>Die vergessene Sympathie fragt nach dem grundlegenden, umfassenden, alles bewegenden Zusammenhalt: nach dem, was Sympathie war und was sie ist. Gehandelt wird von der großen, weder auf menschliche Sozialität reduzierbaren, noch einfach in den Korrespondenzen der Natur aufgehenden Sympathie, zugleich davon, wie Literatur sie bewirkt. Im Gang durch das Sympathiedenken in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit, von den Stoikern über Hildegard von Bingen bis zu Shakespeare, wird deutlich, was – mit verheerenden ökologischen Folgen – seit dem 18. Jahrhundert in Vergessenheit geraten ist. Dabei zeigt sich eindrucksvoll, welche Rolle literarische Texte bei der Darstellung, Deutung, Erzeugung und Veränderung sympathetischer Einstellungen und Mentalitäten gespielt haben und wie sie das immer noch tun können.
Aktualisiert: 2023-04-27
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>Die vergessene Sympathie fragt nach dem grundlegenden, umfassenden, alles bewegenden Zusammenhalt: nach dem, was Sympathie war und was sie ist. Gehandelt wird von der großen, weder auf menschliche Sozialität reduzierbaren, noch einfach in den Korrespondenzen der Natur aufgehenden Sympathie, zugleich davon, wie Literatur sie bewirkt. Im Gang durch das Sympathiedenken in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit, von den Stoikern über Hildegard von Bingen bis zu Shakespeare, wird deutlich, was – mit verheerenden ökologischen Folgen – seit dem 18. Jahrhundert in Vergessenheit geraten ist. Dabei zeigt sich eindrucksvoll, welche Rolle literarische Texte bei der Darstellung, Deutung, Erzeugung und Veränderung sympathetischer Einstellungen und Mentalitäten gespielt haben und wie sie das immer noch tun können.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Das Buch bietet erstmals eine umfassende und quellennahe Darstellung der prägenden Kräfte der elisabethanischen Kultur vom Leitkonzept der Imagination her. Dabei wird deutlich, daß eine rein begriffsgeschichtliche Behandlung das Problem der Imagination unterbietet und verfehlt. Vielmehr muß die Imagination als eine spezifische Denkform begriffen werden, als eine Kraft, in der sinnliche Anschauung und intellektuelle Konzepte untrennbar verbunden sind – eben als literarisches Denken. Diese Einsicht ist von Belang weit über die hier behandelte Epoche hinaus und markiert eine bedeutsame Möglichkeit, text- und kulturwissenschaftliche Fragen auseinander hervorgehen zu lassen, statt sie wechselseitig zu reduzieren. Ferner zeigt das Buch auf, daß eine Kultur wie die elisabethanische, die sich in einem emphatischen Sinn als Imaginationskultur manifestiert, unmöglich allein vom Gedächtnisbegriff (memoria) her erschlossen werden kann. Auch dieses Ergebnis ist über den historischen Untersuchungsgegenstand hinaus generalisierbar. Das Thema 'Kultur und Gedächtnis' muß dringend durch das der kulturbildenden Imagination supplementiert, vielleicht sogar ersetzt werden.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Aktualisiert: 2023-02-06
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Apokalypse‘ ist eine basale Denk- und Argumentationsfigur der abendländischen Kultur. Im ästhetisch-literarischen Bereich erscheint seit der Spätantike, vermehrt seit der Frühen Neuzeit und a fortiori in der Moderne 'Apokalypse' vielfach als Thema, Motiv und Topos, zugleich aber und vor allem auch als Struktur: die 'apokalyptische' Struktur ist gekennzeichnet von der Setzung des absolut Anderen, des radikal Neuen unter der Voraussetzung der Nichtung des Alten. Ihr Signum ist die ‚Wendung‘ (Katastrophe) in ein Noch-Nicht auf dem Grund eines Nicht-Mehr. Modell ist die Apokalyptik, jene große und bis in früheste Zeiten reichende literarische Gattung der Apokalypsen, in denen Vorstellungen von den Ereignissen des Welt-Endes, näherhin des Weltgerichts und der neuen Welt, in mythisch-phantastischen Bildern zum Austrag kommen.
Apokalypse meint – im Wortverständnis – nicht oder nicht nur 'Weltuntergang', sondern Enthüllung. Von Interesse ist nun, daß die Kunst und Literatur insbesondere der Moderne - verstanden als longue durée – sich die primär eschatologisch-geschichtsphilosophische Denkfigur zueigen gemacht hat in einer doppelten 'Wendung': vom Ethischen ins Ästhetische. Der ‚apokalyptische‘ Modus wird reflektiert als Textstruktur, die ihrerseits motiviert sein kann durch das Thema resp. Den Topos der ‚Apokalypse‘. Die Beiträge des vorliegenden Bandes thematisieren ‚Apokalypse‘ im Alten und Neuen Testament, sie weisen insbesondere ‚Apokalypse‘ als Thema und Struktur in Texten der Spätantike, der Frühen Neuzeit und der Moderne aus, und sie zeigen, daß vornehmlich die Literatur der Moderne gekennzeichnet ist durch die ästhetische Reflexion der ‚Apokalypse‘.
Aktualisiert: 2020-12-07
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