Der Zweck heiligt nicht immer die Mittel, manchmal – so lehrt die Geschichte – kann das Mittel schlimmer sein als die Krankheit.
»Der Kampf der Kulturen sähe so aus: die westlichen Demokratien auf der einen, der Islam auf der anderen Seite. Zwei Welten, gefangen in ihren historischen, kulturellen und religiösen Unterschieden und daher zum Konflikt verurteilt.« Auf der Grundlage dieses dualistischen Denkens, so Todorov, gibt es keinen Raum für Dialog. Die Folge: Unnachgiebigkeit, ja, sogar Krieg mit allen Mitteln. Und so besteht die Gefahr, aus Angst vor den Barbaren selbst zu Barbaren zu werden.
In seinen Reflexionen, die Jahrhunderte europäischer Geschichte einbeziehen, untersucht Todorov die Begriffe Barbarei und Zivilisation, Kultur und kollektive Identität, um jene Konflikte zu interpretieren, die heute zwischen den westlichen Ländern und dem Rest der Welt bestehen. Todorov illustriert und kommentiert alarmierende Anzeichen für Zivilisationsverluste und plädiert für eine kulturtheoretisch anspruchsvollere Deutung dieser Konfliktlagen.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Der Zweck heiligt nicht immer die Mittel, manchmal – so lehrt die Geschichte – kann das Mittel schlimmer sein als die Krankheit.
»Der Kampf der Kulturen sähe so aus: die westlichen Demokratien auf der einen, der Islam auf der anderen Seite. Zwei Welten, gefangen in ihren historischen, kulturellen und religiösen Unterschieden und daher zum Konflikt verurteilt.« Auf der Grundlage dieses dualistischen Denkens, so Todorov, gibt es keinen Raum für Dialog. Die Folge: Unnachgiebigkeit, ja, sogar Krieg mit allen Mitteln. Und so besteht die Gefahr, aus Angst vor den Barbaren selbst zu Barbaren zu werden.
In seinen Reflexionen, die Jahrhunderte europäischer Geschichte einbeziehen, untersucht Todorov die Begriffe Barbarei und Zivilisation, Kultur und kollektive Identität, um jene Konflikte zu interpretieren, die heute zwischen den westlichen Ländern und dem Rest der Welt bestehen. Todorov illustriert und kommentiert alarmierende Anzeichen für Zivilisationsverluste und plädiert für eine kulturtheoretisch anspruchsvollere Deutung dieser Konfliktlagen.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Die Buchreihe Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft gibt Aufschluss über Prinzipien, Probleme und Verfahrensweisen philologischer Forschung im weitesten Sinne und dient einer Bestimmung des Standorts der Linguistik und Literaturwissenschaft. Die Reihe übergreift Einzelsprachen und Einzelliteraturen. Sie stellt sich in den Dienst der Reflexion und Grundlegung einer allgemeinen Sprach- und Literaturwissenschaft. Die Bände sind zum Teil informierende Einführungen, zum Teil wissenschaftliche Diskussionsbeiträge.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Buchreihe Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft gibt Aufschluss über Prinzipien, Probleme und Verfahrensweisen philologischer Forschung im weitesten Sinne und dient einer Bestimmung des Standorts der Linguistik und Literaturwissenschaft. Die Reihe übergreift Einzelsprachen und Einzelliteraturen. Sie stellt sich in den Dienst der Reflexion und Grundlegung einer allgemeinen Sprach- und Literaturwissenschaft. Die Bände sind zum Teil informierende Einführungen, zum Teil wissenschaftliche Diskussionsbeiträge.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Im Kanon der Weltliteratur hat die Fantastik einen singulären Ort. Vor allem im 19. Jahrhundert eröffnete sie buchstäblich fantastische literarische Spielräume. Die bis heute maßgebliche Einführung von Tzvetan Todorov bleibt für das Verständnis dieser Gattung ein unverzichtbares Standardwerk.
Ist die Figur im Roman schlicht wahnsinnig oder betrunken, sieht sie vielleicht Gespenster, Traumbilder, Halluzinationen? Oder geschieht da tatsächlich etwas Unwahrscheinliches, etwas Unheimliches? Nach Tzvetan Todorov ist diese
Unschlüssigkeit des Lesers ein wesentliches Merkmal der Wirkungsweise fantastischer
Literatur. Anhand zahlreicher Beispiele von E. T. A. Hoffmann über Nikolai Gogol und Théophile Gautier bis zu Edgar Allan Poe zeigt er in seiner Studie, auf welche Weise fantastische Texte diese Verunsicherung hervorrufen und inwiefern sie im Rückgriff auf Übernatürliches gesellschaftliche Tabus brechen und die Zensur umgehen konnten.
Todorov nimmt Einflüsse der russischen Formalisten auf und verarbeitet auch Ergebnisse der strukturalistischen Untersuchungen seines Lehrers Roland Barthes. Sein Buch ist der - durchaus kontrovers diskutierte - Ausgangspunkt fast aller seither unternommenen Bestimmungsversuche des Fantastischen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Im Kanon der Weltliteratur hat die Fantastik einen singulären Ort. Vor allem im 19. Jahrhundert eröffnete sie buchstäblich fantastische literarische Spielräume. Die bis heute maßgebliche Einführung von Tzvetan Todorov bleibt für das Verständnis dieser Gattung ein unverzichtbares Standardwerk.
Ist die Figur im Roman schlicht wahnsinnig oder betrunken, sieht sie vielleicht Gespenster, Traumbilder, Halluzinationen? Oder geschieht da tatsächlich etwas Unwahrscheinliches, etwas Unheimliches? Nach Tzvetan Todorov ist diese
Unschlüssigkeit des Lesers ein wesentliches Merkmal der Wirkungsweise fantastischer
Literatur. Anhand zahlreicher Beispiele von E. T. A. Hoffmann über Nikolai Gogol und Théophile Gautier bis zu Edgar Allan Poe zeigt er in seiner Studie, auf welche Weise fantastische Texte diese Verunsicherung hervorrufen und inwiefern sie im Rückgriff auf Übernatürliches gesellschaftliche Tabus brechen und die Zensur umgehen konnten.
Todorov nimmt Einflüsse der russischen Formalisten auf und verarbeitet auch Ergebnisse der strukturalistischen Untersuchungen seines Lehrers Roland Barthes. Sein Buch ist der - durchaus kontrovers diskutierte - Ausgangspunkt fast aller seither unternommenen Bestimmungsversuche des Fantastischen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Im Kanon der Weltliteratur hat die Fantastik einen singulären Ort. Vor allem im 19. Jahrhundert eröffnete sie buchstäblich fantastische literarische Spielräume. Die bis heute maßgebliche Einführung von Tzvetan Todorov bleibt für das Verständnis dieser Gattung ein unverzichtbares Standardwerk.
Ist die Figur im Roman schlicht wahnsinnig oder betrunken, sieht sie vielleicht Gespenster, Traumbilder, Halluzinationen? Oder geschieht da tatsächlich etwas Unwahrscheinliches, etwas Unheimliches? Nach Tzvetan Todorov ist diese
Unschlüssigkeit des Lesers ein wesentliches Merkmal der Wirkungsweise fantastischer
Literatur. Anhand zahlreicher Beispiele von E. T. A. Hoffmann über Nikolai Gogol und Théophile Gautier bis zu Edgar Allan Poe zeigt er in seiner Studie, auf welche Weise fantastische Texte diese Verunsicherung hervorrufen und inwiefern sie im Rückgriff auf Übernatürliches gesellschaftliche Tabus brechen und die Zensur umgehen konnten.
Todorov nimmt Einflüsse der russischen Formalisten auf und verarbeitet auch Ergebnisse der strukturalistischen Untersuchungen seines Lehrers Roland Barthes. Sein Buch ist der - durchaus kontrovers diskutierte - Ausgangspunkt fast aller seither unternommenen Bestimmungsversuche des Fantastischen.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Die Buchreihe Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft gibt Aufschluss über Prinzipien, Probleme und Verfahrensweisen philologischer Forschung im weitesten Sinne und dient einer Bestimmung des Standorts der Linguistik und Literaturwissenschaft. Die Reihe übergreift Einzelsprachen und Einzelliteraturen. Sie stellt sich in den Dienst der Reflexion und Grundlegung einer allgemeinen Sprach- und Literaturwissenschaft. Die Bände sind zum Teil informierende Einführungen, zum Teil wissenschaftliche Diskussionsbeiträge.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Eine Hommage an den 1980 verstorbenen Wissenschaftler, ein Querschnitt durch sein geistiges Schaffen
Roland Barthes: 'Eine Lektion in Aufrichtigkeit'
Jacques Derrida: Die Tode des Roland Barthes
Jean-Pierre Richard: Decke, Nahtstelle, Zwischenraum, Punkt
François Flahault: Über S/Z und die Analyse von Erzählungen
Gérard Genette: Tagebuch, Anti-Tagebuch
Tzvetan Todorov: Der letzte Barthes
Serge Doubrovsky: Eine tragische Schreibweise
Réda Bensmaïa: Vom Fragment zum Detail
Michel Charles: Die Liebe zur Literatur
Aktualisiert: 2021-02-02
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Nach Ende des Kalten Krieges warfen die meisten kommunistischen Staaten ihre marxistischen Prinzipien ü̈ber Bord und etablierten ein neues Regierungssystem. Doch es gab einige wenige Länder, in denen es der kommunistischen Partei gelang, an der Macht zu bleiben. Genau diese Staaten bereiste der amerikanische Fotograf Tomas van Houtryve in den vergangenen sieben Jahren, wobei er bisweilen viele Hü̈rden zu überwinden hatte, um an sein jeweiliges Ziel zu kommen. In Nordkorea zeigt sich der Kommunismus von seiner rigidesten und besonders grotesken Seite. In Moldawien und Kuba befindet er sich in der Auflösung, durchdringt aber immer noch das reaktionäre System. In China, Vietnam und Laos bemüht sich die kommunistische Regierung um eine Annährung an die westliche Marktwirtschaft. In Nepal hingegen herrscht eine völlig andere Situation: Statt sich vom Kommunismus zu lösen, strebt dieses Land nach seiner Einfü̈hrung! Van Houtryves Fotografien zeigen deutlich den Unterschied zwischen vielversprechender kommunistischer Theorie und gelebter Praxis, der oft an die Grenzen des Menschlichen führt.
Aktualisiert: 2022-12-15
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Germaine Tillion (1907–2008) ist eine der bedeutendsten intellektuellen Persönlichkeiten Frankreichs, die maßgeblich an zentralen Ereignissen der deutsch-französischen und der franko-algerischen Geschichte im 20. Jahrhundert beteiligt war. Höhepunkt ihrer Ehrungen wird im Mai 2015 ihre Überführung ins Panthéon sein, dem Tempel für die "Großen der Nation". "Die gestohlene Unschuld" versammelt erstmals zentrale Texte von Germaine Tillion, die aus den verschiedenen Phasen ihres Lebens stammen: über ihre Arbeit als Ethnologin in Algerien zwischen 1934 und 1940, über Widerstand, Gefängnisaufenthalt und Deportation nach Ravensbrück, über ihr Engagement in Frankreich nach 1945 und über ihre Rückkehr nach Algerien in den 1950er Jahren
Aktualisiert: 2020-10-21
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Im Kanon der Weltliteratur hat
die Fantastik einen singulären Ort. Vor
allem im 19. Jahrhundert eröffnete
sie buchstäblich fantastische literarische
Spielräume. Die bis heute maßgebliche
Einführung von Tzvetan Todorov bleibt
für das Verständnis dieser Gattung
ein unverzichtbares Standardwerk.
Aktualisiert: 2018-07-11
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In einer meisterhaften literarischen Montage konfrontiert Hanna Krall den stellvertretenden Kommandanten des Warschauer Ghettoaufstandes von 1943, Marek Edelman, mit dem heutigen Herzchirurgen Marek Edelman. Vergangenheit und Gegenwart fließen ineinander, die Todgeweihten des Ghettos erscheinen neben herzkranken Patienten des Lodzer Krankenhauses, die Kampfgefährten Edelmans neben seinen Medizinerkollegen.
Eher zögernd und unwillig berichtet Edelman mit der ihm eigenen Distanz und Ironie über das Ghetto. Als einer von Vierhunderttausend hatte er als Zwanzigjähriger den Abgrund menschlicher Erniedrigung erlebt und das Elend unzähliger Namenloser mit angesehen. Mit vier Gleichaltrigen hatte er im April 1943 den Aufstand im Warschauer Ghetto ausgerufen.
Es wäre tröstlich, den Kampf der Aufständischen zu zelebrieren, aber Edelman weigert sich, den Aufstand zu einem Mythos werden zu lassen, der die Demütigung und Vernichtung der Juden mit einem strahlenden Glanz der Glorie verdecken könnte. Kompromisslos bleibt er den Menschen verbunden, deren Weg zum »Umschlagplatz« er verfolgt hat und deren Tod er nicht verhindern konnte.
Hanna Krall vermag der bodenlosen Trauer (literarisch) standzuhalten, die in einem Land, das zum Friedhof des europäischen Judentums wurde, in besonderer Weise präsent ist. In vielen Passagen geht dieses Buch weit über den dokumentarischen Wert eines einmaligen persönlichen Berichtes hinaus und wird zum Kommentar der »condition humaine«.
Aktualisiert: 2018-11-16
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Der Zweck heiligt nicht immer die Mittel, manchmal – so lehrt die Geschichte – kann das Mittel schlimmer sein als die Krankheit.
»Der Kampf der Kulturen sähe so aus: die westlichen Demokratien auf der einen, der Islam auf der anderen Seite. Zwei Welten, gefangen in ihren historischen, kulturellen und religiösen Unterschieden und daher zum Konflikt verurteilt.« Auf der Grundlage dieses dualistischen Denkens, so Todorov, gibt es keinen Raum für Dialog. Die Folge: Unnachgiebigkeit, ja, sogar Krieg mit allen Mitteln. Und so besteht die Gefahr, aus Angst vor den Barbaren selbst zu Barbaren zu werden.
In seinen Reflexionen, die Jahrhunderte europäischer Geschichte einbeziehen, untersucht Todorov die Begriffe Barbarei und Zivilisation, Kultur und kollektive Identität, um jene Konflikte zu interpretieren, die heute zwischen den westlichen Ländern und dem Rest der Welt bestehen. Todorov illustriert und kommentiert alarmierende Anzeichen für Zivilisationsverluste und plädiert für eine kulturtheoretisch anspruchsvollere Deutung dieser Konfliktlagen.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Die Buchreihe Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft gibt Aufschluss über Prinzipien, Probleme und Verfahrensweisen philologischer Forschung im weitesten Sinne und dient einer Bestimmung des Standorts der Linguistik und Literaturwissenschaft. Die Reihe übergreift Einzelsprachen und Einzelliteraturen. Sie stellt sich in den Dienst der Reflexion und Grundlegung einer allgemeinen Sprach- und Literaturwissenschaft. Die Bände sind zum Teil informierende Einführungen, zum Teil wissenschaftliche Diskussionsbeiträge.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2019-05-08
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Als grundlegendes Merkmal der menschlichen Existenz bezeichnet Tzvetan Todorov das unaufhebbare Angewiesensein des Subjekts auf Anerkennung durch andere. Er beschreibt die Gefahren, die in einem übermäßigen Drang nach Selbstverwirklichung und Autonomie liegen, und ersetzt die Klage über den Gegensatz zwischen Individuum und Gesellschaft durch einen Entwurf gemeinsamen Lebens, in dem Uneigennützigkeit und persönliche Erfüllung Hand in Hand gehen.
Aktualisiert: 2022-02-15
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