Der Talisman

Der Talisman von Nestroy,  Johann Nepomuk
Die Rolle des Titus Feuerkopf hat sich Nestroy auf den Leib geschrieben: Bei der Uraufführung seiner Posse »Der Talisman« 1840 in Wien spielte er selbst den rothaarigen Außenseiter, dem mithilfe einer schwarzen Perücke ein rasanter Aufstieg in die sogenannt höheren Kreise gelingt. Doch bald schon wird der kluge und komisch begabte Feuerkopf entlarvt, und sein glücklicher Coup droht zum Trauerspiel zu werden. »Der Talisman« ist herrliche Charakterkomödie und glänzende Gesellschaftssatire in einem und heute das meistgespielte Stück aus der Feder des österreichischen Sprachvirtuosen Nestroy.
Aktualisiert: 2020-11-23
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Der böse Geist Lumpazivagabundus (Gesamtaufnahme) Das liederliche Kleeblatt

Der böse Geist Lumpazivagabundus (Gesamtaufnahme) Das liederliche Kleeblatt von Nestroy,  Johann Nepomuk
Zauberposse mit Gesang in 3 Akten von Johann Nestroy Musik von Adolf Müller Sen. Stellaris, Feenkönig - Fred LIEWEHR Fortuna, Beherrscherin des Glücks, eine mächtige Fee - Grete ZIMMER Brillantine, Tochter von Fortuna - Helga DAVID Amorosa, eine mächtige Fee, Beschützerin der wahren Liebe - Käthe GOLD Mystifax, ein alter Zauberer - Karl FARKAS Hilaris, Sohn von Mystifax - Veit RELIN Fludribus, Sohn eines Magiers - Fritz HOLZER Lumpazivagabundus, ein böser Geist - Leopold RUDOLF Leim, ein Tischlergesell - Erich AUER Zwirn, ein Schneidergesell - Heinz CONRADS Knieriem, ein Schustergesell - Fritz MULIAR Pantsch, ein Wirt und Herbergsvater in Ulm - Viktor BRAUN Fassel, Oberknecht in einem Brauhause - Michael JANISCH Ein Hausierer - Richard EYBNER Strudl, Gastwirt „Zum goldenen Nockerl“ in Wien - Karl NAVRATIL Hobelmann, Tischlermeister in Wien - Hans THIMIG Peppi Hobelmann, Tochter - Christiane HÖRBIGER Gertraud, Haushälterin in Hobelmanns Hause - Marianne SCHÖNAUER Reserl, Magd bei Hobelmann - Friedl JARY Gesell bei Zwirn in Prag - Oskar WEGROSTEK Bedienter bei Zwirn in Prag - Johann SKLENKA weitere Rollen: Herr von Windwachel, Herr von Lüftig, Signora Palpiti, Camilla und Laura Palpiti Wiener Solistenorchester unter der Leitung von Norbert Pawlicki
Aktualisiert: 2022-01-05
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Das Mädl aus der Vorstadt (Gesamtaufnahme) Ehrlich währt am längsten

Das Mädl aus der Vorstadt (Gesamtaufnahme) Ehrlich währt am längsten von Nestroy,  Johann Nepomuk
Seit Stunden wartet Frau von Erbsenstein, die wohlhabende Witwe eines Kornhändlers auf Herrn von Gigl, um vor den geladenen Gästen den Ehevertrag notariell zu unterfertigen. Ihr Onkel der Spekulant Kauz entfernt verwandt mit Herrn von Gigl, ist nicht ganz eigennützig die treibende Kraft des Ehepaktes. Schnoferl ein Winkelagent unsterblich in Frau von Erbsenstein verliebt, nimmt resignierend zur Kenntnis, dass seine Chancen die Angebetete zu erobern vergeblich sind. Als Kauz und Schnoferl im Hause Erbsenstein aufeinander treffen, erwähnt Schnoferl nebenbei seine Recherchen hinsichtlich des Einbruches und Kassenraub bei Kauz. Endlich erscheint der erwartete Bräutigam Gigl, der sich mit den Worten: „Rett' mich vom Abgrund“ sofort an Schnoferl wendet. Der Grund für seine wochenlange Zurückhaltung gegenüber seiner Zukünftigen ist rasch erklärt, er hat sich unsterblich in „Ein Mädl“ verliebt. Damit nehmen die Verwicklungen und deren Entwirrung ihren Lauf. Frau von Erbsenstein erlangt Kenntnis von der „G'schicht“ hält sie jedoch für verzeihlich. Schnoferl inszeniert für Gigl, um ihn von der Schwärmerei für Thekla abzulenken, einen Besuch im Schneider-Atelier von Madame Storch und Knöpfel. Ihre Hemden-Näherinnen sind sehr kokett und umgänglich. Zu diesem Zusammentreffen gesellt sich überraschenderweise auch Herr Kauz der, wie sich herausstellt, gerne als Nachsteiger betätigt und Madame Storch gefolgt ist. Zur Teilnahme an der vergnügten Gesellschaft wird auch Thekla, die einige Hauben liefert, von Madame Storch an der von Herrn Kauz gespendeten opulenten Tafel eingeladen. Es ist nicht zu verhindern, dass Gigl, als er mit der Kaffemühle in Händen aus der Küche kommt, im Anblick von Thekla diese fallen lässt. Für Gigl seinerseits Anlass zu jubilieren, da er nun die Adresse von Thekla weiß, andererseits folgt auf dem Fuße die Feststellung von Thekla: „Was kann Ihnen das helfen? Sie haben eine Braut!“ Kaum ausgesprochen, tritt Frau von Erbsenstein auf die Szene und stellt lautstark fest, Thekla sei die Tochter des dem Kassenraub verdächtigen Diebes, Herrn Stimmer. Thekla sinkt Schnoferl ohnmächtig in die Arme, während Frau von Erbsenstein das Atelier verlässt. Für den nächsten Tag hat Herr Kauz Madame Storch, Peppi, Rosalie, Sabine und gezwungenermaßen auch Herrn Knöpfel zu einem Gartenfest in sein Landhaus eingeladen. Da Schnoferl in Kenntnis der Einladung dafür sorgt, dass auch Gigl, Frau von Erbsenstein und er selbst erscheinen, bringt Kauz in Verlegenheit. Im Zuge eines vorangegangenen Pfänderspiels hat er seinen Rock ausgezogen und wird dieser von den jungen Damen an einen Baum gehängt, vorher jedoch entleeren sie die Taschen. Dies führt zu folgenschweren Erkenntnissen. In der Brieftasche die von Sabine über Rosalie an Herrn von Gigl gelangt, der sie seinerseits an Schnoferl weiterreicht, befindet sich ein Brief der Licht ins Dunkel um den Kassenraub bringt. Herr Kauz hat den Kassenraub von einem Ganoven namens Käfer durchführen lassen, um die verspekulierten hundertzwanzigtausend Gulden, die er treuhändig verwalten sollte, nicht auszahlen zu müssen. Um einen Skandal zu vermeiden, veranlasst Schnoferl Kauz zur Mitteilung, das Geld wäre nur verlegt gewesen und er hätte es wieder gefunden. Darüber hinaus werde er alle Schulden begleichen, den fälschlicherweise verdächtigten Herrn Stimmer zu entschädigen und für die Armen zehntausend Gulden zu spenden. Schnoferl der belustigt die nach und nach erfolgenden Zugeständnisse registriert, flüstert Kauz ins Ohr: „Mensch, Hyäne du ruinierst mich“. Frau von Erbsenstein in Erkenntnis, dass Gigl als ihr Ehemann nicht in Frage kommt, lässt Schnoferl erkennen, dass er als Lohn für die Vermeidung des Skandals ihre Hand und Herz erobert hat. Die Uraufführung fand am 24. November 1841 im Theater an der Wien statt.
Aktualisiert: 2022-01-05
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Tannhäuser (Gesamtaufnahme)

Tannhäuser (Gesamtaufnahme) von Nestroy,  Johann Nepomuk
Die Nestroy’sche Tannhäuser-Parodie der Wagner Oper ist ein Feuerwerk an Pointen und kabarettistischen Wortspielen. Als sich Tannhäuser in der unterirdischen Delikatessenhandlung mit Venus vergnügt, mahnt ihn von ferne das Glockengeläut zur Rückkehr auf die Erde. Noch bevor Tannhäuser, obwohl Venus ihm ihre ewige Liebe schwört, davon stürzt, stellen sie mit folgenden Worten ihre Verbundenheit fest: Tannhäuser: So fand ich dich und ward dein treuer Schäfer, o Venus du bist ein famoser Käfer! Venus: O bitte keinen Dank für mich bereite, 's Vergnügen war ganz auf meiner Seite! Alleine gelassen murmelt sie verzweifelt: „Erstickt sind meines Lebens tiefste Keime. Es ist vorbei, ich gehe aus dem Leime!“ Ein Schafhirte findet einen erschöpften ihm unbekannten Mann, als kurz darauf der vom Landgrafen Purzel aus dem Land verwiesenen Chor die Szene betritt. Der Grund für den Landesverweis ist simpel, da ihm die dargebotene Musik nicht gefällt. Tannhäuser ist erfreut darüber auf die Erde zurückgekehrt zu sein. Plötzlich fällt Tannhäuser ein, dass er in die Tochter des Landgrafen Purzels verliebt ist. Unklar ist er sich auch darüber, wie er sich ihr nähern soll. In den Kleidern, die er bei seinem Venus-Besuch getragen hat, will er ihr nicht gegenübertreten. Aber woher nehmen, zumal man nicht kreditwürdig ist. Die Fanfarenklänge warnen Tannhäuser vor der Treffsicherheit von Purzels Jagdgesellschaft, die ja nur von Sonntagsjägern besteht. Freudig will der Landgraf den „längst Vermissten“ in die Arme schließen. Den Fragen nach seinem Verbleib entzieht sich Tannhäuser diplomatisch mit der Feststellung: „Fragt nicht nach jenem Land, wo ich gewesen, gibt's keinen Pass, dort kann keiner lesen!“ Die Aufforderungen an Tannhäuser, „wieder an der Liedertafel mit zu kämpfen“ verhallen ergebnislos. Erst als ihn Wolfram an Elisabeth erinnert, entschließt er sich zum Bleiben. Heimlich trifft Tannhäuser Elisabeth in der Sängerhalle zu Wartburg. Wolfram, obwohl er selbst in Elisabeth verliebt ist, steht Wache. Tannhäuser verspricht ihm: „Ich kann ja doch ihr ganzes Herz nicht fassen. Ich werde dir noch etwas übrig lassen.“ Beim Sängerwettstreit über die Liebe, stellt Landgraf Purzel dem Sieger folgendes in Aussicht. „Den Preis mag ungeniert der Sänger fordern ich werde diese (deutet auf Elisabeth) hier dazu beordern, dass sie, das wird die Andern alle fuchsen, den Sing- Sang- Sieger heirat' ohne Mucksen.“ Unvermutet singt Tannhäuser: „Ich hab' der Liebe Hochgenuss ermessen.“ und bekundet damit seinen Aufenthalt im Venusberg. Vor Schreck fällt Elisabeth in Ohnmacht. Purzel verweist Tannhäuser wütend aus dem Liederzirkel. Er soll mit dem Gesangsverein fortziehen und darf erst zurückkehren, wenn er seine Stimme verloren hat. Elisabeth ist todunglücklich, weil der Gesangsverein ohne Tannhäuser zurückkehrt. Sie sagt zu Wolfram, der sie noch immer glühend liebt: „Leb wohl, und wart nur einen Augenblick, als Leiche kehr' ich bald zu dir zurück.“ Kurz darauf sieht Wolfram den betrunkenen Tannhäuser kommen und er erfährt, dass er viele Opernpartien gesungen hat, doch die Stimme zu ruinieren ist ihm leider nicht gelungen. Er ist entschlossen zur Venus zurückzukehren und Wolfram versucht ihn davon abzubringen. Als es Tannhäuser gelingt den Ringkampf mit Wolfram für sich zu entscheiden und in den Delikatessenkeller von Venus hinabsteigen will, zieht Elisabeths Trauerzug heran. Von Wolfram erfährt Tannhäuser, warum Elisabeth starb. Als Landgraf Purzel Tannhäuser erkennt, zieht er sein Schwert und will ihn ermorden. Wolfram stürzt sich dazwischen und stirbt. Der lebensmüde Tannhäuser folgt Elisabeth in den Tod, indem er sich eine Nachtmütze aufsetzt und stirbt. Die Trauer wird durch Venus unterbrochen, die sich anbietet Elisabeth und Tannhäuser unter der Bedingung wieder zu erwecken, dass sie sich niemals zanken dürften. Landgraf Purzel verkündet: „Ein Eh'stand ohne Streitigkeit – wo soll es sowas geben?“ Venus und ihre Nymphen verschwinden und Tannhäuser und Elisabeth stehen wieder auf.
Aktualisiert: 2022-01-05
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Zu ebener Erde und erster Stock (Gesamtaufnahme) Die Launen des Glücks

Zu ebener Erde und erster Stock (Gesamtaufnahme) Die Launen des Glücks von Nestroy,  Johann Nepomuk
Die Grundmotive der 1835 entstandenen Posse „Zu ebener Erde und erster Stock“, sind Geld, Liebe, Glück und Spiel. Die Ur-Aufführung fand am 24. September 1835 im Theater an der Wien statt. Nestroy hat bereits im Vorfeld der Proben Textstellen, die zu erwartende staatliche Zensur geahnt und die Angriffe auf das politische System, seine Würdenträger, auf die Religion, bzw. Verherrlichung unsittlicher Handlungen, entschärft. Die Willkür der Zensur als sprachliche Karikatur fasste er in die Worte: „Ein Zensor ist ein menschgewordener Bleistift oder ein bleistiftgewordener Mensch, ein fleischgewordener Strich über die Erzeugnisse des Geistes, ein Krokodil, das an den Ufern des Ideenstromes lagert und den darin schwimmenden Literaten die Köpf' abbeißt!“. Diese Lokalposse mit Gesang schildert den unversöhnlichen Gegensatz zwischen Arm und Reich, der vor allem, nahezu in Großstädten in unzähligen Varianten besteht. Der im ersten Stock wohnende Spekulant und Millionär Herr von Goldfuchs nimmt die „Zu ebener Erde“ wohnenden Armen schlichtweg nicht zur Kenntnis und feiert demonstrativ aufwendige Feste. So ist es nur verständlich, dass Schlucker, ein armer Tandler, seine Frau und die vier Kinder zwar mit stillem Neid aber ohne Hass das Geschehen über ihren Köpfen verfolgen. Zur Familie Schlucker zählen auch der Bruder der Gattin Sepherl Damian Stutzel und der 21jährige Adolf der in jungen Jahren als Pflegekind in die Familie kam. Die Kunst zu dem täglichen Bedarf mit unzureichenden Mitteln abzudecken, führt mitunter zu leeren Schüsseln und Mägen. Durch Salerl, eine Haubenmacherin und entfernte Verwandte Schluckers erfährt die Familie Unterstützung. Im ersten Stock wird der Hausherr Zins vorstellig und wird von Johann, dem Kammerdiener von Goldfuchs, der immer und überall seinen Kommentar abgibt, empfangen. Auch zur Erklärung von Zins an Herrn von Goldfuchs, er wolle Emilie heiraten, lehnt er synchron zu Goldfuchs Worten empört ab. Salerl hingegen ist nicht abgeneigt dem Interesse von Damian etwas abzugewinnen. Er reagiert allerdings im Stile Othellos, wenn sich der ständige Gast bei Goldfuchs Chevalier Monsieur Bonbon nähert und zärtliche Briefe erwartet. Somit bahnt sich zwischen dem ersten Stock und der Ebenen Erde ein reger Kontakt an. In diese ist auch Adolf und die von ihm angebetete Tochter von Goldfuchs Emilie verbandelt. Die mittels der an Schnüren nach unten und oben bewegten Nachrichten, die verständlicherweise ohne Unterschriften gelangen zwangsläufig in die falschen Hände, Verwirrungen und Missverständnisse sind die Folge. Anlässlich des nächsten Festes im ersten Stock verkündet Goldfuchs der Gesellschaft, ohne seine Tochter Emilie vorher informiert zu haben, dass der von ihm auserwählte Bräutigam Chevalier Bonbon ist. In der Folge greifen die Launen des Glücks in das Geschehen des ersten Stocks und jene der Bewohner der Ebenen Erde ein. In einem von Damian angekauften Mantel hat ein englischer Edelmann seine Börse vergessen und somit erhält das Haus Schlucker für die Ehrlichkeit eine geldliche Zuwendung. Goldfuchs verliert durch seine Spekulationen sein Vermögen. Adolf erfährt, dass er nur ein Pflegekind ist und sein tot geglaubter Vater in Indien zu Reichtum gelangte und endlich den Aufenthalt seines Sohnes wieder feststellen konnte. Der Hausherr Zins trägt den Geschehnissen Rechnung und somit übersiedelt Goldfuchs ins Erdgeschoss und Schlucker und seine Familie in den ersten Stock. Auch der Verbindung von Emilie und Adolf stehen keine Hindernisse mehr im Wege, zu der letztlich auch Goldfuchs seinen Segen erteilt.
Aktualisiert: 2022-01-05
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