ARCHÄOLOGIE am Teller
eine kleine Kulturgeschichte der europäischen Esskultur
gerhart ginner
Nicht umsonst kann man behaupten, dass die Mutter der europäischen Esskultur die Küche des immerhin insgesamt 2.500 Jahre bestehenden IMPERIUM ROMANUM ist, das ja bekannterweise im Osten bis an die Grenze zur so genannten „Neuzeit“ bestand und rein kulturgeschichtlich dank Türken (siehe Türkisches Bad, Bakhlava und Pekmez) und Slawen bis heute in ihren Grundzügen erhalten blieb. Weitere Ruinen der antiken Speisekunst sind natürlich Syrien, Palästina samt Israel, Ägypten, Nordafrika und natürlich im besonderen Italien, sowie im Westen die durch das finstere Mittelalter auf diesem Gebiet stark beschädigten Länder wie Frankreich, und Großbritannien aber vor allem Germania Magna, das heutige Deutschland östlich des Rheins, dessen Esskultur eigentlich nichts anderes eigenständiges zustandebrachte als Rote Grütze! Die „natürliche“ Nahrung des Homo defficens, Auftakt: die Jungsteinzeit, Fave, Sau- oder Puffbohnen, Ciccorie, Ciccurieddi, die Gerste als erstes Brotgetreide und nicht nur zum saufen…, der apulische Gerstenzwieback, Archestratos von Gela, GASTRONOMIA, die CATO-REZEPTE, Essig zur Mahlzeit senkt die Blutzuckerspitzen, DEFRUCTUM, Posca, das Cola der Antike, waren die Römer Pampeesser? ein frühes Industrieprodukt: das Garum