Biographie und Gesellschaft

Biographie und Gesellschaft von Apitzsch,  Ursula, Beck,  Johannes, Calloni,  Marina, Delory-Momberger,  Cristine, Dominice,  Pierre, Field,  John, Fischer,  Wolfram, Formenti,  Laura, Göymen-Steck,  Thomas, Griese,  Birgit, Hanses,  Andreas, Herzberg,  Heidrun, Hippel,  Aiga von, Kammler,  Eva, Kraul,  Margret, Merrill,  Barbara, Papioannou,  Skevos, Reich-Classen,  Jutta, Rothe,  Daniela, Schiebel,  Martina, Schuller,  Tom, Schulze,  Thomas, Schütze,  Fritz, Smilde,  Rineke, Tippelt,  Rudolf, Truschkat,  Inga, Tsiolis,  Giorgos, West,  Linden, Wollenberg,  Jörg
International bekannte Autorinnen und Autoren loten die Potenziale der Biographieforschung für die Untersuchung des Ineinandergreifens von Individuum und Gesellschaft aus und wenden sich gegen populäre zeitdiagnostische Aussagen zum »Modernen Selbst«.
Aktualisiert: 2023-05-14
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„Wer Kiew hat, kann Russland zwingen“ (Paul Rohrbach, 1916)

„Wer Kiew hat, kann Russland zwingen“ (Paul Rohrbach, 1916) von Wollenberg,  Jörg
Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat eine lange Vorgeschichte. Er begann mit dem Ende des Kalten Krieges und der Osterweiterung der NATO ab 1997. Der US-amerikanische Diplomat George F. Kennan (1904–2005) hatte als ehemaliger Architekt der Eindämmungspolitik gegenüber der UdSSR schon am 5. Februar 1994 in „The New York Times“ davor gewarnt: „Die Nato-Erweiterung wäre der folgenschwerste Fehler der amerikanischen Politik seit dem Ende des Kalten Krieges. Denn es ist damit zu rechnen, dass diese Entscheidung nationalistische, antiwestliche und militaristische Tendenzen in der russischen Öffentlichkeit schürt, einen neuen Kalten Krieg in den Ost-West-Beziehungen auslöst …“ Auch die Zustimmung zur Einbeziehung des geeinten Deutschlands in die NATO war mit der Zusage verbunden, die NATO nicht nach Osten auszuweiten. Über diese Hintergründe zu reden, wurde in Deutschland nach der Ende Februar 2022 vom Bundeskanzler Scholz verkündeten „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents“ tabuisiert. Auch die Optionen gegen Waffenlieferungen und für einen Waffenstillstand sowie Friedensverhandlungen als Verpflichtung des Grundgesetzes nach den zwei von Deutschland ausgelösten Weltkriegen, die auch das Kapitel der Massenmorde an Millionen von Menschen in der Ukraine enthält, fielen unter dieses Tabu. An diesen Morden beteiligten sich ab Juni 1941 auch Mitglieder der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) um Stepan Bandera. Noch heute werden ihm Denkmäler in der Ukraine gewidmet, selbst am Denkmal der Judenverfolgung mit mehr als 30.000 ermordeten Menschen in Baby Yar. Seit 2015 trägt Bandera den Ehrentitel „Held der Ukraine“. Und das wohl auch, weil die OUN von Bandera und Melnyk schon 1918 an dem Bürgerkrieg der ukrainischen Separatisten gegen Russland beteiligt war. Das komplizierte Tauziehen um die Selbständigkeit oder Zugehörigkeit der Ukraine zu Russland im Gefolge des I. Weltkrieges endete 1922 mit dem Sieg prorussischen Kräfte. Die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik wurde offiziell Teil der neu gegründeten Sowjetunion. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die fortexistierende nationalistische und antisemitische OUN von Bandera und Melnyk das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht im Juni 1941 erneut als Befreier von der sowjetischen Zwangsherrschaft begrüßte, sich an der Deportation und Erschießung der Juden beteiligte. Bandera rief am 30. Juni 1941 in Lemberg den unabhängigen ukrainischen Nationalstaat aus und trug so mit dazu bei, dass der Holodomor Stalins den Holocaust von Hitler in der Ukraine immer mehr verdrängte. In diesem Buchprojekt geht es darum, aus den Fehleinschätzungen der Vergangenheit zu lernen. Das scheint auch vor dem Hintergrund des 75. Jahrestages der 12 Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse von 1947/48 gegen die Eliten des NS-Systems als besonders geboten. Und einer der wichtigsten damalige Hauptkriegsschauplatz war – wie heute – die Ukraine.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Biographie und Gesellschaft

Biographie und Gesellschaft von Apitzsch,  Ursula, Beck,  Johannes, Calloni,  Marina, Delory-Momberger,  Cristine, Dominice,  Pierre, Field,  John, Fischer,  Wolfram, Formenti,  Laura, Göymen-Steck,  Thomas, Griese,  Birgit, Hanses,  Andreas, Herzberg,  Heidrun, Hippel,  Aiga von, Kammler,  Eva, Kraul,  Margret, Merrill,  Barbara, Papioannou,  Skevos, Reich-Classen,  Jutta, Rothe,  Daniela, Schiebel,  Martina, Schuller,  Tom, Schulze,  Thomas, Schütze,  Fritz, Smilde,  Rineke, Tippelt,  Rudolf, Truschkat,  Inga, Tsiolis,  Giorgos, West,  Linden, Wollenberg,  Jörg
International bekannte Autorinnen und Autoren loten die Potenziale der Biographieforschung für die Untersuchung des Ineinandergreifens von Individuum und Gesellschaft aus und wenden sich gegen populäre zeitdiagnostische Aussagen zum »Modernen Selbst«.
Aktualisiert: 2023-05-11
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„Wer Kiew hat, kann Russland zwingen“ (Paul Rohrbach, 1916)

„Wer Kiew hat, kann Russland zwingen“ (Paul Rohrbach, 1916) von Wollenberg,  Jörg
Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat eine lange Vorgeschichte. Er begann mit dem Ende des Kalten Krieges und der Osterweiterung der NATO ab 1997. Der US-amerikanische Diplomat George F. Kennan (1904–2005) hatte als ehemaliger Architekt der Eindämmungspolitik gegenüber der UdSSR schon am 5. Februar 1994 in „The New York Times“ davor gewarnt: „Die Nato-Erweiterung wäre der folgenschwerste Fehler der amerikanischen Politik seit dem Ende des Kalten Krieges. Denn es ist damit zu rechnen, dass diese Entscheidung nationalistische, antiwestliche und militaristische Tendenzen in der russischen Öffentlichkeit schürt, einen neuen Kalten Krieg in den Ost-West-Beziehungen auslöst …“ Auch die Zustimmung zur Einbeziehung des geeinten Deutschlands in die NATO war mit der Zusage verbunden, die NATO nicht nach Osten auszuweiten. Über diese Hintergründe zu reden, wurde in Deutschland nach der Ende Februar 2022 vom Bundeskanzler Scholz verkündeten „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents“ tabuisiert. Auch die Optionen gegen Waffenlieferungen und für einen Waffenstillstand sowie Friedensverhandlungen als Verpflichtung des Grundgesetzes nach den zwei von Deutschland ausgelösten Weltkriegen, die auch das Kapitel der Massenmorde an Millionen von Menschen in der Ukraine enthält, fielen unter dieses Tabu. An diesen Morden beteiligten sich ab Juni 1941 auch Mitglieder der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) um Stepan Bandera. Noch heute werden ihm Denkmäler in der Ukraine gewidmet, selbst am Denkmal der Judenverfolgung mit mehr als 30.000 ermordeten Menschen in Baby Yar. Seit 2015 trägt Bandera den Ehrentitel „Held der Ukraine“. Und das wohl auch, weil die OUN von Bandera und Melnyk schon 1918 an dem Bürgerkrieg der ukrainischen Separatisten gegen Russland beteiligt war. Das komplizierte Tauziehen um die Selbständigkeit oder Zugehörigkeit der Ukraine zu Russland im Gefolge des I. Weltkrieges endete 1922 mit dem Sieg prorussischen Kräfte. Die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik wurde offiziell Teil der neu gegründeten Sowjetunion. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die fortexistierende nationalistische und antisemitische OUN von Bandera und Melnyk das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht im Juni 1941 erneut als Befreier von der sowjetischen Zwangsherrschaft begrüßte, sich an der Deportation und Erschießung der Juden beteiligte. Bandera rief am 30. Juni 1941 in Lemberg den unabhängigen ukrainischen Nationalstaat aus und trug so mit dazu bei, dass der Holodomor Stalins den Holocaust von Hitler in der Ukraine immer mehr verdrängte. In diesem Buchprojekt geht es darum, aus den Fehleinschätzungen der Vergangenheit zu lernen. Das scheint auch vor dem Hintergrund des 75. Jahrestages der 12 Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse von 1947/48 gegen die Eliten des NS-Systems als besonders geboten. Und einer der wichtigsten damalige Hauptkriegsschauplatz war – wie heute – die Ukraine.
Aktualisiert: 2023-05-03
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Einmal und nie wieder

Einmal und nie wieder von Donat,  Helmut, Fischer,  Otokar, Lessing,  Ada, Lessing,  Theodor, Mayer,  Hans, Wollenberg,  Jörg
Hans Mayer hat Theodor Lessings „Einmal und nie wieder“ als seine bedeutendste Veröffentlichung bezeichnet – „als Aufschreibung seiner Jugendgeschichte und als Liebeserklärung an Hannover“. Aber die „Lebenserinnerungen“ sind mehr. Sie legen Zeugnis ab von dem Versuch, den Werdegang und das Schicksal eines geistigen Menschen zu deuten. Kaum jemand hat sich im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in deutschen Gefilden so aufrichtig und redlich wie Lessing bemüht, bei der Schilderung seines Weges nichts zu beschönigen – selbst auf die Gefahr hin, seinen Gegnern und Feinden durch das Bekennen eigener Schwächen und Peinlichkeiten in die Hände zu spielen. Wegen einer kritischen Glosse über den damals in Hannover lebenden Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg ist im Jahre 1925 gegen den „Juden, Pazifisten und Sozialisten“ eine Hetzkampagne von völkisch-nationalistischen Kreisen entfacht worden, die ein Jahr später zum Entzug von Lessings Lehrbefugnis an der Technischen Hochschule Hannover führte. Am 30. August 1933 erschossen ihn sudetendeutsche Nationalsozialisten im tschechoslowakischen Exil in Marienbad. Seine Erinnerungen, seit langem vergriffen und anlässlich seines 150. Geburtstages nun wieder aufgelegt, offenbaren seinen „philosophischen Pessimismus“. Zusammen mit den Beiträgen von Helmut Donat, Otokar Fischer, Hans Mayer, Rolf Wernstedt und Jörg Wollenberg verdeutlichen sie aber auch seinen Willen, sich der „Selbstzerstörung des Menschen durch den Menschen“ entgegen zu stellen und den Raubbau des Menschen an der Natur zu stoppen. Lessings Warnungen vor dem „Untergang der Erde am Geist“ – so der Titel eines seiner wichtigen Bücher – sind aktuell wie nie und zugleich Erbe und Auftrag.
Aktualisiert: 2023-02-09
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Eine Vergangenheit, die nicht vergeht…

Eine Vergangenheit, die nicht vergeht… von Wollenberg,  Jörg
Jörg Wollenberg beschreibt als Zeitzeuge der Kriegskindergeneration (Jahrgang 1937) die Ereignisse, die er in seinem Heimatort Ahrensbök (Ostholstein) als frühe Probebühne des „Dritten Reiches“ erlebte. Hier erönete die Landesregierung 1933 gleich zwei Gebäude als Konzentrationslager. Denn die Häftlinge des ersten KZ im späteren Direktorenhaus, der Flachsröste (mit über 150 Zwangsarbeitern ab 1940), mussten im Dezember 1933 Platz machen für Schüler. Deren Schulgebäude in der Lindenstraße wurde 1934 zu einer SA-Eliteschule und 1941 zu einer Lehrerbildungsanstalt umgewandelt. Unter Rückgri auf Prozessakten und eigenen wissenschaftlichen Studien werden, mit Hilfe von Zeitzeugen der Todesmärsche von Auschwitz, Buchenwald und Dora, auch die Ereignisse thematisiert, die sich am Ende des Krieges in Holstein ereigneten. Dazu gehören die Rettungsaktionen der „Weißen Busse“ ebenso wie die Cap Arcona-Katastrophe mit rund 7000 Toten noch am 3. Mai 1945. Sie stehen auch im Mittelpunkt der Ausstellungen in der Gedenkstätte Ahrensbök, die am 8. Mai 2021 ihren 20. Geburtstag feiert.
Aktualisiert: 2022-11-20
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Mehr Demokratie mit Kultur und Bildung wagen

Mehr Demokratie mit Kultur und Bildung wagen von Wollenberg,  Jörg
„Traditionen sind keineswegs das Privileg konservativer Kräfte. Noch weniger gehören sie in die Erbpacht von Reaktionären, obgleich diese am lautstärksten von Ihnen reden.“ Gustav Heinemann hat als Bundespräsident Anfang1970 mit dieser Aussage eine neue Richtung für den öffentlichen Umgang mit der deutschen Geschichte empfohlen. Er hat dabei verwiesen auf die deutsche Revolution von 1848, aber auch auf die Freiheitsbewegung, die dieser vorausgingen, auf den Vormärz und auf die „deutschen Jakobiner.“ Das Interesse an den demokratischen Strömungen in Deutschland zur Zeit der Französischen Revolution verdankte er einer Begegnung mit dem aus Wien stammenden israelischen Historiker Walter Grab. Grab war einer meiner engsten Mitstreiter in meinen Bremer und Nürnberger Jahren. Er hatte die in Vergessenheit geratenen norddeutschen Jakobiner zusammen mit den Leipzigern um Walter Markov und Heinrich Scheel wiederentdeckt und viel darüber publiziert. „Ein Volk muss seine Freiheit selbst erobern nicht zum Geschenk erhalten“, schrieb 1798 Georg Friedrich Rebmann. Er setzte nicht auf „Fremdbefreiung“ durch eine Revolutionsarmee eines anderen Volkes, sondern plädierte für die Beseitigung rückständiger traditioneller Mächte durch das eigene Volk. Als wir den 140 Jahrestag der Wiederkehr dieser Ereignisse zum Schwerpunktthema im Nürnberger Bildungszentrum wählten, schrieb Walter Grab mir: „Wäre die Revolution von 1848 geglückt, so hätte es keinen Bismarck, keine fünf Angriffskriege von 1864, 1866, 1870, 1914 und 1939, keine Naziherrschaft und keinen Judenmord gegeben“. Warum aber war der Weg der Deutschen zur Demokratie immer auch auf die Befreiung durch fremde Mächte angewiesen und welche Folgen ergaben sich daraus für die Kultur-und Bildungsarbeit? Warum ging die Erinnerung an die frühen Lesegesellschaften der deutschen Jakobiner verloren? Sie realisierten erste Ansätze einer autonomen Volksbildung in deutschen Provinzen, die man auch zu den Gründern der deutschen Volkshochschulen zählen sollte. So zum Beispiel in Hamburg mit der Lesegesellschaft von 1792 oder der jüdisch-christlichen Freimaurerloge „Einigkeit und Toleranz“ von 1793. Im damals dänischen Altona und Flensburg wurden ebenfalls Jakobiner-Klubs gegründet. Am 31. Oktober 1792 forderten sie die Berliner Bevölkerung auf, mit Flugblättern gegen die „Tyrannei“ der Preußen aufzubegehren: „Brave Bürger! Ihr schlaft und die Tyrannei schwebt über euren Köpfen… Ehre sei der Freiheit, der Gleichheit, der Einigkeit und der Tugend“. (vgl. Walter Grab, 1984, S. 341)
Aktualisiert: 2022-11-20
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Internationalität als Perspektive von Erwachsenenbildung

Internationalität als Perspektive von Erwachsenenbildung von Brändle,  Gerhard, Dostal,  Thomas, Fleige,  Marion, Ganglbauer,  Stephan, Jütte,  Wolfgang, Kil,  Monika, Manninen,  Jyri, Mikoletzky,  Lorenz, Rathkolb,  Oliver, Savel,  Daniela, Sgier,  Irena, Stifter,  Christian H, Thöne-Geyer,  Bettina, Weinberg,  Johannes, Wollenberg,  Jörg
Der Blick über die Grenzen erweitert den Horizont, eröffnet Einsichten auf bisher Fremdes und Unbekanntes, schärft die Wahrnehmung von Besonderheiten und ermöglicht deren präzisere Einordnung und Bewertung. Dies gilt auch für die Entwicklung der Volks- und Erwachsenenbildung – insbesondere seit ihrer Formierung im 19. und 20. Jahrhundert. Volksaufklärung, Arbeiterbildung, Volksbüchereiwesen, Universitätsausdehnung, Uraniabewegung und Heimvolkshochschulbewegung waren keineswegs allein „nationale“ Angelegenheiten. Ihre „nationalstaatlichen“ Ausprägungen und Entwicklungen waren in der Regel beeinflusst von ausländischen Anregungen und Vorbildern, die übernommen und den jeweiligen örtlichen Verhältnissen angepasst wurden. Entwicklungen und Strömungen in der Volks- und Erwachsenenbildung der letzten 200 Jahre sind besser einzuordnen, wenn man diese kontextualisiert und den Blick über die jeweilige Nationalgeschichtsschreibung hebt. Dies ist die Intention des vorliegenden Bandes, der anhand ausgewählter Fallbeispiele einige zentrale Aspekte von Internationalität in der Erwachsenenbildung darstellt – mit der Absicht, damit einen Anstoß für eine differenzierte historische Auseinandersetzung zu geben.
Aktualisiert: 2020-01-28
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Die andere Erinnerung

Die andere Erinnerung von Wollenberg,  Jörg
Jörg Wollenbergs Projekt erinnert an bislang unzureichend beleuchtete Etappen der deutschen Geschichte und klärt darüber auf, aus welchen längst vor 1933 wirksamen Ideen und Interessen der Machteroberung die staatsverbrecherische Politik des „Dritten Reichs” resultierte und welche nachhaltigen Belastungen sich daraus für die deutsche Demokratie bis heute ergeben. Der reich bebilderte Band ist eine Sammlung des umfangreichen Materials, welches der Autor im Zuge der Kuratierung einer Ausstellung in der NS-Gedenkstätte Ahrensbök ansammelte, während er die Schicksale ehemaliger Auschwitzinsassen nach Polen, CSSR und in die USA verfolgte. Das Projekt ist in zwei Bände geteilt: Band I: Krieg der Erinnerungen – Von Ahrensbök über New York nach Auschwitz und zurück und Band II: Die andere Erinnerung – Spurensicherung eines widerständigen Grenzgängers. Im Zentrum des zweiten Bandes stehen Untersuchungen zur Geschichte von Bremen, Bielefeld und Nürnberg. Dem Mythos der „liberalen Hansestädte“, die dem Nazismus getrotzt hätten, werden im Band II regionale Fallstudien entgegen gestellt, ergänzt um Beiträge zu einigen Wirtschaftsgrößen dieser Jahrzehnte (Ludwig Roselius und andere). Immer wieder werden strukturgeschichtliche Analysen durch biographische Profile untermauert, die im Band in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit ausgelotet werden.
Aktualisiert: 2021-06-16
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Krieg der Erinnerungen

Krieg der Erinnerungen von Wollenberg,  Jörg
Jörg Wollenbergs Projekt erinnert an einige bislang unzureichend beleuchtete Etappen der deutschen Geschichte und klärt darüber auf, aus welchen längst vor 1933 wirksamen Ideen und Interessen der Machteroberung die staatsverbrecherische Politik des „Dritten Reichs“ resultierte und welche nachhaltigen Belastungen sich daraus für die deutsche Demokratie bis heute ergeben. Der reich bebilderte Band ist eine Sammlung des umfangreichen Materials, welches der Autor im Zuge seiner Archivstudien und Befragungen von Zeitzeugen im In- und Ausland in den letzten Jahrzehnten zusammengetragen hat. Daraus sind neben Büchern und Aufsätzen szenische Dokumentationen, Filme und Ausstellungen entstanden. So nutzt er die Ausstellungen für die-Gedenkstätte Ahrensbök, seinem Heimatort, zum Aufhänger, um den Schicksalen jener Frauen und Männer nachzugehen, die als Widerstandskämpfer gegen das NS-System Auschwitz überlebten. Er verfolgte deren Schicksal in den USA ebenso wie in Frankreich, Österreich oder Polen und ließ sie in seinen Wirkungsorten zu Wort kommen. Das Projekt ist in zwei Bände geteilt: Band I ‚Krieg der Erinnerungen – Von Ahrensbök über New York nach Auschwitz und zurück‘ und Band II ‚Die andere Erinnerung – Spurensicherung eines widerständigen Grenzgängers und Außenseiters der Zunft‘.
Aktualisiert: 2021-06-16
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„Volksbildung mach ich wo immer…“ Viktor Matejka 1901-1993

„Volksbildung mach ich wo immer…“ Viktor Matejka 1901-1993 von Gruber,  Heimo, Lotz-Rimbach,  Renate, Mugrauer,  Manfred, Stadler,  Friedrich, Stifter,  Christian H, Streibel,  Robert, Wollenberg,  Jörg
Kein runder Geburtstag, auch kein runder Todestag und dennoch: Diese Ausgabe der Spurensuche ist zur Gänze dem Leben und Wirken von Viktor Matejka gewidmet, – freilich mehr dem ‚Wirken‘ als dem ‚Leben‘ –, ging dieses doch stark in ersterem auf. Warum dies? Nun, vielleicht gerade deshalb. Weil es eben keinen äußeren Anlass im Sinne eines runden Jubiläums, einer runden Erinnerungszahl oder eines wie immer gearteten Festaktes gibt und – weil es einen solchen Anlass auch nicht braucht, um eine Beschäftigung mit diesem rastlosen Mahner, kulturpolitischen Innovator und Volksbildner mit ‚Leib und Seele‘ zu begründen oder gar zu rechtfertigen. (...) Wie auch immer. Vor nunmehr vierzehn Jahren verstarb der unermüdliche Volksbildner, unkonventionelle Kulturstadtrat und mit schier unglaublichem Gedächtnis ausgestattete Zeitzeuge Viktor Matejka und es war das Verdienst der Volkshochschule Hietzing, dem österreichischen Doyen selbständigen und beherzten öffentlichen Denkens, dessen Ableben eine nicht unbeträchtliche Leerstelle im kulturellen und intellektuellen Leben des Landes hinterlassen hat, vor zwei Jahren ein Symposium gewidmet und dabei auch eine Ausstellung gezeigt zu haben. Nachdem es aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, die Vorträge dieses Symposions in einem eigenen Konferenzband gesammelt zu veröffentlichen, einzelne der Referate jedoch in publikationswürdiger Form vorlagen, schien es reizvoll, diese Texte, ergänzt um einzelne weitere Beiträge sowie Reprints in Form einer eigenen Schwerpunktausgabe – angereichert um ausgewähltes Illustrationsmaterial – zu veröffentlichen. (...)
Aktualisiert: 2020-01-28
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Anschauliche Wissensvermittlung

Anschauliche Wissensvermittlung von Ballhausen,  Thomas, Egger,  Rudolf, Hanreich,  Anna, Hochadel,  Oliver, Krenn,  Günter, Otto,  Volker, Schärer,  Michele, Seiter,  Josef, Stifter,  Christian H, Wollenberg,  Jörg
Auszug aus dem Heft-Editorial: Ein Ansatz einer effizienten und zugleich nicht-elitären, weil vergleichsweise voraussetzungslosen Vermittlungsform (wissenschaftlichen) Wissens, der bis auf den »Orbis pictus« (1685) – einen Vorläufer des illustrierten Schulbuchs – des Johann Amos Comenius zurückführt, liegt in der Veranschaulichung des Wissens, wie dies insbesondere Bildungsreformer des 19. und frühen 20. Jahrhunderts im Bemühen um einen demokratischen „flachen“ Zugang zu Wissen und Bildung propagierten oder einfach nur praktizierten. „Die Anschauung also, die Erkenntnis von Objekten, von einer objektiven Welt, ist das Werk des Verstandes. Die Sinne sind bloß die Sitze einer gesteigerten Sensibilität“ formulierte Arthur Schopenhauer 1857 und verwies damit auf die zentrale Rolle der Anschauung im Zusammenhang verstandesmäßiger Lernprozesse. Wissen und Bildung in anschaulicher Form zu vermitteln war vor über hundert Jahren im Sinne nachhaltiger Volksbildung en vogue und »modern« und ist dies wohl auch heute noch – nicht zuletzt versteht sich auch die Spurensuche, nicht nur mit vorliegendem Schwerpunktheft, als Medium anschaulicher Wissensvermittlung. Die hier versammelten Beiträge widmen sich unterschiedlichen Zugängen, Modellen und Konzepten zum Thema.
Aktualisiert: 2020-01-28
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Verortungen des Lernens

Verortungen des Lernens von Ballhausen,  Thomas, Bartenberger,  Martin, Bisovsky,  Gerhard, Böning,  Holger, Buhlmann,  Michael, Dostal,  Thomas, Filla,  Wilhelm, Ganglbauer,  Stephan, Hummer,  Hubert, Kogler,  Wolfgang, Krenn,  Günter, Nittel,  Jana, Oppenauer,  Markus, Reinalter,  Helmut, Savel,  Daniela, Schlutz,  Erhard, Stifter,  Christian H, Streibel,  Robert, Szanya,  Anton, Umlauf,  Konrad, Wahl,  Johannes, Weinberg,  Johannes, Wendler,  Christoph, Wollenberg,  Jörg, Wunderlich,  Tanja
Sofern man keinem disziplinär verengten Begriff von Bildung und Lernen anhängt, was auch der bisherigen, offenen und experimentierfreudigen Tradition weltanschaulich ungebundener Volks- und Erwachsenenbildung zuwiderliefe, gibt es wohl kaum einen Ort, an dem kein Lernen beziehungsweise keine Lernprozesse stattfinden können. (...) Die in der vorliegenden Schwerpunktausgabe versammelten Texte thematisieren die situationsspezifischen „materialen“ Umgebungen und Kontexte von Bildungsvermittlungsprozessen in methodisch-disziplinär unterschiedlicher Weise und decken dabei sowohl historisch als auch thematisch ein weites Feld ab. (...)
Aktualisiert: 2020-01-28
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Kunst- und Kulturvermittlung

Kunst- und Kulturvermittlung von Braun-Ribbat,  Dorothea, Ehalt,  Hubert Ch, Filla,  Wilhelm, Ganglbauer,  Stephan, Guidon,  Jacques, Maurer,  Philipp, Moos-Czech,  Edeltraud, Oppermann,  Detlef, Paula,  Andreas, Pfoser,  Alfred, Schmidt-Dengler,  Wendelin, Stifter,  Christian H, Weinberg,  Johannes, Wollenberg,  Jörg, Zeuner,  Christine
So viele Menschen, so viele Meinungen darüber, was Kunst ist und was nicht, was Identität stiftendes Element der Kultur, und was allenfalls dessen Gegenteil ist. Tatsächlich: über Kunst zu sprechen hat immer etwas Verfängliches, Prekäres. Was Kunst ist (und was der entscheidend erweiterte Bereich dessen, was Kultur genannt wird), lässt sich gerade im Hinblick auf deren Vermittlung – wo es um konkrete Inhalte geht – nicht gerade leicht dingfest machen. Dies, zumal sich im Verlauf der letzten zwei Jahrhunderte die gesellschaftlichen Wertesphären sukzessive individualisiert und damit pluralisiert haben, wodurch auch die Grenzen zwischen Kunst und alltäglicher Konsumwelt zunehmend fließend wurden. Eine medial vernetzte Welt, in der das digital „Virtuelle“ gegenüber dem analog „Realen“ immer mehr an Terrain gewinnt, generiert zudem andere Codierungen und Wahrnehmungen, als die zurückliegenden Zeitalter. (...) Nicht zuletzt bildete die Vermittlung von Kunst und Kultur – neben der Wissenschaft – auch einen eminent wichtigen Bestandteil der frühen Volks- beziehungsweise Erwachsenenbildung. Waren es doch gerade viele Künstler selbst, die zum Beispiel an den Volkshochschulen der Monarchie und Ersten Republik ihre eigenen Werke vorstellten, über Kunst und Kultur vortrugen und das Laienpublikum an verschiedene Bereiche künstlerischen Ausdrucks, sei es im Bereich der Malerei, der Musik, des Theaters, der Literatur oder des Films, heranführten. Rezitationen, Kammermusikabende, Theateraufführungen, Chorauftritte, Kunstausstellungen, choreografierter Ausdruckstanz oder Kulturfilme gehörten einst zum täglichen Standardrepertoire jener Einrichtungen. Von historischen Beispielen aus der frühen Glanzzeit der Volksbildung, von ihren Bezügen zur Literatur der Moderne, bis hin zu theoretischen Erwägungen und aktuellen Problemen der Kunst- und Kulturvermittlung handelt diese – von Martin Praska (Cover) künstlerisch gestaltete – Schwerpunktausgabe.
Aktualisiert: 2020-01-28
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Hinter den Mauern des Vergessens …

Hinter den Mauern des Vergessens … von Bailer,  Brigitte, Ganglbauer,  Stephan, Landsmann,  Hannah, Stifter,  Christian H, Streibel,  Robert, Wollenberg,  Jörg
Muss Erinnerung an brutale Inhumanität, menschliche Gräueltaten und vergangenes Leid Schmerz auslösen, um nachhaltig zu wirken, wie der sprichwörtliche ,Pfahl im Fleische‘, oder soll erinnerndes Gedenken primär an nüchterne Reflexion geknüpft sein, um so die komplexen zeithistorischen Zusammenhänge zu erschließen? Zweifellos eine schwierige Frage, sowohl hinsichtlich der darin enthaltenen moralisch-ethischen Implikationen als auch hinsichtlich der Aufgabe einer adäquaten Vermittlung zeithistorischer Forschungsergebnisse an eine breitere Öffentlichkeit. (...) „Die Farben der Deportation“ lautete der Titel eines Projektes der Volkshochschule Hietzing im Jahr 2008, in dessen Rahmen den Spuren der einstigen jüdischen Bewohner und Bewohnerinnen im Wiener Gemeindebezirk Hietzing, ihrer Vertreibung sowie ihrer Ermordung in den Konzentrationslagern nachgegangen wurde. Die Ergebnisse dieses Projektes bildeten sodann den Ausgangspunkt für eine Bestandsaufnahme österreichischer Gedenk- und Erinnerungsprojekte im Jahr 2008. Da die Spurensuche nach den Hietzinger NS-Opfern weit über die Grenzen Österreichs hinaus führte, finden sich auch Beiträge zur aktuellen Gedenk- und Erinnerungsprojekten an den einstigen Orten der Vernichtung. Auf den folgenden rund 300 Seiten wird ein in der breiteren Öffentlichkeit nur wenig bekanntes Spektrum zivilgesellschaftlicher Initiativen und Projekte vorgestellt, die zum Teil seit Jahren und oft unbedankt mit viel Engagement und persönlichem Einsatz Erinnerungsarbeit und damit politisch-zeithistorische Bildung leisten. (...) Eine besondere Rolle und Funktion im Bereich des Erinnerns an die Verbrechen des Nationalsozialismus kommt dabei der Politik zu. Wie es um die Einstellung österreichischer Politiker und Politikerinnen im Hinblick auf Erinnerungs- und Gedenkkultur bestellt ist, wird hier erstmals empirisch auf Basis einer repräsentativen Umfrage analysiert.
Aktualisiert: 2020-01-28
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