Autor: Damian Rensenbrink

Das Kleingedruckte: Dass es Deutschland schlecht geht, ist ein Faktum. Dass es anderen EU-Ländern noch schlechter geht und damit Deutschland noch relativ gut, ist eine Interpretation des Grauen vor schwarzem Hintergrund mit dem Ziel borniert blanker Weismachung. Das Verfassungsgericht ist Faktotum. Das Wegedruckte: Gulfnews.com (Business, Economy) „German banks biggest foreign owners of debt - French lenders next largest holders of bonds - July 07 2011: ‘(. . .) German lenders were the biggest foreign owners of Greek government bonds with $22.7 billion in holdings last year (. . .)'.” Das Geldgedruckte: Es wird nicht nur wieder Geld gedruckt, sondern phasengleich gelogen wie gedruckt. Erinnerungen an John Law (1671-1729) sind dringend notwendig. Dessen Aufsatz „Supplying the Nation with Money“; seine Anfänge in Schottland, Land als Kollateral für Kredite einzusetzen, sprich das Land seiner Landsleute verpfänden zu wollen; seine spätere, steile Karriere als Gründer der ersten Zentralbank der Welt in Frankreich und deren Untergang, indizieren in welcher grundlegenden Zweifelhaftigkeit eine Weltwirtschaftsrettung zu sehen ist, deren führende Regierungen sich an zwei Zentralnotenbanken klammern und sich wechselseitig wie Laurel & Hardy gebährden, weil sie nicht umhin kommen, mit den kleinen Strolchen der Börsen zu kollaborieren. Das Abgedruckte: BVerG zum EU-Rettungsschirm 2 BvR 987/10 , 2 BvR 1485/10, 2 BvR 1099/10 - Vertretbare fiskalische Auswirkungen künftiger 2-3-stelliger Euro-Milliarden-Hilfen für vergangene Versäumnisse Griechenland’s – BVerG zu Hartz-IV-Leistungen 1 BvL 1/09, 1 BvL 3/09, 1 BvL 4/09) - Unvertretbare, fiskalische Auswirkungen rückwirkender Hartz-IV-Regelsatzanpassungen in ? Milliarden Euro - BVerfG 1 BvR 1508/96 - „(. . .) Erwachsene Kinder müssen für ihre im Pflegeheim untergebrachten Eltern nur in beschränktem Maß Unterhalt zahlen. Die sogenannte mittlere Generation muss vorrangig die Unterhaltsansprüche ihrer eigenen Kinder erfüllen und zudem eine eigene Altersvorsorge treffen. (. . .)“ - Was hat das mit Deutschland und Griechenland zu tun? Finden sie’s heraus! Das Malgedruckte: Lt. Ausgaben der FT, FTD, FAZ und des SPIEGEL Mitte Dezember 2002, drohte Deutschland gemäß S & P's, Moody's und Fitch eine Bonitätsherabstufung, falls die hohen Haushaltsschulden nicht eingedämmt würden und der immense Reformdruck nicht endlich produktive Wirkung entfalten könne. Seit 2002 hat sich die deutsche Haushaltslage dramatisch verschlechtert und sich der Reformdruck gravierend erhöht! Was hat das mit AAA zu tun? Nichts! Das Unterdrückte: Lt. Tagesschau-Meldung des 3. Oktober 2011 gibt Finanzminister Schäuble an, der „'EU-Rettungsschirm' sei hinsichtlich des Kredithebels noch lange nicht ausgeschöpft; bestehende Kredite bürgten als Sicherheiten für neue Kredite“. Dies kommt „Jürgen Schneider's Imperium der Hoffnungswerte“ gleich: der Kredithebel suggeriert Wirtschaftsexpansion und erzeugt in Wirklichkeit eine Kreditblase nie dagewesenen Ausmaßes, die platzen wird. Dem weiteren Wortlaut der Tagesschau-Meldung entsprechend, könne die Erweiterung des „‘EU-Rettungsschirmes‘ auch ohne Zustimmung des Bundestages erwirkt werden“ - mit anderen Worten wäre das Parlament nur noch Synonym für Akklamation! So ist die Sozialdemokratie bereits geplatzt! Finanzminister Schäubles und Frau Merkels gesellschaftliche Denk- und Handlungsweise ist ein nicht endendes „Imperium der Hoffnungswerte“, dessen imaginäre Tragfähigkeit stetiger Wirtschaftsexpansion mit oder ohne Krise eine „Megakreditfreßblase“ züchtet, zu allen Zeiten gesellschaftliches Vermögen aufzuzehren.