Atome sind menschengemacht
Rudolf Steiners Recht in der Naturwissenschaft
Andreas Delor
Neben dem Aufzeigen der Wissenschaftlichkeit Rudolf Steiners ist die Zielsetzung dieser Schrift eine pädagogische: indem ich viele Wissenschafts-Dogmen widerlege, möchte ich einen Ausweg aufzeigen aus der Situation, dass man sich heute gezwungen sieht, Oberstufen-Schülern selbst an Waldorfschulen die Unwahrheit beizubringen. Es ist mir unbegreiflich, wieso man nicht schon längst – aus rein pädagogischer Notwendigkeit! – darauf gekommen ist, den Schülern nicht die scheinbar fertigen wissenschaftlichen Ergebnisse aufzutischen, sondern sie gerade an die ungelösten, offenen Fragen der Wissenschaft heranzuführen. Von den Ergebnissen – zumal diese ohnehin oft mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun haben – werden sie erschlagen, es wird ihnen jegliches Interesse an der Wissenschaft systematisch ausgetrieben; die Inhalte werden zu einem sinnentleerten, öden Paukstoff degradiert. Ungelöste Fragen und Rätsel aber wecken das Interesse und den eigenen Forscherdrang der Jugendlichen – dies ist zudem die wirksamste Therapie gegen Computer- und Drogensucht, Lethargie und Gewalttätigkeit. Ja, Rudolf Steiners Forderung war es, an den Waldorfschulen keine Anthroposophie zu unterrichten – aber stattdessen die materialistischen Glaubenssätze?!
Dieser Schere entkommt man, indem man jede einzelne Wissenschaft mit allen dazugehörigen Fakten vor den Schülern exakt bis an den Punkt entwickelt, wo sie sich in unhaltbare Widersprüche verwickelt – dazu möchte ich mit diesem Buch eine kleine Hilfestellung geben. Natürlich schreibt manch ein Schüler, wenn er den Unsinn vieler wissenschaftlicher Lehrmeinungen durchschaut, ein schlechteres Abitur als ein Wissenschaftsgläubiger – na und? Ist das ein Grund, ihm die gängigen Verlogenheiten mit ins Leben zu geben?!