Spuren der Vernichtung

Spuren der Vernichtung von Wewer,  Heinz
„Spuren der Vernichtung“ zeichnet mit Hilfe postalischer Dokumente (Postkarten, Briefe etc.) den blutigen Weg von SS-Einsatzgruppen und Polizeibataillonen in Polen und der Sowjetunion nach und stellt die brutalen Maßnahmen der Unterwerfung und „ethnischen Neuordnung“ Polens, die Ghettos im besetzten Polen und die Vernichtungszentren dar. Ein Schwerpunkt des Buches ist die „Briefaktion des RSHA (Juden)“, das groß angelegte Täuschungsmanöver, in dem die SS todgeweihte Jüdinnen und Juden nötigte, der Außenwelt mitzuteilen, dass es ihnen gut gehe. Das Thema wird hier erstmals umfassend und systematisch untersucht. Der Autor hat unveröffentlichtes Material aus Sammlungen und Archiven in zwölf Ländern zusammengetragen und ausgewertet. Als Ergebnis legt er die bisher umfangreichste, auf der Grundlage der „Social Philately“ erarbeitete Darstellung der deutschen Besatzungs- und Vernichtungspolitik in Osteuropa vor. Das Buch faksimiliert und kontextualisiert eine große Zahl authentischer Schriftstücke, die oft die letzten Lebenszeichen von Opfern des Völkermordes sind.
Aktualisiert: 2022-07-27
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Spuren des Terrors

Spuren des Terrors von Wewer,  Heinz
In „Spuren des Terrors. Postalische Zeugnisse zum System der deutschen Konzentrationslager“ charakterisiert Heinz Wewer zehn „frühe Lager“, 21 Konzentrationslager, die der Inspektion der Konzentrationslager bzw. dem SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt unterstanden, und 44 Außenlager. Dokumentarische Grundlage seiner Arbeit sind Postkarten, Briefe, Briefumschläge und sonstige Dokumente des Postverkehrs, also ein in der Forschung bisher wenig genutzter Quellenbestand. Die Geschichte und Strukturen der Lager werden skizziert und durch postalische Dokumente anschaulich gemacht, ebenso Stationen der KZ-Haft unbekannter und bekannter Regimegegner wie Erich Mühsam, Hans Litten, Carl von Ossietzky, Maria Günzl, Paul Schneider, Werner Sylten und Martin Niemöller. Die besondere Aufmerksamkeit des Autors gilt dem Zugang der Häftlinge zum Postverkehr, ihrer einzigen Verbindung zur Außenwelt. Trotz der Zensur, der jede Lebensäußerung der Gefangenen unterworfen war, vermitteln die Dokumente, die alle als farbige Faksimiles abgebildet sind, ein authentisches Bild einiger Aspekte des Alltags in deutschen Konzentrationslagern.
Aktualisiert: 2022-07-26
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Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungsherrschaft im Protektorat Böhmen und Mähren

Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungsherrschaft im Protektorat Böhmen und Mähren von Wewer,  Heinz
In seinem Erlass zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren sicherte Hitler den besetzten böhmischen Ländern Autonomie und Selbstverwaltung zu. Was die versprochene „Autonomie“ in der Praxis bedeutete, zeigte sich sehr bald. Die deutschen Okkupanten unterdrückten jede Regung von Opposition und begannen mit der Verfolgung der Juden. Die Gestapo-Gefängnisse füllten sich, Repräsentanten des kulturellen Lebens, Studenten, (angebliche) Regimegegner wurden in Konzentrationslager deportiert. Auf dem Boden des Protektorats, in Theresienstadt, entstand die größte Sammelstelle für Juden auf dem Weg in die Vernichtung. Die „tschechischen“ Behörden wurden bald auf allen Ebenen vollständig unter deutsche Kontrolle gestellt. „Autonomie“ und „Selbstverwaltung“ waren eine Fassade, hinter der sich ein System der rücksichtslosen Unterdrückung verbarg. Mit Hilfe einer bisher wenig beachteten Kategorie von Dokumenten veranschaulicht der Autor ausgewählte Aspekte der deutschen Besatzungsherrschaft in Böhmen und Mähren. Es handelt sich dabei um Zeugnisse der postalischen Kommunikation: Postkarten, Briefinhalte, Briefumschläge, Zahlungsbelege etc. Diese Dokumente werden in ihrem historischen Kontext gesehen, woraus sich eine neue Perspektive auf Geschichte und weitere Informationen zu Personen und Institutionen ergeben. Diese Methodik wird im angelsächsischen Sprachbereich als „Social Philately“ bezeichnet, während sie sich im Deutschen u.a. als „historisch orientierte Philatelie“ zu etablieren beginnt.
Aktualisiert: 2022-08-15
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„Abgereist, ohne Angabe der Adresse“

„Abgereist, ohne Angabe der Adresse“ von Wewer,  Heinz
„Abgereist, ohne Angabe der Adresse/parti, sans laisser d’adresse“ – mit diesem postamtlichen Klebezettel wurden zahlreiche Postsendungen versehen, ehe die Reichspost sie an ihre Absender außerhalb Deutschlands zurückschickte. In Wahrheit waren die meisten Adressaten nicht „abgereist“, sondern vertrieben oder ermordet worden, weil sie Juden waren. „Abgereist“ wurde so zur Metapher für das Verschwinden der Juden aus Deutschland, bis der Klebezettel im Januar 1943 von der Gestapo verboten wurde, weil sich seine Bedeutung herumgesprochen hatte. Nicht nur die Inhalte von Postsendungen, sondern auch ihre äußeren Merkmale legen Zeugnis von individuellen Schicksalen und historischen Ereignissen ab. Als Dokumente der Alltagskultur verleihen sie ihnen eine neue Anschaulichkeit und erweitern die Kenntnisse um Personen und Zusammenhänge. Die Frage nach dem zeitgeschichtlichen Nutzen postalischer Dokumente, im angelsächsischen Sprachbereich als „Social Philately“ bezeichnet, bringt seit einigen Jahren eine neuartige Kategorie von Büchern und Ausstellungen hervor, zu der auch das vorliegende Werk gehört. In Zusammenarbeit mit Zeitzeugen, Archiven und Sammlern in vielen Ländern hat der Autor über 300 postalische und ergänzende Dokumente zusammengetragen und verschiedenen Phasen und Aspekten von Terror und Verfolgung im Nationalsozialismus zugeordnet.
Aktualisiert: 2021-02-09
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