Die Neue Welt im Bewußtsein der Italiener und Deutschen des 16. Jahrhunderts.

Die Neue Welt im Bewußtsein der Italiener und Deutschen des 16. Jahrhunderts. von Prosperi,  Adriano, Reinhard,  Wolfgang
Kein weiteres Buch über die Conquista, sondern eines über Europa, über das europäische Bewußtsein, in dem Amerika gespiegelt wird, und das Bild Amerikas, in dem sich Europa spiegelt. Ein Buch über die Wahrnehmung des Anderen, seine Aneignung durch die europäische Kultur und die Medien dieses Prozesses. Deutschland und Italien erweisen sich als besonders geeignete Gegenstände für diese Fragestellung, weil sie zwar mit der Conquista wenig zu tun hatten, im Prozeß der intellektuellen Aneignung aber eine wichtige Rolle spielten, man denke nur an ihren Buchdruck. Immer noch sind viele Beiträge zur schlichten Erfassung von Kartographie und Buchdruck und ihrer Informationen über Amerika zu leisten, bevor man sich mit der alten Frage des Verhältnisses von wahrgenommenem und Wirklichkeit befaßt oder mit den Problemen, die die Neue Welt Europa stellt und die möglicherweise den europäischen Blick ebenfalls befangen machen. Die Kartographie muß ganz wörtlich ein neues Bild von der Welt entwerfen, während der Buchmarkt die vielfältige, neugierige Nachfrage, die von der Entdeckung Amerikas ausgelöst wurde, mit den Berichten von Reisenden, Missionaren und Naturforschern zu befriedigen versteht. Darüber hinaus stellen sich aber auch ethische und andere weiterreichende Fragen. War die Conquista aus der je unterschiedlichen Perspektive von Autoren wie Vitoria, Las Casas und Sepulveda als »gerechter Krieg« legitimiert oder nicht? Und wenn die neuentdeckten »Heiden« christianisiert und damit im Sinne des damaligen Selbstverständnisses der europäischen Kultur »zivilisiert« wurden, handelte es sich dann dabei um ihre bloße Übertölpelung oder ergeben sich daraus vielleicht Impulse für die kulturelle Entwicklung der ganzen westlichen Welt? Natürlich bleiben die Antworten weiter offen, aber die Beiträge des Bandes zeigen doch, wie sehr die angeblichen Probleme der Neuen Welt in Wirklichkeit die der Alten waren und in welchem Ausmaß ihr Bild der Neuen Welt Projektionen europäischer Mythen und Denkmuster enthält.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die Neue Welt im Bewußtsein der Italiener und Deutschen des 16. Jahrhunderts.

Die Neue Welt im Bewußtsein der Italiener und Deutschen des 16. Jahrhunderts. von Prosperi,  Adriano, Reinhard,  Wolfgang
Kein weiteres Buch über die Conquista, sondern eines über Europa, über das europäische Bewußtsein, in dem Amerika gespiegelt wird, und das Bild Amerikas, in dem sich Europa spiegelt. Ein Buch über die Wahrnehmung des Anderen, seine Aneignung durch die europäische Kultur und die Medien dieses Prozesses. Deutschland und Italien erweisen sich als besonders geeignete Gegenstände für diese Fragestellung, weil sie zwar mit der Conquista wenig zu tun hatten, im Prozeß der intellektuellen Aneignung aber eine wichtige Rolle spielten, man denke nur an ihren Buchdruck. Immer noch sind viele Beiträge zur schlichten Erfassung von Kartographie und Buchdruck und ihrer Informationen über Amerika zu leisten, bevor man sich mit der alten Frage des Verhältnisses von wahrgenommenem und Wirklichkeit befaßt oder mit den Problemen, die die Neue Welt Europa stellt und die möglicherweise den europäischen Blick ebenfalls befangen machen. Die Kartographie muß ganz wörtlich ein neues Bild von der Welt entwerfen, während der Buchmarkt die vielfältige, neugierige Nachfrage, die von der Entdeckung Amerikas ausgelöst wurde, mit den Berichten von Reisenden, Missionaren und Naturforschern zu befriedigen versteht. Darüber hinaus stellen sich aber auch ethische und andere weiterreichende Fragen. War die Conquista aus der je unterschiedlichen Perspektive von Autoren wie Vitoria, Las Casas und Sepulveda als »gerechter Krieg« legitimiert oder nicht? Und wenn die neuentdeckten »Heiden« christianisiert und damit im Sinne des damaligen Selbstverständnisses der europäischen Kultur »zivilisiert« wurden, handelte es sich dann dabei um ihre bloße Übertölpelung oder ergeben sich daraus vielleicht Impulse für die kulturelle Entwicklung der ganzen westlichen Welt? Natürlich bleiben die Antworten weiter offen, aber die Beiträge des Bandes zeigen doch, wie sehr die angeblichen Probleme der Neuen Welt in Wirklichkeit die der Alten waren und in welchem Ausmaß ihr Bild der Neuen Welt Projektionen europäischer Mythen und Denkmuster enthält.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die Neue Welt im Bewußtsein der Italiener und Deutschen des 16. Jahrhunderts.

Die Neue Welt im Bewußtsein der Italiener und Deutschen des 16. Jahrhunderts. von Prosperi,  Adriano, Reinhard,  Wolfgang
Kein weiteres Buch über die Conquista, sondern eines über Europa, über das europäische Bewußtsein, in dem Amerika gespiegelt wird, und das Bild Amerikas, in dem sich Europa spiegelt. Ein Buch über die Wahrnehmung des Anderen, seine Aneignung durch die europäische Kultur und die Medien dieses Prozesses. Deutschland und Italien erweisen sich als besonders geeignete Gegenstände für diese Fragestellung, weil sie zwar mit der Conquista wenig zu tun hatten, im Prozeß der intellektuellen Aneignung aber eine wichtige Rolle spielten, man denke nur an ihren Buchdruck. Immer noch sind viele Beiträge zur schlichten Erfassung von Kartographie und Buchdruck und ihrer Informationen über Amerika zu leisten, bevor man sich mit der alten Frage des Verhältnisses von wahrgenommenem und Wirklichkeit befaßt oder mit den Problemen, die die Neue Welt Europa stellt und die möglicherweise den europäischen Blick ebenfalls befangen machen. Die Kartographie muß ganz wörtlich ein neues Bild von der Welt entwerfen, während der Buchmarkt die vielfältige, neugierige Nachfrage, die von der Entdeckung Amerikas ausgelöst wurde, mit den Berichten von Reisenden, Missionaren und Naturforschern zu befriedigen versteht. Darüber hinaus stellen sich aber auch ethische und andere weiterreichende Fragen. War die Conquista aus der je unterschiedlichen Perspektive von Autoren wie Vitoria, Las Casas und Sepulveda als »gerechter Krieg« legitimiert oder nicht? Und wenn die neuentdeckten »Heiden« christianisiert und damit im Sinne des damaligen Selbstverständnisses der europäischen Kultur »zivilisiert« wurden, handelte es sich dann dabei um ihre bloße Übertölpelung oder ergeben sich daraus vielleicht Impulse für die kulturelle Entwicklung der ganzen westlichen Welt? Natürlich bleiben die Antworten weiter offen, aber die Beiträge des Bandes zeigen doch, wie sehr die angeblichen Probleme der Neuen Welt in Wirklichkeit die der Alten waren und in welchem Ausmaß ihr Bild der Neuen Welt Projektionen europäischer Mythen und Denkmuster enthält.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Die Gabe der Seele

Die Gabe der Seele von Prosperi,  Adriano, Schulte,  Joachim
Bologna, 5. Dezember 1709: Lucia Cremonini bringt in den frühen Morgenstunden ein Kind zur Welt, das kurz nach der Geburt unter zunächst ungeklärten Umständen stirbt. Die Behörden beginnen zu ermitteln, der Verdacht auf Kindsmord bestätigt sich. Ein typischer Justizfall der frühen Neuzeit nimmt seinen Lauf. Adriano Prosperi rekonstruiert anhand der originalen Prozeßakten den Fall der Lucia Cremonini als das Drama einer unverheirateten jungen Frau am Rande der Gesellschaft. Aber es geht in diesem spannenden Buch nicht nur um ein individuelles Schicksal, sondern auch um die Frage, wie sich der Umgang mit dem Delikt des Kindsmordes und seine Bewertung durch Juristen, Theologen und Mediziner im Laufe der Zeit verändert haben. Denn während in der Antike Kindstötung und Abtreibung als Instrument zur Bevölkerungsregulierung akzeptiert waren und noch im Mittelalter als läßliche Sünde behandelt wurden, kam es im 17. Jahrhundert zu einem Einstellungswandel, der bis heute fortwirkt. Von nun an, so Prosperi, geriet die Furcht vor dem Kindsmord zur Obsession, Abtreibung und Kindstötung wurden zunehmend genauer definiert und das ungeborene und neugeborene Leben zu einer Sache staatlicher Kontrolle. Mit detektivischem Spürsinn und großer erzählerischer Kraft erschließt Prosperi ein bisher kaum beachtetes Kapitel europäischer Kultur- und Geistesgeschichte. Er läßt uns an der Entwicklung eines Diskurses teilhaben, der bis heute von ungebrochener Aktualität ist und dessen zentrale Frage nach wie vor lautet: Wie definiert die westliche Tradition den Beginn des Lebens?
Aktualisiert: 2023-03-28
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