Aspekte der Geoökologie
Otto Stüdemann
Die Geoökologie ist eine holistische Wissenschaft, deren Gegenstände Geoökosysteme und ihre Abbildungen in der Realität aller Raum-Zeit-Strukturen der Geosphäre sind. Sie werden mit Hilfe von Inventar-Prozess-Strukturanalysen auf Systemstabilität und Systemveränderung untersucht und für Handlungsmaxime definiert. Auf der Grundlage disziplinärer Erkenntnisse der ökologischen, sozioökonomischen, mathematischen, Natur- und Politikwissenschaften werden durch die wissenschaftsspezifische Methodik und Analytik der Geoökologie die stofflichen, energetischen, funktionalen, prozessualen und gesellschaftlichen Zusammenhänge der Veränderung der Umwelt analysiert, prognostiziert und mit Hilfe von Computer-Simulationen und -Animationen dargestellt. Der gesellschaftliche Auftrag der Geoökologie besteht in der Ausarbeitung von Vorschlägen für die Erhaltung der Lebensgrundlagen und die Verbesserung der Umweltqualität. Ziel dieses Buches ist es, Studenten von Studiengängen, die sich in irgend einer Form mit unserer Umwelt natur- und/oder gesellschaftswissenschaftlich auseinander setzen, dem interessierten wissenschaftlichen Nachwuchs und den praktisch arbeitenden Akademikern in Umweltschutz, Landeskultur, Ökologie und Politik eine Anleitung zum wissenschaftlichen Denken, z. B. das Denken in Kategorien, zur methodischen Arbeitsweise und zum Erkennen von Gesetzmäßigkeiten in Natur und Gesellschaft zu geben. Schlussfolgernd soll erkannt werden, dass nur eine umfassende Ausbildung auf wissenschaftlich hohem Niveau den Menschen befähigt, als Geoökologe wirksam tätig zu sein. Den Mitarbeitern der politischen Entscheidungsträger sei dieses Buch ebenfalls empfohlen. Das Buch enthält wissenschaftstheoretische Aspekte, Aspekte der theoretischen Grundlagen der Geoökologie und vielfältige Beispiele aus Lehre, Forschung und Praxis, die auch abstrakte Formulierungen verständlich machen. Das Studium des Buches wird durch Eingliederung von Grundlagenwissen und zahlreiche inhaltliche Verflechtungen und Verweise erleichtert. Aus methodisch-didaktischen Gründen wurden überwiegend Beispiele aus einer Großlandschaft, aus dem nordostdeutschen Raum der jungpleistozänen und holozänen Bildungen, ausgewählt. Der Leser wird so in die Lage versetzt, das umfangreiche Wissen und die gewonnenen Erkenntnisse über einen Ausschnitt der Geosphäre durch die schöpferische Synthese selber zu erschließen.