Friedrich Christoph von Goerne (1734 – 1817)

Friedrich Christoph von Goerne (1734 – 1817) von Straubel,  Rolf
Dieser Titel ist unter der Lizenz CC-BY-NC-ND 4.0 im Open Access verfügbar. | This book is open access under a CC-BY-NC-ND 4.0 license.°°°°Friedrich Christoph von Goerne gilt gemeinhin als das Zerrbild eines korrekten, pflichtbewußten preußischen Beamten, hat er doch nicht nur seine ministeriellen Obliegenheiten grob vernachlässigt, sondern durch Mißwirtschaft, Fahrlässigkeit und Verschwendung die ihm anvertraute Seehandlung fast in den Ruin geführt. War aber wirklich der Edelmann allein Schuld an der Misere von 1782, hätte nicht auch jeder andere an den Grundfehlern scheitern müssen, die bei Errichtung der Sozietät 1772 gemacht worden sind? Im Ergebnis der hier vorgelegten Untersuchung erscheint F. C. von Goerne ungeachtet all seiner Fehler und Amtsverstöße eher als Getriebener: getrieben von Friedrich II., von seinen Berliner und Warschauer Gewährsmännern, von polnischen Würdenträgern und Magnaten sowie nicht zuletzt vom eigenen Ehrgeiz. Zudem muß seine Ernennung zum Minister als personalpolitischer Fehlgriff gewertet werden. Es ist unverständlich, wieso der ob seiner Menschenkenntnis gerühmte Monarch so lange an einem Mann festhielt, der seine Weisungen offenkundig in den Wind schlug und sich bei der Leitung seines Ressorts ziemlich selbstherrlich gerierte. Die Auswertung von einigen hundert Briefen, die in den Jahren 1776 bis 1782 zwischen Berlin und Warschau gewechselt wurden, zeigt nicht nur die erheblichen Spielräume auf, über die entgegen herkömmlichen Vorstellungen hohe friderizianische Beamte verfügten, sondern wirft auch ein bezeichnendes Schlaglicht auf die inneren Verhältnisse in der polnischen Adelsrepublik, in der es zahlreiche Parteien gab, die sich zwar beständig auf das Beste der Nation beriefen, in Wirklichkeit jedoch meist nur egoistische Interessen verfolgten.
Aktualisiert: 2023-06-15
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„Er möchte nur wißen, daß die Armée mir gehört.“Friedrich II. und seine Offiziere

„Er möchte nur wißen, daß die Armée mir gehört.“Friedrich II. und seine Offiziere von Straubel,  Rolf
Gemeinhin wurde bisher immer angenommen, daß der Aufstieg in der altpreußischen Armee vornehmlich nach dem Dienstalter erfolgte, weshalb sich eine nähere Beschäftigung mit den Karriereverläufen der Offiziere erübrigte. Damit kontrastieren solche Resolutionen des großen Königs wie die, Ich werde doch wohl einen Offizier in meiner Armee setzen können, wie es mir beliebt. Formal blieb das Anciennitätsprinzip bis 1806 tatsächlich in Kraft, die Praxis sah freilich merklich anders aus, griff Friedrich II. vor allem nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges massiv in die sog. Tour ein, setzte sich über das Dienstalter hinweg und ließ sich bei Beförderungen von der im Krieg gezeigten Bravour sowie der dienstlichen Ambition leiten. Durch die systematische Auswertung einschlägiger Quellen konnten teils neue Einblicke in das Verhältnis zwischen dem großen König und seinen adligen Offizieren gewonnen werden, Einblicke, die Friedrich II. als autokratischen Herrscher ebenso wie als fürsorglichen Landesvater zeigen und die Hintergründe personalpolitischer Entscheidungen deutlich werden lassen; andererseits aber auch die von den Edelleuten in die militärische Karriere gesetzten Erwartungen illustrieren. Die Untersuchung, welche sich auf die Friedensjahre konzentriert, geht dem Verhältnis von in- und ausländischen Offizieren nach, beleuchtet die Versetzungs- und Verabschiedungspraxis, analysiert die Aufstiegsmechanismen und andere Aspekte des militärischen Alltags der preußischen Edelleute. Mit dieser Arbeit, die keinen biographischen Anspruch erhebt, soll ein kleiner Beitrag zum 300. Geburtstag des großen Königs geleistet werden.
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„Er möchte nur wißen, daß die Armée mir gehört.“Friedrich II. und seine Offiziere

„Er möchte nur wißen, daß die Armée mir gehört.“Friedrich II. und seine Offiziere von Straubel,  Rolf
Gemeinhin wurde bisher immer angenommen, daß der Aufstieg in der altpreußischen Armee vornehmlich nach dem Dienstalter erfolgte, weshalb sich eine nähere Beschäftigung mit den Karriereverläufen der Offiziere erübrigte. Damit kontrastieren solche Resolutionen des großen Königs wie die, Ich werde doch wohl einen Offizier in meiner Armee setzen können, wie es mir beliebt. Formal blieb das Anciennitätsprinzip bis 1806 tatsächlich in Kraft, die Praxis sah freilich merklich anders aus, griff Friedrich II. vor allem nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges massiv in die sog. Tour ein, setzte sich über das Dienstalter hinweg und ließ sich bei Beförderungen von der im Krieg gezeigten Bravour sowie der dienstlichen Ambition leiten. Durch die systematische Auswertung einschlägiger Quellen konnten teils neue Einblicke in das Verhältnis zwischen dem großen König und seinen adligen Offizieren gewonnen werden, Einblicke, die Friedrich II. als autokratischen Herrscher ebenso wie als fürsorglichen Landesvater zeigen und die Hintergründe personalpolitischer Entscheidungen deutlich werden lassen; andererseits aber auch die von den Edelleuten in die militärische Karriere gesetzten Erwartungen illustrieren. Die Untersuchung, welche sich auf die Friedensjahre konzentriert, geht dem Verhältnis von in- und ausländischen Offizieren nach, beleuchtet die Versetzungs- und Verabschiedungspraxis, analysiert die Aufstiegsmechanismen und andere Aspekte des militärischen Alltags der preußischen Edelleute. Mit dieser Arbeit, die keinen biographischen Anspruch erhebt, soll ein kleiner Beitrag zum 300. Geburtstag des großen Königs geleistet werden.
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Zwischen monarchischer Autokratie und bürgerlichem Emanzipationsstreben

Zwischen monarchischer Autokratie und bürgerlichem Emanzipationsstreben von Straubel,  Rolf
Dieser Titel ist unter der Lizenz CC-BY-NC-ND 4.0 im Open Access verfügbar. | This book is open access under a CC-BY-NC-ND 4.0 license.°°°°Noch immer werden die großen „Haupt- und Staatsaktionen“ meist den Monarchen oder Ministern zugeschrieben, entschied also der königliche Feldherr eine bedeutende Schlacht und nicht sein General, regte ein Ressortchef eine wichtige Neuerung an und nicht der ihm assistierende Rat. Vorliegende Untersuchung versucht für die Wirtschaftspolitik im friderizianischen Preußen, eine nur scheinbar trockene Materie, aufzuzeigen, daß es häufig eben nicht die im Vordergrund stehenden Akteure waren, die entscheidende Weichenstellungen vornahmen, sondern Beamte aus der zweiten Reihe, die ihrerseits enge Kontakte zu namhaften Bankiers, Kaufleuten, Unternehmern pflegten und deshalb bestens mit den Entwicklungen in Handel und Gewerbe vertraut waren. Infolgedessen gingen wichtige Modifikationen nach dem Regierungswechsel von 1786 weniger auf den Monarchen oder dessen Berater J. C. Woellner und H. E. D. von Werder zurück, sondern auf kompetente „Wirtschafts-“ und „Bildungsbürger“.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Kaufleute und Manufakturunternehmer

Kaufleute und Manufakturunternehmer von Straubel,  Rolf
"In Zukunft wird niemand […] an der richtungsweisenden Monographie von Rolf Straubel vorbeikommen." Zeitschrift für Geschichtswissenschaft "Auf viele einzelne Daten und Erkenntnisse der Studie wird man gerne zurückgreifen. Ihre grundsätzliche Anlage, nämlich der interregionale Vergleich, kann nur begrüßt werden." Zeitschrift für Historische Forschung "Für weitere vergleichende Forschungen stellt die Untersuchung einen unverzichtbaren Grundstock an Material und anregenden Thesen bereit." Jahrbuch für Regionalgeschichte und Landeskunde
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Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung

Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung von Straubel,  Rolf
Dieser Titel ist unter der Lizenz CC-BY-NC-ND 4.0 im Open Access verfügbar. | This book is open access under a CC-BY-NC-ND 4.0 license.°°°°Die Untersuchung geht einem zweifachen Anliegen nach. Sie beschäftigt sich zum einen mit dem Rekrutierungsprozeß der friderizianischen Justiz- und Verwaltungsbeamten, um den Nachweis zu führen, daß spätestens seit dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts der unterstellte Gegensatz von »alter« und »neuer Bürokratie« nicht mehr existent war. Und zweitens geht sie den quantitativen Veränderungen nach, die es in den Landeskollegien der altpreußischen Monarchie zwischen adligen und bürgerlichen Beamten gegeben hat. Dominierten zumindest in der Justiz noch um 1750 die Edelleute, überwogen 50 Jahre später hier wie im Kameralfach die bürgerlichen Räte. Dieser Umschichtungsprozeß wird nicht nur skizziert, sondern es werden auch Gründe für den Bedeutungsverlust des ersten Standes benannt. Hervorzuheben ist in erster Linie die geringe Affinität des Adels zum Zivildienst, geschuldet den seit der Durchsetzung des mehrstufigen Prüfungssystems gewachsenen Anforderungen an ausnahmslos alle Bewerber. Dazu kam im Ergebnis der Schlesischen Kriege das gestiegene Ansehen der Armee sowie das Insistieren Friedrichs II. darauf, daß die Edelleute ihr Glück nicht mit der Feder, sondern mit dem Schwert machen sollten. In einem Exkurs wird sodann der Nachweis versucht, wonach es ihre Verschuldung vielen Gutsbesitzern nicht erlaubte, einem oder mehreren Söhnen den Universitätsbesuch zu finanzieren sowie während des Referendariats zu unterhalten. Der Unlust bzw. dem Unvermögen der Edelleute stand dagegen eine ständig größer werdende Zahl bürgerlicher Kandidaten gegenüber, die sich nach dem Besuch von Gymnasien und Akademien voller Elan dem Zivildienst widmeten und von denen nicht wenige bis in die höchsten Ämter aufsteigen konnten.
Aktualisiert: 2023-06-15
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„Er möchte nur wißen, daß die Armée mir gehört.“Friedrich II. und seine Offiziere

„Er möchte nur wißen, daß die Armée mir gehört.“Friedrich II. und seine Offiziere von Straubel,  Rolf
Dieser Titel ist unter der Lizenz CC-BY-NC-ND 4.0 im Open Access verfügbar. | This book is open access under a CC-BY-NC-ND 4.0 license.°°°°Gemeinhin wurde bisher immer angenommen, daß der Aufstieg in der altpreußischen Armee vornehmlich nach dem Dienstalter erfolgte, weshalb sich eine nähere Beschäftigung mit den Karriereverläufen der Offiziere erübrigte. Damit kontrastieren solche Resolutionen des großen Königs wie die, Ich werde doch wohl einen Offizier in meiner Armee setzen können, wie es mir beliebt. Formal blieb das Anciennitätsprinzip bis 1806 tatsächlich in Kraft, die Praxis sah freilich merklich anders aus, griff Friedrich II. vor allem nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges massiv in die sog. Tour ein, setzte sich über das Dienstalter hinweg und ließ sich bei Beförderungen von der im Krieg gezeigten Bravour sowie der dienstlichen Ambition leiten. Durch die systematische Auswertung einschlägiger Quellen konnten teils neue Einblicke in das Verhältnis zwischen dem großen König und seinen adligen Offizieren gewonnen werden, Einblicke, die Friedrich II. als autokratischen Herrscher ebenso wie als fürsorglichen Landesvater zeigen und die Hintergründe personalpolitischer Entscheidungen deutlich werden lassen; andererseits aber auch die von den Edelleuten in die militärische Karriere gesetzten Erwartungen illustrieren. Die Untersuchung, welche sich auf die Friedensjahre konzentriert, geht dem Verhältnis von in- und ausländischen Offizieren nach, beleuchtet die Versetzungs- und Verabschiedungspraxis, analysiert die Aufstiegsmechanismen und andere Aspekte des militärischen Alltags der preußischen Edelleute. Mit dieser Arbeit, die keinen biographischen Anspruch erhebt, soll ein kleiner Beitrag zum 300. Geburtstag des großen Königs geleistet werden.
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Zwischen monarchischer Autokratie und bürgerlichem Emanzipationsstreben

Zwischen monarchischer Autokratie und bürgerlichem Emanzipationsstreben von Straubel,  Rolf
Noch immer werden die großen „Haupt- und Staatsaktionen“ meist den Monarchen oder Ministern zugeschrieben, entschied also der königliche Feldherr eine bedeutende Schlacht und nicht sein General, regte ein Ressortchef eine wichtige Neuerung an und nicht der ihm assistierende Rat. Vorliegende Untersuchung versucht für die Wirtschaftspolitik im friderizianischen Preußen, eine nur scheinbar trockene Materie, aufzuzeigen, daß es häufig eben nicht die im Vordergrund stehenden Akteure waren, die entscheidende Weichenstellungen vornahmen, sondern Beamte aus der zweiten Reihe, die ihrerseits enge Kontakte zu namhaften Bankiers, Kaufleuten, Unternehmern pflegten und deshalb bestens mit den Entwicklungen in Handel und Gewerbe vertraut waren. Infolgedessen gingen wichtige Modifikationen nach dem Regierungswechsel von 1786 weniger auf den Monarchen oder dessen Berater J. C. Woellner und H. E. D. von Werder zurück, sondern auf kompetente „Wirtschafts-“ und „Bildungsbürger“.°°°°Am Beispiel von F. W. Tarrach und J. C. F. Stelter kann darüber hinaus das enge Wechselspiel von Berliner Fach- und Potsdamer Kabinettsbeamten dokumentiert werden, die durch den Austausch von Informationen die eigene Stellung zu stärken und Entscheidungsprozesse zu beeinfl ussen suchten. Hingegen steht der Memeler Kaufmann Johann Simpson für jene „Wirtschaftsbürger“, die aufgrund von Ausbildung, Vermögen, in- wie ausländischen Kontakten in der Lage waren, maßgeblichen Einfl uß auf die Geschicke ihrer Heimatorte und ganzer Landesteile zu nehmen, dabei nicht immer nur Eigennutz verfolgend.
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Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung

Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung von Straubel,  Rolf
Die Untersuchung geht einem zweifachen Anliegen nach. Sie beschäftigt sich zum einen mit dem Rekrutierungsprozeß der friderizianischen Justiz- und Verwaltungsbeamten, um den Nachweis zu führen, daß spätestens seit dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts der unterstellte Gegensatz von 'alter' und 'neuer Bürokratie' nicht mehr existent war. Und zweitens geht sie den quantitativen Veränderungen nach, die es in den Landeskollegien der altpreußischen Monarchie zwischen adligen und bürgerlichen Beamten gegeben hat. Dominierten zumindest in der Justiz noch um 1750 die Edelleute, überwogen 50 Jahre später hier wie im Kameralfach die bürgerlichen Räte. Dieser Umschichtungsprozeß wird nicht nur skizziert, sondern es werden auch Gründe für den Bedeutungsverlust des ersten Standes benannt. Hervorzuheben ist in erster Linie die geringe Affinität des Adels zum Zivildienst, geschuldet den seit der Durchsetzung des mehrstufigen Prüfungssystems gewachsenen Anforderungen an ausnahmslos alle Bewerber. Dazu kam im Ergebnis der Schlesischen Kriege das gestiegene Ansehen der Armee sowie das Insistieren Friedrichs II. darauf, daß die Edelleute ihr Glück nicht mit der Feder, sondern mit dem Schwert machen sollten. In einem Exkurs wird sodann der Nachweis versucht, wonach es ihre Verschuldung vielen Gutsbesitzern nicht erlaubte, einem oder mehreren Söhnen den Universitätsbesuch zu finanzieren sowie während des Referendariats zu unterhalten. Der Unlust bzw. dem Unvermögen der Edelleute stand dagegen eine ständig größer werdende Zahl bürgerlicher Kandidaten gegenüber, die sich nach dem Besuch von Gymnasien und Akademien voller Elan dem Zivildienst widmeten und von denen nicht wenige bis in die höchsten Ämter aufsteigen konnten.
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Friedrich Christoph von Goerne (1734 – 1817)

Friedrich Christoph von Goerne (1734 – 1817) von Straubel,  Rolf
Friedrich Christoph von Goerne gilt gemeinhin als das Zerrbild eines korrekten, pflichtbewußten preußischen Beamten, hat er doch nicht nur seine ministeriellen Obliegenheiten grob vernachlässigt, sondern durch Mißwirtschaft, Fahrlässigkeit und Verschwendung die ihm anvertraute Seehandlung fast in den Ruin geführt. War aber wirklich der Edelmann allein Schuld an der Misere von 1782, hätte nicht auch jeder andere an den Grundfehlern scheitern müssen, die bei Errichtung der Sozietät 1772 gemacht worden sind? Im Ergebnis der hier vorgelegten Untersuchung erscheint F. C. von Goerne ungeachtet all seiner Fehler und Amtsverstöße eher als Getriebener: getrieben von Friedrich II., von seinen Berliner und Warschauer Gewährsmännern, von polnischen Würdenträgern und Magnaten sowie nicht zuletzt vom eigenen Ehrgeiz. Zudem muß seine Ernennung zum Minister als personalpolitischer Fehlgriff gewertet werden. Es ist unverständlich, wieso der ob seiner Menschenkenntnis gerühmte Monarch so lange an einem Mann festhielt, der seine Weisungen offenkundig in den Wind schlug und sich bei der Leitung seines Ressorts ziemlich selbstherrlich gerierte. Die Auswertung von einigen hundert Briefen, die in den Jahren 1776 bis 1782 zwischen Berlin und Warschau gewechselt wurden, zeigt nicht nur die erheblichen Spielräume auf, über die entgegen herkömmlichen Vorstellungen hohe friderizianische Beamte verfügten, sondern wirft auch ein bezeichnendes Schlaglicht auf die inneren Verhältnisse in der polnischen Adelsrepublik, in der es zahlreiche Parteien gab, die sich zwar beständig auf das Beste der Nation beriefen, in Wirklichkeit jedoch meist nur egoistische Interessen verfolgten.
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Zwischen monarchischer Autokratie und bürgerlichem Emanzipationsstreben

Zwischen monarchischer Autokratie und bürgerlichem Emanzipationsstreben von Straubel,  Rolf
Noch immer werden die großen „Haupt- und Staatsaktionen“ meist den Monarchen oder Ministern zugeschrieben, entschied also der königliche Feldherr eine bedeutende Schlacht und nicht sein General, regte ein Ressortchef eine wichtige Neuerung an und nicht der ihm assistierende Rat. Vorliegende Untersuchung versucht für die Wirtschaftspolitik im friderizianischen Preußen, eine nur scheinbar trockene Materie, aufzuzeigen, daß es häufig eben nicht die im Vordergrund stehenden Akteure waren, die entscheidende Weichenstellungen vornahmen, sondern Beamte aus der zweiten Reihe, die ihrerseits enge Kontakte zu namhaften Bankiers, Kaufleuten, Unternehmern pflegten und deshalb bestens mit den Entwicklungen in Handel und Gewerbe vertraut waren. Infolgedessen gingen wichtige Modifikationen nach dem Regierungswechsel von 1786 weniger auf den Monarchen oder dessen Berater J. C. Woellner und H. E. D. von Werder zurück, sondern auf kompetente „Wirtschafts-“ und „Bildungsbürger“.°°°°Am Beispiel von F. W. Tarrach und J. C. F. Stelter kann darüber hinaus das enge Wechselspiel von Berliner Fach- und Potsdamer Kabinettsbeamten dokumentiert werden, die durch den Austausch von Informationen die eigene Stellung zu stärken und Entscheidungsprozesse zu beeinfl ussen suchten. Hingegen steht der Memeler Kaufmann Johann Simpson für jene „Wirtschaftsbürger“, die aufgrund von Ausbildung, Vermögen, in- wie ausländischen Kontakten in der Lage waren, maßgeblichen Einfl uß auf die Geschicke ihrer Heimatorte und ganzer Landesteile zu nehmen, dabei nicht immer nur Eigennutz verfolgend.
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Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung

Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung von Straubel,  Rolf
Dieser Titel ist unter der Lizenz CC-BY-NC-ND 4.0 im Open Access verfügbar. | This book is open access under a CC-BY-NC-ND 4.0 license.°°°°Die Untersuchung geht einem zweifachen Anliegen nach. Sie beschäftigt sich zum einen mit dem Rekrutierungsprozeß der friderizianischen Justiz- und Verwaltungsbeamten, um den Nachweis zu führen, daß spätestens seit dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts der unterstellte Gegensatz von »alter« und »neuer Bürokratie« nicht mehr existent war. Und zweitens geht sie den quantitativen Veränderungen nach, die es in den Landeskollegien der altpreußischen Monarchie zwischen adligen und bürgerlichen Beamten gegeben hat. Dominierten zumindest in der Justiz noch um 1750 die Edelleute, überwogen 50 Jahre später hier wie im Kameralfach die bürgerlichen Räte. Dieser Umschichtungsprozeß wird nicht nur skizziert, sondern es werden auch Gründe für den Bedeutungsverlust des ersten Standes benannt. Hervorzuheben ist in erster Linie die geringe Affinität des Adels zum Zivildienst, geschuldet den seit der Durchsetzung des mehrstufigen Prüfungssystems gewachsenen Anforderungen an ausnahmslos alle Bewerber. Dazu kam im Ergebnis der Schlesischen Kriege das gestiegene Ansehen der Armee sowie das Insistieren Friedrichs II. darauf, daß die Edelleute ihr Glück nicht mit der Feder, sondern mit dem Schwert machen sollten. In einem Exkurs wird sodann der Nachweis versucht, wonach es ihre Verschuldung vielen Gutsbesitzern nicht erlaubte, einem oder mehreren Söhnen den Universitätsbesuch zu finanzieren sowie während des Referendariats zu unterhalten. Der Unlust bzw. dem Unvermögen der Edelleute stand dagegen eine ständig größer werdende Zahl bürgerlicher Kandidaten gegenüber, die sich nach dem Besuch von Gymnasien und Akademien voller Elan dem Zivildienst widmeten und von denen nicht wenige bis in die höchsten Ämter aufsteigen konnten.
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Friedrich Christoph von Goerne (1734 – 1817) von Straubel,  Rolf
Friedrich Christoph von Goerne gilt gemeinhin als das Zerrbild eines korrekten, pflichtbewußten preußischen Beamten, hat er doch nicht nur seine ministeriellen Obliegenheiten grob vernachlässigt, sondern durch Mißwirtschaft, Fahrlässigkeit und Verschwendung die ihm anvertraute Seehandlung fast in den Ruin geführt. War aber wirklich der Edelmann allein Schuld an der Misere von 1782, hätte nicht auch jeder andere an den Grundfehlern scheitern müssen, die bei Errichtung der Sozietät 1772 gemacht worden sind? Im Ergebnis der hier vorgelegten Untersuchung erscheint F. C. von Goerne ungeachtet all seiner Fehler und Amtsverstöße eher als Getriebener: getrieben von Friedrich II., von seinen Berliner und Warschauer Gewährsmännern, von polnischen Würdenträgern und Magnaten sowie nicht zuletzt vom eigenen Ehrgeiz. Zudem muß seine Ernennung zum Minister als personalpolitischer Fehlgriff gewertet werden. Es ist unverständlich, wieso der ob seiner Menschenkenntnis gerühmte Monarch so lange an einem Mann festhielt, der seine Weisungen offenkundig in den Wind schlug und sich bei der Leitung seines Ressorts ziemlich selbstherrlich gerierte. Die Auswertung von einigen hundert Briefen, die in den Jahren 1776 bis 1782 zwischen Berlin und Warschau gewechselt wurden, zeigt nicht nur die erheblichen Spielräume auf, über die entgegen herkömmlichen Vorstellungen hohe friderizianische Beamte verfügten, sondern wirft auch ein bezeichnendes Schlaglicht auf die inneren Verhältnisse in der polnischen Adelsrepublik, in der es zahlreiche Parteien gab, die sich zwar beständig auf das Beste der Nation beriefen, in Wirklichkeit jedoch meist nur egoistische Interessen verfolgten.
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Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung

Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung von Straubel,  Rolf
Die Untersuchung geht einem zweifachen Anliegen nach. Sie beschäftigt sich zum einen mit dem Rekrutierungsprozeß der friderizianischen Justiz- und Verwaltungsbeamten, um den Nachweis zu führen, daß spätestens seit dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts der unterstellte Gegensatz von 'alter' und 'neuer Bürokratie' nicht mehr existent war. Und zweitens geht sie den quantitativen Veränderungen nach, die es in den Landeskollegien der altpreußischen Monarchie zwischen adligen und bürgerlichen Beamten gegeben hat. Dominierten zumindest in der Justiz noch um 1750 die Edelleute, überwogen 50 Jahre später hier wie im Kameralfach die bürgerlichen Räte. Dieser Umschichtungsprozeß wird nicht nur skizziert, sondern es werden auch Gründe für den Bedeutungsverlust des ersten Standes benannt. Hervorzuheben ist in erster Linie die geringe Affinität des Adels zum Zivildienst, geschuldet den seit der Durchsetzung des mehrstufigen Prüfungssystems gewachsenen Anforderungen an ausnahmslos alle Bewerber. Dazu kam im Ergebnis der Schlesischen Kriege das gestiegene Ansehen der Armee sowie das Insistieren Friedrichs II. darauf, daß die Edelleute ihr Glück nicht mit der Feder, sondern mit dem Schwert machen sollten. In einem Exkurs wird sodann der Nachweis versucht, wonach es ihre Verschuldung vielen Gutsbesitzern nicht erlaubte, einem oder mehreren Söhnen den Universitätsbesuch zu finanzieren sowie während des Referendariats zu unterhalten. Der Unlust bzw. dem Unvermögen der Edelleute stand dagegen eine ständig größer werdende Zahl bürgerlicher Kandidaten gegenüber, die sich nach dem Besuch von Gymnasien und Akademien voller Elan dem Zivildienst widmeten und von denen nicht wenige bis in die höchsten Ämter aufsteigen konnten.
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