Antinomien des Projektmanagements
Eine Arbeitsform zwischen Direktive und Freiraum
Peter Kalkowski, Otfried Mickler
Wissensintensive Aufgaben lassen sich immer häufiger nur noch durch die temporäre Vernetzung verteilter Kenntnisse und Fähigkeiten bewältigen. Arbeit und Organisation werden dadurch in zunehmendem Maße »projektifiziert«. Professionelles Projektmanagement wird zum kritischen Erfolgsfaktor für eine wachsende Anzahl von Unternehmen und die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft. Diese sozialwissenschaftliche Studie geht – auf der Basis umfangreicher Erhebungen in FuE-Bereichen der Automobilindustrie und bei großen IT-Dienstleistern – der Frage nach, welche Maßnahmen die Unternehmen zur Verbesserung ihres Projektmanagements ergreifen und mit welchen Schwierigkeiten sie dabei konfrontiert sind. Die vielfältigen Ansätze, Projekte stärker formal zu regeln und zu kontrollieren, stehen in einem Spannungsverhältnis zu den Handlungsspielräumen und informalen Strukturierungsleistungen der Projektmitarbeiter, die für wissensintensive Projekte unabdingbar sind. Da die Gestaltung der Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungsbereiche bei ihnen zum großen Teil Gegenstand von Aushandlung ist, erweist sich das Contracting – die Art, wie Arbeit und Arbeitsleistung in den Projekten vertraglich reguliert wird – als ein wesentlicher Bestandteil praktischer Projektkompetenz.