Die Analogie (lat. proportio) ist für die Antike das erkenntnistheoretische Prinzip par excellence. Platon nennt sie das „schönste Band“, das den Kosmos zusammenhält. Für Aristoteles sollen Analogien zwischen verschiedenen Arten und Gattungen ein besseres Verständnis von Strukturmerkmalen in der Biologie ermöglichen. Das mächtigste Verhältnis ist jedoch das als Pros hen bekannte, das die Grundlage aller Seins-Analogie-Lehren im Mittelalter bildet. Im 20. Jahrhundert findet das Analogiedenken Eingang in die Phänomenologie und in die Psychoanalyse. Dieser Band stellt die Analogie ausgehend von der Antike über das Mittelalter und die Neuzeit dar und untersucht ihr Potential im Kontext gegenwärtiger philosophischer Diskussionen.
Mit Beiträgen von
Damir Barbarić | Marcel Bodea | Johannes Brachtendorf | Elenio Cicchini | Virgil Ciomoș | Ion Copoeru | Nicoletta Di Vita | Karen Gloy | Michael Heidelberger | Dietmar Koch | Dalia Nassar | Alina Noveanu | Manuel Schölles | Simon Schüz | Niels Weidtmann
Aktualisiert: 2023-06-15
> findR *
Heute wird die europäisch-westliche Philosophie endlich auf die Pluralität der Kulturen und auf deren Philosophien aufmerksam. Reflexartig werden diese Philosophien jedoch als bloße Varianten europäisch-westlichen Denkens aufgefasst. Das aber greift zu kurz. Die eigentliche Herausforderung liegt darin, die anderen Erfahrungen, die den außer-europäischen Philosophien zugrunde liegen, ernst zu nehmen und von neuem zu erkennen, dass auch die europäisch-westliche Philosophie ursprünglich auf einer Erfahrung aufruht. In der Begegnung mit anderen Philosophien liegt heute die Chance, diese Erfahrung zu erneuern. Interkulturelle Philosophie ist deshalb mehr als nur eine neue Disziplin der Philosophie. Es geht ihr um eine Selbstbestimmung der Philosophie angesichts der interkulturellen Situation, in der wir heute leben.
Der vorliegende Band bietet eine umfassende Einführung in die interkulturelle Philosophie, stellt ihre zentralen Ansätze und Aspekte vor und ordnet diese in den Gang des Denkens durch die Jahrhunderte ein.
Aktualisiert: 2023-06-02
> findR *
Heute wird die europäisch-westliche Philosophie endlich auf die Pluralität der Kulturen und auf deren Philosophien aufmerksam. Reflexartig werden diese Philosophien jedoch als bloße Varianten europäisch-westlichen Denkens aufgefasst. Das aber greift zu kurz. Die eigentliche Herausforderung liegt darin, die anderen Erfahrungen, die den außer-europäischen Philosophien zugrunde liegen, ernst zu nehmen und von neuem zu erkennen, dass auch die europäisch-westliche Philosophie ursprünglich auf einer Erfahrung aufruht. In der Begegnung mit anderen Philosophien liegt heute die Chance, diese Erfahrung zu erneuern. Interkulturelle Philosophie ist deshalb mehr als nur eine neue Disziplin der Philosophie. Es geht ihr um eine Selbstbestimmung der Philosophie angesichts der interkulturellen Situation, in der wir heute leben.
Der vorliegende Band bietet eine umfassende Einführung in die interkulturelle Philosophie, stellt ihre zentralen Ansätze und Aspekte vor und ordnet diese in den Gang des Denkens durch die Jahrhunderte ein.
Aktualisiert: 2023-06-02
> findR *
Verantwortung: Dieser Begriff prägt derzeit viele aktuelle Debatten in Gesellschaft und Wissenschaft. Das Buch versucht eine Präzisierung des Begriffs, indem es die Ausgestaltung von Verantwortung im Werk und Wirken bedeutender Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Karl Barth, Ernst Bloch, Emmanuel Levinas, Max Weber und Carl Friedrich von Weizsäcker nachzeichnet und seine besondere Relevanz in Gesellschaft und Wissenschaft reflektiert. Angesichts einer sich rasant wandelnden Welt mit zentralen Herausforderungen wie Klimawandel und Migration, aber auch Digitalisierung und Forschung zu Künstlicher Intelligenz stellt sich die Frage nach der Verantwortung immer dringlicher.
Aktualisiert: 2023-05-22
> findR *
Die Analogie (lat. proportio) ist für die Antike das erkenntnistheoretische Prinzip par excellence. Platon nennt sie das „schönste Band“, das den Kosmos zusammenhält. Für Aristoteles sollen Analogien zwischen verschiedenen Arten und Gattungen ein besseres Verständnis von Strukturmerkmalen in der Biologie ermöglichen. Das mächtigste Verhältnis ist jedoch das als Pros hen bekannte, das die Grundlage aller Seins-Analogie-Lehren im Mittelalter bildet. Im 20. Jahrhundert findet das Analogiedenken Eingang in die Phänomenologie und in die Psychoanalyse. Dieser Band stellt die Analogie ausgehend von der Antike über das Mittelalter und die Neuzeit dar und untersucht ihr Potential im Kontext gegenwärtiger philosophischer Diskussionen.
Mit Beiträgen von
Prof. Dr. Damir Barbarić, Dr. Marcel Bodea, Prof. Dr. Johannes Brachtendorf, Dr. Elenio Cicchini, Prof. Dr. Virgil Ciomoș, Prof. Dr. Ion Copoeru, Dr. Nicoletta Di Vita, Prof. Dr. Karen Gloy, Prof. Dr. Michael Heidelberger, Dietmar Koch, Dr. Dalia Nassar, Dr. Alina Noveanu, Dr. Manuel Schölles, Dr. Simon Schüz und Dr. Niels Weidtmann.
Aktualisiert: 2023-04-04
> findR *
Verantwortung: Dieser Begriff prägt derzeit viele aktuelle Debatten in Gesellschaft und Wissenschaft. Das Buch versucht eine Präzisierung des Begriffs, indem es die Ausgestaltung von Verantwortung im Werk und Wirken bedeutender Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Karl Barth, Ernst Bloch, Emmanuel Levinas, Max Weber und Carl Friedrich von Weizsäcker nachzeichnet und seine besondere Relevanz in Gesellschaft und Wissenschaft reflektiert. Angesichts einer sich rasant wandelnden Welt mit zentralen Herausforderungen wie Klimawandel und Migration, aber auch Digitalisierung und Forschung zu Künstlicher Intelligenz stellt sich die Frage nach der Verantwortung immer dringlicher.
Aktualisiert: 2023-04-21
> findR *
Verantwortung: Dieser Begriff prägt derzeit viele aktuelle Debatten in Gesellschaft und Wissenschaft. Das Buch versucht eine Präzisierung des Begriffs, indem es die Ausgestaltung von Verantwortung im Werk und Wirken bedeutender Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Karl Barth, Ernst Bloch, Emmanuel Levinas, Max Weber und Carl Friedrich von Weizsäcker nachzeichnet und seine besondere Relevanz in Gesellschaft und Wissenschaft reflektiert. Angesichts einer sich rasant wandelnden Welt mit zentralen Herausforderungen wie Klimawandel und Migration, aber auch Digitalisierung und Forschung zu Künstlicher Intelligenz stellt sich die Frage nach der Verantwortung immer dringlicher.
Aktualisiert: 2023-04-21
> findR *
Im vorliegenden Buch erörtert Ryosuke Ohashi mit kire, dem ›Schnitt‹, eine philosophisch-ästhetische Grundkategorie, die als das Geheimnis der japanischen Kunst in Malerei, Architektur, Skulptur, Dichtung usw. gilt. Seine Darstellung ist zugleich ein Beitrag zur Auseinandersetzung zweier philosophischer Welten, der ostasiatischen und der europäischen.Kire bezeichnet einen technisch-künstlerischen Eingriff in die Natur eines Gegenstands, durch den dessen Natürlichkeit scheinbar ›abgeschnitten‹ wird. Doch tatsächlich bringt der ›Schnitt‹ die innere Natürlichkeit als solche zum Vorschein. So schafft dieser technische Eingriff eine besondere Form künstlicher wie auch natürlicher Schönheit: Durch kire vereinigen sich das Kunstschöne und das Naturschöne im und als Kunstwerk. Kire (›Schnitt‹) bildet zusammen mit einem anderen Wort, tsuzuki (›Kontinuum‹), den in der japanischen Dichtkunst als Schlüsselbegriff verwendeten Ausdruck kire-tsuzuki (›Schnitt-Kontinuum‹). Anhand dieses Schlüsselbegriffs wird gezeigt, dass das Leben selbst, wie in der Atmung, d.h. im Ein- und Ausatmen, kein bloßes Kontinuum, sondern in jedem Augenblick ein Schnitt-Kontinuum ist. Kire gilt insofern auch als eine Lebenskunst.
Aktualisiert: 2023-04-24
> findR *
Aktualisiert: 2020-01-17
> findR *
Der vorliegende Band umfasst Beiträge zu einem zentralen Thema bei Platon: 'Physis' kann bei Platon im naturwissenschaftlichen Sinne als physische, biologische, materielle Natur oder im übertragenen Sinne als eigenes Wesen, etwa hinsichtlich Seele, Kosmos oder Göttlichem, verstanden werden. So werden in diesem Band medizinische, biologische und kosmologische Ansätze ebenso wie ontologische, epistemologische und pädagogische Themen zu Platons 'Physis'-Konzept in den Blick genommen. Die zeitgenössische Nomos-Physis-Diskussion Platons mit den Sophisten sowie seine sprach- und kulturphilosophischen Überlegungen spielen hier eine wichtige Rolle. Die anspruchsvolle literarische Gestaltung der Platonischen Dialoge ist für die genannten Fragestellungen höchst relevant, ebenso die Auseinandersetzung späterer platonischer Philosophen mit Platons 'Physis'-Konzept.
Aktualisiert: 2022-12-22
> findR *
polylog 40
Winter 2018
»inter«
B. Saal & B. Boteva-Richter
Einleitung
Niels Weidtmann
Das »Zwischen« als der Ort wahrer Wirklichkeit
Ein Plädoyer für das »Inter« in der Interkulturalität
Elvis Imafidon
Zwischen den Zutaten und dem Gericht als solchem: Philosophie an Orten und darüber hinaus
Anna Zschauer
»inter« als aisthetische Qualität
Xu Wang
Das Umdenken des Interpersonellen – Zhāng Zàis Konzeption des Qì (氣)
Angela Roothaan
Interkulturell, transkulturell, cross-cultural – warum wir alle drei Begriffe brauchen
FORUM
Evrim Kutlu
Solidarität, Ausgleich und kosmopolitische Weltphilosophie nach Max Scheler
Ursula Baatz
Zu Raimon Panikkars hunderstem Geburtstag. Nr. 40 S. 97-98.
REZENSIONEN
Mădălina Diaconu
Transkulturalität: eine Einführung
. Zu: Wolfgang Welsch: Transkulturalität. Realität – Geschichte – Aufgabe. Nr. 40 S. 99-101.
Franz Gmainer-Pranzl
»Zur Welt kommen, einen Ort finden, sich positionieren …«
Zu: Murat Ates, James Garrison, Georg Stenger, Franz Martin Wimmer (Hrsg.): Orte des Denkens – Places of Thinking. Nr. 40 S. 101-03.
Mădălina Diaconu
Gibt es eine kulturelle Identität?
Zu: François Jullien: Es gibt keine kulturelle Identität. Nr. 40 S. 104-07.
Andrzej Gniazdowski
Philosophische Sterne und unsichtbares Selbst
Zu: Bianca Boteva-Richter (Hrsg.): Gegenwartsphilosophie aus Ost-Europa. Nr. 40 S. 107-16.
Philipp Thull
Kampfplätze des Denkens statt Kampf der Kulturen
Zu: Hamid Reza Yousefi: Kampfplätze des Denkens. Nr. 40 S. 117-18.
Aktualisiert: 2020-12-31
> findR *
Der vorliegende Band umfasst Beiträge zu einem zentralen Thema bei Platon: 'Physis' kann bei Platon im naturwissenschaftlichen Sinne als physische, biologische, materielle Natur oder im übertragenen Sinne als eigenes Wesen, etwa hinsichtlich Seele, Kosmos oder Göttlichem, verstanden werden. So werden in diesem Band medizinische, biologische und kosmologische Ansätze ebenso wie ontologische, epistemologische und pädagogische Themen zu Platons 'Physis'-Konzept in den Blick genommen. Die zeitgenössische Nomos-Physis-Diskussion Platons mit den Sophisten sowie seine sprach- und kulturphilosophischen Überlegungen spielen hier eine wichtige Rolle. Die anspruchsvolle literarische Gestaltung der Platonischen Dialoge ist für die genannten Fragestellungen höchst relevant, ebenso die Auseinandersetzung späterer platonischer Philosophen mit Platons 'Physis'-Konzept.
Aktualisiert: 2022-12-22
> findR *
Heute wird die europäisch-westliche Philosophie endlich auf die Pluralität der Kulturen und auf deren Philosophien aufmerksam. Reflexartig werden diese Philosophien jedoch als bloße Varianten europäisch-westlichen Denkens aufgefasst. Das aber greift zu kurz. Die eigentliche Herausforderung liegt darin, die anderen Erfahrungen, die den außer-europäischen Philosophien zugrunde liegen, ernst zu nehmen und von neuem zu erkennen, dass auch die europäisch-westliche Philosophie ursprünglich auf einer Erfahrung aufruht. In der Begegnung mit anderen Philosophien liegt heute die Chance, diese Erfahrung zu erneuern. Interkulturelle Philosophie ist deshalb mehr als nur eine neue Disziplin der Philosophie. Es geht ihr um eine Selbstbestimmung der Philosophie angesichts der interkulturellen Situation, in der wir heute leben.
Der vorliegende Band bietet eine umfassende Einführung in die interkulturelle Philosophie, stellt ihre zentralen Ansätze und Aspekte vor und ordnet diese in den Gang des Denkens durch die Jahrhunderte ein.
Aktualisiert: 2023-05-02
> findR *
Theaitetos: Was nennst Du denn »Denken«?
Sokrates: Ein Gespräch, das die Seele mit sich selbst darüber führt, was sie gerade untersucht. Dies erkläre ich jedoch nur ohne ein Wissen davon zu haben. Denn wenn die Seele nachdenkt, so schwebt mir vor, dann tut sie nichts anderes als einen Dialog führen, indem sie sich selbst fragt und antwortet, bejaht und verneint. Wenn sie dann aber etwas ergründet hat, ob in langsamerer oder schnellerer Vorgehensweise, und bei denselben Behauptungen bleibt und keinen Zweifel hat, dann sprechen wir bei ihr von einer Meinung. Daher nenne ich das Meinen ein Reden und die Meinung eine ausgesprochene Rede, jedoch nicht laut zu einem Anderen, sondern leise zu sich selbst. Und was sagst du?
Theaitetos: Ich sage dies auch.
Theaitetos, 189e-190a
Aktualisiert: 2020-10-01
> findR *
Gast: Wir und die anderen lebenden Wesen, auch das, woraus die ganze Natur besteht, Feuer, Wasser und die verwandten Elemente, von all dem wissen wir doch, dass sie Hervorbringungen eines Gottes sind, all diese Dinge hat er doch ins Werk gesetzt. So ist es doch?
Theaitetos: Ja, natürlich.
Gast: Zu all diesen Dingen gibt es doch nun begleitende Bilder, die wohlgemerkt nicht die Sache selbst sind, aber dennoch einen übermenschlichen Ursprung haben.
Theaitetos: Was soll das sein?
Gast: Etwa die Traumbilder, außerdem jene Erscheinungen, die am Tage auftreten und die wir als ganz natürlich empfinden: Schattenbilder, wenn in einen Feuerschein etwas dunkles eintritt, oder der Doppelschein, wenn eigenes und fremdes Licht auf glänzenden und glatten Flächen sich vereinigen und dadurch ein Bild hervorbringen, welches dem gewohnten direkten Anblick gegenüber entgegengesetzt aussieht.
Theaitetos: Das wären dann also die beiden Werke des göttlichen Hervorbringens: die Sache selbst und das Bild, das ihr jeweils folgt.
Platon, Sophistes, 266a-c
Aktualisiert: 2020-10-01
> findR *
„Denn Gott naht nicht unmittelbar dem Menschen, sondern durch diese Vermittlung des Dämonischen vollzieht sich aller Umgang und alle Zwiesprache der Götter mit den Menschen, im Wachen sowohl wie im Traum. Und wer in diesen Dingen weise ist, der ist ein dämonischer Mann …“ (Platon, Symposion 203a)
Aktualisiert: 2020-10-01
> findR *
„Es verhält sich nämlich so: Oftmals kam mir derselbe Traum in meinem vergangenen Leben, jeweils in anderer Gestalt erscheinend, aber dasselbe sagend: »Sokrates, sprach er, wirke und betätige dich musisch!« Und ich nahm bisher immer an, eben das, was ich schon tat, gebiete er mir und ermutige mich dazu; ganz wie diejenigen, die die Läufer antreiben, so ermutige auch mich der Traum zu dem, was ich schon tat, mich musisch zu betätigen, weil ja die Philosophie die höchste Weise des Musischen ist und ich diese doch betrieb.“ (Platon, Phaidon 60e–61a)
Aktualisiert: 2020-10-01
> findR *
»Der Ister« (IV, 220), beginnt also: Jezt komme, Feuer! Begierig sind wir zu schauen den Tag, ...
›‹
Aber mit dem Feuer und der Sonne ist es wie mit dem Wind, dem Nordost, die wir aus einer uns gewohnten Geläufigkeit her ›zunächst‹ für Naturdinge nehmen. So blickend sind wir versucht zu sagen, Sonne und Wind geben sich als ›Naturerscheinungen‹ und bedeuten dann ›auch noch‹ etwas anderes; sie sind uns ›Symbole‹. Wenn wir so reden und meinen, halten wir für ausgemacht, dass wir ›die‹ Sonne und ›den‹ Wind ›an sich‹ kennen. Wir meinen, dass auch frühere Volks- und Menschentümer ›zunächst‹ ›die Sonne‹ und ›den Mond‹ und ›den Wind‹ kennen lernten und dass sie dann außerdem noch diese angeblichen ›Naturerscheinungen‹ als ›Bilder‹ für irgendwelche Hinterwelten benutzten. Als ob nicht umgekehrt erst ›die‹ Sonne und ›der‹ Wind je schon aus einer ›Welt‹ zur Erscheinung kommen und nur sind, was sie sind, sofern sie aus dieser ›Welt‹ gedichtet werden, wobei noch offen bleiben mag, wer hier dichtet. [...] Die ›astronomische‹ Sonne und der ›meteorologische‹ Wind, die wir Heutigen fortschrittlicher und besser zu kennen wähnen, sind nicht weniger, nur unbeholfener und undichterischer, gedichtet als das »Feuer« im Gedicht. Das Dichten der Astronomie und Meteorologie, das ›Dichten‹ der neuzeitlichen Naturerklärung ist von der Art des Rechnens und Planens. Planen ist auch ein Dichten, nämlich das Gegenwesen und Abwesen der Dichtung.
(Martin Heidegger: Hölderlins Hymne »Andenken«)
Aktualisiert: 2020-10-01
> findR *
Nausikaa Schirilla: Editorial
Interkulturelles Philosophieren setzt sich nicht nur mit Philosophien verschiedener Orte der Erde auseinander, sondern auch mit Formen und Darstellungsformen der Philosophie. In einer eurozentrismuskritischen Perspektive wird deutlich, dass die Privilegierung bestimmter Darstellungsformen der Philosophie in der abendländischen Geschichte zugleich andere Formen – und damit auch kulturelle Traditionen – ausschließt. Daher widmeten sich einige Schwerpunkte von polylog diesen Themen, wie »Formen des Philosophieren« (Nummer 15) oder »Verhältnis von Kunst und Philosophie« (Nummer 35). Doch die Frage nach Formen des Philosophierens stellt nicht nur eine interkulturelle sondern auch eine intrakulturelle Thematik dar. In welchem Formen Philosophie auftritt, ist eine wichtige – wenn auch relativ wenig diskutierte – Frage in der Geschichte der abendländischen Philosophie. Damit verbunden ist die Frage nach den Adressaten von Philosophie, so ist auch die Frage nach dem Philosophieren mit Kindern für uns interessant. Philosophieren mit Kindern wird in jüngerer Zeit verstärkt thematisiert und zwar nicht nur in didaktischer Perspektive, sondern auch hinsichtlich von Fragen nach dem Gegenstand von Philosophie und dem Prozess des Philosophierens. In dieser Nummer nähern wir uns der Frage wiederum in einer interkultureller Perspektive. Die vorliegende Nummer enthält Beiträge zum Philosophieren mit Kindern, dabei liegt der Fokus auf dem »philosophy for children – p4c«-Ansatz, der auch international organsiert ist. In der aktuellen Nummer wird im Zusammenhang dieser Bewegung der Versuch unternommen, das Konzept in verschiedenen kulturellen Kontexten umzusetzen und zu reflektieren. Damit spiegelt der Thementeil einen internationalen Diskussionsprozess zu dem Konzept wider, in dem auch interkulturelle Fragen deutlich werden. Im Fokus stehen weniger eine philosophische Herleitung des Konzepts, sondern praktische und didaktische Fragen, die wiederum philosophisch reflektiert werden. Daher enthält der Band auch Erfahrungsberichte, didaktische Überlegungen und konkrete Schilderungen des politischen und sozialen –nicht nur kulturellen – Kontexts des Philosophierens mit Kindern an verschiedenen Orten der Erde.
Wir danken Britta Saal für die Zusammenstellung des Thementeils dieser Ausgabe und Anja Thielmann für ihre Unterstützung.
Im Forumteil thematisiert Niels Weidtmann Gerechtigkeit in interkultureller Perspektive und argumentiert, dass der Ausgangspunkt einer Idee der universalen Gerechtigkeit in der Begegnung von Ich und Anderem und damit im Tätigsein des Menschen oder in der menschlichen Praxis liegt. Im zweiten Beitrag reagiert Jan Christoph Heiser auf die polylog-Nummer zu Interkultureller Kompetenz und setzt sich kritisch mit dem »Kompetenzgerede« auseinander und kritisiert die im Kompetenzbegriff enthaltene Outputorientierung von Interkulturellem Lernen. Dem setzt er einen Begriff des Lernen als brüchigen und transitorischem Prozess entgegen.
Im Medienteil sind wieder viele sehr unterschiedliche Buchtipps und Rezensionen zu finden. Abstracts aller Beiträge, ein ausgewählter Beitrag und alle Rezensionen und Buchtipps sind auf der Website der Zeitschrift www.polylog.net verfügbar.
Der Thementeil der nächsten Nummer wird einem philosophiegeschichtlichem Thema gewidmet sein, nämlich der Relevanz des Achsenzeitkonzepts für interkulturelles Philosophieren.
Ab der Nummer 39 wird polylog zu einer peer-review-Zeitschrift. Für die Thementeile wird es einen Call geben, die Calls für die Themen »Urbanität« und »Rechte/identitäre Ideologien« sind auf der Website (www.polylog.net) herunterzuladen. Wir freuen uns aber auch nach wie vor über freie Artikeleinsendungen,
die wir auch einer Begutachtung unterziehen.
Wir wünschen eine interssante Lektüre!
Für die Redaktion
Nausikaa Schirilla
Aktualisiert: 2020-12-31
> findR *
Die Analogie (lat. proportio) ist für die Antike das erkenntnistheoretische Prinzip par excellence. Platon nennt sie das „schönste Band“, das den Kosmos zusammenhält. Für Aristoteles sollen Analogien zwischen verschiedenen Arten und Gattungen ein besseres Verständnis von Strukturmerkmalen in der Biologie ermöglichen. Das mächtigste Verhältnis ist jedoch das als Pros hen bekannte, das die Grundlage aller Seins-Analogie-Lehren im Mittelalter bildet. Im 20. Jahrhundert findet das Analogiedenken Eingang in die Phänomenologie und in die Psychoanalyse. Dieser Band stellt die Analogie ausgehend von der Antike über das Mittelalter und die Neuzeit dar und untersucht ihr Potential im Kontext gegenwärtiger philosophischer Diskussionen.
Mit Beiträgen von
Damir Barbarić | Marcel Bodea | Johannes Brachtendorf | Elenio Cicchini | Virgil Ciomoș | Ion Copoeru | Nicoletta Di Vita | Karen Gloy | Michael Heidelberger | Dietmar Koch | Dalia Nassar | Alina Noveanu | Manuel Schölles | Simon Schüz | Niels Weidtmann
Aktualisiert: 2023-04-11
> findR *
MEHR ANZEIGEN
Bücher von Weidtmann, Niels
Sie suchen ein Buch oder Publikation vonWeidtmann, Niels ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Weidtmann, Niels.
Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher
von Weidtmann, Niels im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die
Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus
unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und
populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich
bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch
von Weidtmann, Niels .
Weidtmann, Niels - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr
Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher
von Weidtmann, Niels die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten
vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher
verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:
Unser Repertoire umfasst Bücher von
- Weidung, Markus
- Weielein, Thomas
- Weien, Iona
- Weien, Petra von der
- Weien, Susann
- Weier, Andreas
- Weier, Christan
- Weier, Christian
- Weier, Edgar
- Weier, Günter
Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie
unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien
zu finden. Neben Büchern von Weidtmann, Niels und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und
einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem
Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die
bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen,
Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
das Team von Buchfindr.