Appenzeller Bauernmalerei
Rudolf Hanhart, Stefan Sonderegger
Vorliegende Publikation erschien 1998 aus Anlass der Neugestaltung des Obergeschosses des Appenzeller Volkskundemuseum in Stein. Die Neuordnung der reichen Sammlung an Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei besorgten Rudolf Hanhart (1924-2019), ehemaliger Konservator des Kunstmuseums St. Gallen und wohl bedeutendster Kenner der Ostschweizer Bauernmalerei, sowie Historiker Stefan Sonderegger, Heiden.
Die Abfolge der Bilder und Objekte in der Ausstellung setzt Akzente: Die «Gaiser Wände» als früheste erhaltene Vorläufer der Bauernmalerei sind so präsentiert, dass die räumliche Wirkung nachvollziehbar wird. Die einzelnen Malergruppen sind konsequent in eine zeitliche Reihung eingefügt, was eine übersichtliche Darstellung der geschichtlichen und stilistisch-motivischen Entwicklung erlaubt.
In der vorliegenden Broschüre wird das Sammlungsgut in einen grösseren geschichtlichen, kulturellen und sozialen Zusammenhang gestellt. Aufgezeigt werden etwa thematische Querbezüge der «Gaiser Wände» zu den sogenannten Allianzscheiben. Neuere Forschungsergebnisse zur Entwicklung der Rassezucht liefern eine plausible Erklärung dafür, dass in früheren Bauernmalereien die Farben der Kühe sehr viel stärker variierten als in späteren Arbeiten.
Nachdem die Publikation viele Jahre lang vergriffen war, liegt nun eine unveränderte Neuauflage vor, die andere Werke zum Thema in wertvoller Weise ergänzt.