"Aber wir sind doch alle gleich!" Der Schlachtruf der aufgeklärten Gesellschaft ist zugleich ihr größter Stolperstein: Kaum eine Annahme ist so fragil. In Wirklichkeit sind wir bestrebt, uns anderen Menschen, anderen Bevölkerungsgruppen, anderen Denkmustern, anderen Verhaltensweisen gegenüber abzugrenzen. Mann oder Frau, jung oder alt, stark oder schwach, arm oder reich, ungeachtet der sozialen Stellung, Religion oder Nation – die Mechanismen sind immer dieselben: Weniger Privilegierte pochen auf ihren ehrlichen "Arbeiterstatus" und wettern gegen die Schnösel "da oben"; das sogenannte Bildungsbürgertum schüttelt den Kopf pikiert über Wähler rechtspopulistischer Parteien und bestellt mit wohligem Gefühl das Bio-Kisterl. Konsumverhalten wird zum Statussymbol, der Beruf zur Identität und politische Andersartigkeit zum Feindbild. Die Soziologin Laura Wiesböck geht unserer Sehnsucht nach Überlegenheit mit Verve, Witz und Wissen auf den Grund – und fördert dabei auch unangenehme Wahrheiten zutage.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Nicht erst die gegenwärtig extreme Häufung von Femiziden durch (Ex-)Beziehungspartner in Österreich erinnert daran: Gewalt dringt nicht so oft von ›außen‹ ein, wie sie vielmehr im sozialen Nahbereich ausgeübt wird, oftmals im gemeinsamen Haushalt. Häusliche Gewalt, die fast immer von Männern ausgeht, wird zur gewohnten Gewalt, wird von Betroffenen wie auch von Öffentlichkeiten viel zu oft als normal, als Teil des Alltäglichen, hingenommen.Das Kino weiß davon: nicht zuletzt davon, wie das allzu Gewohnte von Herrschafts- und Gewaltverhältnissen in Form von Schocks und Schrecken wahrgenommen wird; und wie daraus wiederum Routinen entstehen, Subgenres und Kinotrends, räumliche und erzählerische Muster. Besonders Filmthriller erzählen häufig von Heim, Beziehung und Familie als Schauplätzen von Bedrohung durch deine täglichen Nächsten, die männlich gegendert und sozial klassifiziert ist. Von den Gaslight-Filmen der 1940er Jahre und ihren Nachbildern bis zu den Wendungen von Gone Girl (2014), vom Sixties-Klassiker What Ever Happened to Baby Jane? bis zum Oscar-Gewinner Parasite (2019), von Nazis und anderen Feinden in deinem Bett bis zu den totalen (und brutalen) Familien des österreichischen Films: Diese Arten von Spannungskino wirken auch zurück auf populäre Sprechweisen und Vorstellungen von Gewalt, Viktimisierung und Gegenwehr.Die circa 50 kurzen Texte dieses Bandes ziehen Bahnen durch dieses Feld der domestic thrillers und ihrer Umgebungen, in Hollywood und weltweit. Filmkritik und Filmgeschichte verbindet sich dabei mit Sozialkritik der Gegenwart: Was an diesen Motivvorräten von Nahgefahr, Psychospielen und Entmächtigung erscheint im Licht rezenter Erfahrungen von Lockdown und ansteigender Beziehungsgewalt wieder oder neu aufschlussreich und klarsichtig? Wo sind diese Filme in ihren Festschreibungen – etwa von Rassifizierungen, von Geschlechter- und Klassenpositionen – selbst Teil des Problems? Und was verrät das Kino im Spannungsmodus über den Schrecken, der Alltagsobjekten, Hausarbeit und privilegierten Lebensweisen latent innewohnt?
Aktualisiert: 2023-04-06
Autor:
David Auer,
Alejandro Bachmann,
Aylin Basaran,
Johannes Binotto,
Christian Cargnelli,
Valerie Dirk,
Dominik Dusek,
Lukas Foerster,
Iris Fraueneder,
Dennis Göttel,
Lisa Gotto,
Irina Gradinari,
Louise Haitz,
Karin Harrasser,
Gabu Heindl,
Kathrin Heinz,
Kathi Hofer c/o Anne Speier,
Kristina Pia Hofer,
Heike Klippel,
Michelle Koch,
Marie Luise Lehner,
Sulgi Lie,
Brigitte Mayr,
METRO Kinokulturhaus zH Florian Widegger,
Jan-Hendrik Müller,
Irene Nierhaus,
Michael Omasta,
Ivo Ritzer,
Drehli Robnik,
Olaf Sanders,
Joachim Schätz,
Heide Schlüpmann,
Sebastian Schweer,
Stefan Schweigler,
Karl Sierek,
Elisabeth Streit,
Lea Susemichel,
Sylvia Szely,
Martin Thomson,
Claus Tieber,
Sara van Dordrecht,
Linda Waack,
Thomas Waitz,
Laura Wiesböck,
Renée Winter,
Ulrike Wirth,
Matthias Wittmann,
Vina Yun
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In Europa schrumpft die Mittelschicht, was für eine Reihe von EU-Mitgliedsländern bislang kaum untersucht wurde. Dies trifft auch auf Österreich zu, welches sich durch Umbau der Sozialpolitik, Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, Zuwanderung und einem Aufstieg rechter politischer Parteien in einem starken Umbruchprozess befindet. Dies ist der Hintergrund für eine in diesem Sammelband erstmalig vorgenommene Analyse des Schrumpfens der österreichischen Mittelschicht. Der Band ist multidisziplinär angelegt (Autor*innen aus Soziologie, Ökonomie, Politikwissenschaft, Zeitgeschichte), und versammelt theoretisch orientierte und empirische Beiträge etablierter Autor*innen wie auch Nachwuchswissenschaftler*innen.
Aktualisiert: 2023-03-14
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In Europa schrumpft die Mittelschicht, was für eine Reihe von EU-Mitgliedsländern bislang kaum untersucht wurde. Dies trifft auch auf Österreich zu, welches sich durch Umbau der Sozialpolitik, Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, Zuwanderung und einem Aufstieg rechter politischer Parteien in einem starken Umbruchprozess befindet. Dies ist der Hintergrund für eine in diesem Sammelband erstmalig vorgenommene Analyse des Schrumpfens der österreichischen Mittelschicht. Der Band ist multidisziplinär angelegt (Autor*innen aus Soziologie, Ökonomie, Politikwissenschaft, Zeitgeschichte), und versammelt theoretisch orientierte und empirische Beiträge etablierter Autor*innen wie auch Nachwuchswissenschaftler*innen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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"Aber wir sind doch alle gleich!" Der Schlachtruf der aufgeklärten Gesellschaft ist zugleich ihr größter Stolperstein: Kaum eine Annahme ist so fragil. In Wirklichkeit sind wir bestrebt, uns anderen Menschen, anderen Bevölkerungsgruppen, anderen Denkmustern, anderen Verhaltensweisen gegenüber abzugrenzen. Mann oder Frau, jung oder alt, stark oder schwach, arm oder reich, ungeachtet der sozialen Stellung, Religion oder Nation – die Mechanismen sind immer dieselben: Weniger Privilegierte pochen auf ihren ehrlichen "Arbeiterstatus" und wettern gegen die Schnösel "da oben"; das sogenannte Bildungsbürgertum schüttelt den Kopf pikiert über Wähler rechtspopulistischer Parteien und bestellt mit wohligem Gefühl das Bio-Kisterl. Konsumverhalten wird zum Statussymbol, der Beruf zur Identität und politische Andersartigkeit zum Feindbild. Die Soziologin Laura Wiesböck geht unserer Sehnsucht nach Überlegenheit mit Verve, Witz und Wissen auf den Grund – und fördert dabei auch unangenehme Wahrheiten zutage.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Aber wir sind doch alle gleich!“ Der Schlachtruf der aufgeklärten Gesellschaft ist zugleich ihr größter Stolperstein: Kaum eine Annahme ist so fragil. In Wirklichkeit sind wir bestrebt, uns anderen Menschen, anderen Bevölkerungsgruppen, anderen Denkmustern, anderen Verhaltensweisen gegenüber abzugrenzen. Mann oder Frau, jung oder alt, stark oder schwach, arm oder reich, ungeachtet der sozialen Stellung, Religion oder Nation– die Mechanismen sind immer dieselben: Weniger Privilegierte pochen auf ihren ehrlichen „Hacklerstatus“ und wettern gegen die Schnösel „da oben“; das sogenannte Bildungsbürgertum schüttelt den Kopf pikiert über Wähler rechtspopulistischer Parteien und bestellt mit wohligem Gefühl das Bio-Kisterl. Konsumverhalten wird zum Statussymbol, der Beruf zur Identität und politische Andersartigkeit zum Feindbild. Die Soziologin Laura Wiesböck geht unserer Sehnsucht nach Überlegenheit mit Verve, Witz und Wissen auf den Grund – und fördert dabei auch unangenehme Wahrheiten zutage.
Aktualisiert: 2020-05-27
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