Aus der Hölle zurück ins Leben
Die jüdischen Displaced Persons in Tirschenreuth - das Assembly Center 2 b
Ingild Janda-Busl
Die Autorin Dr. Ingild Janda-Busl beleuchtet mit ihren Forschungen über
die Displaced Persons (DPs) in Tirschenreuth einen bislang vernachlässigten
Aspekt der Tirschenreuther Nachkriegsgeschichte. Der Begriff DPs umfaßte
durch Einwirkungen des Zweiten Weltkriegs heimatlos gewordene, entwurzelte
Menschen; darunter fielen ehemalige Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene,
Konzentrationslagerhäftlinge und Osteuropäer, die nach Kriegsbeginn in der
deutschen Wirtschaft Arbeit gesucht hatten oder vor der sowjetischen Armee
geflüchtet waren. Eine besondere Gruppe unter diesem Personenkreis bildeten
die jüdischen Displaced Persons. Für sie gab es im Gegensatz zu den meisten
nichtjüdischen DPs keine Heimat mehr, in die sie zurückkehren konnten. Sie
verbrachten die ersten Nachkriegsjahre in sogenannten DP-Lagern. Eines dieser
Lager war das Assembly Center 2 b in Tirschenreuth. Hier warteten sie auf
die Möglichkeit einer Emigration, um nach der schweren Zeit in KZs und Arbeitslagern
ein neues Leben beginnen zu können. Obwohl viele der jüdischen
DPs kein Interesse daran hatten, die Wirtschaft im Land ihrer Peiniger wieder
ankurbeln zu helfen, gründeten doch einige von ihnen, manchmal zusammen
mit einheimischen Teilhabern, Firmen, die z. T. auch nach der Emigration ihrer
jüdischen Gründer weiterbestanden und von denen einige heute noch bestehen.
Das vorliegende Buch, bereichert durch mehr als 100 Abbildungen, stellt
einen weiteren wichtigen Beitrag zur Ergänzung des Wissens um die Geschichte
der Stadt Tirschenreuth und der umliegenden Region dar.