Arisierungsgewinnler
Die Rolle der deutschen Banken bei der "Arisierung" und Konfiskation jüdischer Vermögen im Protektorat Böhmen und Mähren (1939-1945). Unter Mitarbeit von Jiri Novotny
Jančík Drahomír, Eduard Kubu, Jiří Šouša
Der Band „Arisierungsgewinnler“ ist das Ergebnis langjähriger Forschungen eines Teams von Wirtschaftshistorikern der Karls-Universität Prag. Im Vordergrund der von Drahomir Jancik, Eduard Kubu und Jiri Sousa erarbeiteten umfassenden Untersuchung der „Arisierungs“-Tätigkeit deutscher Banken im „Protektorat“ Böhmen und Mähren steht die Frage, ob die Banken (mit der Dresdner und der Deutschen Bank an der Spitze) in die Rolle ausführender Organe des NS-Regimes hineingezwungen wurden – oder ob sie nicht vielmehr, als dessen bereitwillige Helfershelfer, skrupellose Profiteure der „Arisierung“ waren. Jenseits der Frage nach dem Stellenwert der Banken beleuchtet die Studie die umgreifenden gesellschaftlichen Kontexte ihrer Tätigkeit und damit das gesamte Spektrum der Nutznießer des Judenmords, bis in die letzten Winkel der Städte und auch des flachen Landes hinein. Eindringlich belegt wird so, dass nicht nur kleine Klüngel von Partei- und Staatsfunktionären, sondern breite Kreise der Wirtschaft aus dem Raub jüdischen Vermögens Nutzen zogen.