LowEx-Mehrleiter-Wärmenetze können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem regenerative Wärmequellen mit niedrigen Temperaturen in die Wärmeversorgung eingebunden werden, die ohne Wärmenetz nicht (vollständig) genutzt werden können. Ein Hemmnis für die Einbindung regenerativer Wärmequellen stellen die teilweise hohen Temperaturbedarfe auf der Verbraucherseite dar. Eine Möglichkeit, diesem Hemmnis zu begegnen, sind innovative Mehrleiternetze, die mehr als zwei Leiter mit unterschiedlichen Temperaturniveaus vorsehen. Geeignete klimafreundliche Technologien zur Einspeisung in ein Mehrleiter-Wärmenetz sind Abwasser-Wärmepumpen, Solarthermie-Anlagen und dezentrale, kleinere Wärmepumpen. Die Studie vergleicht verschiedene Netz-Szenarien mit einerseits wenigen großen Anlagen und andererseits vielen kleineren Anlagen mit Szenarien der gebäudeindividuellen Wärmeversorgung. Zentrale ökonomische Kenngrößen für die Vergleiche sind die nach Annuitätenmethode berechneten Gesamtkosten sowie die spezifischen Wärmegestehungskosten in Cent pro Kilowattstunde. In die Analysen gehen die Sichtweisen der verschiedenen beteiligten Akteure ein: den Betreibern der Wärmeerzeugungsanlagen, den Netzbetreibern, den Abnehmern und den Kommunen. Trotz höherer Investitionskosten in den Szenarien mit Mehrleiter-Wärmenetz liegen die Gesamtkosten bei gleichem Anteil erneuerbarer Energien in ähnlicher Höhe wie bei der gebäudeindividuellen Versorgung. Ein Hemmnis für die Umsetzung eines LowEx-Mehrleiter-Wärmenetzes liegt jedoch darin, dass bei älteren Mehrfamilienhäusern die Wärmegestehungskosten gebäudeindividueller Gas- oder Öl-Kessel unter den Wärmegestehungskosten der Wärme aus dem LowEx-Mehrleiternetz liegen können. Die Umsetzung von innovativen Wärmenetzen ist daher kein Selbstläufer, sondern bedarf unterstützender Rahmenbedingungen, beispielsweise in Form spezifischer Förderprogramme oder einer CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe.
Aktualisiert: 2020-08-26
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Fernwärme ist in Berlin wie in vielen anderen Großstädten wichtiger Bestandteil der urbanen Wär-meversorgung – etwa 40 % der Wohnungen beziehen in der Hauptstadt Fernwärme. Da in der Fernwärme überwiegend fossile Energieträger eingesetzt werden, muss die Fernwärmeerzeugung eine Transformation durchlaufen, um dem Klimaschutz- und Kohleausstiegsziel des Landes Berlin gerecht zu werden. Die Studie zeigt basierend auf Analysen zur Entwicklung des Wärmebedarfs und zu den Potenzialen an erneuerbarer Wärme und Abwärme im Versorgungsgebiet Nord-Neu-kölln unterschiedliche Erzeugungsoptionen für die dortige Fernwärme auf.
Anhand der Wärmegestehungskosten und der CO2eq-Emissionen lässt sich ein Transformations-pfad für die Fernwärme ableiten. Die erste Phase fokussiert den Kohleausstieg, den Ausbau von gasbasierter Kraft-Wärme-Kopplung und Power-to-Heat, die Einbindung von gewerblicher Ab-wärme sowie die Errichtung von Pilotanlagen zur Einbindung von Abwasser- und Flusswasser-wärme sowie tiefer Geothermie. In der zweiten Phase folgt die umfassende Einbindung der lokalen Wärmequellen Abwasser, Flusswasser, Solarthermie und Geothermie sowie die Substitution von Erdgas durch synthetisches Gas.
Die zukünftige Höhe der CO2eq-Emissionen in der Fernwärme hängt in hohem Maße von der Ent-wicklung des Gas- und Stromsektors ab. Als Folge des Kohleausstiegs werden in Zukunft mehr gas- und strombasierte Wärmeerzeugungstechnologien eingesetzt werden. Diese tragen nur dann zur Klimaneutralität bei, wenn der Ausbaupfad für erneuerbare Energien im Stromsektor konse-quent verfolgt wird und es einen verbindlichen Grüngaspfad für den Gassektor gibt. Ein hoher Ein-satz von Gas in der zukünftigen Fernwärme birgt das Risiko, dass aus ökonomischen Gründen auch längerfristig Erdgas anstelle von synthetischem Gas eingesetzt wird, was zu einem Lock-In-Effekt in Bezug auf die CO2eq-Emissionen führen würde. Eine umfangreiche Nutzung lokaler Wär-mequellen sowie die energetische Gebäudesanierung mindern hingegen die zukünftig erforderliche Gasmenge in der Fernwärme und führen damit mit größerer Planbarkeit zu einer CO2eq-Reduktion in der erforderlichen Höhe. Zudem ist die große Menge an erneuerbarem Strom für die Produktion von synthetischem Gas bei hohem Gasbedarf in der Fernwärme kritisch zu sehen.
Für die Einbindung der lokalen Wärmequellen werden zukünftig auch aus Gründen der Resilienz höhere Speicherkapazitäten erforderlich und Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren werden wichtiger. Auch die Genehmigungsprozesse verändern sich. Das Land Berlin sollte den Transformationsprozess durch Maßnahmen wie die Förderung von Pilotanlagen, das Bereitstellen einer Absicherung für Investitionsrisiken sowie eine unterstützende Haltung bei den Genehmi-gungsprozessen mit voranbringen.
Aktualisiert: 2020-08-06
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Positive ökonomische Auswirkungen der Energiewende haben in der öffentlichen Diskussion lange Zeit nur wenig Beachtung gefunden. Begründen lässt sich dies zum Teil an mangelnden Informationen über den quantitativen Umfang dieser positiven Effekte. Während Investitions- und Beschäftigtenkennzahlen in Monitoring-Prozessen und wissenschaftliche Studien verfügbar waren, fehlten belastbare Informationen zu zentralen makroökonomischen Kennzahlen des Beitrags erneuerbarer Energien zur gesamtwirtschaftlichen Leistung unserer Volkswirtschaft. Gleiches galt für die regionale Ebene, auf der eine Vielzahl von Akteuren die Energiewende voran bringen. Können erneuerbare Energien dabei helfen die regionale Wirtschaftskraft zu stärken? Können sie neue Standbeine für etablierte Handwerksunternehmen oder für landwirtschaftliche Betriebe darstellen? Bieten Sie qualifizierte und sichere Arbeitsplätze? Können kommunale Haushalte durch den EE-Ausbau neue Einkommensquellen erschließen?
Die zentralen Erkenntnisse dieser Dissertation legen positive regionalökonomische Effekte des EE-Ausbaus offen und skizzieren Rahmenbedingungen für eine zielgerichtete Ausgestaltung regionaler Wertschöpfungsketten. Die erarbeiteten quantitativen Bewertungen, sowie die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen, können die praktische Umsetzung der Energiewende unterstützen. Sie bieten aber auch Ansatzpunkte für weitere wissenschaftliche Arbeiten, um die ökonomische Bewertung der erneuerbaren Energien zu vervollständigen und neben der Klimaschutzwirkung auch wirtschaftliche Argumente in die Diskussion um den EE-Ausbau beizutragen.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Biomethan kann wichtige Funktionen im zukünftigen Energiesystem übernehmen: zum Beispiel Regelenergie im Stromnetz bereitstellen oder als Kraftstoffalternative eingesetzt werden. Viele Energieszenarien gehen für die Zukunft von relevanten Mengen an Biomethan aus. Bis zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2014 wurden die Biogaserzeugung und -aufbereitung zu Biomethan indirekt vergütet. Der bis dahin stetige Zubau ist durch den gravierenden Einschnitt in den Förderbedingungen zum Erliegen gekommen. Die Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) untersucht verschiedene Biogas-Aufbereitungsverfahren aus ökologischer und ökonomischer Perspektive und zeigt die Auswirkungen der veränderten Rahmenbedingungen auf. Alle untersuchten Verfahren können im Vergleich zur fossilen Energieerzeugung und im Vergleich zur direkten Vor-Ort-Verstromung Klimagase vermeiden. Wichtig sind einer hoher Wärmenutzungsgrad und eine funktionierende Schwachgasbehandlung, die das Entweichen von Methanemissionen verhindert. Die am Markt verfügbaren Aufbereitungsverfahren sind in der Lage kostendeckend zu arbeiten. Letztlich bestimmen jedoch die Erlösmöglichkeiten, ob ein Anlagenkonzept wirtschaftlich darstellbar ist oder nicht. Die Vermarktungsrichtung „KWK-Nutzung“ ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen (März 2015) nicht mehr wirtschaftlich. Der Einschnitt in den Förderbedingungen gefährdet also den bisher größten Absatzmarkt für Biomethan. Die Zukunft der Biogasaufbereitung hängt nun von den Vermarktungsmöglichkeiten im Wärme- und Kraft-stoffmarkt ab, so dass die Entwicklung der Rahmenbedingungen dieser Absatzmärkte von besonderer Bedeutung ist.
Aktualisiert: 2020-02-11
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Die Wertschöpfung durch die Nutzung Erneuerbarer Energien ist neben dem Klimaschutz ein wichtiges Argument politischer Entscheidungsträger auf den verschiedenen räumlichen Ebenen. Bereits 2010 hat das IÖW ein Modell zur Ermittlung von Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten auf kommunaler Ebene entwickelt (WEBEE-Modell). Im Rahmen eines vom BMWi geförderten Forschungsprojektes wurde das Modell methodisch weiterentwickelt und um zusätzliche Wertschöpfungsketten ergänzt. Auch wurde eine Kopplung mit einem IO-Modell vollzogen, um indirekte Effekte und Effekte in Querschnittsbereichen abbilden zu können. Auf Grundlage des überarbeiteten WEBEE-Modells wurden konkrete Fallstudien für die Analyse der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch Erneuerbare Energien auf Bundes- und Landesebene (Berlin, Hessen, Sachsen-Anhalt) durchgeführt. Neben dem Status Quo (Stand 2012) wurden auch Zukunftsszenarien für das Jahr 2020 betrachtet und damit die potenziellen ökonomischen Effekte eines weiteren Ausbaus der Erneuerbaren aufgezeigt.
Aktualisiert: 2020-02-11
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