Asset Liability Management in der Lebensversicherung
Christian Führer
Lebensversicherungsprodukte basieren weitgehend auf komplexen Spar- und Entsparprozessen, die es aus Sicht eines Lebensversicherers erforderlich machen, das klassische versicherungstechnische Risikogeschäft und das Kapitalanlagegeschäft im Zusammenhang zu analysieren und zu steuern. Die mathematischen Methoden des Asset Liability Managements (ALM) stellen eine Antwort auf die sich daraus ergebenden Herausforderungen dar und bilden in Zeiten dynamischer Kapitalmärkte und wachsender aufsichtsrechtlicher Vorgaben eine zentrale Grundlage für eine vorausschauende Unternehmenssteuerung in der Lebensversicherung.
Das vorliegende Buch bietet dem Interessenten aus Hochschule und beruflicher Praxis eine rasche und umfassende Einführung in das noch junge Gebiet des Asset Liability Managements in der Lebensversicherung. Ausgangspunkt der Darstellung ist eine wissenschaftstheoretische Einordnung des ALM-Begriffs in den Gesamtkontext der Theorie der Finanzintermediation, die in gewisser Weise als Neuinterpretation des Versicherungsgeschäfts verstanden werden kann. Den Schwerpunkt des Buches bildet ein Überblick über die mathematische Methodik, die im Rahmen von ALM-Strategien zum Einsatz kommt, hier soll vor allem ein Grundverständnis für die hinter den einzelnen Methoden stehenden Ideen geweckt werden. Der Text ist dabei bewusst so ausführlich gehalten, dass auch Leser ohne mathematisches Studium der Darstellung sicher folgen können.
Abgerundet wird der Inhalt mit einer Diskussion organisationstheoretischer Fragen des Asset Liability Managements, denen sich Versicherungsunternehmen und -konzerne in Zukunft verstärkt stellen müssen.
Vor dem Hintergrund von Solvency II und der wachsenden Bedeutung eines professionellen Kapitalanlagemanagements bietet das Buch damit einen Einstieg in zentrale Managementprozesse der Lebensversicherungswirtschaft von morgen.