Arme Leute
Dieter Paul Rudolph
„Irgendwann bekam ich die erste Faust ins Genick. Mein Kopf verschwand in Holsteins Schwitzkasten, eine Schuhspitze verfehlte meine Hoden knapp, eine weitere Faust meine Nase leider nicht. Was hatten Sie geglaubt? Dass ich mich nicht wehren würde?“
Saarländisches Kleinstadtidyll mit toten Frauen. Die eine wird feierlich heimgeholt, zwei andere finden ihr gewaltsames Ende. Einem Maler wird ein Ohr abgeschnitten.
Drei Jahre später kehrt Klaus Pirrmayer, der Ohrabschneider und Ehemann einer der ermordeten Frauen, aus dem Gefängnis in die Stadt zurück. Und provoziert die Honoratioren. In seinem Schlepptau die leichtlebige Nachbarin Gelika als Helfershelferin. Dann läuft alles aus dem Ruder.
Arme Leute sind sie alle. In ihren Köpfen sammeln sich Gedanken wie Spucke im Mund. Auch wenn am Ende die Ecken der Vergangenheit ausgeleuchtet sind: Es bleibt dunkel, drumherum.