Alles verdreht Sekundarstufe
Heike Kuhn-Bamberger
Legasthene Kinder setzen die Seh- und/ oder Hörreize oft anders um als Nicht-Legastheniker – auch wenn sie gut hören und sehen. Dies führt zu großer Anstrengung und Aufmerksamkeitsschwankungen, welche wiederum zu Fehlern beim Schreiben und Lesen führen können.
Die typischen Buchstabenverwechslungen und –verdrehungen lassen sich deutlich reduzieren, wenn neben dem eigentlichen Schreiben-Üben Übungen zur Schärfung derjenigen Sinneswahrnehmungen durchgeführt werden, die Voraussetzung zum Schreiben sind.
Mit „Alles verdreht“ bekommen die SchülerInnen ein Übungsmaterial an die Hand, mit dem sie vor allem die Optische Differenzierung und den Raumlagebereich trainieren können.
Die Optische Differenzierung braucht man zum Beispiel, um ähnlich aussehende Dinge unterscheiden zu können. Diese Funktion ist also auch notwendig, um beispielsweise „m“ und „n“ oder „h“ und „k“ nicht zu verwechseln. Nur bei richtiger Erkennung funktioniert das Abschreiben fehlerfrei.
Zum Bereich Raumlage gehört, dass man die Lage von Dingen im Raum richtig einschätzen kann. Dies ist wichtig um beispielsweise das Zeichen „d“ von „q“, „b“ und „p“ unterscheiden zu können. Auch der richtige Blick dafür, wo man im Heft zu schreiben beginnen sollte oder wie die Abstände zwischen die Wörter verteilt werden sollen oder in welche Richtung geschrieben wird, hängt mit der Raumlage zusammen.