitet, die hier teilweise abgedruckt werden, anderseits taucht Kischinew immer wieder in der gegenwärtigen jüdischen Literatur wieder auf. Häufig als Motiv für Auswanderung in die USA oder anderswo. Tatsächlich haben die Pogrome zu einer starken Auswanderung der Jüdinnen und Juden in die USA, nach Palästina oder Südamerika geführt.
Aktualisiert: 2020-01-07
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Die Herausgeber des vorliegenden Bandes sind zutiefst davon überzeugt, dass eine freiheitliche, sozial gerechte Gesellschaft nur dann erreicht werden kann, wenn zuvor auch eine der ältesten Gruppenfeinschaften der Menschheitsgeschichte, der Antisemitismus, der im letzten Jahrhundert durch den deutschen Nationalsozialismus zum schlimmsten Menschenverbrechen der Geschichte geführt hat, in den Köpfen und Herzen aller Menschen dauerhaft beseitigt wird.
Vor allem für radikale, gesellschaftsverändernde Bewegungen wie der anarchistischen ist eine intensiv, anhaltende Auseinandersetzung mit gesellschaftlich produzierten Vorurteilen wie Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Antiziganismus Grundlage dafür, diese Ressentiments im eigenen Denken und Fühlen und ebenso im öffentlichen, alltäglichen Handeln grundlegend zu überwinden.
Der vorliegende Band beleuchtet das Verhältnis des neuzeitlichen Anarchismus seit der Französischen Revolution von 1789 zu Antisemitismus, Judentum und Zionismus bis zur Shoah. Thematisch aufgegliedert ist er in fünf Abschnitte: „Anarchisten und Antisemitismus“, „Anarchisten über Antisemitismus“, „Anarchismus und Zionismus“, „Anarchismus und Judentum“ und „Anarchismus, Nationalismus und Zweiter Weltkrieg“. Jeder Abschnitt sind zeithistorische Originalbeiträge bzw. entsprechende Abhandlungen aus Anarchistischer Perspektive zugeordnet.
Aktualisiert: 2019-01-10
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„Wir haben keine Religion.“
„Keine Religion! Das ist ja furchtbar! Wer befiehlt euch dann, einander zu lieben?“
„Muß man euch befehlen, einander zu lieben?“, fragte Telo erstaunt.
Und dann fügte sie mit einem spöttischen und gleichzeitig zärtlichen Lächeln hinzu:
Müßt ihr auch eure Religion haben, die euch zu essen befiehlt, wenn ihr Hunger habt?“
Han Ryner (1861-1938) gehört zu den vielen bedeutenden AnarchistInnen seiner Zeit, die heute zumindest in Deutschland vergessen sind. Mit dieser Veröffentlichung soll diesem Vergessen ein wenig ent-gegen getreten werden. Ryner war nicht nur Individualist und gewaltfreier Anarchist, er war auch Lehrer, Poet, Journalist und Philosoph. Er war antiklerikal, Vegetarier und Anhänger der freien Liebe und der Freikörperkultur.
In seinem utopischen Roman “Nelti” gibt uns Ryner einen Einblick in sein philosophisches und politisches Denken, seiner Vorstellung vom „harmonischen Individualismus“ und seinen Weg zu einer freien Gesellschaft. Ryner lässt seine Utopie auf die entfernte Insel Atlantis stattfinden, damit hat er eine klassische Raumutopie verfasst, die ihren Ausgangspunkt in einen Schiffbruch und die Rettung der Schiffbrüchigen durch die AtlantInnen hat.
Augustin Souchy über Han Ryner:
„Ryners Gestalt im groben Arbeitskittel, sein vom wallenden Bart umrahmtes geistvolles Gesicht, erinnerten an den alten Weisen Griechen-lands, auch wenn man sein Buch ‚Des Sokrates wahre Gespräche' nicht gelesen hatte. Seine Geschichte des Individualismus im Altertum ist eine wertvolle Ergänzung der einschlägigen Textbücher, und wer Diogenes und Epiktet in ihrem eignen Lichte kennenlernen will, wird zu Han Ryners Schriften greifen. In seinem ‚Fünften Evangelium' blitzt seines Geistes Schwert gegen Krieg und Barberei“
Aktualisiert: 2019-01-10
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