Archäologie findet Stadt
Hallische Stadtgeschichte unter dem Pflaster
Caroline Schulz
Archäologen beschäftigen sich heutzutage nicht nur mit vorgeschichtlichen Kulturen, sondern ebenso mit Zeiträumen, die schon lange Gegenstand historischer Forschung sind. Wo sie dort fehlende schriftliche Quellen ersetzen, ergänzen sie diese hier, indem sie etwa allgemeiner in die Historie eintauchen, die gemeinhin von Siegern oder wenigstens Herrschern und ihren Bediensteten geschrieben wurde. Und sie bestätigen oder widerlegen Befunde, die auschließlich auf Urkunden, Chroniken, Bildzeugnissen, Baudenkmalen etc. beruhen.
Der 15. Tag der hallischen Stadtgeschichte widmete sich 2014 der »Stadtgeschichte unter dem Pflaster«. Die daraus erwachsenen Buchbeiträge sollen die Resultate der archäologischen Forschung in Halle einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Sie bieten eine anregende Lektüre für alle an der Stadtgeschichte – nicht nur Halles – Interessierten und schlagen einen Bogen von der Ur- und Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert.
Es wird zunächst erklärt, wie archäologische Denkmalpflege in der Stadt funktioniert und welche Besiedlungsphasen im Raum Halle mittels ur- und frühgeschichtliche Funde nachzuweisen sind. Anhand einzelner Grabungen werden dann aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert, die in einem Fall durch historische Untersuchungen begleitet werden.