Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973

Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973 von Oberkofler,  Gerhard
Historikerinnen und Historiker tun sich oft schwer, den geschichtlichen Prozess als Ganzes zu erkennen und darzustellen. Was nicht in den von privaten oder staatlichen Archiven gehüteten Akten schwarz auf weiß steht, hat nicht stattgefunden oder verliert sich im Orkus der mündlichen Überlieferung. Der Autor dieser Broschüre, selbst jahrzehntelang Archivar, hat in vielen Archiven in Österreich, in der Schweiz, in der Tschechoslowakei und in Deutschland die papierene Zeugenschaft der Zeit kennengelernt. Immer wieder sind ihm dabei kaum vorstellbare Manifestationen der Unmenschlichkeit bis hin zu einem aus dem Jahr 1944 überlieferten ärztlichen Protokoll über die „verschärfte Vernehmung“ eines polnischen Studenten fern der Front in einem Innsbrucker Gefängnis begegnet („Schwellung in der rechten Scheitelgegend mit blutender Hautdurchtrennung von 1,2 cm Länge, haselnußgroße Schwellung unmittelbar links vom linken äußeren Augenwinkel. Streifenförmige Blutunterlaufungen in der Umgebung von 5 und 3 cm Länge … Durchtrennung der Kopfschwarte über dem rechten Scheitelbein“). Im ukrainischen Charkow hat die dorthin vorgedrungene deutsche Wehrmacht erstmals „Todeswagen“ eingesetzt, um größere Gruppen von Menschen jeden Alters durch eingeleitete Auspuffgase zu ermorden. Das Verbrennen von Menschen mit Napalm war eine vom US-Imperialismus angewandte massenhafte Folter. Noam Chomsky schreibt, es hätten ihm schier die Worte gefehlt, als er den völkermörderischen Aufruf zur Bombardierung von Kambodscha („Alles, was fliegt, auf alles, was sich bewegt“) von Richard Nixon und Henry Kissinger gelesen hat. Weltweit hungern Millionen von Kindern und jeder neue Tag bedeutet für diese hungernden Kinder ein Martyrium. In den Minen des Kongos, wo etwa die Hälfte der weltweit bekannten Kobalt-Reserven lagern, verrichten unzählige schwarze Kinder Sklavenarbeit für die Rohstoffkonzerne des Westens. Ungezählt sind die Opfer der Rüstungsindustrie, die deutsche Rüstungsindustrie macht Profite wie vor dem zweiten Weltkrieg. Das System des Imperialismus nimmt diese menschliche Tragödie in Kauf, eine reiche Minderheit kreuzigt die Massen von Armen, unterdrückt und beutet sie aus. In unserer Gesellschaft bedienen Botschaften wie Auslandskorrespondenten der ideologisch vorherrschenden Zeitungen den Staatsapparat ihrer Heimatländer. Tritt das in den Residenzen beschäftigte Personal für den Frieden ein? Der Blick auf die archivalische Hinterlassenschaft der österreichischen Botschaft in Santiago de Chile in den Monaten vor dem vom Westen unterstützten faschistischen Putsch (1973) macht deren Doppelmoral erschreckend deutlich.
Aktualisiert: 2023-05-25
> findR *

Vatikanideologie und Marxismus

Vatikanideologie und Marxismus von Oberkofler,  Gerhard
Das ideologische Zentrum der katholischen Kirche lässt sich mit Papsttum und Glaubenskongregation über die Jahrhunderte hinweg eindeutig definieren. Schwieriger ist die Bestimmung des Marxismus. Als umfassende wissenschaftliche Weltanschauung entwickelte er sich aufgrund neuer Einsichten seit dem 19. Jahrhundert und bleibt auch in der Gegenwart nicht auf der Stelle stehen. Die erzreaktionäre Auffassung, der Marxismus sei das Böse und könne niemals ein Weg zum Guten sein, war in der Vatikanideologie als absoluter Wert in der Geschichte immer präsent. Dagegen wurde für Befreiungstheologen die marxistische Analyse ein wirksames Instrument zur Entschleierung der kapitalistischen Barbarei. Weil diese Befreiungstheologen mit ihrem prophetischen Christentum zu einer Triebkraft der Umkehr der Geschichte geworden sind, wurden sie von der Vatikanideologie unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. isoliert, verfolgt und letztlich den imperialistischen Kräften geopfert. Die Zielvorstellung einer Gesellschaft ohne Armut und Ausbeutung, ohne Krieg und Elend und letztlich einer, wie es im Kommunistischen Manifest heißt, "Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist", ist keine Illusion, sie bleibt die Hoffnung von Christen in der Nachfolge von Jesus und von Marxisten. Revolutionäre Weckrufe sind in der Gegenwart aus dem Vatikan mit Papst Franziskus zu hören. Dagegen mobilisieren ebenso einflussreiche wie korrumpierte katholische Organisationen. Die hier versammelten Texte geben Einblicke in das widersprüchliche Geschehen und in eine historische Konfrontation.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *

Leo (Jonas Leib) Stern

Leo (Jonas Leib) Stern von Oberkofler,  Gerhard
"Zur Wahrheit gehört nicht nur das Resultat, sondern auch der Weg" – dieser Satz von Karl Marx trifft auf Leben und Wirken von Leo (Jonas Leib) Stern (1901–1982) zu. Aus einer ostjüdischen, in der k. k. Bukowina ansässigen Familie stammend, geht er zum Studium nach Wien und beginnt, nach einigen Jahren sozialdemokratischer Bildungsarbeit, sich ab Februar 1934 als Internationalist und Kommunist im ideologischen und bewaffneten Kampf für Solidarität, Freiheit und Frieden einzusetzen. Als Oberst der 3. Ukrainischen Front nimmt Stern an der Befreiung von Wien teil, bleibt dort als Jude und Marxist jedoch ein unerwünschter Eindringling. So nimmt Stern 1951 eine Berufung als Universitätsprofessor an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (DDR) an, um am Aufbau eines friedlichen Deutschlands mitzuwirken und Grundfragen der Deutschen Geschichte marxistisch aufzubereiten. Die Stationen seines Lebens spiegeln sein im wahrsten Sinne des Wortes grenzenloses Engagement wider: Woloka - Czernowitz - Salzburg - Cernăuţi (Czernowitz) - Wien - Prag - Moskau - Madrid - Moskau - Stalingrad - Taliza / Sibirien - 3. Ukrainische Front - Wien - Halle a. d. Saale. Diesen Stationen folgend, geht Gerhard Oberkofler zusammen mit Leo Sterns Sohn, Manfred Stern, dieser außergewöhnlichen europäischen Biographie des 20. Jahrhunderts nach, ergänzt durch sechs Schlüsseltexte von Leo Stern, die vollständig und im Original in diesem Buch nachzulesen sind.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *

Leo (Jonas Leib) Stern

Leo (Jonas Leib) Stern von Oberkofler,  Gerhard
"Zur Wahrheit gehört nicht nur das Resultat, sondern auch der Weg" – dieser Satz von Karl Marx trifft auf Leben und Wirken von Leo (Jonas Leib) Stern (1901–1982) zu. Aus einer ostjüdischen, in der k. k. Bukowina ansässigen Familie stammend, geht er zum Studium nach Wien und beginnt, nach einigen Jahren sozialdemokratischer Bildungsarbeit, sich ab Februar 1934 als Internationalist und Kommunist im ideologischen und bewaffneten Kampf für Solidarität, Freiheit und Frieden einzusetzen. Als Oberst der 3. Ukrainischen Front nimmt Stern an der Befreiung von Wien teil, bleibt dort als Jude und Marxist jedoch ein unerwünschter Eindringling. So nimmt Stern 1951 eine Berufung als Universitätsprofessor an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (DDR) an, um am Aufbau eines friedlichen Deutschlands mitzuwirken und Grundfragen der Deutschen Geschichte marxistisch aufzubereiten. Die Stationen seines Lebens spiegeln sein im wahrsten Sinne des Wortes grenzenloses Engagement wider: Woloka - Czernowitz - Salzburg - Cernăuţi (Czernowitz) - Wien - Prag - Moskau - Madrid - Moskau - Stalingrad - Taliza / Sibirien - 3. Ukrainische Front - Wien - Halle a. d. Saale. Diesen Stationen folgend, geht Gerhard Oberkofler zusammen mit Leo Sterns Sohn, Manfred Stern, dieser außergewöhnlichen europäischen Biographie des 20. Jahrhunderts nach, ergänzt durch sechs Schlüsseltexte von Leo Stern, die vollständig und im Original in diesem Buch nachzulesen sind.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *

Eva Priester

Eva Priester von Oberkofler,  Gerhard
Eva Priester, geboren am 15. Juli 1910 in Petersburg als Eva Beatrice Feinstein, kam mit ihren jüdischen Eltern 1919 nach Berlin. Als Mitarbeiterin einer Berliner Tageszeitung löste sie sich jedoch bald aus dem gutbürgerlichen Milieu und beteiligte sich aktiv am Kampf gegen den heraufziehenden Faschismus. Das führte so weit, dass sie nach dem Reichstagsbrand (1933) verhaftet und im Gestapogefängnis inhaftiert wurde. Entlassen flüchtete die als illegale Kommunistin und als Jüdin verfolgte Eva Priester 1935 zuerst nach Wien, dann nach Prag und von dort 1939 nach London. Insbesondere die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Österreichs war ihr ein Anliegen. Um die Sympathien der Engländer für Österreich zu gewinnen, veröffentlichte sie das Heft "Austria. Gateway to Germany". Nach dem Krieg wird Eva Priester 1945/46 in Wien verantwortliche Redakteurin von Zeitungen der Kommunistischen Partei Österreichs, es erscheint ihre materialistische "Geschichte Österreichs" und ein Gedichtband "Aus Krieg und Nachkrieg". Doch sie war nicht nur im Schreiben aktiv: 1951 reiste Eva Priester mit einer internationalen Frauenkommission zur Untersuchung der US-amerikanischen Kriegsverbrechen nach Korea und 1956 beobachtete sie die Ereignisse in Ungarn und nahm 1958 in Paris und Algier am algerischen Befreiungskampf Anteil. All ihre dabei gesammelten Erfahrungen sammelte sie in reflektierenden Essays, die auch von Nordafrika, der Tschechoslowakei und Polen, der Sowjetunion, vom Befreiungskampf unter der Fahne des Islam sowie von Israel und Palästina handeln. Am 15. August 1982 ist Eva Priester verstorben, ihre Urnengrabstätte am Wiener Zentralfriedhof ist aufgelassen. "Es war einmal …" – eine Kommunistin, die ihre Weltanschauung nie verloren hat und ihrem Ziel, einen Beitrag zur humanistischen Erziehung des Menschen zu leisten, treu geblieben ist.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *

Eva Priester

Eva Priester von Oberkofler,  Gerhard
Eva Priester, geboren am 15. Juli 1910 in Petersburg als Eva Beatrice Feinstein, kam mit ihren jüdischen Eltern 1919 nach Berlin. Als Mitarbeiterin einer Berliner Tageszeitung löste sie sich jedoch bald aus dem gutbürgerlichen Milieu und beteiligte sich aktiv am Kampf gegen den heraufziehenden Faschismus. Das führte so weit, dass sie nach dem Reichstagsbrand (1933) verhaftet und im Gestapogefängnis inhaftiert wurde. Entlassen flüchtete die als illegale Kommunistin und als Jüdin verfolgte Eva Priester 1935 zuerst nach Wien, dann nach Prag und von dort 1939 nach London. Insbesondere die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Österreichs war ihr ein Anliegen. Um die Sympathien der Engländer für Österreich zu gewinnen, veröffentlichte sie das Heft "Austria. Gateway to Germany". Nach dem Krieg wird Eva Priester 1945/46 in Wien verantwortliche Redakteurin von Zeitungen der Kommunistischen Partei Österreichs, es erscheint ihre materialistische "Geschichte Österreichs" und ein Gedichtband "Aus Krieg und Nachkrieg". Doch sie war nicht nur im Schreiben aktiv: 1951 reiste Eva Priester mit einer internationalen Frauenkommission zur Untersuchung der US-amerikanischen Kriegsverbrechen nach Korea und 1956 beobachtete sie die Ereignisse in Ungarn und nahm 1958 in Paris und Algier am algerischen Befreiungskampf Anteil. All ihre dabei gesammelten Erfahrungen sammelte sie in reflektierenden Essays, die auch von Nordafrika, der Tschechoslowakei und Polen, der Sowjetunion, vom Befreiungskampf unter der Fahne des Islam sowie von Israel und Palästina handeln. Am 15. August 1982 ist Eva Priester verstorben, ihre Urnengrabstätte am Wiener Zentralfriedhof ist aufgelassen. "Es war einmal …" – eine Kommunistin, die ihre Weltanschauung nie verloren hat und ihrem Ziel, einen Beitrag zur humanistischen Erziehung des Menschen zu leisten, treu geblieben ist.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *

Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien

Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien von Oberkofler,  Gerhard
Arnold Reisberg, geboren am 17. Februar 1904 in Borislav (Galizien) war Erstgeborener einer ostjüdischen Familie, die zu Beginn des Weltkrieges 1914 aus Galizien nach Wien geflohen ist. Durch die Begegnung mit Schriften der Kommunistischen Internationale, die 1919 zum I. Kongress zusammengekommen ist, erhielt der Begriff Freiheit für Reisberg in jungen Jahren eine konkrete humane Dimension. Es war für ihn nicht mehr die bürgerlich-liberale Freiheit, ein Ghetto möglichst auf dem Weg zum Friedhof zu verlassen, sondern eine Freiheit, die mit allen Menschen geteilt werden sollte, die Freiheit von Unterdrückung und Würdelosigkeit jeder Art. So trat er 1923 dem Kommunistischen Jugendverband und 1924 der KPÖ bei, nicht als eskapistischer Idealist, sondern als Aktivist und Propagandist. Über Wien (1914-1934), Prag (1934) und Moskau (1934-1937), über den GULag (1937-1946), eine Strafansiedlung in Tassejewo (1946- 1954) sowie über einen Aufenthalt in Mossalsk (1955−1959) kam Reisberg im Februar 1959 in Berlin an. Dort hat er als marxistisch-leninistischer Historiker, zu dem er an der Wiener Universität ausgebildet worden war, bis zu seinem Tode am 20. Juli 1980 herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte der Republik Österreich und über Wladimir Iljitsch Lenin veröffentlicht. Arnold Reisberg ist zeitlebens "unverbesserlicher" Kommunist geblieben. Er gab Zeugnis für die Utopie einer neuen ökonomischen sozialen, politischen und kulturellen Ordnung der Welt.
Aktualisiert: 2023-05-10
> findR *

Konrad Farner

Konrad Farner von Oberkofler,  Gerhard
KONRAD FARNER (1903-1974), aus einer alten und gut situierten Zürcher Familie stammend, zählt zu den BEDEUTENDEN SCHWEIZER DENKERN. Von den konservativ reaktionären Teilen des Schweizer Bürgertums wurde der MARXIST UND KOMMUNIST zeitlebens diffamiert, isoliert, verfolgt und permanent überwacht. Ferngehalten von jeder angemessenen Anstellung und bis zu seinem Lebensende in prekären finanziellen Verhältnissen lebend, blieb Farner dennoch in der Schweiz, ließ sich jedoch weder kaufen noch arrangierte er sich. Seine vielseitigen Texte orientieren sich an der VERWIRKLICHUNG DES REALEN HUMANISMUS, sind zumeist als Essays geschrieben und werden in diesem Buch in ausgewählten Passagen abgedruckt. Sie spiegeln SEIN HISTORISCH-MATERIALISTISCHES DENKEN IM WELTHISTORISCHEN KONTEXT wider. Briefwechsel mit Fritz Cremer, Stephan Hermlin, Walter Hollitscher, Peter Huchel, Georg Lukács, Josef Hromádka oder Max Frisch und Hans Erni verdeutlichen seinen Austausch mit Mitstreitern. Im Dialog zwischen Christen und Marxisten war Konrad Farner Pionier und er hat Gedanken beigetragen, die sich in der "Theologie der Befreiung" eines Ignacio Ellacuría SJ oder Jon Sobrino SJ wiederfinden lassen.
Aktualisiert: 2023-05-10
> findR *

Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973

Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973 von Oberkofler,  Gerhard
Historikerinnen und Historiker tun sich oft schwer, den geschichtlichen Prozess als Ganzes zu erkennen und darzustellen. Was nicht in den von privaten oder staatlichen Archiven gehüteten Akten schwarz auf weiß steht, hat nicht stattgefunden oder verliert sich im Orkus der mündlichen Überlieferung. Der Autor dieser Broschüre, selbst jahrzehntelang Archivar, hat in vielen Archiven in Österreich, in der Schweiz, in der Tschechoslowakei und in Deutschland die papierene Zeugenschaft der Zeit kennengelernt. Immer wieder sind ihm dabei kaum vorstellbare Manifestationen der Unmenschlichkeit bis hin zu einem aus dem Jahr 1944 überlieferten ärztlichen Protokoll über die „verschärfte Vernehmung“ eines polnischen Studenten fern der Front in einem Innsbrucker Gefängnis begegnet („Schwellung in der rechten Scheitelgegend mit blutender Hautdurchtrennung von 1,2 cm Länge, haselnußgroße Schwellung unmittelbar links vom linken äußeren Augenwinkel. Streifenförmige Blutunterlaufungen in der Umgebung von 5 und 3 cm Länge … Durchtrennung der Kopfschwarte über dem rechten Scheitelbein“). Im ukrainischen Charkow hat die dorthin vorgedrungene deutsche Wehrmacht erstmals „Todeswagen“ eingesetzt, um größere Gruppen von Menschen jeden Alters durch eingeleitete Auspuffgase zu ermorden. Das Verbrennen von Menschen mit Napalm war eine vom US-Imperialismus angewandte massenhafte Folter. Noam Chomsky schreibt, es hätten ihm schier die Worte gefehlt, als er den völkermörderischen Aufruf zur Bombardierung von Kambodscha („Alles, was fliegt, auf alles, was sich bewegt“) von Richard Nixon und Henry Kissinger gelesen hat. Weltweit hungern Millionen von Kindern und jeder neue Tag bedeutet für diese hungernden Kinder ein Martyrium. In den Minen des Kongos, wo etwa die Hälfte der weltweit bekannten Kobalt-Reserven lagern, verrichten unzählige schwarze Kinder Sklavenarbeit für die Rohstoffkonzerne des Westens. Ungezählt sind die Opfer der Rüstungsindustrie, die deutsche Rüstungsindustrie macht Profite wie vor dem zweiten Weltkrieg. Das System des Imperialismus nimmt diese menschliche Tragödie in Kauf, eine reiche Minderheit kreuzigt die Massen von Armen, unterdrückt und beutet sie aus. In unserer Gesellschaft bedienen Botschaften wie Auslandskorrespondenten der ideologisch vorherrschenden Zeitungen den Staatsapparat ihrer Heimatländer. Tritt das in den Residenzen beschäftigte Personal für den Frieden ein? Der Blick auf die archivalische Hinterlassenschaft der österreichischen Botschaft in Santiago de Chile in den Monaten vor dem vom Westen unterstützten faschistischen Putsch (1973) macht deren Doppelmoral erschreckend deutlich.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *

Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973

Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973 von Oberkofler,  Gerhard
Historikerinnen und Historiker tun sich oft schwer, den geschichtlichen Prozess als Ganzes zu erkennen und darzustellen. Was nicht in den von privaten oder staatlichen Archiven gehüteten Akten schwarz auf weiß steht, hat nicht stattgefunden oder verliert sich im Orkus der mündlichen Überlieferung. Der Autor dieser Broschüre, selbst jahrzehntelang Archivar, hat in vielen Archiven in Österreich, in der Schweiz, in der Tschechoslowakei und in Deutschland die papierene Zeugenschaft der Zeit kennengelernt. Immer wieder sind ihm dabei kaum vorstellbare Manifestationen der Unmenschlichkeit bis hin zu einem aus dem Jahr 1944 überlieferten ärztlichen Protokoll über die „verschärfte Vernehmung“ eines polnischen Studenten fern der Front in einem Innsbrucker Gefängnis begegnet („Schwellung in der rechten Scheitelgegend mit blutender Hautdurchtrennung von 1,2 cm Länge, haselnußgroße Schwellung unmittelbar links vom linken äußeren Augenwinkel. Streifenförmige Blutunterlaufungen in der Umgebung von 5 und 3 cm Länge … Durchtrennung der Kopfschwarte über dem rechten Scheitelbein“). Im ukrainischen Charkow hat die dorthin vorgedrungene deutsche Wehrmacht erstmals „Todeswagen“ eingesetzt, um größere Gruppen von Menschen jeden Alters durch eingeleitete Auspuffgase zu ermorden. Das Verbrennen von Menschen mit Napalm war eine vom US-Imperialismus angewandte massenhafte Folter. Noam Chomsky schreibt, es hätten ihm schier die Worte gefehlt, als er den völkermörderischen Aufruf zur Bombardierung von Kambodscha („Alles, was fliegt, auf alles, was sich bewegt“) von Richard Nixon und Henry Kissinger gelesen hat. Weltweit hungern Millionen von Kindern und jeder neue Tag bedeutet für diese hungernden Kinder ein Martyrium. In den Minen des Kongos, wo etwa die Hälfte der weltweit bekannten Kobalt-Reserven lagern, verrichten unzählige schwarze Kinder Sklavenarbeit für die Rohstoffkonzerne des Westens. Ungezählt sind die Opfer der Rüstungsindustrie, die deutsche Rüstungsindustrie macht Profite wie vor dem zweiten Weltkrieg. Das System des Imperialismus nimmt diese menschliche Tragödie in Kauf, eine reiche Minderheit kreuzigt die Massen von Armen, unterdrückt und beutet sie aus. In unserer Gesellschaft bedienen Botschaften wie Auslandskorrespondenten der ideologisch vorherrschenden Zeitungen den Staatsapparat ihrer Heimatländer. Tritt das in den Residenzen beschäftigte Personal für den Frieden ein? Der Blick auf die archivalische Hinterlassenschaft der österreichischen Botschaft in Santiago de Chile in den Monaten vor dem vom Westen unterstützten faschistischen Putsch (1973) macht deren Doppelmoral erschreckend deutlich.
Aktualisiert: 2023-05-01
> findR *

Mit Geduld auf dem Weg bleiben

Mit Geduld auf dem Weg bleiben von Oberkofler,  Gerhard, Sporschill SJ,  P. Georg
In unserer von Krieg, Armut, Ausbeutung, Unterdrückung, Vertreibung und Klimawandel gezeichneten Welt sind wir in Europa alle in ein von „westlichen Schutzwerten“ definiertem System wie in einen Käfig eingesperrt. Das persönliche „Gewissen“ allein wird nicht helfen, sich daraus zu befreien, es bedarf auch der konkreten Bildung, um über die Tagaus Tagein in allen herrschenden Leitmedien im Interesse der Reichen und ihrer Eliten vermittelte „schwarze Magie“ hinauszukommen. Am Beginn der 13 nach 2019 geschriebenen, von einander unabhängigen Essays steht das Gedenken an Bernard Bolzano. Dieser katholische Priester im Prag des Vormärz wurde von der vom Klerikalismus geprägten Kirche in Absprache mit dem Staatsapparat von seiner Professur an der Universität vor allem deshalb entlassen, weil er die Habgier des Privateigentums mit ihrer Mentalität zur Ausbeutung angeprangert und die Pflicht zum Widerstand postuliert hat. Bolzano ist als Pionier der Befreiungstheologie in der Nachfolge von Jesus Christus für eine menschliche Gesellschaftsordnung eingetreten. Pater Georg Sporschill SJ spricht in einem persönlichen Vorwort davon, dass ungeachtet aller Meinungsverschiedenheiten eine Gemeinsamkeit von Christen und Kommunisten im Kampf für die Befreiung der Armen und Unterdrückten zu erzielen und notwendig ist.
Aktualisiert: 2023-03-16
> findR *

Eva Priester

Eva Priester von Oberkofler,  Gerhard
Eva Priester, geboren am 15. Juli 1910 in Petersburg als Eva Beatrice Feinstein, kam mit ihren jüdischen Eltern 1919 nach Berlin. Als Mitarbeiterin einer Berliner Tageszeitung löste sie sich jedoch bald aus dem gutbürgerlichen Milieu und beteiligte sich aktiv am Kampf gegen den heraufziehenden Faschismus. Das führte so weit, dass sie nach dem Reichstagsbrand (1933) verhaftet und im Gestapogefängnis inhaftiert wurde. Entlassen flüchtete die als illegale Kommunistin und als Jüdin verfolgte Eva Priester 1935 zuerst nach Wien, dann nach Prag und von dort 1939 nach London. Insbesondere die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Österreichs war ihr ein Anliegen. Um die Sympathien der Engländer für Österreich zu gewinnen, veröffentlichte sie das Heft "Austria. Gateway to Germany". Nach dem Krieg wird Eva Priester 1945/46 in Wien verantwortliche Redakteurin von Zeitungen der Kommunistischen Partei Österreichs, es erscheint ihre materialistische "Geschichte Österreichs" und ein Gedichtband "Aus Krieg und Nachkrieg". Doch sie war nicht nur im Schreiben aktiv: 1951 reiste Eva Priester mit einer internationalen Frauenkommission zur Untersuchung der US-amerikanischen Kriegsverbrechen nach Korea und 1956 beobachtete sie die Ereignisse in Ungarn und nahm 1958 in Paris und Algier am algerischen Befreiungskampf Anteil. All ihre dabei gesammelten Erfahrungen sammelte sie in reflektierenden Essays, die auch von Nordafrika, der Tschechoslowakei und Polen, der Sowjetunion, vom Befreiungskampf unter der Fahne des Islam sowie von Israel und Palästina handeln. Am 15. August 1982 ist Eva Priester verstorben, ihre Urnengrabstätte am Wiener Zentralfriedhof ist aufgelassen. "Es war einmal …" – eine Kommunistin, die ihre Weltanschauung nie verloren hat und ihrem Ziel, einen Beitrag zur humanistischen Erziehung des Menschen zu leisten, treu geblieben ist.
Aktualisiert: 2023-02-14
> findR *

Eva Priester

Eva Priester von Oberkofler,  Gerhard
Eva Priester, geboren am 15. Juli 1910 in Petersburg als Eva Beatrice Feinstein, kam mit ihren jüdischen Eltern 1919 nach Berlin. Als Mitarbeiterin einer Berliner Tageszeitung löste sie sich jedoch bald aus dem gutbürgerlichen Milieu und beteiligte sich aktiv am Kampf gegen den heraufziehenden Faschismus. Das führte so weit, dass sie nach dem Reichstagsbrand (1933) verhaftet und im Gestapogefängnis inhaftiert wurde. Entlassen flüchtete die als illegale Kommunistin und als Jüdin verfolgte Eva Priester 1935 zuerst nach Wien, dann nach Prag und von dort 1939 nach London. Insbesondere die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Österreichs war ihr ein Anliegen. Um die Sympathien der Engländer für Österreich zu gewinnen, veröffentlichte sie das Heft „Austria. Gateway to Germany“. Nach dem Krieg wird Eva Priester 1945/46 in Wien verantwortliche Redakteurin von Zeitungen der Kommunistischen Partei Österreichs, es erscheint ihre materialistische „Geschichte Österreichs“ und ein Gedichtband „Aus Krieg und Nachkrieg“. Doch sie war nicht nur im Schreiben aktiv: 1951 reiste Eva Priester mit einer internationalen Frauenkommission zur Untersuchung der US-amerikanischen Kriegsverbrechen nach Korea und 1956 beobachtete sie die Ereignisse in Ungarn und nahm 1958 in Paris und Algier am algerischen Befreiungskampf Anteil. All ihre dabei gesammelten Erfahrungen sammelte sie in reflektierenden Essays, die auch von Nordafrika, der Tschechoslowakei und Polen, der Sowjetunion, vom Befreiungskampf unter der Fahne des Islam sowie von Israel und Palästina handeln. Am 15. August 1982 ist Eva Priester verstorben, ihre Urnengrabstätte am Wiener Zentralfriedhof ist aufgelassen. „Es war einmal …“ – eine Kommunistin, die ihre Weltanschauung nie verloren hat und ihrem Ziel, einen Beitrag zur humanistischen Erziehung des Menschen zu leisten, treu geblieben ist.
Aktualisiert: 2023-01-12
> findR *

Christ und Marxist

Christ und Marxist von Oberkofler,  Gerhard
Die gesellschaftliche Zielsetzung des Marxismus ist grundsätzlich der Kommunismus, der als eine der ältesten Ideen der Menschheit nicht im Widerspruch zur Christlichen Botschaft steht. Der seit 2013 im Amt befindliche Papst Franziskus greift auf diese Botschaft zurück, wenn er sich für eine Gesellschaft ohne Armut und Elend, ohne Unterdrückung, Ausbeutung und Krieg einsetzt. Von dieser revolutionären Haltung wird in zehn kleinen Aufsätzen zu verschiedenen Anlässen geschrieben. Das Denken von Konrad Farner, der als Marxist in Europa einer der Initianten des Dialogs Christ – Marxist war, wird in drei Texten über Atheismus, Karl Marx und Blaise Pascal dokumentiert. „Der Prozess gegen die Neun von Catonsville“ (Daniel Berrigan SJ) beleuchtet die Rolle der Justiz im bürgerlichen Rechtsstaat und gibt zur Frage Anstoß, was von der Friedens- und Pflugschar- bewegung in den USA und in Deutschland mit ihren Aggres- sionskriegen übriggeblieben ist. Der Artikel über den wegen seines Einsatzes für Gerechtigkeit vom indischen Faschismus inhaftierten P. Stan Swamy SJ handelt von der Ausstrahlung der lateinamerikanischen Befreiungstheologie nach Indien. Dass sich das „deutsche Wesen“ von Papst Benedikt XVI. in seiner Herrentheologie widerspiegelt und das katholische Verbot der Abtreibung auf dem Hintergrund der Unterscheidung von menschlicher Würde und menschlichem Leben gesehen werden kann, wird erörtert. Zwei kleinere Artikel erläutern „Weihnachten“ und die Besitznahme der Peterskirche im Zentrum von Wien durch opus dei.
Aktualisiert: 2022-11-20
> findR *

Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien

Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien von Oberkofler,  Gerhard
Arnold Reisberg, geboren am 17. Februar 1904 in Borislav (Galizien) war Erstgeborener einer ostjüdischen Familie, die zu Beginn des Weltkrieges 1914 aus Galizien nach Wien geflohen ist. Durch die Begegnung mit Schriften der Kommunistischen Internationale, die 1919 zum I. Kongress zusammengekommen ist, erhielt der Begriff Freiheit für Reisberg in jungen Jahren eine konkrete humane Dimension. Es war für ihn nicht mehr die bürgerlich-liberale Freiheit, ein Ghetto möglichst auf dem Weg zum Friedhof zu verlassen, sondern eine Freiheit, die mit allen Menschen geteilt werden sollte, die Freiheit von Unterdrückung und Würdelosigkeit jeder Art. So trat er 1923 dem Kommunistischen Jugendverband und 1924 der KPÖ bei, nicht als eskapistischer Idealist, sondern als Aktivist und Propagandist. Über Wien (1914-1934), Prag (1934) und Moskau (1934-1937), über den GULag (1937-1946), eine Strafansiedlung in Tassejewo (1946- 1954) sowie über einen Aufenthalt in Mossalsk (1955−1959) kam Reisberg im Februar 1959 in Berlin an. Dort hat er als marxistisch-leninistischer Historiker, zu dem er an der Wiener Universität ausgebildet worden war, bis zu seinem Tode am 20. Juli 1980 herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte der Republik Österreich und über Wladimir Iljitsch Lenin veröffentlicht. Arnold Reisberg ist zeitlebens "unverbesserlicher" Kommunist geblieben. Er gab Zeugnis für die Utopie einer neuen ökonomischen sozialen, politischen und kulturellen Ordnung der Welt.
Aktualisiert: 2023-02-14
> findR *

Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien

Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien von Oberkofler,  Gerhard
Arnold Reisberg, geboren am 17. Februar 1904 in Borislav (Galizien) war Erstgeborener einer ostjüdischen Familie, die zu Beginn des Weltkrieges 1914 aus Galizien nach Wien geflohen ist. Durch die Begegnung mit Schriften der Kommunistischen Internationale, die 1919 zum I. Kongress zusammengekommen ist, erhielt der Begriff Freiheit für Reisberg in jungen Jahren eine konkrete humane Dimension. Es war für ihn nicht mehr die bürgerlich-liberale Freiheit, ein Ghetto möglichst auf dem Weg zum Friedhof zu verlassen, sondern eine Freiheit, die mit allen Menschen geteilt werden sollte, die Freiheit von Unterdrückung und Würdelosigkeit jeder Art. So trat er 1923 dem Kommunistischen Jugendverband und 1924 der KPÖ bei, nicht als eskapistischer Idealist, sondern als Aktivist und Propagandist. Über Wien (1914-1934), Prag (1934) und Moskau (1934-1937), über den GULag (1937-1946), eine Strafansiedlung in Tassejewo (1946- 1954) sowie über einen Aufenthalt in Mossalsk (1955−1959) kam Reisberg im Februar 1959 in Berlin an. Dort hat er als Historiker, zu dem er an der Wiener Universität ausgebildet worden war, bis zu seinem Tode am 20. Juli 1980 herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte der Republik Österreich und über Wladimir Iljitsch Lenin veröffentlicht. Arnold Reisberg ist zeitlebens "unverbesserlicher" Kommunist geblieben. Er gab Zeugnis für die Utopie einer neuen ökonomischen sozialen, politischen und kulturellen Ordnung der Welt.
Aktualisiert: 2022-03-18
> findR *

Leo (Jonas Leib) Stern

Leo (Jonas Leib) Stern von Oberkofler,  Gerhard
"Zur Wahrheit gehört nicht nur das Resultat, sondern auch der Weg" – dieser Satz von Karl Marx trifft auf Leben und Wirken von Leo (Jonas Leib) Stern (1901–1982) zu. Aus einer ostjüdischen, in der k. k. Bukowina ansässigen Familie stammend, geht er zum Studium nach Wien und beginnt, nach einigen Jahren sozialdemokratischer Bildungsarbeit, sich ab Februar 1934 als Internationalist und Kommunist im ideologischen und bewaffneten Kampf für Solidarität, Freiheit und Frieden einzusetzen. Als Oberst der 3. Ukrainischen Front nimmt Stern an der Befreiung von Wien teil, bleibt dort als Jude und Marxist jedoch ein unerwünschter Eindringling. So nimmt Stern 1951 eine Berufung als Universitätsprofessor an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (DDR) an, um am Aufbau eines friedlichen Deutschlands mitzuwirken und Grundfragen der Deutschen Geschichte marxistisch aufzubereiten. Die Stationen seines Lebens spiegeln sein im wahrsten Sinne des Wortes grenzenloses Engagement wider: Woloka - Czernowitz - Salzburg - Cernăuţi (Czernowitz) - Wien - Prag - Moskau - Madrid - Moskau - Stalingrad - Taliza / Sibirien - 3. Ukrainische Front - Wien - Halle a. d. Saale. Diesen Stationen folgend, geht Gerhard Oberkofler zusammen mit Leo Sterns Sohn, Manfred Stern, dieser außergewöhnlichen europäischen Biographie des 20. Jahrhunderts nach, ergänzt durch sechs Schlüsseltexte von Leo Stern, die vollständig und im Original in diesem Buch nachzulesen sind.
Aktualisiert: 2023-02-14
> findR *

Vatikanideologie und Marxismus

Vatikanideologie und Marxismus von Oberkofler,  Gerhard
Das ideologische Zentrum der katholischen Kirche lässt sich mit Papsttum und Glaubenskongregation über die Jahrhunderte hinweg eindeutig definieren. Schwieriger ist die Bestimmung des Marxismus. Als umfassende wissenschaftliche Weltanschauung entwickelte er sich aufgrund neuer Einsichten seit dem 19. Jahrhundert und bleibt auch in der Gegenwart nicht auf der Stelle stehen. Die erzreaktionäre Auffassung, der Marxismus sei das Böse und könne niemals ein Weg zum Guten sein, war in der Vatikanideologie als absoluter Wert in der Geschichte immer präsent. Dagegen wurde für Befreiungstheologen die marxistische Analyse ein wirksames Instrument zur Entschleierung der kapitalistischen Barbarei. Weil diese Befreiungstheologen mit ihrem prophetischen Christentum zu einer Triebkraft der Umkehr der Geschichte geworden sind, wurden sie von der Vatikanideologie unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. isoliert, verfolgt und letztlich den imperialistischen Kräften geopfert. Die Zielvorstellung einer Gesellschaft ohne Armut und Ausbeutung, ohne Krieg und Elend und letztlich einer, wie es im Kommunistischen Manifest heißt, "Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist", ist keine Illusion, sie bleibt die Hoffnung von Christen in der Nachfolge von Jesus und von Marxisten. Revolutionäre Weckrufe sind in der Gegenwart aus dem Vatikan mit Papst Franziskus zu hören. Dagegen mobilisieren ebenso einflussreiche wie korrumpierte katholische Organisationen. Die hier versammelten Texte geben Einblicke in das widersprüchliche Geschehen und in eine historische Konfrontation.
Aktualisiert: 2023-02-14
> findR *

Konrad Farner

Konrad Farner von Oberkofler,  Gerhard
KONRAD FARNER (1903-1974), aus einer alten und gut situierten Zürcher Familie stammend, zählt zu den BEDEUTENDEN SCHWEIZER DENKERN. Von den konservativ reaktionären Teilen des Schweizer Bürgertums wurde der MARXIST UND KOMMUNIST zeitlebens diffamiert, isoliert, verfolgt und permanent überwacht. Ferngehalten von jeder angemessenen Anstellung und bis zu seinem Lebensende in prekären finanziellen Verhältnissen lebend, blieb Farner dennoch in der Schweiz, ließ sich jedoch weder kaufen noch arrangierte er sich. Seine vielseitigen Texte orientieren sich an der VERWIRKLICHUNG DES REALEN HUMANISMUS, sind zumeist als Essays geschrieben und werden in diesem Buch in ausgewählten Passagen abgedruckt. Sie spiegeln SEIN HISTORISCH-MATERIALISTISCHES DENKEN IM WELTHISTORISCHEN KONTEXT wider. Briefwechsel mit Fritz Cremer, Stephan Hermlin, Walter Hollitscher, Peter Huchel, Georg Lukács, Josef Hromádka oder Max Frisch und Hans Erni verdeutlichen seinen Austausch mit Mitstreitern. Im Dialog zwischen Christen und Marxisten war Konrad Farner Pionier und er hat Gedanken beigetragen, die sich in der "Theologie der Befreiung" eines Ignacio Ellacuría SJ oder Jon Sobrino SJ wiederfinden lassen.
Aktualisiert: 2023-02-14
> findR *

Leo (Jonas Leib) Stern

Leo (Jonas Leib) Stern von Manfred,  Stern, Oberkofler,  Gerhard
"Zur Wahrheit gehört nicht nur das Resultat, sondern auch der Weg" – dieser Satz von Karl Marx trifft auf Leben und Wirken von Leo (Jonas Leib) Stern (1901–1982) zu. Aus einer ostjüdischen, in der k. k. Bukowina ansässigen Familie stammend, geht er zum Studium nach Wien und beginnt, nach einigen Jahren sozialdemokratischer Bildungsarbeit, sich ab Februar 1934 als Internationalist und Kommunist im ideologischen und bewaffneten Kampf für Solidarität, Freiheit und Frieden einzusetzen. Als Oberst der 3. Ukrainischen Front nimmt Stern an der Befreiung von Wien teil, bleibt dort als Jude und Marxist jedoch ein unerwünschter Eindringling. So nimmt Stern 1951 eine Berufung als Universitätsprofessor an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (DDR) an, um am Aufbau eines friedlichen Deutschlands mitzuwirken und Grundfragen der Deutschen Geschichte marxistisch aufzubereiten. Die Stationen seines Lebens spiegeln sein im wahrsten Sinne des Wortes grenzenloses Engagement wider: Woloka - Czernowitz - Salzburg - Cernăuţi (Czernowitz) - Wien - Prag - Moskau - Madrid - Moskau - Stalingrad - Taliza / Sibirien - 3. Ukrainische Front - Wien - Halle a. d. Saale. Diesen Stationen folgend, geht Gerhard Oberkofler zusammen mit Leo Sterns Sohn, Manfred Stern, dieser außergewöhnlichen europäischen Biographie des 20. Jahrhunderts nach, ergänzt durch sechs Schlüsseltexte von Leo Stern, die vollständig und im Original in diesem Buch nachzulesen sind.
Aktualisiert: 2020-10-08
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher von Oberkofler, Gerhard

Sie suchen ein Buch oder Publikation vonOberkofler, Gerhard ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Oberkofler, Gerhard. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher von Oberkofler, Gerhard im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch von Oberkofler, Gerhard .

Oberkofler, Gerhard - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher von Oberkofler, Gerhard die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:

Unser Repertoire umfasst Bücher von

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Neben Büchern von Oberkofler, Gerhard und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.