Bildung ohne Wert

Bildung ohne Wert von Ribolits,  Erich
Bildung ist in den letzten Jahren zum gesellschaftlichen Megathema avanciert. Dabei wird allerdings kaum je die Frage diskutiert, wie Bildung organisiert werden soll, damit möglichst viele Menschen zu Selbstbewusstsein und Mündigkeit gelangen. Es geht nahezu ausschließlich darum, menschliches Lernvermögen für Konkurrenzfähigkeit und wirtschaftliche Verwertung in Dienst zu nehmen. Pädagogik wurde auf diese Art zum Hauptinstrument der Ausbeutung des Menschen. Im Informationskapitalismus wird diese nicht mehr mittels autoritärer politischer Strukturen, sondern über die Ideologie der 'Bildung zur Brauchbarkeit' bewerkstelligt. Wie nahezu alle Aspekte menschlichen Daseins, gewinnt heute auch das Lernen nur mehr über den am Markt generierten 'Wert' Bedeutung. Es muss sich rentieren indem es zum Sieg im Konkurrenzkampf 'Jede/r gegen Jede/n' beiträgt. Die Texte dieses Buches sind im Bewusstsein der revolutionären Herkunft der Bildungsidee verfasst. Der Begriff Bildung stellte anfänglich ja genau das Gegenteil eines Synonyms für die Unterwerfung unter Vorgaben dar, die den gegebenen Machtverhältnissen entspringen - er war Ausdruck der Vision einer Überwindung derselben. Unter den aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten stellt die alles durchdringende Dominanz des (Tausch-)Werts das bedeutendste Mittel der Machtausübung dar. Bildung kann ihre ursprüngliche gesellschaftstransformierende Potenz unter diesem Umständen nur wiedergewinnen, wenn sie als wert-los begriffen wird.
Aktualisiert: 2020-03-20
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Abschied vom Bildungsbürger

Abschied vom Bildungsbürger von Ribolits,  Erich
Anhand bildungsbürgerlicher Leitbegriffe, wie Politik, Kritik, Emanzipation, Humanität, Privatsphäre, … wird in diesem Buch ihr postmoderner Bedeutungswandel bzw. ihr Anachronismus im 'Zeitalter des Entrepreneurs' dargestellt. Die aus Aufklärung und misslungenen bürgerlichen Revolutionen im deutschsprachigen Mitteleuropa hervorgegangene Bildungsidee erweist sich heute zunehmend als antiquiert. Sie ist zur Heranbildung von Humankapital für die Verwertung im globalen Konkurrenzkampf nicht kompatibel. Als Folge demissioniert auch der Bildungsbürger, Metapher für das dichotom gespaltene Individuum: einerseits Citoyen – eigensinnig seinen Verstand gebrauchend und den Maximen des Guten, Wahren und Schönen verpflichtet – und andererseits Bourgeois – nutzenorientiert und im Sinne von Markt und Staat funktionierend. Als Fluchtpunkt der Maßnahmen zur Formung von Subjekten und deren Ausbilden einer spezifischen Selbstwahrnehmung lässt sich seit dem 18. Jhdt. der Topos des Bildungsbürgers identifizieren. Das Menschenbild der Moderne fand im Bildungsbürger seine prototypische Entsprechung, mehr als zwei Jahrhunderte war er wesentliche Orientierungsgröße aller Selbst- und Sozialtechnologien. Gegenwärtig etabliert sich eine neue Subjektivierungsmatrix, der 'Entrepreneur'. Während dem Lernen die widersprüchlichen Effekte Anpassung und Widerstand zugeschrieben wurden, gilt es nun als ein Prozess, der Menschen sich selbst und die Welt im Fokus der Vermarktung begreifen lässt. Wurde es bisher aufgrund seiner vorgeblich bildenden Wirkung idealisiert und das kritische aber dennoch funktionierende Individuum glorifiziert, geht es nun um das sich enthusiastisch selbst verwertende 'unternehmerische Selbst' (Bröckling).
Aktualisiert: 2020-03-23
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schulheft 4/13 – 152

schulheft 4/13 – 152 von Christof,  Eveline, Ribolits,  Erich
Im vorliegenden schulheft legen Autorinnen und Autoren aus verschiedenen pädagogischen Handlungsfeldern den Fokus auf die Möglichkeiten und Grenzen organisierter Bildungsprozesse bei der Förderung von Emanzipationsprozessen. Inwieweit lassen sich emanzipatorische Ansprüche in einem Bildungssystem, das Integration in die gegebenen Strukturen der Gesellschaft verspricht und versprechen muss, überhaupt verwirklichen?
Aktualisiert: 2020-05-01
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schulheft 4/11 – 144

schulheft 4/11 – 144 von Christof,  Eveline, Ribolits,  Erich, Sattlberger,  Eva, Zuber,  Johannes
Derzeit häuft sich die Kritik an Schule und LehrerInnen in einem bisher noch nie dagewesenen Maß. Heranwachsende würden – so wird moniert – durch schulisches Lernen nicht adäquat auf ihre Eingliederung in die veränderten gesellschaftlichökonomischen Gegebenheiten vorbereitet. Der traditionelle pädagogische Ansatz, dass es Aufgabe der Schule wäre, Heranwachsende für das Mitwirken an einer fortschreitend humaneren Gesellschaft zu befähigen, rückt bei dieser Argumentation weit in den Hintergrund. Im vorliegenden schulheft werden vor sich gehende und angedachte Veränderungen in Schule und LehrerInnenausbildung aus bildungstheoretischer Sicht hinterfragt sowie Perspektiven aufgezeigt, die nicht einseitig an der angesprochenen Unterordnung unter politisch-ökonomische Vorgaben ausgerichtet sind.
Aktualisiert: 2020-05-01
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schulheft 4/12 – 148

schulheft 4/12 – 148 von Erler,  Ingolf, Holzer,  Daniela, Kloyber,  Christian, Ribolits,  Erich
Weiterbildung macht glücklich und erfolgreich! So verkündet man es jedenfalls allerorts. Die „dunklen“ Seiten des lebenslangen Lernens werden jedoch selten ins Licht gerückt. Welche Interessen und Ideologien werden verdeckt? Wer sind die wahren VerliererInnen und die Geprellten im Rennen um Zertifikate und Akkreditierungen? Dieses schulheft deckt Hintergründe auf, fragt nach Möglichkeit und Erfolg von Kritik und leuchtet so die „Dark Sides of LLL“ aus. Inhaltsverzeichnis: Editorial Initiative Kritische Erwachsenenbildung Ansätze des Kritischen in der Erwachsenenbildung – eine Spurensuche Ludwig A. Pongratz „Sich nicht dermaßen regieren lassen“: Kritische Einsätze bei Adorno, Heydorn und Foucault Erich Ribolits Kritische Bildung. Königsweg zu einem veränderten gesellschaftlichen Sein? Christine Zeuner Kritische Erwachsenenbildung: Grundlagen und Perspektiven Kornelia Hauser Bildungskonzepte und Emanzipationsverwerfungen Peter Kossack Einsätze zur Autonomie der Erwachsenen- und Weiterbildung Ingolf Erler Das Lebenslange Lernen und die Wissensgesellschaft Elke Gruber Verträgt die Erwachsenenbildung noch Kritik? Marianne Gronemeyer Lebenslanges Lernen? – Nein, danke! Florian Bergmaier, Petra Neuhold Urteil: lebenslänglich!? Kritische Betrachtungen zum Lebenslangen Lernen aus der Sicht angehender Pädagog_innen Rosemarie Ortner, Marion Thuswald Professionell in Differenzen und Widersprüchen. Anregungen aus der Kollektiven Erinnerungsarbeit Rezension: Beschäftigung statt Erwerbstätigkeit Karin Scherschel, Peter Streckeisen, Manfred Krenn 2012: Neue Prekarität. Die Folgen aktivierender Arbeitsmarktpolitik – europäische Länder im Vergleich AutorInnen
Aktualisiert: 2020-05-01
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schulheft 4/15 – 160

schulheft 4/15 – 160 von Christof,  Eveline, Ribolits,  Erich
Informationstechnologische Revolution, ökonomische Globalisierung und krisenhafte Entwicklung des Kapitalismus leiten gegenwärtig einen tiefgreifenden Wandel der gesellschaftlichen Orientierung und der korrelierenden Erwartungen an die Gesellschaftssubjekte ein. Im vorliegenden schulheft werden schlaglichtartig VERÄNDERUNGEN IN DER INNEREN UND ÄUSSEREN ORGANISATION VON SCHULE am Übergang von einer disziplinargesellschaftlichen zu einer kontrollgesellschaftlichen Institution thematisiert. AUS DEM INHALT: Cathrin Reisenauer & Nadine Ulseß-Schurda: Anmerkungen zur Leistung als Norm der Anerkennung in einer sich verändernden Gesellschaft Tobias Dörler: Über den Zwang, mit Selbstkontrolle die eigene Freiheit zu erhalten. Oder: Umgang von Lehrer/innen mit Fremd- und Selbstansprüchen Stefan T. Hopmann & Mariella Knapp: Die letzten Tage der Schule, wie wir sie kennen? Eveline Christof: Die Rolle von Lehrer/innen - zwischen Macht und Ohnmacht Barbara Schratz & Michael Schratz: Abschied von der Lernschule: Schulentwicklung für Bildung Agnieszka Czejkowska: "Zusammen lernen" Monika Hofer: Die Schule der Zukunft Johanna F. Schwarz: Grüßen als Geste schulischer Praxis Sabine Gerhartz-Reiter: Verinnerlichte gesellschaftliche Kontrolle in Bildungskarrieren am Beispiel einer Studie zu Bildungsaufstieg und Bildungsausstieg Julia Köhler: Die Kulturschule - ein Modell für die Zukunft? Eva Sattlberger: Die standardisierte schriftliche Reifeprüfung - eine Systemänderung mit Konsequenzen Katharina Rosenberger: Schularchitektur in Bewegung - die räumlich-materielle Seite schulischen Lernens Michael Sertl: Eine neue Zeitschrift: Pädagogik und Politik
Aktualisiert: 2020-05-01
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Bildung und Macht

Bildung und Macht von Christof,  Eveline, Ribolits,  Erich
In den Beiträgen dieses Sammelbandes macht sich eine Reihe prominenter AutorInnen auf die Suche nach -Antworten zu den Fragen nach der Macht, die im Bildungsbegriff selbst zum Ausdruck kommt, sowie nach dem Charakter der Machtverhältnisse, die durch den Bildungsbegriff und das ihm innewohnende Menschenbild (mit)konstituiert werden. Die am Bildungsideal orientierte kritische Pädagogik geht davon aus, dass Menschen durch die animierte Auseinandersetzung mit den 'Tatsachen der Welt' befähigt werden können, sich den 'Zumutungen der Macht' entgegenzustellen. Die Hoffnung beruht auf der Annahme einer unabhängig von historisch-gesellschaftlichen Bedingungen gegebenen 'Universalform Subjekt', die als Adressat pädagogischer Bemühungen fungieren kann. Die Vorstellung, eines von vornherein und unabhängig von Machtverhältnissen existierenden Subjekts, steht allerdings in grundsätzlichem Widerspruch zu der im Anschluss an Foucault zunehmend diskutierten Theorie, nach der das Subjekt sich erst als Korrelat der jeweiligen Machtverhältnisse herausbildet. Daraus ergibt sich die dringende Notwendigkeit, die Bildungsidee selbst hinsichtlich ihrer möglichen Funktion der Formierung der von pädagogischen Prozessen Betroffener im Sinne der Machtverhältnisse systematisch zu hinterfragen – der Sammelband leistet dahingehend einen Beitrag. BeiträgerInnen u.a.: Norbert Ricken, Käte Meyer-Drawe, Carsten Bünger, Rita Casale, Elisabeth Sattler und Astrid Messerschmidt.
Aktualisiert: 2020-03-20
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Bildung – Kampfbegriff oder Pathosformel

Bildung – Kampfbegriff oder Pathosformel von Ribolits,  Erich
Mit diesem Buch stellt der Autor klar, dass Bildung nicht erst neuerdings zur Ware wurde. Die ökonomische Indienstnahme der menschlichen Besonderheit, sich lernend erst eine Form geben zu müssen, fand im Bildungsbegriff immer schon seine Entsprechung. Bildungsbeflissene Kreise monieren in den letzten Jahren immer öfter, dass die Orientierung von Schule und Universität am humanistisch gebildeten Individuum verloren gehe. Bildung werde fast nur mehr ökonomisch argumentiert und verkomme zur Ware. Tatsächlich lässt sich kaum leugnen, dass die aktuell an allen Ecken und Enden angegangenen Umgestaltungen des Bildungssystems fast durchwegs an Effektivitätsprämissen und der Herstellung verwertbaren Humankapitals orientiert sind. Mit bestenfalls geringfügig erhöhten Ressourcen sollen an den Arbeitsmarkt besser angepasste Absolvent/innen produziert werden. Als Reaktion auf diese ökonomische Argumentation neigen Fürsprecher/innen der Bildungsidee verschiedentlich dazu, vergangene Zustände im Bildungswesen zu verklären und von einer ehemals heilen Welt der Bildung zu schwärmen. Dieses Buch wendet sich gegen eine derartige Nostalgie. Denn neu ist bloß, dass derzeit Produktivitätssteigerung, Globalisierung und anwachsende Verwertungskrise die Konkurrenz zwischen Individuen, Regionen und Staaten massiv verschärfen und einen ideologischen Überbau organisierten Lernens in Form der Bezugnahme auf das Menschenbild der Aufklärung damit obsolet machen. Der machtkritische Nimbus, mit dem der Bildungsbegriff stets verbrämt wurde, verpufft und das Bildungssystem wird als das angesprochen, was es real ist, seit es Verpflichtungscharakter hat: Eine Einrichtung zur Herstellung des bürgerlichen Subjekts, dem Vernunft und ökonomisches Kalkül dasselbe sind und das sich selbst und die Welt einzig unter dem Aspekt des Geldwerts begreift.
Aktualisiert: 2020-03-20
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